Boulevard Hotel Scheveningen

Das Hotel ist in der Tat das hübscheste an der ganzen Promenade – unglaublich, daß es hier im HolidayCheck weder bewertet noch sonst irgendwie erwähnt wird, ich mußte es erst anlegen!! Es hat 29 Zimmer auf 2 Etagen (wenn man die Souterrain-Zimmer mitrechnet, 3 Etagen), die über steile Treppen ohne Aufzug erreicht werden, was sicher mühsam ist, wenn man schwere Koffer wuchten muß, aber für uns, die wir nur übers Wochenende dort waren, nicht relevant. Von der Architektur her scheint es alt zu sein; es sieht fast so aus wie das Strandhotel, ist aber renoviert und sieht nicht so gammelig aus wie das Strandhotel. Es hat eine nette kleine Bar und einen schönen Aufenthaltsraum, der ansprechend maritim eingerichtet ist. Vom Frühstücksraum hat man einen tollen Blick auf Strand und Meer und eine kleine Terrasse gibt es auch. Wir haben dort viele Nationalitäten jeden Alters gesehen und gehört, aber alle durch die Bank angenehm. Man muß wissen, daß Scheveningen ein teures Pflaster ist (eine Flasche Hauswein am Strand nicht unter 17,00 €, Hauptgericht und Beilagen immer extra, was heißt, daß z.B. wir am Strand zu zweit 75 € ohne Vor- und Nachspeise bezahlt haben), da nutzt es auch wenig, wenn man wie wir die Unterkunft über den Fremdenverkehrsverein Den Haag zu 95 € (= „Madurodam-Arrangement“: 2 Übernachtungen mit Frühstück und Eintritt in Madurodam - normalerweise 12,50 €/Person und Eintritt ins Casino) gebucht hat. Scheveningen ist ganz offensichtlich die Seaside der begüterteren Den Haager; preismäßig hat man sich auf diese Clientel eingestellt und die direkte Strandlage der Restaurants (die, wie uns erzählt wurde, die Strandpflege mit tragen müssen) wird auch mit bezahlt. Aber für uns in NRW ist es ein Katzensprung dorthin: Man fährt auf der A3 immer geradeaus; in Holland wird sie automatisch zur A12 und nach 2 Stunden Fahrt (von Mülheim 200 km) ist man da. Für mal eben an den Strand optimal – wir waren nicht das letzte Mal da! Ein „Don’t“ haben wir noch zum Schluß: Wer nicht gut holländisch spricht und versteht, sollte die Stadtrundfahrt „Royal Tour“ unbedingt meiden, denn der Reiseführer macht sie in 3 Sprachen: Holländisch ausführlich, Englisch 2 Sätze, Deutsch 2 Wörter…

Das Zimmer war lang und schmal, aber sauber, das Bad neu und ausreichend groß, aber die Leitungen über Putz (für uns Deutsche gewöhnungsbedürftig) und die Toilettenbrille ohne Deckel, was das Ablegen der Badehandtücher ein wenig problematisch gestaltete, da es auch sonst keine Haken, Stange etc. dafür gab. Der Kleiderschrank war in die Wand eingebaut. Die Betten waren für unseren Geschmack ein wenig zu weich. Zimmerreinigung war okay – wir waren nur 2 Nächte da und hatten nach der ersten Nacht direkt wieder frische Handtücher im Bad. Der Fernseher verfügte über Sender in allen möglichen Sprachen. Durch die Meernähe gab es viele Möwen, die uns morgens durch ihr Geschrei immer recht früh weckten.

Es wurde nur Frühstück angeboten, aber das ließ nichts zu wünschen übrig: Verschiedene Sorten Brot, Wurst, Käse und Marmelade (sogar Erdnußbutter - lecker!!), Orangensaft, Kaffee, Tee und Kakao, alles frisch und gut, es wurde auch zügig nachgelegt – nix zu meckern!! Die Bar hatte bis Mitternacht geöffnet, aber man konnte auch im Frühstücksraum das Panorama bei Nacht mit einem schönen Wein genießen. Die Getränkepreise waren angemessen.

Wir hatten bei Buchung das letzte Zimmer erwischt ohne Meerblick. Als wir fragten, ob es nicht doch noch eins bekommen könnten, sagte man uns, daß es ausgebucht sei, aber als wir einzogen, hatten wir dann doch Meerblick, zwar nur seitlichen, aber immerhin. Wir kamen um 10.15 Uhr an, das Frühstücksbuffet wurde gerade abgebaut, aber für uns holte man extra den Käse wieder aus dem Kühlschrank, damit wir frühstücken konnten. Das ganze Personal war super nett und hilfsbereit; als wir z.B. im Zimmer ankamen, funktionierten die Nachttischlampen nicht und ca. 5 Minuten nach Anruf bei der Rezeption kam schon jemand, der das in Ordnung brachte. Deutsch war kein Problem; übrigens haben wir verwundert festgestellt, daß es wenige Deutsche dort gab, Speisekarten fast überall nur auf holländisch und man eher englisch sprach als deutsch, aber man war überall freundlich und übersetzte uns alles. Gratis-Parkmöglichkeiten sind Mangelware in Scheveningen; es gibt zwar viele Parkplätze, aber mit 2 €/Stunde sind die nicht gerade preiswert. Das Hotel bietet parken zu 6,50 €/Tag auf dem nahen Parkplatz an; wir hatten das Glück, einen der 5 Gratisparkplätze direkt neben dem Hoteleingang zu bekommen und das Auto da den ganzen Aufenthalt über stehen gelassen.

Vom Meer nur durch Parkplatz und Promenade getrennt und auf der höchsten Düne Scheveningens gelegen – besser geht es fast nicht! Mit der Tram Linie 1 fährt man in 10 Minuten in die (sehr schöne) Innenstadt von DenHaag und die Linie 9 bringt einen in 15 Minuten direkt vor den Eingang von Madurodam, in dem Hollands Sehenswürdigkeiten in Kleinformat stehen – sehr sehenswert übrigens!! Beide Linien fahren vom Kurhaus ab. Der Strand ist super schön: Feinsandig, gepflegt und breit - man läuft erstmal 80 m (!), bis man am Wasser ist. Am Strand liegt ein schönes Restaurant neben dem nächsten, aber dazu mehr unter „Tipps und Empfehlungen“. Links runter kann man zum Hafen laufen, rechts an der Promenade entlang kommt man am Kurhaus und Casino, Sealife und einem weit ins Meer ragenden Pier mit Hotel am Ende vorbei. Es gibt sogar einen eigenen Bungee-Turm, den wir allerdings nicht genutzt haben. Auf der Promenade/Strand ist immer irgendwas los: Als wir da waren, gab es z.B. ein Beach-Soccer-Turnier und an anderer Stelle war ein großes Wasserbassin von Corona veranstaltet aufgebaut, in dem Mono-Skifahrer ihre Künste zeigten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport und Unterhaltung haben wir nicht gesehen, gab es wohl auch nicht, aber war auch nicht notwendig, da Animation, Sport etc. direkt vor der Haustür war.