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Stefan (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • April 2022 • 2 Wochen • Strand
Super Hotel mit ein paar wenigen Abstrichen
6,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Anlässlich eines runden Geburtstags entschieden wir uns für den XHALE Club dieses Hotels. Dieser war angemessen ruhig gelegen mit Privatstrand, separatem Pool, allen Getränken und à la carte-Restaurants inklusive. Die gesamte Anlage wie auch der Privatstrand waren sehr sauber und das Personal weitgehend freundlich. Wir Deutschen neigen ja dazu, gern und viel zu meckern und die Erwartungslatte extrem hoch anzusetzen. Kann man machen, ist jedoch nicht meine Mentalität. Ich will den Urlaub genießen, die Gegebenheiten kennenlernen und auch ein Stück weit als solche hinnehmen; neue Menschen sehen und kennenlernen. Wer will, kann sich über alles aufregen: z. B. über teilweise lautere Franzosen und Amerikaner, die dort Urlaub machen und die einem im Vorbeigehen oder am Strand vielleicht mal auf den Keks gehen können, aber man sollte bedenken, dass man nicht allein auf diesem Planeten ist, man das Hotel oder den Strandabschnitt nicht exklusiv nur für sich allein hat. Wer das braucht und will, also wirklich niemand anderen sehen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Insofern ist dies eine differenzierte Rezension, die Punkte beschreibt, die aufgefallen sind.


Zimmer
  • Gut
  • Das Zimmer war groß, geräumig, vom Mobilar her etwas altbacken - wenn man als Mitteleuropäer eher moderne Designs gewöhnt ist oder bevorzugt, aber das soll kein Kritikpunkt sein, mehr eine Randnotiz. Man kann die Klimaanlage powern lassen oder den Deckenventilator zirkulieren lassen oder beides gleichzeitig. Am Bett gubt es zahlreiche Schalter; kann sein, dass der Hauptschalter (wie ein Lichtschalter) für den Ventilator ausgeschaltet ist... Manchmal stank das Duschwasser, auch in der Toilette fand sich vereinzelt mal braunes Wasser. Den Whirlpool auf dem Balkon haben wir nicht benutzt, zumindest bei unserem war der Brausenkopf kaputt. Auch die Brausen in der Dusche hatten nicht wirklich kräftigen Wasserdruck, das scheint aber von Zimmer zu Zimmer verschieden zu sein. In einem anderen Zimmer war der Wasserdruck hervorragend. Vormittags und abends kommt der Zimmerservice, wischt durch und richtet das Zimmer her. Ich kannte das bisher nur einmal pro Tag. Die Waschbeckenarmaturen werden offenbar mit Chlorreiniger oder anderem ätzenden Reinigungszeug geputzt, die sahen arg mitgenommen aus. Schön und praktisch war der Vergrößerungsspiegel. Das Bett war angenehm hart, dort konnte man es zwei Wochen sehr gut aushalten, ohne Rückenschmerzen zu bekommen. Man bekommt unzählige Kissen zur Auswahl und auch von der Bettdecke her kann man sowohl eine richtige Bettdecke verwenden als auch einfach nur ein dünnes Laken. Es gibt jedoch keine getrennten Bettdecken, zu zweit teilt man sich die Decke oder das Laken. Die Steckdosen waren zum Teil unlogisch verteilt; es gab z. B. nicht auf beiden Bettseiten Steckdosen; doof, wenn man Smartphone, Kopfhörer o. ä. laden möchte. Die Gänge der Hotalanlage sind offen gehalten und auch die Zimmer sind hellhörig. Die Wände sind dünn. Einige Gäste, vor allem Amerikaner, sind von ihrer Mentalität her nicht gerade leise und rücksichtsvoll und die hört man entsprechend. Die Türen kann man kaum leise schließen; man knallt sie eher zu, was vor allem zu Schlafenszeit nicht optimal ist. Man bekommt also über die Gänge ins Zimmer quasi jedes Wort mit. Auch wenn im Nachbarzimmer wie auch immer geartet die Post abgeht, bekommt man es mit. Man gewöhnt sich mit den Tagen dran, aber wer geräuschempfindlich ist, ist mit Ohropax gut beraten, zumindest in den ersten Nächten. Bei uns kam hinzu, dass wir ausgangs des Spring Break noch die Reste von Partygästen mitbekamen. Als die fort waren, war es deutlich ruhiger und angenehmer. Das ganze Hotel hat WLAN und es funktionierte meistens gut bis sehr gut, sogar bis zum Strand. Jedes Zimmer hat noch mal zusätzlich WLAN. Allerdings sind alle Netzwerke ungeschützt / unverschlüsselt, man kann sich also ohne Passwort automatisch einloggen. Generell übertreiben tun sie's mit den Klimaanlagen in den Restaurants: Wer empfindlich ist, sollte sich ein Jäckchen mitnehmen, denn es ist ganz schön kalt. Man holt sich echt schnell einen weg und das sage ich als jemand, der bisher nie Probleme mit Klimaanlagen hatte; selbst ich bin krank geworden.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Begeisterung in fast allen Belangen: Die Restaurants sind durchweg sauber, die Speisen frisch, ansehnlich und lecker, das Angebot reichhaltig... Vom Frühstück bis zum Abendessen und zu den Süßspeisen gab es durchweg Leckereien, auch bei Obst und Salaten kann man bedenkenlos zugreifen. Auch die Cocktails sind ein Traum und durchweg ein Genuss. Täglich gibt es wechselnde Tagescocktails (alkoholisch wie nicht-alkoholisch), aber auch darüber hinaus kann aus allen wählen, die sie auf der Karte haben. Sowohl in den Bars und Restaurants bekommt man die Speisen- und Getränkekarten via QR-Code, die man sich auf dem Smartphone anschauen muss; es gibt nichts Haptisches mehr (Stichwort Corona und Hygiene: Top). Aufpassen muss man vorne im "Wink"-Tanzcafé/Bar, dort werden Eiswürfel offenbar aus dem gechlorten Leitungswasser gemacht: Durchfallgarantie! Man schmeckt und riecht es aber auch, wenn z. B. die Cola ein Chloraroma hat. Außerhalb des "Wink" bekommt man überall "saubere" Getränke; auch bei den Cocktails muss man sich keine Sorgen machen; auch nicht an der Strandbar. Seltsamerweise gab es zum Ende des 13nächtigen Urlaubs hin trotzdem Verdauungsprobleme in Form von permanenten Durchfällen. Vermutet wurde, dass im STRIP-Grill irgendwas nicht ganz sauber war, vermutet wurde der Fruchtsäure-Überschuss z. B. von Ananas, vermutet wurde das schwülwarme Klima, die UV-/Hitzebelastung durch die Sonne, vermutet wurden Gewürze, vermutet wurde Eiweißüberschuss durch zu viel Fisch und Fleisch... Es ließ sich nicht wirklich greifen; vielleicht war es auch eine Mischung aus allem. Und das ging auch anderen deutschen Urlaubern so. Dennoch ist das kein Grund für einen Punktabzug in dieser Kategorie für mich.


    Service
  • Gut
  • Ganz großer Pluspunkt: In den Restaurants, vor allem beim Frühstück im SPOON, wurde man morgendlich gefragt, ob mit dem Zimmer alles in Ordnung sei, ob etwas fehle, beschädigt sei oder nicht einwandfrei funktioniere und dann wird sich angemessen gekümmert. Also hier werden die Wünsche der Gäste ernst genommen. Auch generell in den Bars und Restaurants ist das Personal freundlich, die Tische werden teilweise überschnell abgeräumt oder von leeren Tellern befreit. Hier fallen auch erste Unterschiede auf: Englisch beherrscht das Personal nicht komplett, teils gebrochen, was mich ein bisschen überraschte. Klar, die Landessprache ist Spanisch und Spanisch kommt bei den Weltsprachen vor Englisch, aber gerechnet hatte ich damit nicht, dass es hier manchmal tatsächlich Sprachbarrieren geben würde. Darüber hinaus kommt es offenbar auch auf die Nationalität des Urlaubers an: Amerikaner und Franzosen scheinen anders behandelt zu werden als Deutsche. Das kann ein Mentalitätsding sein; unserseits steckt halt nicht jedem täglich Dollarscheine zu, um sich Service oder Freundlichkeit zu erkaufen. Aber das soll alles kein Gejammer oder Kritik sein, einzig Beobachtung. Kritischer wird es beim sogenannten Manager, der im XHALE Club für bestimmte Gäste zuständig ist. Für uns waren es Willy und vertretungsweise Julio, beide sollen Deutsch verstehen und sprechen. Julio war auf Zack, verstand uns gut und gab sich große Mühe, auf Fragen, Wünsche und Kritik angemessen einzugehen bzw. zu reagieren. Das war klasse. Bei Willy wird es schwierig. Er ist zwar auch sehr freundlich, aber ihm mangelt es offenbar an Sprachverständnis, Organisations- und Kommunikationstalent. Die Kommunikation mit ihm war manchmal echt schwierig. Unglücklich war, dass wir spät abends gegen 21 Uhr AST ankamen und Willy eigentlich für uns zuständig gewesen war. Doch nach längerem Warten auf ihn hatten wir nach zehn Stunden Flug und gnadenloser Übermüdung auch die Nase voll und wollten nur noch aufs Zimmer. Danach wurde es etwas übertrieben mit ständigen Anrufen unseres Managers aufs Zimmer, weswegen wir sogar den Stecker aus dem Telefon steckten, weil es auf die Nerven ging. Wiederum Pluspunkt: Man kann mit Willy oder dem zuständigen Manager auch per WhatsApp kommunizieren, was - je nach Verständnis - auch mal mehr, mal weniger gut funktionierte. Noch ein Kritikpunkt: Offenbar kennen die Angestellten ihre eigenen Restaurantzeiten nicht und können - vielleicht auch wegen Sprachbarrieren - nicht eindeutig kommunizieren. Früh morgens vor 6 bzw. vor 7 Uhr (z. B. vor Ausflügen) kann es problematisch werden, denn wir wurden aus dem SPOON, wo es bis 6 Uhr angeblich den Midnight Snack geben soll, rausgeworfen. Ein anderer sagte uns, das NOOK-Café hätte durchgehend geöffnet, ist aber auch nicht der Fall. Also da gibt es Optimierungsbedarf. Generell scheint die Mentalität des Managements eher so zu sein, dass Beschwerden oder Kritik eigentlich nicht wirklich erwünscht sind oder wir sind als Mitteleuropäer andere Maßstäbe / Standards / Umgangsformen gewöhnt. Sie bügeln lieber alles glatt und Manager Willy bat sogar vor Ort seine Gäste um eine 6 Sterne-Bewertung hier bei holidaycheck. Das fand ich grenzwertig, denn es sollte immer noch jedem selbst überlassen bleiben, ob und wie man was bewertet. Unangemessen war auch, dass Willy wegen einer dringenden Frage sogar beim Abendessen im à la carte-Restaurant auf die Gäste zuging. Das kann aber auch alles wieder ein Mentalitätsding sein. Ansonsten dicker Pluspunkt zum Hygienekonzept in Corona-Zeiten (trotz Landesinzidenz zwischen 4 und 6): Das gesamte Personal trug medizinische Maske, drinnen wie nicht selten sogar draußen, und auch die Gäste wurden aufgefordert, im Buffet-Restaurant Maske zu tragen sowie in den à la carte-Restaurants bis zum Platz. Wer keine Maske hat, bekommt eine vom Personal. Noch ein dicker Pluspunkt: Daisy im NOOK-Café ist so herzlich, lustig und freundlich, das wirkte zu keiner Sekunde aufgesetzt oder künstlich. Bei ihr hat man sich sehr gut aufgehoben gefühlt und sie hatte immer Spaß mit ihren Gästen. Ansonsten wird man sehr schnell das Lieblingswort des Personals "magnifico" kennenlernen, was so viel wie "herrlich" / "prächtig" bedeutet. Das Personal "freut" sich also immer, wenn's den Gästen gutgeht oder wenn man sie fragt, geht es ihnen auch immer "herrlich" / "prächtig". ;-) Ansonsten auf den Gängen, wann immer man wen vom Personal sieht, jeder ist freundlich und begrüßt einen. Trotz der Punktabzüge wegen des Managements sind das keine Punkte, weswegen ich das Hotel nicht weiterempfehlen würde. Wie gesagt, man kann sich drüber aufregen und alles nach deutschen Maßstäben maximal kritisch ansehen, auch im Hinblick auf den markanten Preis, den man zweifelsohne für den Urlaub in diesem Hotel hinblättert, man kann es aber auch entspannter sehen. Unterm Strich kann man mit dem Personal, auch mit Willy, über alles reden und bekommt, was man will. Manchmal muss man halt öfter nachfragen und öfter nachhaken, weil etwas vergessen wird. Dann ist das halt so; es ist halt nicht Deutschland. Bis 11 Uhr muss man am Abreisetag das Zimmer verlassen, jede Stunde länger im Zimmer kostet 25 USD. Mit Verhandlungsgeschick kann man es aber auch noch einige Stunden kostenlos ausdehnen, und wenn man vielleicht nochmal das Zimmer wechseln muss.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Schön außerhalb gelegen als eines der wenigen letzten Hotels in Uvero Alto konnte man bereits nach fünf bis zehn Minuten Spaziergang am Strand rasch die völlige Ruhe und das Meer genießen. Generell kann man kilometerweite Spaziergänge am weichen Sandstrand unternehmen, ohne, dass es langweilig wird. Die Lage hätte also nicht besser sein können. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel dauerte ca. 40 Minuten. Zu Ausflügen, egal mit welchem Anbieter man sich was bucht, wird am Hotel abgeholt. Die Insel Saona, der Montaña Redonda und der Nationalpark Los Haitises sind mehr als sehenswert. Man bekommt Traumstrände zu sehen, die herausragenden Landschaften und Berge der Insel. Einfach genial.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Auch wenn ich nichts davon gemacht und mitgenommen habe: Wellness ist heillos überteuert. Wer sich eine preisgünstige Massage gönnen will, kann sich bedenkenlos nach zehn Gehminuten links den Strand entlang verwöhnen lassen. Im Vergleich zu den Hotelangeboten spart man ungelogen 100 bis 200 USD. Bei Souvenirs kommt man im Hotel wohl günstiger weg als draußen. Als XHALE Club-Mitglied bekommt man 200 USD Guthaben vom Hotel zum Verprassen geschenkt, doch das ist eine Mogelpackung, denn man kann immer nur anteilig etwas fürs Spa oder fürs Casino ausgeben. Man kann also nicht komplett frei über dieses Guthaben verfügen. Pools hat es einige, auch einen Partypool für die Feierwütigen, an dem täglich Programm ist. Wer seine Ruhe haben will, ist im XHALE-Club bestens aufgehoben. Wer Animation, Dauerbeschallung und Entertainment braucht, ist rund um die Pools gut aufgehoben. Abends kann man im "Wink" das Tanzbein schwingen, wenn man möchte. Bars zum chillen gibt es auch im XHALE-Club. Es gibt einen Tennisplatz, aber nicht kostenlos. Das Fitnessstudio ist rund um die Uhr geöffnet. Täglich gibt es zahlreiche Programmpunkte, die natürlich alle freiwillig sind. Alles kann, nichts muss; so wie es sein sollte. Ich denke, in diesem Hotel kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die, die Ruhe und Entspannung wollen als auch die, die "nur" Party machen wollen. Generell gilt das Hotel auch als Partyhotel. In der Spring-Break-Zeit sowie in den Osterferien - die Insel ist christlich - wird viel Party gefeiert. Wer dem völlig aus dem Weg gehen will, sollte dort rund um den Februar Urlaub machen; dann stehen auch die Chancen gut, auf Ausflügen Wale und Delfine sehen zu können.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:2 Wochen im April 2022
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:36-40
    Bewertungen:1