- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Gebucht hatte ich das Interpalace zwei Wochen vor der Reise. Am Flughafen auf Teneriffa wurde ich dann damit begrüßt, daß dieses Hotel voll sei und ich ins Bonanza gehen müßte. Das sei ja sowieso besser. Das Bonanza gehört zum Hotasa Puerto Resort, einer Ansammlung von drei beieinandergelegenen Hotels. Das Positive vorweg: Das Hotel hat die Ausstattungsmerkmale eines Viersternehotels. Jedoch bedeutet das nicht, daß die Ausstattung qualitativ hochwertig ist. Wenn ich mit den mir bisher bekannten Viersternehotels auf Mallorca (Alcudia - Albufera und Sa Coma - Mediterraneo) vergleiche schneidet das Bonanza erheblich schlechter ab! Die Gäste bestehen meines Gefühls nach aus 70 % Deutschen, 20 % Spaniern, einigen Engländern und Russen. Der Altersdurchschnitt der deutschen Gäste dürfe um die 60 Jahre sein, die der Spanier deutlich jünger. Puerto de la Cruz ist ein hübscher Ort. In der Nähe des Hotel ist der Jardin Botanico, in dem viele interessante Pflanzen gezeigt werden. Im Ortskern (beim Martianez) gibt es viele hübsche Ecken. Die Promenade am Wasser ist hübsch, aber auch die Straßen und Plätze mit Ihren Shops und Gaststätten sind sehenswert. Empfehlenswert ist auch der Loro Parque (Eintritt: Erwachsene 30 Euro). Eine sehr gepflegte Anlage mit den Schwerpunkten Papageien (350 Arten) und Wassertiere. Es gibt verschiedene große Shows, die sich alle lohnen. Man sollte hier einen ganzen Tag einplanen ! Wer Spanisch lernen möchte, kann dies an der F+U International Academy Teneriffa tun. Diese Schule ist nur ca. 800 m vom Hotel Bonanza entfernt.
Ich hatte ein Zimmer im vierten Stock zur Straßenseite Calle Aceviño hin (das sind in den Etagen die Zimmernummern 49 bis 52). Dort hat man zwar teilweise Meerblick aber auch mehr Lärm. Auf den ersten Blick erscheint die Straße ruhig, obwohl dies im Ortsteil La Paz die Touristenmeile ist. Da das große Fenster jedoch schlecht isoliert (kleiner Schlitz an den Rändern) und klapprig ist, bekommt man ab 4 Uhr morgens jeden Bus mit, der vor dem Hotel hält. Und das so im Halbstundenrhythmus. Dies begündet auch die geringe Anzahl meiner Sonnen. Innerhalb des Hotels waren die Geräusche deutlich geringer. Das Zimmer selbst war recht großzügig. Lediglich der Toiletten-Bereich im Bad war zu klein. Hier können nur schlanke Akrobaten zur Toilette gehen, da vor der Toillette im Abstand von 15 cm bereits das Bidet ist, so daß es sehr eng wurde. Das Zimmer selbst war recht alt, der Teppich ausgefranst und die Einrichtung im Stil der 70er. Das Bad jedoch war neu und sauber. Der Fernseher hatte nur eine Alibi-Funktion. Ich habe in keinem Hotel so ein kleines und altes Gerät gesehen (30 cm). Man bekam 4 deutsche Kanäle rein, was im Urlaub ausreichend ist.
Die Gastronomie war für mich fast ein Schock. Ich kenne bereits andere Viersternehotels und weiß, wie ein gutes Restaurant aussehen kann. Schon am ersten Abend wußte ich, was mich die verbleibenden zwei Wochen erwartete. Das Restaurant erscheint auf einem ersten flüchtigen Blick ordentlich, bei genauerem Hinsehen dann doch nicht so doll. Die Anordnung der Essensausgaben und Buffettresen ist seltsam weitläufig (Grill etwas versteckt in der Ecke, Buffet in der Mitte des Restaurants). Die Tische sind alle mit Tischdecken versehen, die aber nicht immer vor den Mahlzeiten erneuert werden. Die Tische sind nicht vollständig gedeckt. Es werden nur pro Gedeck ein Glas, ein Messer und eine Gabel aufgedeckt. Für einen zweiten Gang, Suppe und Nachtisch muß man sich das Besteck selber holen. Sitzt man allein am Tisch, so wirft einem der Kellner das Besteck auch vom gegenüberliegenden Platz zu. Wer kurz nach 20 Uhr kommt, darf sich nicht mehr überall im Restaurant hinsetzen - trotz vieler leerer ungedeckter Plätze, da bereits für das Frühstück eingedeckt wird. Da wird man dann schon mal vom Kellner beiseitegeschickt. Das Abendessen wird aber offiziell bis 21. 30 Uhr offen gehalten. Zu den Speisen: Die Auswahl am Buffets war zu gering. Es gab einen "Grill", an dem Fleisch und Fisch gereicht wurden. Direkt daneben gab es dann auch noch Pommes. In der Mitte des Restaurants gab es zwei Buffets: eines mit kalten Salaten und eines mit warmen Speisen. Die Salate waren jeden Abend die gleichen, so daß ich mich fragte, ob sie wirklich immer frisch zubereitet waren. Ich habe bewußt von einigen Salaten nichts gegessen, auch wenn sie vom Ansehen her in Ordnung waren. Der Geschmack der Gurken und Karotten war hier aber gewöhnungsbedürftig (zu viel Essig?). Die warmen Speisen boten auch kaum Abwechslung über die Tage. Und mit dem Kochen hat es der Koch nicht so. Viele Speisen waren zerkocht (z. B. Nudeln), pampig (z. B. Pizza) und versalzen (z. B. Kartoffelmus). Viele Speisen schwimmen zu lange in ihrem Sud. Wer nach 20 Uhr kommt, kann Pech haben, daß die Speisen nicht mehr ganz warm sind. An einzelnen Tagen gibt es Themenabende. Beim Italienischen tragen die Kellner Schürzen mit der italienischen Flagge und es gibt Pizza und eine Sorte Nudeln mehr als sonst. Das Fleisch vom Grill ist oft etwas zäh. Das Buffet für die Nachspeisen ist auch nicht sonderlich einladen. Wie alle Buffets werden auch die Nachspesen lieblos aufgestellt. Puddinge sind z. T. zu flüssig, wenn sie nicht aus den Supermarkt-Verpackungen kommen. Die Früchte sind teilweise überreif. Die Törtchen sind aber lecker. Die Kellner scheinen etwas bequem zu sein. Im Speisesaal gibt es mehrere Kühlschränke, aus denen die Getränke geholt werden. Das dreckige Geschirr wird nicht sofort aus dem Saal gebracht, sondern auf Wagen neben den Kühlschränken zwischengelagert. Das stört die Ästhetik des Restaurants gewaltig und scheint mir etwas unhygienisch. Das Restaurant bekommt zwei Sonnen. Schlechter wäre es nur noch, wenn ich Schimmel entdeckt hätte. Hier zählt der Vergleich zu anderen Viersternehotels (oder weniger) und zur Kantine auf meiner Arbeit !
Der beste Service bei mir war der Zimmerservice. Die Handtücher wurden immer gewechselt, wenn ich sie auf dem Boden liegen ließ. Die Gläser wurden ebenfalls jeden Tag gewechselt. Das Zimmer war stets sauber und ordentlich. Die Rezeption war wenig freundlich und hilfreich. Beim Wunsch des Zimmerwechsels wurde auch ein großer Aufstand betrieben, letztendlich blieb es beim Wunsch. Da ich eigentlich nicht für das Hotel gebucht war, fehlten meine Abholungsinformationen im Ordner der Reiseleitung. Auf Anfrage an der Rezeption wurde mir gesagt: "Sie sollen selbst bei der Reiseleitung anrufen! Wir können Ihnen da nicht helfen."
Das Hotel liegt im Ortsteil La Paz. Das ist eigentlich ein ruhiger Ortsteil, abgesehen von den Bussen und LKWs, die durch die Calle Aceviño fahren. Er liegt erhöht, so daß es keinen direkten Zugang zum Strand gibt. in dem Ortsteil gibt es nur Steilküste. Der nächste kleine Strand Martianez (schwarzer Lavasand - wie vorwiegend auf der Insel) ist über Treppen in 20 Minuten zu erreichen. Der Playa Jardín ist etwa 4 km entfernt, man braucht etwa 1 Stunde zu Fuß oder 5 Minuten per Taxi (3, 20 Euro). Einkaufsmöglichkeiten gibt es im La Paz aber reichlich. Restaurants und Bars natürlich auch.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Animationsprogramm habe ich nicht genutzt. Die Poolanlage ist jedenfalls nichts besonderes, strahlt keinen Charme aus. Aber die Schilder, daß man die Rasenflächen nicht betreten darf, fallen da schon auf.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im März 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thorsten |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |