- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Hierbei handelt es sich zwar um einen langen, aber hoffentlich gerade deshalb ausführlichen Bericht. Das T-förmige Hotel Belvedere sieht äußerlich nicht schlecht aus, wenn man die enorm auffällig braun angestrichenen Feuerleitern außer Acht lässt. Die Fassade selber ist mit etwas unmodern anmutenden Gelb- und Brauntönen angestrichen, woran man sich aber schnell gewöhnt hatte. Allerdings hat nur eine sehr kleine Gebäudeseite einen direkten Meerblick. Die restlichen Gäste müssen sich mit der umliegenden Hügel- und Berglandschaft anfreunden. Um den großen Busparkplatz herum ist eine kleine Gartenanlage mit einigen Palmen gestaltet worden, an der man sich allerdings schnell satt gesehen hatte. Sollte man zwischen den vielen vermeintlich seriösen Rent-A-Car-Unternehmen in der Umgebung ein gutes gefunden haben, verfügt das Hotel auch noch über einen großen Parkplatz, der gut und unauffällig in die Anlage eingearbeitet wurde. Das gesamte Hotel scheint auf All-Inclusive angelegt zu sein, was sich, wie ich nachfolgend noch schildern werde, bei 3 Sternen als durchaus... problematisch herausstellen kann. Die Rezeption selbst wirkte kleint aber sehr sauber, man musste nur aufpassen, dass man nicht von einem dieser extrem aufmüpfigen, englischen Kinder umgerannt wurde. Oftmals rettete mich nur noch ein beherzter Sprung zur Seite. Automaten mit Internet (1€ = 10 Minuten) sowie Aushänge, Broschüren, Treffpunkte mit Reiseleitern und Sofas mit Versinkgefahr befinden sich ebenfalls in der anmutenden Rezeption. Drei Fahrstühle sind bei knapp 1000 Gästen und 9 Stockwerken allerdings nicht ausreichend und zu klein (die angegebenen 6 Personen Kapazität beziehen sich wohl auf sehr dünne Menschen) und oftmals waren 2 Minuten oder mehr Wartezeit angesagt. Da überlegt man zweimal, ob man nicht die Treppe nimmt, um zumindest nach unten zu gelangen. Aufgrund mangelnder Kondition war es in meinem Fall aber angemessen, die Wartezeit in Kauf zu nehmen. Zusätzlich gibt es einen verschließbaren Gepäckraum, in dem man seinen eigenen Koffer und die zehn Gepäcktaschen der Freundin verstauen kann, sollte man noch nicht oder nicht mehr über ein Zimmer verfügen. Die Gäste des Hotels sind international vertreten: Niederländer, Spanier, Deutsche, Italiener, Franzosen und nicht zu vergessen jede Menge Engländer... Ich persönlich würde nicht noch einmal in dieses Hotel fahren, da ich wohl auch von Mallorca genug gesehen habe und generell nie zweimal in ein Hotel fahren werde. Gezahlt haben wir Anfang September gerade einmal 700€ für 11 Tage AI, was noch akzeptabel ist und deshalb ist dieses Hotel für den kleinen Geldbeutel durchaus zu empfehlen. Man muss allerdings mit massenhaft, teilweise auch dummen Menschen und ihren sehr vielen Kindern rechnen, die es verstehen einen immer auf irgendeine Weise zu nerven. Das Wetter war Anfang September immer noch blendend und ich sah bereits am dritten Tag gut gebraten aus. Die Lage ist gerade für junge Menschen, die Discos und Party suchen eher schlecht, also lieber nach Alternativen und weiteren Locations erkundigen oder direkt nach nach Palma oder Arenal gehen. Ich persönlich suchte einfach einen guten Pool, ordentliches Essen und reichlich Entspannung mit etwas Abendentertainment (bei 3 Sternen war letzteres natürlich nicht zu machen). Wenn man seine bessere Hälfte dabei hat, muss man ja dennoch für weitere Unterhaltungsmöglichkeiten sorgen. Aqua Parks und Inselrundfahrten bieten sich an. Seit also gewarnt, liebe Männer. Obwohl ich Student bin, werde ich mich zukünftig aber wohl dennoch in Hotels ab 4 Sternen tummeln, da ich das einfach nicht mehr ertrage, achja und noch was: Kinderfreundliches Hotel bedeutet so viel wie: Kinder regieren hier alles! Seit also vorsichtig, denn meine Hoffnung, dass es noch irgendwie zu ertragen sei, wurde schnell erstickt. Oder sagen wir es besser so: Man muss schon äußerst viel Toleranz und Verständis für viele schlecht verzogene Gören mitbringen und genrell belastbar sein. In diesem Sinne Viel Glück
Die Zimmer waren von durchschnittlicher Größe und wirkten innenarchitektonisch schon etwas angestaubt. Leider hatten beide Zimmer, die wir bewohnten Defekte. Darunter ein kurzzeitig defekter Föhn, nicht vollständig zu schließende Badezimmertüren (sowas geht gar nicht!), ein nicht zu öffnendes Fenster, kein Knauf am Schrank und noch einige weitere Mängel. Dies hätte man unmöglich alles reklamieren können allerdings hatte das Personal uns zunächst in das (ungelogen) schlechteste Zimmer gesteckt: Erster Stock, man kann direkt über den Balkon auf das Dach des Barraums steigen, direkt in der inneneren Ecke des T-förmigen Gebildes. Überall warfen die Urlauber leere Bierbecher und anderen Müll von oben auf das Dach und alles landete direkt vor unserem Balkon, wo sich schon klebrige Pfützen gesammelt hatten. Hätte es sich nicht um die Nordseite gehandelt hätte die Sonne am Mittag für den Rest gesorgt. Dazu war noch das Belüftungssystem direkt neben der Balkontür angebracht. Meerblick ausgeschlossen. Sollte man auf dieser Seite irgendwo unten oder im mittleren Bereich wohnen sollte man es immer riskieren und reklamieren - es scheint zu funktionieren. Notfalls immer auf Gerüche oder Widerwärtigkeit hinweisen. Der Safe ist gegen Gebühr zu erhalten, eine Fernbedienung schon mit Pfand. Die Bettwäsche wird alle drei Tage gewechselt, die Handtücher (meist) täglich. Die wichtigsten deutschen Programme und viele lokale Sender sind empfangbar. Dusche und Badewanne sind selbstverständlich nicht separat, aber doch recht sauber. Invasive Insekten wurden keine gesichtet und die Hellhörigkeit war ebenfalls akzeptabel. Das Zimmer im neunten Stock war etwas kleiner, allerdings war dafür der Balkon größer und hatte sogar eine kleine Sitzecke, mit einem putzigen Tisch und zwei Stühlen. Außerdem befanden wir uns nun auf der rechten Seite des T's und hatten einen (sehr geringen) seitlichen Meerblick und einen schönen Ausblick über die Hügellandschaft und das Hotelgelände. Die Betten waren okay und auch die Matratzen waren nicht durchgelegen. Beim Doppelbett handelte es sich in beiden Zimmern leider nur um zwei zusammengeschobene und nich nicht einmal richtig befestigte Betten. Der Deckenventilator ist eher Deko und bringt kaum kühle Luft.
Mein Lieblingsthema: ESSEN. Frühstück gab es von 8. 00 – 10. 00 Uhr, Mittagessen von 13. 00 – 15. 00 Uhr und Abendessen von 18. 30 – 21. 00 Uhr. Und um eines direkt klarzustellen: Wenn ich All-Inclusive verreise, will ich auch kulinarisch entsprechend behandelt werden und ich bestreite nicht, dass der Punkt Essen einer der wichtigsten bei der Buchung unseres Urlaubs war, zumindest für mich. Das Essen ist allerdings absolut und ich betone ABSOLUT auf Engländer eingestellt, obwohl die Besucherschaft sehr gemischt ist. War man mit dem Abendessen am ersten Tag noch halbwegs zufrieden, so konnte man es am vierten Tag schon kaum noch sehen. Die Gerichte waren zwar durchaus unterschiedlich, aber dennoch schmeckte alles gleich. Die Engländer müssen sich bei verkochtem Gemüse und geschmacksneutralem, in Fett schwimmendem Fleisch, an dem sich Haut oder Panade bereits gelöst hatten, richtig heimisch gefühlt haben. Allerdings bleibt zu vermerken, dass ich aufgrund dieser Gegebenheiten mit Salz- und Pfefferstreuer eine innige Freundschaft einging, die den Urlaub über anhielt, somit zahlte sich meine wohlbekannte Salzsucht endlich einmal aus. Einzig positiv in Erinnerung blieben mir die teilweise kitschigen aber dennoch anmutenden Verzierungen rund um das Buffet, welche zunächst eine kulinarische Sensation verheißen ließen. Zu jedem Mittag- und Abendessen wird immer eine Fleischsorte in der Mitte der Buffettische frisch zubereitet, zum Frühstück dann Spiegeleier. Das Buffet ist so aufgebaut, dass zwei Reihen mit den exakt gleichen Speisen zur Verfügung stehen. Für die Getränke ist im Speisesaal (fasst 400 Leute) mittels Automaten selbst zu sorgen (Tonic Water, 7UP, Pepsi, Pepsi Light, Orangenlimonade, Limonenlimonade, Mineralwasser). Die Tischwahl ist bei drei Sternen selbstverständlich frei und nicht zugewiesen. Die bescheidene Käseplatte alle paar Tage konnte einen über das Abendessen retten. Ansonsten gibt’s Eis in Joghurtbechern portioniert aus einer Gefriertruhe. Da das Frühstück bekanntlich zu den einzigen Dingen gehört, die Engländer zubereiten können, freute ich mich darauf immer am meisten. Es gab Rührei (von niederer Qualität), gebratene Cocktailwürstchen, Speckstreifen, die bereits erwähnten, frischen Spiegeleier, Cerealien, viel zu kleine und zu harte Brötchen, Toastbrot, Joghurtpackungen und leckere Minicroissants, die trotz der abgepackten Päckchenmarmelade nicht schlecht schmeckten. Mit Konfitüre oder Honig und einer ordentliche Portion Butter sehr zu empfehlen - ruhig im Toaster warm machen. Würstchen und Speck schwammen natürlich im Fett, dennoch ist Fett ein Geschmackträger und meines Erachtens auch ein Suchtmittel und so brachte ich es fast jeden Morgen auf mehrere Spiegeleier, Speckstreifen, viele Rühreier und Croissants. Der Toastbrotautomat trägt zwar deutlich die Aufschrift „Nur Bot“ in allen wichtigen Sprachen, aber dennoch versuchen viele unterbelichtete Urlauber, andere Dinge hindurch laufen zu lassen. Besonders ein hässlicher, kleiner deutscher Junge, der wahrscheinlich auf den Namen Kevin-Lukas, Justin („Tschastin“) oder Sören hörte, zeichnete sich durch außergewöhnliche Dummheit aus, als er immer wieder seine Salami-Scheiben auf das Rost legen wollte. Ich erklärte ihm zwar mehrmals wirklich freundlich, dass dies nicht gehe, gab dann aber schließlich auf und widmete mich lieber meinem großen Fressen. Am Toastbrotautomaten wurde man des Weiteren ständig angerempelt, wobei mir eine besonders stumpfsinnige Urlauberin sogar einmal meinen aufwändig gebastelten Toastbrot-Speck-Spiegelei-Turm vom Teller stieß, woraufhin ich mich resignierend bückte und ein wenig hilfreiches, kleinlautes „Entschuldigung“ (oha, noch eine Deutsche) zu hören bekam, während ich rasch die fettigen Reste vom Boden aufsammelte, bevor die englischen Hausfrauen darauf ausrutschten und ins Buffet krachten. Womit wir beim Thema Rücksichtslosigkeit angelangt sind, das ich im nachfolgenden Thema noch weiter ausführen werde. Doch kommen wir zunächst zur Poolbar oder besser gesagt den zwei Poolbars und einer Pizzeria. Sie bieten dort Pommes, frittierte Thunfisch-Tomaten-Taschen, Calamares, Hamburger, Hot Dogs, Popcorn, Hühnchen, Pasta mit Tomatensauce und Steinofen-Pizza an. Was sich hier zunächst wie eine kulinarische Sensation anhört ist in Wahrheit äußerst dürftig bis katastrophal, und als natürlicher Vielfraß bin ich eigentlich wirklich nicht wählerisch. Die Pommes waren okay – kann man auch nicht viel falsch machen -, der Thunfisch war gerade noch zu genießen und die Hot Dog Würste und das Hamburgerfleisch hatten die Konsistenz von Leberkäse und schmeckten fürchterlich, wohingegen das jeweilige Brot geschmacksneutral und trocken war. Es standen zwar ebenfalls Senf und Ketchup auf dem Thresen, wie einige Leute, die hier schreiben allerdings einen von Grund auf schlechten Hamburger (oder eben den Hot Dog) mit nichts als diesen primitiven Zutaten auch nur ansatzweise genießen können ist mir fraglich. Kein Salat, keine Zwiebeln, kein Käse (gut, dann wäre es ja auch ein Cheeseburger), aber vor allen Dingen: Keine Mayonnaise – nirgendwo. Diese fehlte ebenfalls für die Calamares, wobei Knoblauchsauce optimal gewesen wäre und von dieser war bei jedem Abendessen reichhaltig vorhanden und hätte in die Poolbar geschafft werden können. Der Fisch war zudem von niederer Qualität. Das Hühnchen war eine halbe Hähnchenbrust mit nahezu ungewürzter und angebrannter Haut. Gegen die Nudeln mit Tomatensauce wäre Miracoli ein Festessen gewesen und die Steinofenpizza… Ich mache es kurz: zu trocker Teig, überhaupt nicht fluffig, sondern sehr hart, kaum Sauce, kaum Belag und meist wenig Käse. Sorten: Schinken, Salami und Margaritha – je nach Tag. Ich finde es daher geradezu unglaublich, dass dieser Umstand hier in keiner Bewertung ausreichend erwähnt wird, denn Pizza, Hot Dog und Hamburger kann man diesen Kram leider nicht nennen. Die Warteschlangen an der Pizzaria, wo es auch die erwähnten Nudeln gab, waren unerträglich und auch an der Getränkebar wartete man oftmals zehn Minuten zwischen den vorlauten Kindern und den Besoffenen, die hinterher stolz mit mehreren irgendwie am Körper befindlichen Plastikbechern Bier oder Härterem zu ihren Kameraden zurrückkehrten. Positiv für die Säufer: Im AI-Angebot sind Liköre und Härteres inbegriffen. Negativ für die Säufer: Um 23. 00 Uhr wird bis auf eine zahlungspflichtige Bar dicht gemacht, auch das Essensangebot bis auf Popcorn fällt flach. Zu früh für All Inclusive und eigentlich eine Frechheit, allerdings wird dies ja auch in vielen offiziellen Hotelbeschreibungen erwähnt. Dies ist aber besonders deshalb ärgerlich, da Plastikbecher auf den Zimmern scheinbar nicht so gern zu gesehen sind. Die angebotenen Softdrinks sind im Übrigen die gleichen Marken wie schon im Restaurant.
Und da sind wir bei meinem ersten Lieblingsthema angelangt. Das Hotel wurde zwar überwiegend sauber gehalten, dennoch waren Mängel am Personal nicht zu verbergen. Die Putzfrauen (ich verkneife mir an dieser Stelle neumodische Wortschöpfungen wie Raumpflegerinnen o.ä.) kamen gerne von Tag zu Tag zu unterschiedlichen Zeiten (manchmal sogar erst am Nachmittag, so dass es schon einmal sein konnte, dass man im Zimmer war, wenn die Dame auftauchte, was dann aufgrund der nicht vorhandenen Sprachkenntnisse oftmals so endete, dass die Gute dachte, es solle nicht geputzt werden. Somit verließ sie das Zimmer wieder oder reinigte es nur zur Hälfte. Das Personal an der Poolbar hatte oftmals Probleme, Bestellungen zu verstehen, ob nun auf Deutsch oder Englisch und so bekam ich oft anstatt meiner "Orange Lemonade" eine 7UP angedreht. Wenn dann noch das Anhängsel "with ice, please" dazukam, waren die monoton und trotz des Stresses gelangweilt arbeitenden Servicekräfte schnell überfordert. Auch an der Rezeption kommt man mit Deutsch nicht weit. Versucht es lieber gleich mit Englisch, wobei die Servicekräfte bei normalem Englisch wohl ebenfalls Probleme haben dürften, schließlich sprechen die englischen Gäste allesamt einen grotesken britischen Akzent, der auf diese Weise wahrscheinlich nur in englischen Industriestädten gesprochen wird. Hier ist also eine ordentliche Portion Geduld gefragt. Nichtsdestotrotz wissen die Servicekräfte immer wieder mit Bestellungsüberraschungen und Missverständnissen für eine mehr oder weniger angenehme Portion Abwechslung zu sorgen. Als besonders "ansprechend" empfand ich es, wenn das Personal vordergründig lächelte und sobald man dann die Bestellung aufgegeben hatte, teilweise hinterrücks aber auch erfrischend offensichtlich die Augen verdrehte, auf spanisch lästerte oder sonstige flapsige Bemerkungen nicht unterdrücken konnte. Eine der Bediensteten schien es besonders auf meine Freundin abgesehen zu haben. Die Dame zog ihr den Teller genervt und mit offensichtlicher Wut vor den Augen weg, sobald er leer war und an der Poolbar sorgte die gleiche Servicekraft ebenfalls für schlechte Laune, indem sie meine Freundin mit ihrer Handtasche am Abreisetag nachäffte. Mein Service-Liebling war allerdings eine alte, kleinwüchsige Hexe (so nannte ich sie immer "liebevoll"), die mit soviel Elan und Freude arbeitete als würde sie mit diesem Job ihre eigene Beerdigung finanzieren. Natürlich gab es auch einige positive Beispiele, die zumindest vordergründig immer freundlich waren, mehr erwarte ich ja auch gar nicht. Lästern können die Herrschaften ja dann zu Hause oder in der Küche. Und versteht mich jetzt nicht falsch, monotone Arbeiten auszuführen, macht auch mir keinen Spaß, aber hätte ich sooo offensichtlich sooo schlechte Laune gezeigt, wäre ich damals von meinem Arbeitgeber im hohen Bogen rausgeworfen worden. Zieht man nun noch den unübersichtlichen und großen Pool hinzu, der gerade einmal von einem einzigen Bademeister beaufsichtigt wird, der mehr ein Poser als eine Aufsichtsperson war, so konnte man schnell feststellen, dass das Hotel gerade bei den Servicekräften auf dem Geldbeutel zu sitzen scheint. Das Personal ist unterbesetzt und daher gestresst, schlecht gelaunt und überfordert – von etwaigen Kompetenzen ganz zu schweigen. Auch die einsame Aufseherin im Kinderraum, in dem die Hausfrauen dann die Quälgeister abladen können, wirkte alles andere als sympathisch – die Idee, die dahinter steckt, ist aber immerhin ein lobenswerter Anfang, wenn auch mies ausgeführt. Positiv zu erwähnen bleibt auch noch der Gepäckraum, in dem das Gepäck am Abreisetag gelagert werden kann, nachdem man sein Zimmer räumen musste. Die Türen der Zimmer haben Kartenleser und der Check-In lief zügig. Einzig mein leider etwas zu später Reklamationsversuch (dazu später mehr) am fünften von elf Tagen Urlaub war ein Lichtblick im tiefen Serviceloch Belvedere, denn wir bekamen nach einigen Tagen ein (fast) perfektes Zimmer im 9. Stockwerk. Für meinen Geschmack war dieser Zeitraum allerdings auch viel zu lang (vielleicht ausgebucht?) und mangelnde Englischkenntnisse der Rezeptionisten machten es nicht leichter für mich.
Das Hotel Belvedere liegt in San Agustin, im westlichen Teil der Insel Mallorca. Palma de Mallorca ist etwa 10 Minuten mit Auto/Bus/Taxi entfernt, wobei alle Orte in der Umgebung mehr oder weniger ineinander übergehen. Fast direkt vor dem Hotel befinden sich eine Bushaltestelle, eine Telefonzelle und ebenfalls eine schwarze Landstreicherin, die den meist korpulenten, englischen Mädchen Rasta - Zöpfchen flechtet, womit diese sich dann zu den anderen 80% der weiblichen Gäste zählen dürfen, die bereits über dieses eigenwillige Feature verfügen, schließlich kampiert die besagte Dame direkt vor der Hotelausfahrt. Mein Tipp an Frauen und Mädchen: Lasst es lieber! Es sieht schlecht aus und ist zu teuer. Zum äußeren Teil des Ortes Cala Mayor, wo ein wenig mehr los ist, führt eine Straße etwa 600m den Berg hinunter, etwas weiter liegt der Strand. Hier gilt es, auf wahnsinnige Rollerfahrer zu achten, die oftmals schonungslos um die Kurven brettern, welche über keine Gehwege verfügen. Auch nicht zu vergessen ist, dass man sich hinterher bergauf kämpfen muss. Den einen oder anderen Gesellen mit einer ebenfalls dürftigen Kondition lässt selbige hier im Stich. Um am letzten Tag, an dem ich durch schlechte Ernährung schon stark geschwächt war, nicht tot umzufallen, entschieden wir uns, den Bus zu nehmen, welcher von Cala Mayor den Berg hinauf in Richtung Belvedere fährt (1, 10€ pro Person). Cala Mayor selbst verfügt über einige britische Pubs, einen kleinen Yachthafen, viele Souvenirshops und leider kaum nette Restaurants, höchstens Bistros. Dennoch wirkt der Ort aufgrund seiner vielen Hotels und der Nähe zu Palma recht lebhaft. Und auch wenn es sich anders liest: San Agustin und Cala Mayor gehen direkt ineinander über, ihr trottet also nicht 600m durch die Pampa. Der Ort verfügt über keine Diskos und/oder Clubs, aber die Busanbindung sorgt für einen schnellen Abtransport in die Nachbarorte, die mehr Angebote für Jugendliche und jung gebliebene Twens zur Verfügung stellen. Das Hotel selbst verfügt über einen eigenen Shuttlebus, der meistens alle 30 Minuten fährt, in der Hauptsaison aber gerne einmal überfüllt sein könnte. Jener Bus fährt die Reisenden zu einem Wasserpark und einem vernünftigen, großen Strand im Nachbarort Palmanova, der um einiges weitläufiger ist als sein kleiner Bruder in Cala Mayor. Der in der Hotelbeschreibung angegebene Strand ist ein Witz und sollte nun wirklich nicht in Anspruch genommen werden, solange es Alternativen in Palmanova und Arenal gibt. Der Transfer von und zum Flughafen lief problemlos (~20-30 Minuten) und der Check-In war angenehm und zügig, trotz vieler Hotels auf dem Weg. Alle Daten zur Abreise werden zwei Tage vorher in der Rezeption ausgelegt. Jede Reisegesellschaft hat eine einen eigenen Ansprechpartner der hin und wieder vorbeischaut und Inselrundfahrten und sonstige Ausflüge anbietet. Zur Inselrundfahrt, die wir dann buchten (17€), möchte ich lieber nichts sagen - das ist sowieso immer verschieden, je nach Anbieter. Die abgeschiedene Lage ist allerdings ein ennormer Minuspunkt für das Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Nun einmal mehr die Rücksichtslosigkeit. Selbstverständlich war auch im Belvedere nichts anderes zu erwarten als ein großer Handtuchkrieg zwischen Engländern und allen übrigen Nationen, die beinahe schon zusammenzuarbeiten schienen. Ich nannte es die "Anti-England-Koalition". Jedenfalls waren die besten oder besser gesagt ALLE Liegen bereits vor oder spätestens während des Frühstücks besetzt dworden. Wir wollten uns auf dieses Niveau nicht herablassen und haben dann meist lieber an der Poolbar Platz genommen. Hier konnte man sowohl in der Sonne als auch im Schatten an einem Tisch sitzen und da der Lärm und das Wasser ohnehin überall hindrangen, spielte diese Lösung nicht unbedingt eine Rolle. Sehr schön fand ich die Markise, die jeden Tag pünktlich an der Poolbar ausgefahren wurde und ausreichend Schatten über einigen Sitzen bot. Für alle anderen gilt: Sonnenschirme selbst mitbringen. An dieser Stelle möchte ich einmal mehr auf die wirklich schlecht erzogenen Kinder hinweisen, die sich teilweise vor den Augen des Bademeisters prügelten und beschimpften, was dieser aber gar nicht erst merkte, da er sich an junge Mädels ranmachte oder zu sehr damit beschäftigt war sein Äußeres zu optimieren. Leute die nicht an der Leiter ins Becken stiegen oder an einer der wenigen freien Stellen hineinsprangen wurden dennoch oftmals von ihm angesprochen, während dicke Kinder mit Taucherbrille und Schnorchel eine Arschbombe nach der anderen hinlegten und nicht beachtet wurden. Wieder einmal war der Salami-Junge an einigen der angesprochenen Prügeleien beteiligt und benahm sich daneben, bespuckte sogar andere Kinder. Auch die Mutter (wahrscheinlich Peggy, Mandy, Sandy oder Doreen) unternahm nichts, wie so viele Eltern in diesem Hotel, sah aber gespannt zu. Eines Abends, als der Pool schon geschlossen war und ohne, dass ich ihm irgendetwas getan hatte, ergriff der Junge meinen Becher und drohte ihn zu verschütten. Doch da er auf meinen Hinweis hin nicht in den Pool geschmissen werden wollte, gab er auf. Glück für ihn. Wenn man die dortigen Gäste und ihre "Mitbringsel" so ansah, dann bekam man allerdings oftmals den Eindruck, dass der Salami-Junge kein Einzelfall war. Traurig, dass 3-Sterne-All-Inclusive eine derartige Kundschaft anzieht, denn auch die restlichen Familienmitglieder machten meist keinen besseren Eindruck. Der Pool an sich ist großzügig und schön angelegt. Er hat mehrere Ausbuchtungen und sogar eine kleine Insel in seiner Mitte. Der angrenzende Whirlpool ist zwar klein aber von Felsen umgeben und sehr schön angelegt. Doch ich und viele andere Besucher wurden ständig von Kindern belagert, die den Whirlpool leider mit einem Erlebnisbecken verwechselten. Der Bademeister war nie in Sicht. Auch die Düsen waren leider meist abgeschaltet und man hoffte immer wieder vergeblich auf einen Start der "Massage". Auch das Wasser fiel mir sofort negativ auf. Es handelt sich hier um ein Süß- und Salzwassergemisch und wenn ich Salzwasser will, dann gehe ich verdammt nochmal ans Meer! Sowas habe ich auch noch nicht erlebt! Silberschmuck sollte lieber abgelegt werden, denn mein Ring und das Armband verfärbten sich leider leicht und mussten nach dem Urlaub gereinigt werden. Ich legte den Kram am dritten Tag ab. Die Minidisco war ein Witz - wir haben kurz reingeschaut - und die Lautsprecherwerbung hierfür war lächerlich und nervig. Jeder der bereits dort war, wird wissen wovon ich rede. Wasserball ist relativ gut organisiert. Ein Teil des Pools wird gesperrt, zwei Mannschaften werden eingeteilt und Tore aufgestellt. Allerdings sollte man sich hier nicht überschätzen. Es ist im tiefen Wasser anstrengender als es aussieht und für Leute mit Kondition wohl etwas kurz mit 15 Minuten. Spaß hat es dennoch gemacht. Der Fitnessraum im Keller ist baufällig und karg, der Pool-Tisch heruntergekommen und abgenutzt und auch der Kinderraum wirkt monoton und wenig ansprechend. Zwar gibt es äußerst viele Aktivitäten, darunter Volleyball, Bogenschießen und vieles mehr, was wir aber leider nicht in Anspruch nahmen. Trotzdem hat das Hotel (für 3 Sterne) relativ viel in die hiesige Animation investiert und ein kleines aber durchaus engagiertes Team zusammengestellt, welches leider frei nach dem Lebensmotto "Unser Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz" operierte, was aber die typische Animateurskrankheit zu sein scheint. Das Abendprogramm ist kurz zusammengefasst: Bis auf Seniorenunterhaltung gibt es keins, also muss man sich nach Alternativen umschauen oder eben Fernsehen schauen...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |