- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Nachdem die ehemals dominierenden italienischen Gäste ausbleiben, ist das Resort heute fest in osteuropäischer Hand. Nur zum Tauchen findet sich ein höherer Anteil deutschsprachiger Gäste. Daß sehr viele Taucher anreisen, ist sicher der deutsch geführten und gut angelegten Tauchbasis zuzuschreiben, die in jeder Hinsicht sehr ordentlich war. Die Strandanlage ist außer für Taucher auch für andere Badegäste sehr schön, dürfte aber demnächst hoffnungslos überlastet werden, wenn die an östliche Trabantenstädte erinnernden Wohnklötze, die seit kurzem den ganzen Ausblick verstellen, im Süden der Anlage in Betrieb genommen werden. Einzelbungalows sind selten und wegen fehlender Aussicht auch nicht zu empfehlen. Trotz der wohnsiloartigen Unterbringung wohnte ich sehr ruhig. Nach dem Abendessen herrschte Stille, allerdings war auch keine Ferienzeit, so daß Schulkinder fehlten. Das Vorurteil, daß russische Gäste laut sein sollen, schien mir Unfug. Obwohl das Meereswasser im Dezember recht kühl ist, haben die osteuropäischen Urlauber reichlich gebadet. Ich sah fast keine Leute, die sich bemühten, vornehm zu erscheinen. Die Schickeria macht anderswo Urlaub. Überhaupt sollte man ein anderes Ferienziel suchen, wenn man außer Tauchen und Baden noch andere Dinge machen möchte.
Wie die gesamte Anlage haben auch die Zimmer schon mal bessere Zeiten gesehen. Vieles ist nicht mehr taufrisch und weist Gebrauchsspuren auf. Die Möblierung ist nicht sehr edel, aber praktisch und großzügig. Mein Südbalkon war sehr angenehm. Zimmergröße und Sauberkeit sind sehr zu loben. Schimmelansatz erkannte ich nur sehr diskret. Armaturen und Sanitäranlagen arbeiten perfekt. Das Fernsehen mit Satellitenempfang entspricht nicht mehr dem heute üblichem Standard.
Bei den Gästen war anscheinend nur Essen in Buffetform gefragt. Optisch durchaus ansprechend waren die Mahlzeiten auch in der Vielfalt des Angebots zunächst erfreulich. Leider war vieles von Tag zu Tag gleich, und der Rest wiederholte sich bereits nach wenigen Tagen vollständig. Sensorisch hatte ich persönlich Probleme. Auch europäisch aussehende Speisen standen dank der ägyptischen Köche mehr oder weniger stark unter dem Einfluß orientalischer Gewürze. An Hygiene und Quantität ist nichts zu bemängeln. Fruchtsäfte verdienten ihren Namen nicht und bestanden aus Wasser und Pulver. Cola und co. gab es erst nach Abschluß des Frühstücks. Wein wurde zum Selbstabzapfen aus Pappcontainern angeboten. Die Versorgung mit Trinkwasserflaschen war großzügig. Die Kleidung der Restaurantgäste war recht inhomogen.
Die Hotelbetreiber hätten wohl gern fünf Sterne, tun dafür aber so wenig, daß mir drei Sterne ehrlich scheinen. Deutschsprachiges Personal traf ich nur beim Einchecken und beim Tauchen an. Schriftliche Aufforderungen zum Trinkgeld waren an Deutlichkeit nicht zu übertreffen. Besonders penetrant schien mir der Wunsch nach außertariflichen Einkünften bei den Jungens der Zimmerreinigung, die schon nach zwei trinkgeldlosen Tagen immer wieder sehr hartnäckig zu allen Tageszeiten an der Zimmertür klopften, um sich ausführlich zu erkundigen, ob auch wirklich alles in Ordnung sei. Seltsam war außerdem die eingebaute Vorfahrt der Bediensteten, denn in der Regel schien man es nicht für nötig zu halten, einem den Weg kreuzenden Gast auszuweichen oder höflich Vorrang zu geben.
Auch im Norden fällt der Blick nach einem Stück ungepflegter Wüste auf einfallslose Rohbauten von der Stange. Diese sind von riesiger Ausdehnung und lassen derzeit keinerlei Bauaktivität mehr erkennen. In Gehreichweite außerhalb der Anlage herrscht so schlimme Öde, daß kein Feriengast zu Fuß das Gelände verläßt. Ein wenig Romantik kann man nur dem Meeresblick und den fernen Wüstenbergen landeinwärts abgewinnen, aber sicher nicht dem benachbarten Strandhinterland. Einkaufsmöglichkeiten sind Fehlanzeige, scheinen aber auch beim gegenwärtigen Klientel des Resorts nicht gefragt zu sein.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ich reiste nur gezielt zum Tauchen an und interessierte mich für nichts anderes. Internet ist nahe der Rezeption zugänglich. Der Mobiltelefonempfang ist tadellos.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jürgen |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |