- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Luxuriös wirkendes AI-Hotel, das trotz 13 Stockwerke (4 Aufzüge) keine Bettenburg ist. Die Gemeinschaftsbereiche sind rausgeputzt und großzügig und alles ist ziemlich neu. Das Hotel wird überwiegend von Kanadiern frequentiert, es sind jedoch auch einige Deutsche anzutreffen. Man kommt mit Englisch überall wunderbar durch. Sehr angenehm ist dass das Hotel einen hohen Spaßfaktor hat, welcher aufgrund eher gehobener Selbstansprüche der Anlage nicht zur Ballermann-Orgie eskaliert; ursächlich hierfür ist sicherlich auch der eher etwas höhere Altersdurchschnitt der damit auch das klassische Abschlussfahrer-Budget mit seinen Methylfuselkonsumenten ausschliesst. > Zigarren und Rum kosten überall gleichviel, könnt ihr wunderbar aich im Hotelshop kaufen. Nicht mal in Havanna gibt's das Zeug billiger, höchstens wenn man in einem der Shops in Havanna ein Zigarren-Mix-Kit kauft. > Wechselt das Geld im Hotel, denn auch die Wechselkurse variieren kaum. Wechselt aber gegen Ende hin so wenig wie möglich da ihr euer Restgeld am Flughafen wieder rücktauschen müsst (Cookies dürfen nicht ausgeführt werden), und die zocken euch da gnadenlos ab. Wechselt euch auch ein paar 1er für's Trinkgeld. Als Orientierung: 1er sind normales Trinkgeld, 5er ein üppiges. > Für die Kubaner ist ein Arbeitsplatz im Hotel ein Privileg. Das Trinkgeld dass sie sich dazu verdienen können ist ein halbes Vermögen, da sie ja sonst nur mit Lebensmittelmarken hantieren dürfen. Genießt daher den Service und lasst euer schlechtes Gewissen in Deutschland. > Bucht eure Reise so dass ihr nicht Montags startet oder landet, da Condor diesen Flughafen dann nicht anfliegt und ihr die unbequeme Taxi-/Busreise von/ab Havanna in Kauf nehmen müsst (200km/150min). > TUI-Reisende: Der Ausflug in die Schweinebucht ist sein Geld wert! > Schaut euch Havanna an. TUI: Havanna Premium. Aber lasst euch nicht die DVD andrehen. > Nehmt mindestens eine lange Hose + 1 Hemd mit, da die Hotelrestaurants speziell abends eine gewisse Etikette voraussetzen. Außerdem geschlossene Schuhe - auch in der Karibik regnet es mal und warm war es weiß Gott nicht immer. > Wir haben in 1 Woche umgerechnet etwa 50 Euro an Trinkgeld und "Almosen" (Wertlose Insider-Tipps der Havaneros, Touristenfallen, etc.) verbraucht, das ist echt ein Witz. Habt keine Angst vor Kontakt mit den Einheimischen, klar wollen die euch etwas Geld abknöpfen, aber sie waren nie aufdringlich und im schlimmsten Fall seid ihr halt einen Cookie los. > Der kubanische Zoll versteht keinen Spaß, macht keine Experimente. Ohne Quittung dürfen bis zu 20 Zigarren ausgeführt werden, das dürfen aber keine Fälschungen sein, also lieber in den Shops kaufen. Außerdem 1 Liter Rum und "Kunstwerke" bis DIN A4 (z.B. Flaggen, Karten). > Im Hotel gibt's Shampoo, Duschgel, Seifen, Tempos, Handtücher und einen Föhn umsonst. Spart euch das Gewicht im Koffer, Übegepäck kostet auf der Rückreise 28 Cookies pro Kilo! > Auf Ausflügen nehmt ihr besser ne Rolle Klopapier aus dem Hotel mit. > Insekten waren komischerweise kein Thema.
Die Zimmer sind recht groß und das Bad macht auf den ersten Blick einen kuxuriösen Eindruck. Es gibt einen Gratissafe, Sat-TV, eine kostenlose Minibar mit täglicher Neubefüllung, ein riesen Balkon, ein King-Size Doppelbett und sogar einen Schreibtisch. Im Bad ist nebst WC und einer Dusche+Badewanne noch ein richtig grosses Waschbecken. Das Zimmer wird über Chip-Karte geöffnet, eine Zusatzkarte kann kostenlos angefordert werden. Auch Klimaanlage und Telefon sind vorhanden. Die Klimaanlage funktionierte übrigens ganz hervorragend, wir haben sie die erste Nacht gleich mal auf volle Pulle gestellt und uns fast den Arsch abgefroren. Obwohl das Zimmer recht neu ist konnte ich bereits einige kleinere Schäden entdecken, die jedoch die Wohnlichkeit nicht beeinträchtigt haben. Allerdings schloss unsere Tür nicht richtig, wodurch das Zimmer gelegentlich unbemerkt offen war. Es hätte noch ein wenig intensiver geputzt werden können, vor allem im Bad, aber insgesamt war alles zufrieden stellend.
Frühstück und Abendessen werden jeweils im Speisesaal im Hotel, Mittagessen im Poolrestaurant eingenommen. Alle Räumlichkeiten sind sauber, personell gut besetzt und haben ein schönes Ambiente. Zu Essen gibt es reichlich. Leider ist das essen sehr stark an kontinentale Ansprüche angelehnt. Das Frühstück ist die Beste Mahlzeit des Tages, es gibt Rühreier, Spiegeleier, Speck, Würstchen, Corn Flakes, Joghurt, Wurst, Käse, frisches Obst, Weißbrot, etc. - leider keine Marmelade oder Nutella. Der Joghurt machte einen verdächtig flüssigen Eindruck und in den Rühreiern auf den Warmhalteplatten stand bereits die Flüssigkeit zu Beginn des Frühstücks. Und es gab halt nur Weißbrot. Klar, wer ein Bircher Müsli erwartet sollte in die Schweiz gehen. Nach ein zwei Tagen hatte man den Dreh raus und wusste was man mag und was nicht, aber es steht schon viel Mist herum. Mein persönliches Highlight war der Smoothie-Stand: Ein frischer Obst-Milchshake! Der Kaffee wiederum war ein regelrechtes Toxin. Der Eiermann war auch erste Sahne, da er ein individuell zusammengestelltes Omlett brutzelte, sehr zum Leidwesen meines Cholesterinspiegels. Das Mittagessen war ein bisschen arg McDonald's - Hamburger, Hot Dogs, Pizza, Pommes, und ein paar Salate, z.T. aus der Dose. Gelegentlich gab es aber auch tolle Steaks. Das Dessertbuffet bot wiederum frisches Obst und Eis. Leider war es im Großen und Ganzen immer das gleiche, somit war dies die Mahlzeit die wir am ehesten mal opferten. Das Abendessen war mitunter die vielfältigste Mahlzeit, leider waren da ein paar echte Rohrkrepierer dabei und auch hier musste man schauen dass man herausfindet was man mag. Das Rindergeschnetzeltes von der Platte war ungenießbar da es total zäh war, am Tag drauf wurde dort göttliches Filet gebrutzelt. Toll war der Pizza-/Pastamann, der individuell zusammengestellte Pizza und Pasta frisch zubereitete, sehr lecker. Salate waren durchgehend okay, wenn auch ähnlich wie beim Mittagessen, einiges aus der Dose. Grundsätzlich: Fleisch und Eispeisen von den Warmhalteplatten ist eher nicht zu empfehlen. Die "Spezialitäten"-Restaurants waren ein Griff ins Klo. Kaltes Gemüse, Leitungswasser aus Wasserflaschen (zu erkennen an dem fiesen Chlorgeschmack), Steinhartes Brot, da fanden wir die Buffets wesentlich besser. Weiß nicht ob wir einfach nur Pech hatten da hier ja auch positive Bewertungen kamen, aber wir haben ja 2x das zweifelhafte Vergnügen gehabt. Die Sandwiches an der Strandbar sind 24h/Tag zu haben und ganz ok - fand das sehr praktisch da wir mitten in der Nacht ankamen.
Der Service war eigentlich nicht mehr zu toppen. Es gibt eine/n Kubaner/in für wirklich alles. Die Kellner sind dermassen überbesetzt dass sie einem den Teller unter der Gabel wegziehen wenn man das letzte Stückchen Essen aufgenommen hat. Eine Person öffnet einem zu den Mahlzeiten die Tür, begrüßt einen, fragt wie's einem geht, etc. Den Strandservice habe ich ja bereits erwähnt. Am Pool gab's natürlich auch eine Bar und außerdem kostenlos Handtücher. Das Personal ist extrem freundlich, schlimmstenfalls ein wenig unmotiviert, aber nie abweisend oder gar unfreundlich gewesen. Man freut sich bereits über kleine Trinkgelder dermaßen, dass man direkt in Kontakt miteinander kommt und die Kellner plaudern dann ein bißchen aus dem Nähkästchen. Wir haben sogar kleine Geschenke erhalten. So ziemlich das ganze Personal spricht Englisch, ein paar wenige sogar überraschend gutes Deutsch. Die Leute sind schön stimmungssensibel und passen sich dem Klientel an, bei uns war daher schnell ein kumpelhafter Umgang angesagt, der jedoch nie eskalierte. Ich wurde während des gesamten Aufenthaltes nur 1x zur Gabe von Trinkgeld "aufgefordert", das war zu verkraften (habe natürlich noch öfters gegeben). Die Zimmerreinigung hat sich bedauerlicherweise mehr Mühe beim kunstvollen Auffalten der Handtücher als beim Putzen gemacht, dennoch waren wir sehr erfreut dass die Dame jeweils ihre Grundaufgaben angemessen erledigt und sich nicht an unserem Hab und Gut bedient hat (was sicherlich auch an dem kostenlosen Zimmersafe lag). Ein kleines tägliches Trinkgeld auf dem Bett hat zu zusätzlicher Motivation eingeladen. Dennoch musste ich feststellen dass mindestens die Badewanne nicht oder nicht ausreichend gereinigt wurde, da ich die ganze Zeit über am Rand die Haare meines Vorgängers betrachten durfte. Weitere Leistungen gegen Bezahlung: Ärztlicher Dienst, Wäscherei, Friseur, Spa (teuer!), Kinderbetreuung, 3 Shops.
Die Lage könnte kaum besser sein. Von jedem Zimmer aus kann man das Meer erblicken (Nord- oder Südseite, da die Halbinsel keine 2 Kilometer breit ist), der hoteleigene Strand wird bequem über einen Holzsteg erreicht (etwa 200m). Vor dem Hotel finden sich regelmäßig Taxis und auch Touristenbusse ein, wo man für unterschiedliche Preise nach Varadero fahren kann. Wir haben uns je eine Tageskarte für die Bimmelbahn geleistet (ein Bus der wie'n Zug aussieht), je 4 CUC (Konvertible Pesos à 0,8 Euro, im folgenden "Cookies" genannt) geleistet. Varadero selbst hat einige kleine, aber eintönige Märkte zu bieten in denen jeweils das gleiche Tourizeugs verkauft wird. Der Ort ist eher als Kontrast zwischen Touristenwohlstand und ländlichem Verfall sehenswert. Das nächste Einkaufszentrum vom Hotel aus gesehen ist am Plaza des Americas, und es hat den Titel Einkaufszentrum nicht verdient. Wir sind die 7km zu Fuß dort hingelaufen da man ja auch irgendwann das ganze Fett verbrennen muss. Wer auf Che Guevara T-Shirts steht sollte dort unbedingt hin. Auch Lebensmittel gibt es dort, aber wer braucht das schon, da man sich ja im Hotel wunderbar totfressen und auch aus der kostenlosen Minibar Getränke für Ausflüge mitnehmen kann. Der Flughafen von Varadero ist etwa 30 Autominuten entfernt. Längere Ausflüge werden im Hotel nicht direkt beworben, würde ich über die Reiseleitung buchen, unsere TUI Exkursionen waren der Hammer.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation ist umfangreich und vor allem sehr wirkungsvoll, es gibt einige Sportprogramme im Angebot, die Typen rekrutieren in kürzester Zeit 2 Beachvolleyballteams. Sie haben jedoch ihr Hauptquartier am Pool, was ziemlich nervig wird das sie den Bereich gerne mal mit lauter und schlechter Musik beschallen. Die Wasserballettvorstellung im Pool ist ohne Übertreibung eine choreographische Meisterleistung. Abends gab es zahlreiche Veranstaltungen wie z.B. Disco und Kinderdisco. Der Pool ist ziemlich groß und in mehrere Zonen aufgeteilt, es sind kaum Leute darin und es kann Wasserball und Basketball gespielt werden. Es gibt auch ein Beachvolleyballfeld und eine großzügige Liegewiese. Der Pool wird jeden Morgen gereinigt. Die Pooltoiletten sind leider sehr schmutzig. Der Strand ist wie in ganz Varadero vom Feinsten, kein spitzes Steinchen zu finden, der Müll wird täglich weggeräumt, das Wasser ist türkisblau und es gibt genug Liegen und Schirme für alle. Zudem gibt es auch am Strand Hotelservice in Form von Liegendienst (so'n Kubaner wo dir ne Liege an deinen Wunschplatz schleppt und den Sand abschrubbt), Animation und die Strandbar mit Cocktails und Sandwiches ist keine 50m weit weg. Am Strand gibt es die Möglichkeit zum Surfen, Tretbootle fahren usw. gegen Gebühr. Der Strand und das Meer sind wirklich der Wahnsinn, ich kann das gar nicht genug betonen, es ist wirklich alles wie man es sich beim Betrachten der Werbefotos vorstellt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thilo |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |