Viel hatten wir im Internet vor unserer Anreise über das Hotel gelesen, trotzdem wollten wir ohne große Vorurteile die Reise antreten. Wir haben über Center-Parc unser Premium-Hotelzimmer gebucht und unser erster Eindruck vor Ort war ganz positiv (abgesehen vom grauen tristen Betonklotz des Hotels). Kostenloser Stellplatz direkt vor dem Hotel und wirklich nicht einmal 100m zum Strand. Angekommen und ab zum Check-In, da war unser Zimmer trotz Ankunft nach offizieller Check-In-Zeit noch nicht fertig. Gut, dachten wir uns, da sehen wir drüber hinweg und kümmern uns um unseren 8 Monate alten Sohn in dem wir ihn frisch machten. Einen Wickelraum gab es nicht, muss es aber auch nicht, sondern eine Wickelmöglichkeit in der Behindertentoilette. Leider müssen wir hier einer Bewertung zustimmen, dass das Geruchserlebnis in der Toilette sehr einer Bahnhofstoilette ähnelte, aber auch da wollten wir drüber hinweg sehen. Es war ja schließlich die Toilette im Foyer des Hoteleingangs. Wir waren also noch gut gestimmt und warteten bis wir aufs Zimmer konnten. So starten wir schließlich den Weg Richtung Aufzug und sahen auch da gerne noch einmal über den veralteten und stark riechenden Teppich im Lift hinweg. Am Zimmer angekommen mussten wir irgendwie versuchen die Türe des Premiumzimmers aufzubekommen, denn neben dem klemmenden Schlüssel (ja, es gibt keine Karten) und der mehr als nur schleifenden Türe auf dem Teppichboden, verkeilt sich die Eingangstüre auch gerne mit der direkt dahinter liegenden Toilettentüre. Selbst da haben wir noch gesagt, es ist doch besser als die ganzen Bewertungen. Denn der Ausblick aufs Meer ist einfach wunderschön. Mehr kann man nicht sagen. Um nochmals kurz auf das Türenproblem zurückzukommen, die Toilettentüre kann man nicht schließen. Sie passt einfach nicht in den Rahmen und beim Versuch sie ganz zu schließen platzen die Scharniere beinahe heraus. Sofern die Toilettentüre aber nicht komplett rangedrückt ist, kann man aber die Zimmertüre nicht mehr öffnen. Wir mussten sogar eine weitere grandiose Erfahrung diesbezüglich sammeln. Als ich aus dem Auto noch etwas holen musste, während jemand auf Toilette war, lehnte ich die Zimmertüre an. Dies hat wiederrum zur Folge, dass man die Toilettentüre nicht mehr öffnen kann. Man sitzt solange auf der Toilette fest, bis die Zimmertüre wieder geöffnet oder geschlossen ist. Aber selbst da wollten wir noch drüber hinwegsehen. Achso, einen Lichtschalter für das Badezimmer im Premiumzimmer sucht man vergebens. Man muss an der Schnur von der Decke ziehen, die hierzulande der Hausnotruf ist. Kurz zum Inventar des Zimmers. Es gibt eine vollausgestattete Kochnische, wobei das Geschirr und die Töpfe nicht wirklich gespült aussahen und der Kaffee des Besuchers vor uns noch grüßte. Die Kaffeemaschine (Dolce Gusto, die Kapseln werden nicht wieder aufgefüllt, sondern es gibt nur die 5 Kapseln des ersten Tags) und der Wasserkocher hatten große Kalkflecken, dass es einem kalt den Rücken runterlief. Auch hier dachten wir, macht ja nix, wir haben ja wegen unseres Babys ohnehin eigene Sachen dabei. Nach dem ersten Ankommen machten wir uns auf den Weg den Center-Parc etwas näher zu erkunden. Im Strandhotel selbst ist das Restaurant, ein Segway-Verleih und ein Admirals-Club. Wobei während unseres Aufenthalts nur das Restaurant geöffnet war. Direkt ans Hotel grenzt die Beach-Factory mit zwei Tennisplätzen, vier Squash-Courts, einem Indoor-Spielplatz mit Trampolinen, 24h niederländischer Fußball auf Leinwand, Mini-Golf-Parkour, Air-Hockey-Tisch, Tischtennis, 8 Bowlingbahnen und einer Bar. Die Bowlingbahn und Bar haben allerdings bestimmte Öffnungszeiten, der Rest ist 24h von Musik beschallt. Eine Aufsichtsperson haben wir nicht gesehen. Bei schlechtem Wetter ist das wohl eine gute Alternative, sofern sie das Licht wirklich anmachen. Nach der Beach-Factory überquer man eine kleine Straße und ist im eigentlichen Center-Parc mit Ferienhäusern. Was einem aber sofort auffällt ist der Lärm, der von der benachbarten Rennstrecke kommt. Von diesem bekommt man im Hotel wirklich gar nichts mit. Bis zum Market Dome sind es so 5-10 Minuten Fußweg. Dort gibt es einen Supermarkt mit humanen Preisen, eine kleine Boutique, zwei Restaurants, Fahrradverleih und das Aquamundo. Neben dem Market Dome ist noch ein Minigolf-Platz und ein Streichelzoo. Das Aquamundo macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Es war während unseres Aufenthalts nicht überrannt. Aber auch hier nagt der Zahn der Zeit, wobei es wirklich nicht gravierend ist. Schlimmer empfanden wir, dass von der Deckendekoration immer wieder Zentimeter dicker Staub herunterfiel und es keine wirklichen Duschen gab. Es gab nur Duschen direkt am Eingang zur Badezone, keine separaten Duschen nach Geschlechter getrennt und mit ein bisschen Privatsphäre zum Abwaschen. Dies muss alles im Hotelzimmer stattfinden. Nun zum gastronomischen Bereich des Hotel und Center-Parc. Es gibt mehrere Restaurant und Bars. Das Restaurant im Strandhotel bietet ebenfalls Frühstückbüffet für 13,90 EUR p.P. an. Ansonsten gilt in den Restaurants „All you can eat“ für 25,90 EUR p.P. Ja es ist viel Geld, da stimmen wir zu. Aber man kann auch in den umliegenden Fischständen, Cafe und Restaurants einkehren. Ansonsten stehen auch noch Getränke- und Süßigkeitenautomaten auf dem Gelände. Bis dahin wollten wir immer alle Augen zudrücken und haben uns auch gesagt, wir haben letztendlich nicht sooo viel bezahlt, es stimmt einigermaßen das Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch ab dem zweiten Tag ging es dann rasant bergab mit dem Service. Wir haben extra den „Do not disturb“ Wimpel an die Tür gehangen, da unser Baby schlief. Da klopfte es und die Putzfrau kam herein. Wir wiesen sie daraufhin, sie solle später kommen und es hinge ja auch ein Zettel, dass man nicht stören soll. Tja wer jetzt denkt, sie kommt später der täuscht sich. Es kam bis um 14 Uhr niemand mehr, weshalb der erste Kontakt mit der Rezeption aufgenommen wurde, dass die Putzfrauen kommen könnten und die 10l-Mülleimer voll wären. Uns wurde versichert, dass dies in der nächsten Stunde passieren würde. Als wir vom Spaziergang zurückkamen, war niemand da gewesen. Nochmal dasselbe Spiel, zur Rezeption und den Hinweis gegeben. Wieder waren wir spazieren, wieder kamen wir zurück und wieder war nichts gereinigt. Nochmals zur Rezeption, dass es doch wenigstens toll wäre, wenn die Müllbeutel gewechselt würden, da sie nun mal schnell voll sind, wenn die Mülleimer klein und Windeln darin sind. Und wow es kam jemand, und der hatte sich tatsächlich etwas gedacht, nämlich Müllbeutel mitzubringen. Wieso sollte er auch noch putzen oder die Handtücher wechseln. Am darauffolgenden Tag dasselbe Spiel. Nur dass diesmal gar niemand zum Putzen erst klopfte oder es versuchte. An der Rezeption wurde wieder mehrmals etwas versprochen, ohne auch mal nach der Zimmernummer zu fragen. Immer musste ich fragen, ob es nicht von Vorteil wäre, wenn die Zimmernummer notiert werden würde. Am Tag der Abreise kam dann selbst für uns der absolute Tiefpunkt, über welchen wir nicht hinweg sehen wollten. Während des Frühstücks ging der Feueralarm im Hotel an. Alle, wirklich alle Bediensteten waren sofort weg, es war niemand mehr zu sehen. Das komplette Restaurant war nur noch von Gästen besetzt, selbst die Küche war menschenleer. Es gab keinerlei Informationen oder sonst was. Niemand wusste was los war. 10-15 Minuten hielt der Alarm an, bis sich mal eine Putzfrau meldete, es sei alles in Ordnung, es sei nur ein Rauchmelder angegangen. Durch den Feueralarm konnten wir mit Kinderwagen nicht auf unser Zimmer, da wir den Aufzug nicht nutzen konnten, wir standen also im Hoteleingang und immer mehr Gäste kamen aus Ihren Zimmern, da der Alarm immer noch an war. Einige Gäste berichteten auch von einem Feuer bzw. Rauchentwicklung im ersten Stock. An der Rezeption war nun auch eine wichtige Person von Center-Parc mit Funkgerät. Er stellt den Alarm ab und sagte alles OK nun. Keine Minute später ging der Alarm erneut an und die Feuerwehr kam. Weitere Informationen gab es nicht. Wir wollten nun einfach nur auschecken und mussten auch nochmals auf Toilette. Was uns aber da entgegen kam war schlimmer als jede Bahnhofstoilette. Wir gingen um ca 9.30 Uhr auf die Toiletten in der Beach-Factory, da im Hoteleingang viel zu viel los war. Die Toiletten in der Beach-Factory waren wirklich unglaublich dreckig und eklig. Es stank bestialisch. In jedem Pissoir und jeder Kabine war reingesch… über den Boden war uriniert und es lag Toilettenpapier herum. So etwas abartiges habe ich in all den Jahren nicht gesehen, zumal es offensichtlich auch nicht frisch war. Damit aber nicht genug, da wir nur noch los wollten, haben wir als der Lift wieder ging überhastet auf dem Zimmer unser Tablet auf dem Bett vergessen. Wir haben gegen 13 Uhr dort angerufen und uns konnte niemand etwas sagen, ob es gefunden wurde. Ich sollte am nächsten Tag anrufen. Gesagt getan, nochmals angerufen. Angeblich nichts gefunden. Und nun der Hammer, ich solle doch übermorgen nochmals anrufen, weil das Zimmer sei jetzt wieder belegt, vielleicht hätten die neuen Besucher es ja gefunden. Ja, das ist natürlich wahrscheinlich, weil Putzfrauen kommen ja offensichtlich in diesem Haus nur selten. Laut Tracking wurde das Tablet auch am Tag der Abreise benutzt, die GPS Daten passen genau zum Strandhotel… Insgesamt ist das Hotel und der gesamte Park in die Jahre gekommen. Es fallen überall kleine Reparaturen an, die offensichtlich nicht gemacht werden. Warum auch immer. Ein Teppich im Aufzug ist nicht zu viel verlangt, oder Lampen an der Bowlingbahn auswechseln, damit man sehen kann, welche Pins gefallen sind, oder die Deckendekoration im Schwimmbad abzustauben oder Lichtschalter anzubringen oder das Hotel zu streichen oder kaputte Deckenplatten auszutauschen odere oder oder. Man merkt, dass das Hotel von einem anderen Anbieter übernommen wurde und seither wirklich nur so wenig wie möglich Geld hineingesteckt wurde. Es ist wirklich sehr schade, die Lage ist top, die Anbindung an Amsterdam ebenfalls. Aber die Leitung und Service sind wirklich unterirdisch.

Zimmer

Schlecht