- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel besteht aus zwei Hotelbereichen, dem 3* Tamelelt und dem 4* Agador. Ansprechende Bauweise, Bungalowartig, höchstens jedoch zweistöckig. Das Personal bemüht sich ohne grossen Nachdruck, das ständig fallende Laub augenscheinlich unpassender Bäume von den Wegen zu bringen. Mehrere Brunnen, die meisten davon funktionieren nicht. Im Tamelelt Halbpension, Getränke sind preislich völlig überhöht und kosten pro Glas bzw. Plastikbecher lauwarm je nach Laune des Personals 10 bis 15 Dirham = 1 bis 1,5 Euro. Gäste fast ausschliesslich Franzosen aller Altersgruppen. Animation vorhanden, aber weder besonders einfallsreich noch engagiert. In Sachen Wellness gibt es einen Hammam, der allerdings an die Türkei meilenweit nicht herankommt. An Sportangeboten haben wir Tennisplätze im Hotelgelände und am reservierten Strandabschnitt einen Beachvolleyballplatz und zwei Katamarane entdeckt. Mit letzterem sind wir auch gefahren, kostet rund 15 Euro. Man soll aber schön am Rand sitzen bleiben und den leichtgewichtigen Strandanimateur fahren lassen, weil "die Plane mittschiffs sonst reissen könnte und in Frankreich teuer repariert werden muss". Der reservierte Strandbereich ist nicht schlecht, auch die Liegen und Sonnenschirme passen soweit. Abends drängt sich halb Agadir auf der Strandpromenade, muss man gesehen haben. Auch der erste Anblick der grossen (nachts beleuchteten) Schrift am Berg "Gott, König und Vaterland" (natürlich arabisch) ist beeindruckend.
Erlebnis! Block G Zimmer 12. Keine Klimaanlage, nicht einmal ein Ventilator bei 43 Grad im Schatten. Recht geräumig. Eingangstüre mit ungewolltem Lüftungsschlitz, weil schief abgeschnitten. Kein Rolladen, Terrassentür entweder offen oder zu. Das bedeutet, dass man nachts alles hört, was am Weg knapp 2 Meter unter der Terrasse vorbeigeht. Türe zu Bad/WC ist eine halbhohe Lamellentüre!! Oben und unten je 30 cm offen. Gleiches auch auf die andere Seite zum gemauerten "Schrank" = 1 Stande, 2 Laden, 2 Fächer. Mittendrin das Waschbecken. Es herrscht also die Intimsphäre einer Militärbaracke. Das Telefon stammt aus den 60er Jahren, der Safe auch, ist aber dafür schwer und kostet natürlich extra (17,50 Euro pro Woche). Kleinfernseher ohne Fernbedienung (gegen Gebühr bei der Rezeption) existiert, sogar ein oder zwei deutsche Satellitenprogramme. Keine Minibar. Strom 220 Volt, Steckdosen passen. Beleuchtung OK
Neben dem Hauptrestaurant gibt es ein marokkanisches Restaurant, ein mediterranes Restaurant, ein fernöstliches Restaurant und eine Pizzeria. Pro Woche darf man per Gutschein einmal in jedes der Spezialrestaurants wenn man sich morgens im Schwesterhotel Agador um einen Reservierungsplatz anstellt. Getränkepreise überall viel zu hoch, man holt sich von den HP-Gästen wieder, was man an die AI-Gäste des Agador ausgibt. Das marokkanische Restaurant ist gut, die anderen Themenrestaurants haben wir nicht besucht, weil uns das Schlangestehen zur Reservierung auf den Geist ging. Im Hauptrestaurant Frühstücks- und Abendbuffet, beide ziemlich schlecht. Minimale Auswahl, zu Tode gekochte Speisen, vieles absolut nicht frisch und auch nicht sauber. Die letzten beiden Abende ausser Haus gegessen. Von türkischen oder auch ägyptischen Buffets meilenweit entfernt.
In der Regel grüsst vom Hotelpersonal niemand zuerst. Oft hat man Probleme, wenn man nicht französisch spricht. Angeforderte Wäschereileistungen (nach der Quad-Tour in die Wüste) sind eine Überraschung für das Personal, man wird hin und her geschickt und darf schlussendlich die Kleidung bei der Rezeption wieder selbst abholen. Abendprogramme der Animation gibt es, wenn auch nicht sehr anspruchsvoll. Die Zimmerreinigung ist OK.
Wie die meisten Hotels dort liegt das Tamelelt in der zweiten Reihe, der Strand ist per Fussmarsch über eine Straße und einen sehr unsauberen Zugangsweg erreichbar. Breiter Sandstrand (Agadirs Stadtstrand), nicht besonders sauber, auch das Wasser nicht. Abgegrenzter Strandbereich mit Liegen und Strohschirmen nicht so schlecht, wegen abschüssigem Gelände etwas gewöhnungsbedürftig. Die Strandverkäuer halten sich an die Absperrung. Die 24 Konservenfabriken Agadirs liegen in Sichtweite. Daher bei passendem Wind vom Geruch her gewöhnungsbedürftig, man gewöhnt sich aber an alles. "Baywatch" sehr geschäftig, abends sollten eigentlich die Trillerpfeifen kaputtgepfiffen sein. Am Strand Angebote Jetski (20 Minuten 25 Euro) und Parasailing. Diverse Strandlokale sind zwar teuer wie alles in Agadir, aber durchaus nutzbar. Die Ausflugsangebote der Reiseleitung sind für arabische Verhältnisse ungemein teuer, ein Tag am 12-Personen-Katamaran kostet beispielsweise 55 Euro, ein halber Tag mit dem Quad am Wüstenrand kostet 70 Euro. Dagegen war ein "Petit Taxi" für eine mehr als halbtägige private Stadtrundfahrt mit 30 Euro relativ preiswert. Dass natürlich überall versucht wird, dein Geld zu kassieren, ist nicht weiter schlimm, das ist immer in Arabien so. Fangen sie mit 30% des Rufpreises zu handeln an und scheuen sie sich trotz Teeausschank nicht, auch mal nicht zu kaufen. Die Polizeipräsenz ist sehr stark, sind Leute zu aufdringlich, muss man sich halt an einen Uniformierten wenden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Gegen die Süsswasser-Pools ist nicht viel zu sagen, die sind relativ sauber und angenehm. Liegestühle werden von Frühaufstehern grossteils reserviert. Kinderclub gibt es, keine Ahnung ob gut oder schlecht, weil mitreisender Sohn schon 16 Jahre. Minigolfanlage sehr verschmutzt (Laub) und scheinbar wenig genützt. Ein paar Einkaufsmöglichkeiten im Hotelbereich, darunter ein (wie sollte es anders sein) aufdringlicher Lederwarenhändler, der nur kräftige Abfuhr versteht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |