- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Schon von außen ist klar: Chez Zeiza ist kein gewöhnliches Stadthotel. Zwischen den typischen Wohnhäusern der Nachbarschaft sticht das frisch renovierte Gebäude sofort ins Auge – mit seiner hellen Fassade, den grünen Sprossenfenstern und dem Stil eines französischen Landhauses wirkt es fast, als hätte sich ein Stück Provence nach Budapest verirrt. Ein echter Hingucker! Drinnen setzt sich der Charme fort: Die kleine, einladende Rezeption, ein gemütlicher Aufenthaltsbereich mit ein bisschen Kunst, Spielsachen für Kinder – und im Winter: ein offener Kamin für romantische Lesestunden oder dampfenden Tee nach langen Spaziergängen. Gleich daneben das hübsch gestaltete Restaurant mit großer Theke, wo morgens das Frühstück serviert wird. Geradeaus führt ein stilvolles Treppenhaus nach oben – mit weichem Teppich auf den Fluren und viel Tageslicht. Ein Aufzug fehlt leider, und da es keine Zimmer auf Rezeptionsebene gibt, ist das Hotel nicht barrierefrei. Für mobilitätseingeschränkte Reisende also nicht ideal – für alle anderen aber ein echtes Erlebnis. Lage: Ruhig, authentisch, nicht zentral – aber mit guter Anbindung. Ideal für alle, die Budapest auch mal abseits der Touristenrouten erleben wollen. Service: Freundlich, schnell, hilfsbereit. Moderne Zahlencodes statt Schlüssel, Check-in und Check-out wie aus dem Bilderbuch. Frühstück: Klein, frisch, liebevoll. Kein Riesenbuffet, aber sehr guter Kaffee und französisches Gebäck, das das Herz höher schlagen lässt. Zimmer: Groß, sauber, neu. Etwas dunkel in unserem Fall, aber mit viel Ausstattung, tollem Bad und echtem Wohlfühlfaktor. Hotel allgemein: Mit Liebe gemacht. Stilvoll, charmant, besonders. Nicht barrierefrei, aber mit Charakter. UNSER FAZIT Wir hatten ursprünglich ein Hotel näher am Zentrum gebucht. Doch als wir Chez Zeiza im Internet entdeckt haben, war es um uns geschehen. Liebe auf den ersten Blick – und auch vor Ort haben wir unsere Entscheidung keine Sekunde bereut. Dieses Hotel ist kein seelenloser Betonklotz mit Standardmobiliar, sondern ein kleines, stilvolles Hideaway mit Persönlichkeit. Für uns ein echter Geheimtipp in Budapest – charmant, ruhig, geschmackvoll. Oder anders gesagt: ein echtes Kleinod...!!!
Unser Zuhause auf Zeit trug die stolze Nummer 1 – leider eine Etage tiefer gelegen, gefühlt fast schon im Kellergeschoss. Wobei das nicht ganz stimmt: Zur Straßenseite ging es zwar eine Treppe hinunter, nach hinten öffnete sich jedoch eine breite Fensterfront ebenerdig zum Garten – rein architektonisch also ein halbes Hochparterre mit Gartenzugang. Trotzdem: Uns war’s etwas zu dunkel. Wer Tageslicht liebt und beim ersten Kaffee gern dem Himmel beim Blauwerden zuschaut, sollte eher nach einem Zimmer in den oberen Etagen fragen. Dort gibt’s dann vermutlich auch echten Ausblick statt nur Gartenkante. Dafür war das Zimmer selbst ein Raumwunder: brandneu, großzügig geschnitten und absolut picobello. Für Allergiker womöglich eine kleine Herausforderung – denn der Boden war von Wand zu Wand mit einem dicken, plüschig-flauschigen Teppich ausgelegt, der einem das Gefühl gab, barfuß durch ein Möbelhaus zu spazieren. Stilistisch eigen, aber durchaus gemütlich. Das breite Polsterbett stand in einer ruhigen Nische, links und rechts flankiert von Nachttischen, Lampen, Steckdosen und Lichtschaltern – alles da, wo man es braucht. Pro Person ein Kopfkissen und ein kleines Deko-Kissen obendrauf. Getrennte Decken (hurra!) und weiße Bettwäsche, die so angenehm war, dass wir sie hier nochmal ausdrücklich loben möchten. Die Matratzen? Eher hart. Für uns genau richtig – für Fans von Soft-Luxus aber womöglich etwas zu sportlich. An Sitzgelegenheiten wurde nicht gespart: eine gemütliche Sitzgruppe mit vier Polsterstühlen, ein großes Sofa-Bett, ein praktischer Schreibtisch und ein Sideboard mit riesigem Flachbild-TV darüber – Netflix-Ready und fast größer als die Fenster. Unser Gepäck konnten wir in einem schicken, offenen Regal-System verstauen, das nicht nur praktisch, sondern auch modern wirkte. Dazu eine individuell regelbare Klimaanlage, die angenehm leise ihren Dienst verrichtete. Was fehlte? Leider ein Wasserkocher. Auch ein Kühlschrank war nicht vorhanden – was bei sommerlichen Temperaturen und mit Kindern an Bord schon ein kleiner Minuspunkt ist. Eine Flasche Wasser und zwei Gläser für vier Personen – sportlich kalkuliert. Immerhin: Auf Nachfrage durften wir in der Restaurant-Küche den Wasserkocher nutzen, uns Tee zubereiten oder eine Kleinigkeit aufwärmen – das fanden wir wiederum sehr charmant gelöst. Ein echtes Highlight – oder wie andere HolidayChecker es nennen würden: ein Eyecatcher! – war das Badezimmer. Hell und modern, mit Wänden und Böden im gleichmäßigen Creme-Ton und einer Dusche, die durch ihre farbigen Fliesen angenehm herausstach. Das kreisrunde Waschbecken mit floralem Dekor thronte auf einem Waschtisch, darüber ein großer Spiegel plus Kosmetikspiegel. Die Dusche selbst war gut, wenn auch ohne Regenbrause. Stattdessen gab’s eine solide Handbrause mit verstellbaren Funktionen – Wasser marsch in fünf Varianten. Ein Föhn war versteckt im Schrank, Duschgel und Shampoo gab’s im Spender (duftete gut!) – nur ein Vanity-Kit haben wir vermisst. Alles in allem: Ein Wohlfühl-Zimmer mit viel Platz, viel Teppich und kleinen Abzügen im Bereich „Sonneneinstrahlung und Kühlschrank“.
Gefrühstückt wird im Chez Zeiza direkt neben der Rezeption – im kleinen, aber sehr stilvoll eingerichteten Restaurantbereich. Von 08:00 bis 11:00 Uhr darf man hier für 8 Euro pro Person zugreifen. Kinder zahlen leider den vollen Preis – ein kleiner Wermutstropfen für Familien mit hungrigem Nachwuchs. Unser Tipp: Wer kann, sollte gleich eine Zimmer-Rate mit Frühstück buchen. Auf manchen Buchungsportalen ist das Buffet dann für nur ein paar Euro Aufpreis mit drin – bei uns war’s glücklicherweise inklusive. Das Buffet selbst ist kein kulinarisches Riesengebirge, aber dafür wird alles frisch zubereitet – und wenn mal etwas leergefuttert war, zauberte das freundliche Personal in Windeseile Nachschub herbei. Warmes gab’s leider nicht: Weder Speck, noch Spiegelei, noch britische Bohnen in Tomatensoße. Dafür aber ofenwarme Croissants und Schoko-Strudel, frisch aufgebacken und himmlisch duftend. Dazu Toast zum Selbst-Toasten, fünf Sorten Aufschnitt, drei Sorten Käse, Butter, zwei Marmeladen, Honig, gekochte Eier, Mini-Tomaten, Gurkenscheiben – und für das gesunde Gewissen: Äpfel und Weintrauben. Gleich fünf Sorten Markenjoghurt (Natur und mit Frucht) aus dem Supermarkt – und sogar eine vegane Joghurtalternative. Kinder (oder Junggebliebene) durften sich über Fruchtpüree in bunten Quetsch-Tuben freuen. Flüssiges Glück gab’s in Form von Wasser, gutem Orangensaft, Beuteltee in allen Geschmacksrichtungen und Kaffeespezialitäten aus einem sehr professionellen Automaten, der uns morgens zuverlässig wachgekitzelt hat. Das Ambiente? Ein echter Wohlfühlort! Eine Mischung aus nordischem Design mit Boho-Charme: gepolsterte Lederbänke an den Wänden, runde Tische mit bequemen Stühlen, echte Pflanzen statt Plastikgrün und große Sprossenfenster mit Blick in den Garten. Ein bisschen fühlte es sich an wie in einem Landhaus in Südfrankreich – nur dass draußen eben Budapest statt Lavendelfelder wartet. Außerhalb der Frühstückszeiten? Leider keine Speisen im Restaurant. Aber wer auf einen Cappuccino oder Flat White nicht verzichten will, bekommt für 2 bis 3 Euro weiterhin hochwertige Kaffee-Spezialitäten serviert. Für den kleinen Genuss zwischendurch völlig in Ordnung.
Der Service im Chez Zeiza? Punktlandung! Der Check-in lief flott und reibungslos. Auch der Check-out war erfreulich unkompliziert, und unser Gepäck durften wir danach noch ein paar Stunden im Hotel zwischenparken – sehr praktisch, wenn der Rückflug später ist, aber die Beine noch einmal durch Budapest wollen. Ein kleiner Hinweis für Nachteulen und Spätankommer: Die Rezeption ist nicht rund um die Uhr besetzt, sondern täglich von 7 bis 22 Uhr. Danach muss man sich selbst helfen – was dank moderner Technik aber problemlos klappt. Statt altmodischer Schlüssel oder ausleiernder Magnetkarten gibt’s einen persönlichen Zahlencode für Zimmer- und Haustür. Sehr diskret, sehr digital, sehr „Wir machen das hier clever!“. Das Haus war insgesamt tadellos sauber – kein Staubkorn auf Abwegen, kein unangenehmer Hotelflurduft. Im Gegenteil: Frisch, gepflegt, und irgendwie ein bisschen wie bei jemandem zu Gast, der es ernst meint mit Ordnung und Gastfreundschaft. An der Rezeption gab’s dazu noch kostenlose Stadtpläne und Infomaterial zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. So steht dem eigenen Sightseeing-Abenteuer auch organisatorisch nichts im Wege.
Chez Zeiza liegt nicht mitten im Geschehen – und das ist auch gut so. Wer hier eincheckt, findet sich in einem typischen Budapester Wohnviertel wieder, fernab von Hop-On-Hop-Off-Glockengebimmel und den schweißtreibenden Touristenzügen, die sich durchs Burgviertel schieben. Bis zur nächsten Straßenbahn oder Bushaltestelle heißt es: Füße in Bewegung setzen – etwa 10 Minuten geht man gemütlich durch die ruhigen Straßen, vorbei an Nachbarschaftsgärten, parkenden Autos und gelegentlichen Katzen auf Fensterbänken. Hat man erst einmal den Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr erreicht, braucht es je nach Ziel zwischen 15 und 30 Minuten, um an die großen Sehenswürdigkeiten wie das Parlament oder den Burgberg zu gelangen. Rechnet man beides zusammen, landet man bei insgesamt 30 bis 45 Minuten Wegzeit – also nichts für Ungeduldige mit minutiös getaktetem Sightseeing-Plan. Für uns war’s okay – man kommt überall hin, aber eben nicht im Eiltempo. Ideal? Nicht ganz. Machbar? Absolut. Bis zu den nächsten Restaurants und einem gut sortierten Supermarkt läuft man ebenfalls knappe 10 Minuten – was im Urlaub irgendwie immer weniger lang klingt, wenn man dabei weiß, dass am Ende kalte Getränke oder ein Teller Gulasch warten. Und genau in dieser Mischung aus stadtnaher Abgeschiedenheit und ruhigem Vorstadtcharme lag für uns der Reiz. Chez Zeiza fügt sich so harmonisch ins Wohngebiet ein, dass man fast meint, selbst für eine Woche Teil von Budapest geworden zu sein. Zum Flughafen ist man mit Bus und Bahn ebenfalls rund eine gute Stunde unterwegs. Wer spätabends fliegt, kann mit dem Taxi ein paar Minuten sparen – aber tagsüber bringt das kaum Vorteile, denn Budapests Nahverkehr funktioniert so zuverlässig, dass man das Taxigeld getrost an anderer Stelle investieren kann. Fazit zur Lage: Wer das volle Touri-Programm will und bei jedem Schritt auf Sehenswürdigkeiten stoßen möchte, ist hier falsch. Wer aber ein wenig Budapest hinter den Kulissen erleben will – und dabei auf nächtliche Ruhe statt Partylärm setzt –, für den ist Chez Zeiza ein echter Geheimtipp.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2025 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 518 |