- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Gebucht hatte ich das Brayka Bay dieses Jahr nicht. Ich war 7 mal dort und wollte mal etwas Neues sehen! Leider wurde das Oriental Bay - siehe meine separate Bewertung - nach 1 Woche Aufenthalt evakuiert und die Gäste auf umliegende Hotels verteilt. Ich wählte das Brayka Bay, weil mir alles bekannt war und ich nicht ein weiteres Fiasko erleben wollte. Die Überraschung war natürlich, dass es dort Platz gab für so zahlreiche und vor allem unerwartete Gäste. Das hatte aber zu tun mit der minimalen Belegung, denn es war sehr leer. Aber nun zu den Einzelheiten: Es gibt einen neuen General Manager, Gianluca, einen Italiener! Super, wenigstens einer, mit dem ich Italienisch sprechen konnte. Keine Ahnung, wohin all die anderen Italiener verschwunden sind. Ich vermisse sie! Nein, ganz sicher nicht den Lärm, den sie verbreiten, aber den modischen Chic und eine gewisse Grazie, mit der eine Italienerin unterwegs ist. Inzwischen ist das Niveau gesunken auf ein Hängen am Tisch, einen Arm drunter und mit der Hand an dem anderen Reinschaufeln, was in den Magen hineinpasst. Das Laptop neben dem Teller bzw. das Smartphone als ständiger Begleiter. Die Kleidung wird nicht mehr gewechselt, also morgens, mittags und abends in denselben Klamotten am Tisch, am besten noch mit Baseballkappe auf dem Kopf. Oder so nass, dass das Wasser in die Stuhlpolsterung sifft, was ja schließlich auch für Kühlung sorgen soll, mit Langzeitwirkung. So haben wir alle etwas davon! Der neue Chef - er nennt sich Luca - möchte alles irgendwie besser machen als seine Vorgänger. Verstehe ich. Es gäbe immens viel zu tun! Und vor allem ist er Europäer, denn nur einer von uns versteht schließlich, was wir mögen. Ich halte ihm die Daumen und wünsche ihm Nerven wie Stahlseile und ganz großes Durchhaltevermögen. Das alles wird er brauchen, um gegen das hierarchische System anzukommen. Wie gut, dass er männlich ist! Eine ManagerIN hätte 0 Chancen, es sei denn, sie wäre Cleopatra, aber die ist ja Geschichte! Zuerst hat er den lächerlichen Dresscode aufgehoben, will sagen, die Hinweise bzw. Empfehlungen, wie man das Restaurant zum Dinner betreten möge, von der Tür entfernt. Die waren ja auch zum Totlachen! Keine kurzen Hosen, keine Achselshirts, keine Flip-Flops. Das waren ja gerade die Renner! Damit hat man sich gegenseitig überboten. Vielleicht wird es ja jetzt langweilig, weil es erlaubt ist. Ich würde mir wünschen, mal wieder ein paar schöne Menschen zu sehen, mit Tischmanieren, Stil und Geschmack. Sonst träume ich einfach weiter... An baulichen Veränderungen gibt es vorn, an der Beachbar, eine große, mit einer sehr schönen Holzkonstruktion überdachte Terrasse und eine kleinere. Das Licht-Schatten-Spiel zaubert eine schöne Stimmung. Auch hat man versucht, die kleine Bibliothek der von Gästen zurückgelassenen Bücher ordentlich unterzubringen und ein übersichtliches Regal geschaffen. Geht doch! Auch wurde das Stück Weg von der Dusche über die Strandpromenade zur Tauchbasis für die aus dem Wasser kommenden Taucher gepflastert. Das war doch mal eine Maßnahme! So ist endlich auch die Sandspur verschwunden. Mir fiel weiterhin ein schöner Kinderspielplatz auf, ich weiß aber nicht, ob es den schon länger gibt, da ich ja "ohne" bin und auf diese Dinge eher nicht achte.
Das Zimmer war mir bekannt. Die Schranktüren ohne Griffe, ohne feste Führung in der unteren Schiene, die Wände ohne Haken, die Lampenschirme in einem freundlichen Schwarz, beschmiert bzw. besprenkelt mit weißen Farbklecksen von der letzten Renovierung. Der Fernseher brüllt einen nach wie vor an, wenn man die Key-Card in den Schlitz steckt und der Kühlschrank brummt und brummt und brummt... es sei denn, man zieht die Stecker rechtzeitig raus. Wir wissen uns doch zu helfen! Für/gegen die Ameisenstraße am Waschbecken und am Kopfteil des Bettes bekam ich eine Sprühdose mit einem Insektizid. Das Bett richtete ich mir gleich am ersten Tag so her, dass ich die übrigen Nächte hervorragend schlief. Dafür benötigte ich zusätzlich eine weiche Auflage, eine Decke zum Ausstopfen der Kuhle, 1 zusätzliches Laken (gefaltet, quer über die Matratze gelegt, wo sich die meisten Flecken befinden) und jeweils 2 Kopfkissenbezüge pro Kissen. Ist ein bisschen Arbeit, lohnt sich aber!
Die Zubereitung der Speisen hat sich verändert, die Qualiät hat nachgelassen, analog dem Rückgang der Gäste. Gab es früher (bis 2009!) gegrilltes Fisch-Filet, so wird jetzt ganzer Fisch, gebraten oder zusammen mit Gemüse gedünstet, angeboten. Tintenfischringe sah ich nicht. Ebenso gab es keine Seafood-Suppe. Anfänglich wurde mittags gar keine und abends 1 Suppe geboten, später gab es mittags eine und abends wieder 2 Suppen zur Auswahl. Stand früher morgens ein Teller mit fertigen Crèpes auf der Theke, wurden sie diesmal auf Bestellung gebacken, was zeitweise zu langen Schlangen führte. Ein Nescafé-Alegria-Automat wurde angeschafft. Verschiedene Öle, Essige und Dressings sind nun beschriftet und sehr übersichtlich aneinandergereiht, stehen aber nicht immer an derselben Stelle. Frühstücks-Milchsuppe mit Nudeln, Reis oder Gerste gibt es nicht mehr. Frisch gepresster O-Saft kostet immer noch 20 LE, Espresso 1 €. Als langjähriger Stammgast bekam ich hin und wieder etwas ganz Besonderes zu essen, was es nicht am Buffet gab.
Alkohol wird an die Tische gebracht. Zu allen Mahlzeiten gibt es Stoffservietten, wenige Gäste wissen sie zu schätzen! Früher gab es morgens und mittags Papierservietten, die reichten völlig aus. Eines Abends klopfte kurz vor 21 Uhr Housekeeping an meine Zimmertür. Als ich sagte, dass ich um diese Zeit niemandem öffnen würde, wurde ich etwa 10 Minuten später telefonisch nach dem Grund des Nichtöffnens gefragt. Ich hätte doch den nicht funktionierenden Ventilator im Bad reklamiert... Ja, aber vor 6 Tagen, und nicht reklamiert sondern einfach nur erwähnt. Am anderen Morgen wollte ich von der Rezeption wissen, wem ich die abendliche Störung zu verdanken hatte. Der zufällig anwesende, neue General Manager schüttelte mit dem Kopf. Die Reparatur erfolgte tags darauf, während meines Abendessens. Als ich zurückkam, brannte das Licht und die Tür zum Bad stand offen. Der Fußboden war voller Putz und Steinchen, bis in den Korridor hinein, so dass ich Mr. Moataz, den Housekeeping-Chef, zu mir bat. Dieser hatte mir so vollmundig angekündigt, alles besser zu machen als alle anderen vor ihm und sollte sich das ansehen. Für Ägypten typisch rief er einen Handlanger, der jedoch putzte anstatt zu fegen. Dabei roch dieser arme Mensch so übel nach Schweiß, dass es mir später flau wurde, denn ich konnte wegen der Dunkelheit nicht lüften und musste den Gestank vom Ventilator verteilen lassen ... Jenen Abend konnte ich so schnell nicht vergessen...
Achtung, die 3 Sonnen sind willkürlich angetippt, sonst hätte ich keinen Text schreiben können! Daher: wer nach Marsa Alam fliegt und Ballermann erwartet, hat in der Schule nicht aufgepasst!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Achtung, die 3 Sonnen sind willkürlich angetippt, sonst hätte ich keinen Text schreiben können! Es gilt dasselbe wie bei Lage & Umgebung: der Küstenstreifen des Roten Meeres besteht aus Wüste. Freizeitangebote umfassen Reisen nach Kairo und Luxor sowie zu Sonnenuntergängen oder Quad-Touren in selbiger. Darüber hinaus Schnorchelausflüge oder Schwimmen mit Delfinen. Wer etwas anderes sucht, ist hier am falschen Platz!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hilde |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 29 |
Lieber Gast, Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns Ihre Meinung zu Ihrem Aufenthalt bei uns mitzuteilen. Wir hoffen, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen! Mit freundlichen Grüßen,