BQ Belvedere Hotel

Jemand, der dieses Hotel bucht und einen 4-Sterne-Komfort erwartet, wird natürlich enttäuscht sein. Ein anderer, der sonst nur Campingurlaub bucht, freut sich über die Annehmlichkeiten des Hotels. - so oder so ähnlich könnte man die Kategorie des Hotels einstufen. Es hat - so wie alles - seine Vorteile und Macken. Klasse fand ich z. B. den Pool, der ab Nachmittags halb im Schatten lag und groß genug war, um ein wenig schwimmen zu können, ohne sofort andere Füße im Gesicht zu haben. Kleinkinder hatten ihr eigenes Planschwasser und das Kindergeschrei verlagerte sich somit in diese Regionen, so daß man im großen Pool seine Ruhe hatte. Die Liegefläche bot extrem viel Schatten, Liegen waren mehr als genügend vorhanden - zumindest in der Vorsaison. Sauber war der Pool schon immer morgens, trotz allem was manche Saubären im Laufe des Tages reingeworfen hatten. Die 3 Aufzüge, die max 6 kleine oder 4 kräftige Leute befördern können, waren ständig im Betrieb und wenn man nicht zu lange warten wollte, dann ging man besser zu Fuß. Ist ja eh gesünder ;-) Tja die Abendunterhaltung... Also zuviel darf man nicht erwarten. Aber das Film-/und Musikquiz fand ich schon unterhaltsam, sowie den Flamenco-Abend und den Karaoke-Abend. Ist wohl eher Geschmackssache und wems nicht gefällt, kann ja ins nahe gelegene Palma (evtl mit Mietauto oder Taxi) fahren oder durch die Bars von Cala Major tingeln. Die Herkunft der Gäste hängt wohl auch stark von den Ferienzeiten der Länder ab. Juni ist nun mal keine Deutschland-Ferienzeit, wohl aber in England. Demzufolge waren sehr viel englische Familien da. Wir haben aber auch deutschsprachige junge Leute angetroffen, sowie ein paar Franzosen rausgehört - und natürlich Spanier. Die Zimmer waren nicht berauschend, aber man hatte ausreichend Platz. Nervig war, daß die Matratzen unseres Doppelbettes auseinanderdrifteten. Möglich, daß andere Zimmer dieses Problem nicht hatten. Die Sauberkeit war Ok und alles technisch einwandfrei (sauberer Duschkopf, funktionierender Fön, Möbel intakt). Zum Reisen empfehle ich auf alle Fälle Anfang bis Mitte Juni. Es ist schon warm und noch nicht zu viel los. Wir hatten unseren Aufenthalt schon genossen, aber länger wie eine Woche hätten wir es nicht ausgehalten. Auch sollten diejenigen, die mit Kinderlärm nichts anfangen können, dieses Hotel besser meiden, da Kinderfreundlichkeit hier sehr groß geschrieben wird. Auf keinen Fall sollte man Sonnencreme mit mind. Faktor 25 vergessen -auch schon im Juni!

Dadurch, daß alle Böden gefließt sind, hallt der Gang ziemlich laut. Wenn also mehrere Kinder auf der Etage sind kanns hübsch oft laut werden, wenn mit den Türen ins Schloss geworfen wird. Ansonsten kommt von außen kein Lärm herein, da das Hotel sehr weit ab vom Straßenlärm liegt. Die Fernbedienung für den Fernseher bekommt man an der Rezeption für ne kleine Kaution. Die Auswahl an deutschen Sendern ist brauchbar (RTL, RTL2, Das Erste, WDR, ZDF, Viva, n-tv, Sat1 und noch ein paar Sportkanäle). Die Klimaanlage hatten wir während unseres Aufenthalts nicht vermißt - so warm war in dieser Zeit nicht. Es reichte, die Balkontüre offen zu lassen. Mücken kamen da nicht rein. Vermutlich war noch nicht die Zeit dafür. Negativ war, daß dann morgens der Frühstücks-Bratgeruch von der Küche reinkam. Bett wurde täglich gemacht und bei Bedarf die Tücher ausgewechselt, Handtücher wurden täglich gewechselt. Zum Zudecken gabs nur ein Leintuch und eine Wolldecke.

Die Bars waren auch nicht schlecht. Das Beste war ja der Kaffee dens da gab. Auch den Orangensaft kann ich sehr empfehlen - entweder pur oder mit Alkoholika vermischt. Die alkoholischen Getränke werden sehr großzügig eingschänkt. Also z. B. Wodka-Lemon besteht zur Hälfte aus Wodka. Ein Wehrmutstropfen ist, daß alles in Papp- und Plastikbecher ausgeschenkt wird. Mit Ausnahme der Bar im Event-Raum. Da gibts tatsächlich alles in Gläsern. Die Snackbar am Pool ist nicht die Schlechteste. Sehr empfehlen kann ich das Schweinelendchen in der Semmel - am besten mit Salat dazu. Das Fleisch, das es da gibt ist besser als iim Speiseraum und die Pommes wenigstens frisch. Die Pizzaria hat leider auch nur verkochte Nudeln, die sich nicht mal aufspießen lassen. Dagegen die Pizzen sind nicht so schlecht, wie sie auf den ersten Blick aussehen. Sie sind zwar hauchdünn, dafür sehr schnell fertig, knusprig und lecker -abgesehen von den fehlenden Gewürzen. Die Gewürze. Ein Thema offensichtlich für sich. Den Köchen wurde offensichtlich jegliche Benutzung von Salz und Gewürzen untersagt. Dementsprechend fad schmeckten manche Speisen. Fleisch und Fisch wurde grundsätzlich so lange gekocht, bis es auseinanderfiel, das gleiche gilt für Gemüse. Kalte Speisen werden nicht von der Theke genommen sondern gewartet, bis alles weg ist. Da kanns dann schon mal passieren, daß man lauwarmen Heilbut mit eiskaltem Kartoffelpüree bekommt :-( . Als Nachspeise gibts immer kleine Küchlein, Mousse in wechselnden Geschmacksrichtungen und Wackelpudding in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Also es ist immer für jeden was dabei - Suppe, Salat, Fleisch, Fisch, Beilagen, Nachspeise. Frühstück fand ich auch immer klasse - sehr reichhaltig, wenn auch eher für den britischen Magen zugeschnitten. Aber n Schinkentoast oder Cornflakes mag auch ein deutscher Magen ganz gern leiden.

Das Personal war im Großen und Ganzen sehr freundlich und verstand meist Deutsch und wenn das nicht, dann wenigstens Englisch. Unfreundlich war keiner zu keiner Zeit. Den kostenlosen Shuttlebus nach Palma Nova zum Strand haben wir nur einmal genutzt. Sonderlich begeistert von dem Strand waren wir nicht. Und für das Stündchen was wir dort waren wollten wir auch keine 4, 50 Euro pro Person zahlen für ne Liege mit Schirm. Schade ist, daß der letzte Bus gegen 17. 45 Uhr zurückfährt. Vor allem wenn man tagsüber unterwegs war und abends zum Strand möchte - das geht ja da nicht mehr. Trotzdem klasse, daß der klimatisierte Bus zur Verfügung steht. Auch toll ist der Service, ein Poolhandtuch zur Verfügung zu stellen. Für nur 2 Euros pro Tag oder 10 Euros in der Woche kann man sein Handtuch täglich wechseln lassen. Seine Wertsachen legt man auch besser in den Zimmersafe, da sonst kein Versicherungsanspruch bei Diebstahl geltend gemacht werden kann. für 19 Euro in der Woche plus Kaution bekommt man den Schlüssel dafür.

Vom Flughafen ist man fluggs im Hotel. Hatte vielleicht ne halbe Stunde gedauert, da wir durch die Rush-Hour von Palma mußten. Aber uns kams nicht wirklich lang vor. Shoppen ist leider nicht so drin - ein paar Souvenierläden geben halt noch keinen Einkaufsbummel ab. Der Strand von Cala Major ist aber einen Fußmarsch ins untere Dorf sehr wohl wert. Die beiden Male, als wir dort waren, fanden wir den Strand sauber vor. An der Strandbar läßt sichs gut sitzen und Cocktails schlürfen, wer keinen Strandschirm mieten möchte, kann versuchen, sich einen Platz unter einen der beiden schattenspendenen Palmen zu ergattern. In einer knappen halben Stunde ist man für 1, 10 Euro im klimatisierten Bus in Palma, wo man am besten am Placa d Espania aussteigt. Von da weg geht auch der Sightseeing-Doppeldecker-Bus, der einen für 13 Euros pro Ticket (für 24 Stunden gültig) durch ganz Palma kutschiert und die Sehenswürdigkeiten zeigt. Ein- und Aussteigen ist jederzeit an den festgelegten Haltestellen möglich. Ich empfehle auf alle Fälle einen Mietwagen zu nehmen. Die Insel hat sehr viel schöne Aussichtspunkte zu bieten, die man am besten auf eigene Faust erkundet. Sehr schön ist auch das Ausflugsziel "La Granja" - ein Landgut zum Museum umgebaut mit Weinprobe und Kartoffelkrapfenprobe. Und natürlich am anderen Ende der Insel Cap Formentor mit seinen beeindruckenden Klippen - sollte man auf alle Fälle gesehen haben. Auch sehr gefallen haben mir die Coves of Hams. Direkt in der Nähe der berühmten Drachenhöhlen. Nicht so überlaufen, nette Führung und Fotografieren ist erlaubt.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Von den Reiseveranstaltern, bei denen man seine Reise bucht kann man zusätzliche Tagesprogramme buchen - z. b. Inselrundfahrt mit dem Bus und viele weitere Sachen. Am hinteren Lift liegen die Ordner der verschiedenen Veranstalter aus, in denen man sich Informieren kann. Auf den hinteren Seiten der Ordner steht auch die Abfahrtszeit des Busses, der einen wieder zum Flughafen bringt. Die Reiseveranstalter kommen mehrmals die Woche ins Hotel und geben Tipps, buchen Ausflüge etc. Einen Internetzugang gibts auch -für meinen Geschmack aber etwas teuer mit 0, 10 Euro pro Minute. Kinderbetreuung wird in diesem Hotel sehr groß geschrieben. Da ich selber aber keine Kinder habe, hab ich mich natürlich auch nicht drum gekümmert. Der Fitnessraum steht jedem ab 16 Jahren zur Verfügung. Schlüssel bekommt man an der Rezeption.