Castello Beach Hotel

Vorab sei gesagt, daß es für uns beide ein Traumurlaub war. Beurteilungen fallen immer subjektiv aus und ich denke, daß man die Infrastruktur eines Landes berücksichtigen muß. Daher muß man bei den Seychellen und ihren Hotels die Ansprüche etwas nach unten schrauben. Die Seychellen sind auch ein Reiseland wo die Preise künstlich hochgehalten werden, um Massentourismus zu vermeiden. Gibt man also eine Beurteilung für dieses Hotel ab, sollte man auch einen Vergleich mit dem nahegelegenen Lemuria Resort nicht scheuen. Für das Castello Beach sollten Sie für eine Pauschalreise ab Frankfurt mit etwa 6000 bis 7000 EUR rechnen. Das Lemuria dagegen liegt nochmals 3000 darüber. Und nun zum Castello Beach. Das Hotel liegt an der Anse Kerlan. Ein sehr schöner Sandstrand mit Blick auf die Inseln Cousine und Cousine. Mit etwas Glück erleben Sie einen wundervollen Sonnenuntergang. Das Hotel war zu unserem Zeitpunkt nicht ausgelastet, so daß beim Abendessen in der Regel 7 Pärchen im Restaurant speisten. Gegessen wird nach Tageskarte, einmal in der Woche Buffet, wobei man das angebotene Tagesmenue durch ein anderes aus der Karte ersetzen kann. Zu den Hauptspeisen, die meist creolische Küche entspringen (Hähnchen, Schwein, Rind, Fisch), wird Reise serviert. Der Koch bereitet Ihnen aber auf Wunsch auch Nudeln oder Pommes Frites zu. Sollte die Portion nicht reichen, können Sie auch um einen Nachschlag bitten. Das Essen ist gut und schmackhaft. Der Koch, ein Portugieser, war auch der einzige, mit dem man sich etwas auf Deutsch verständigen konnte. Für Diskussionen sorgt bei Deutschen immer wieder das Frühstück, weil die geliebten Brötchen fehlen. Wir hatten am Frühstück nichts auszusetzen. Man kann sich nicht mehr als satt essen. Ok, es gab nur Toast, aber ansonsten Käse, Wurst, Schinken, Marmelade. Müsli, frisches Obst, Saft, auf Wunsch Rühr- oder Spiegelei und natürlich Speck und Würstchen für die Freunde des englischen Breakfeast. Das Rezeptionspersonal ist überaus freundlich und hilfsbereit. Jedoch sei gesagt, daß sie ohne Englisch- oder Französischkenntnisse auf den Seychellen und in dem Hotel aufgeschmissen sind. Es ist schade, dass die Hotelleitung da nicht mehr unternimmt, da die zahlungskräftige Clientel meist älter ist und diese Sprachen in der Schule nicht gelernt hat. Zurück zum Personal. Das Servicepersonal im Restaurant wurde von uns als etwas launenhaft wahrgenommen. Oft sehr freundlich manchmal etwas miesepetrig. Die Bedienung läuft alles mit gebremsten Tempo, was mich weniger stört, weil ich im Urlaub auch keine Hektik mag. Das Problem liegt eher in der Organisation begründet. Man kann nicht so recht erkennen, wer für was zuständig ist. Am besten lässt sich das morgens beim Frühstück wahrnehmen, welches ab 07:30 angesetzt ist. Ich habe es kein einziges Mal erlebt, dass das Frühstücksbuffet vollständig stand. Entweder steht der Toaster noch nicht da, oder Butter oder Wurst fehlt. Das Servicepersonal ist offensichtlich nicht zuständig und gibt die Beschwerde weiter an das Küchenpersonal, was sich hier und da auch schon mal Zeit lässt. Vermisst haben wir auch, dass keine Getränkeservice an den Liegen stattfindet. Zur Bestellung muß man an die Bar gehen, dann wird es aber auch gebracht. Am 3. Tag traf eine Person ein, den man als General Manager ausmachen konnte. Von diesem Zeitpunkt an waren rege Tätigkeiten in der Anlage zu beobachten. Man überreichte zwar zum Abschluß ein nettes Schreiben des Managers in englisch, wo er sich bedankte. Wir und auch andere Gäste hätten es uns eher gewünscht, daß er einmal das Gespräch mit seinen Gästen gesucht hätte. Ich will ihm keine Arroganz unterstellen, aber irgendwie kam er mir etwas gehemmt vor. Alles in allem war es ein wundervoller Urlaub. Wir selbst würden aber aufgrund der langen Strecke nicht mehr dorthin fliegen. Empfehlenswert ist es aber allemal. Nun habe ich bei einigen Negativbeurteilungen eine Gegendarstellung des Hotelmanagmens in fehlerfreiem Deutsch gelesen. Mich würde schon interessieren, wo sich diese Person im Hotel versteckt hält.

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