- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir waren das sechste Mal in Brayka Bay und von dem, was uns 2010 noch so begeisterte (und man gerne nachlesen kann bei HolidayCheck), ist nicht viel geblieben. Das Hotel hat wohl seine besten Tage hinter sich. Ein Trend, der sich bereits andeutete, aber den wir wohl nicht so recht wahrhaben wollten, weil wir uns unsterblich in die Bucht als Schnorchelparadies verliebt hatten. Aber dazu später. Die Zimmer sind sehr geräumig. Wir hatten das Glück, ein renoviertes Zimmer im Komplex Oasis zu bekommen. Da gibts keine unhygienischen Duschvorhänge mehr, sondern Plexiglasverkleidung. Wir hatten ein schönes Zimmer mit Blick auf die Bucht. Kurze Wege zum Strand oder zur Rezeption. Leider nicht zum Restaurant. Das wurde zwei Tage vor unserer Ankunft wegen Renovierung geschlossen. Essen also im Brayka Bay Royal. Macht nix, jeder Gang macht schlank Aber wir waren voriges Jahr ja bereits im Royal, und waren trotz des wohl halben Sternchens mehr einfach nur enttäuscht. Der Speiseraum hat den Flair einer Mitropa-Halle, das Buffet ist eng und unübersichtlich, die Luft meist stickig durch die geringe Raumhöhe und/oder die schlechte Klimatisierung. Und das Schlimmste: Mittlerweile haben die Russen das Hotel erobert. Es ist leider traurige Realität: Saufen schon am Strand, volle Teller zu allen Mahlzeiten, wovon dann nur Häppchen gegessen werden, laut sowieso. Es macht keinen rechten Spaß. Das Hotel war - geschätzt - unter 50 Prozent belegt. Aber Russen waren davon weit mehr als 50 Prozent. Die Gartenanlagen sind nach wie vor sehr gepflegt. Ein großer Teil der kaputten Wege wurde mittlerweile saniert, das heißt, es wurde einfach drüberbetoniert. Mal sehen, wie lange es hält... Wie gesagt, wer nur Schnorcheln will und seine Ansprüche nicht so hoch schraubt, für den ist es schon okay. Meist ist es windig, daran muss man sich gewöhnen und sich darauf einstellen. Ein Hotel mit Außenriff und Steg ist bei Wind und Wetter aber allemal ungemütlicher. Für den gebotenen Service ist das Hotel m.E. mittlerweile aber zu teuer.
Große Zimmer, was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Das ist angenehm. Die Möbel sind noch die alten, in die Jahre gekommen. Der Fernseher ist noch mit Röhren bestückt und haucht bald sein Leben aus. Ein deutsches Programm mit ZDF. Auf dem Balkon Sitzgelegenheit und Wäschetrockner. Auf der Balustrade war megadicke Dreckschicht, unangenehm. Auch das Bad mit Toilette und Dusche geräumig. Handtücher wurden täglich gewechselt. Täglich gabs eine Flasche Wasser pro Zimmer.
Etliches zum Thema Gastronomie habe ich ja bereits erwähnt. Dass das Restaurant geschlossen wurde, war sicherlich kein Beinbruch. Irgendwann muss da auch mal frischer Wind, sprich Farbe, rein. Die "Ausweichküche" im Royal war ganz gut, aber wir hatten das Gefühl, ob der geringen Belegung kochte man mit angezogener Handbremse. Das Angebot war nicht so reichhaltig, wie wir es sonst gewohnt sind. Aber verhungern tut man auch nicht. Früh gibts einen Eierbräter extra, der wahlweise Omelett, Spiegel- oder Rührei zaubert, mittags einen zusätzlichen Frischestand und den Nudelkoch, abends das gleiche und zusätzlich auf der Terrasse noch zwei, drei Angebote (Grill, Eis u.ä.). Alternativ konnte man noch im "De Mario" in der Nähe des Pools essen, aber da musste man vorher schauen, was es gibt. Das Fischrestaurant haben wir nicht besucht, da es jeden Tag Fisch gab. Vom Angebot der Speisen gab es Rind und Geflügel in verschiedenen Variationen, auch Kartoffel- und Reisvarianten, Obst und Gemüse, Salate, und natürlich Süßes. Keine Butter (außer am ersten Tag, da haben wir sie noch erlebt...), aber das erwähnte ich schon. Einen Tag (gewöhnlich der, wo auch der orientalische Abend mit Bauchtanz und Derwischtänzer stattfindet), gibt es ausschließlich landestypisches Essen. Wir hatten keine Probleme mit dem Essen (oder mit der Verdauung), da helfen abendliche ein, zwei Ouzo....
Das Personal ist freundlich, aber wir haben es schon engagierter erlebt. Die Betten sind zum Beispiel knüppelhart. Voriges Jahr haben wir eine zusätzliche Matratze bekommen, was problemlos war. Dieses Jahr haben wir nur eine Wolldecke zusätzlich zum Drunterlegen gekriegt. Tägliche Zimmerreinigung war okay. Handtuchtiere aber Fehlanzeige. Und die gabs immer in diesem Hotel. Der Safe ist im Schrank, Telefon auf dem Zimmer. Ein Handy ist aber billiger. TV-Programme hat man auch abgespeckt. Nun gibt es in Deutsch nur noch ZDF. Aber Fernsehen kann man ja zu Hause. Auch an der Rezeption alles nette Ägypter, gehts nicht in Deutsch, in Englisch gehts immer. Zumindest reicht unser "Broken-English" dafür aus. Etliche Kellner kennen wir nun bereits seit vielen Jahren, zum Beispiel Emil. Der ist immer nett und lustig. Wir hatten viel Spaß an seinem "Ägyptisch für Anfänger", auch wenn wir das meiste schon wieder vergessen haben. Leider war es der Service im Royal, der uns manchmal aufstieß. Es sind die Kleinigkeiten, die eigentlich nicht sein sollten. Mal gabs keine großen Teller, mal keine Gabeln, mal keine Schüsselchen, mal keine Suppenlöffel, Getränke- und Kaffeeautomat hatten auch manchmal ihre Macken. Der Bananendampfer hatte in unserer Ferienwoche nicht angelegt (sprich, es gab keine, obwohl es sie eigentlich immer gibt) und eine ganze Woche gab es keine Butter. Warum auch immer. Als Ersatz wurde Frischkäse angepriesen, was sich besonders gut auf Marmeladenbrötchen macht. Mich hats nicht gestört, weil ich kein Süßer am Morgen bin, aber es gab doch schon verärgerte Gesichter. Die Jungs an der Strandbar waren in Ordnung. Aber die Handtuchboys haben wir auch schon engagierter erlebt. Früher haben sie auch mal die Handtücher gebracht und auf den Liegen drapiert, was ihnen auch Bakschisch einbrachte. Heute beschränkt man sich aufs Ausgeben. Ganz zu schweigen von diversen Extras, wie zum Beispiel ein Riesenkrokodil am Strand zu bauen (aus Handtüchern). Ja, vieles ist sicherlich nicht schlimm und wenn man sagt, Hauptsache Schnorcheln und ein Bett zum Schlafen, dann ist das okay. Aber wir haben es hier schon besser erlebt. Viel besser.
Nichts für Fetenwütige: links Wüste, rechts Wüste, hinten Wüste, vorn das Meer. Oder anders: Herrliche Ruhe, Entspannung pur. Kein Wärter sagt hier, Schluss, der Strand sei zu Ende. Man kann laufen, wohin man will. Es gibt eine zweite Bucht südlich (15 Minuten Fußmarsch am Strand, querfeldein oder auf der Straße), die fast noch schöner ist als Brayka Bay. Haben wir dieses Jahr gar nicht geschafft, aber vor zwei Jahren wollten man da Eintritt haben (drei Euro pro Nase, die wir nicht mit hatten, wir durften aber trotzdem Schnorcheln). Nachtleben? Wer sich heiße Ohren holen will, jeden Abend brüllt die Disko in unerträglicher Lautstärke (oder sind wir einfach schon zu alt? Nein, auch das Jungvolk war nicht angetan von diesem Angebot. Der DJ war auch nicht zu leiseren Tönen zu bewegen...). Die Bar im Obergeschoss lädt zum abendlichen Umtrunk ein. Da kann man auch ganz gemütlich auf der Terrasse sitzen. Früher gabs hier mal einen guten Sänger. Voriges Jahr war gar nix in Sachen Musik, dieses Jahr hat man zwei russische Singmiezen engagiert, die im Halbplayback Disko- und Volksweisen zelebrieren. Nicht wirklich prickelnd. Aber die Kellner an der Bar sind nett und immer für einen Scherz zu haben. Shoppen dagegen kann man fast vergessen. Die alte kleine Ladenstraße hat mittlerweile dicht gemacht, geblieben sind die fünf Shops im Hotel. Da sie keine Konkurrenz haben, ist auch das Handeln sehr schwierig... Da wir neben unseren Freunden auch unseren frisch verheirateten Sohn samt Schwiegertochter mit dabei hatten, haben wir zwei Ausflüge gemacht. Zum einen die Super Safari mit Jeep, Quad und Kamelritt, Abendessen, Sonnenuntergang, Besuch des Beduinendorfes und abschließendes Kulturprogramm mit Derwischtänzer (Kosten 55 Euro). Wer das erste Mal in Ägypten ist wie unsere Kinder, sollte sich das gönnen. Da kann man ein klitzekleines bissl Ägyptenluft schnuppern. Andere Ausflüge, wie nach Luxor, Kairo o.ä., da sollte man vorher schauen, wie die Lage ist. Der andere Ausflug war nach Abu Dabbab zum Schnorcheln (gebucht über das Hotel, kostet 17 Euro pro Nase, inklusive Eintritt). Ausflüge gibt es auch nach El Quseir (ca, 120 Kilometer, etwa 20 Euro, mit Shopping, Besuch von zwei Moscheen und koptischer Kirche, ist nicht schlecht und sollte selbst in diesen unruhigen Zeiten machbar sein). Man kann neuerdings auch nach Port Ghalib zum Shoppen fahren (Taxiangebot) oder nach Marsa Alam (ebenfalls Taxi). Das wirklich grandiose an diesem Hotel - ist die Bucht. Eine Wucht für Schnorchler. Brayka Bay hat ein Nord- und ein Südriff. Die ganze Vielfalt der Korallenfische (Drücker und Doktoren, Blaupunktrochen und Rotfeuerfische, Igel- und Kugelfische - eigentlich fast alles, was man sich fürs Schnorcheln wünscht). Sogar ein riesiger Napoleonfisch tauchte unverhofft auf. Barakudas sind da, große wie kleine. Zum ersten Mal haben wir einen Torpedorochen entdeckt. Kraken sind da und Kalmare. Eine Karettschildkröte begegnet man ab und an mit etwas Glück. Großfische ansonsten weitestgehend Fehlanzeige. Vor zwei Jahren allerdings hatten wir am Nordriff einen Schwarzspitzenriffhai. Das war schon ein Erlebnis. Ich persönlich fand das Südriff noch bevölkerter, auch wenn es das übliche Problem hat: Spätestens nach dem Mittag steht die Sonne im Gegenlicht. Außerdem wird es an beiden Riffen nachmittags oft trüb. Gut beraten ist, wer sich gleich früh ins Wasser traut. Wir waren jeden Tag kurz nach Sonnenaufgang das erste Mal im Wasser, wenn noch die Rotfeuerfische über den Korallen tanzen. Das hat was. Was allerdings sehr bedauerlich ist, ist die Wasser- und Umweltverschmutzung. Tüten, Abfall und sonstiges werden bei Nordwind an das Südriff getrieben. Das war tageweise so schlimm, dass ich mich geweigert habe, am Südriff weiterzuschnorcheln. Echt eklig. Und wenn das Zeug dann am Strand vom Royal angeschwemmt wird, interessiert sich leider auch keiner dafür. An der Ostspitze des Strandes türmt sich der Müll, dass man keine Lust mehr hat, die flinken Krabben am Strand zu beobachten. Früher haben die Beachboys für Ordnung am Strand gesorgt. Aber Service wird leider nicht mehr sehr groß geschrieben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sorry, aber da können wir wenig berichten. Es gibt ein gut besuchtes Fitness-Center. Animation gab es kaum, zum Glück auch nicht die laute, nervtötende italienische am Royal-Strand vom vergangenen Jahr. Wer will, kann Volleyball spielen, Gymnastik am Strand mitmachen oder Boule spielen. Internetzugang ist kein Problem (5 Euro die Stunde). Der Strand ist sauber und gepflegt, die Liegestühle und die Auflagen sind schon in die Jahre gekommen. Platz ist für alle da, liegt aber sicherlich auch an der Auslastung des Hotels. Eine Toilette ist am Strand, und die ist - Männlein wie Weiblein - gewöhnungsbedürftig. Wer kann, sollte längere Wege wählen... Pool-Landschaft? Wir waren am Strand, wozu brauchen wir Pool? Ein Blick hinein aber war nicht prickelnd. Viel Sand war drin, manchmal auch Müll und sogar eine Maschinenschraube haben wir vom Beckenrand erspäht. Und das Wasser war saukalt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kerstin |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 7 |
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