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Frank (61-65)
Alleinreisend • März 2019 • 1-3 Tage • SonstigeVöllig überteuerte Absteige
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Wer im Winter auf dem Dalton Highway hoch nach Deadhorse fahren will, kommt um eine Übernachtung im Coldfoot Camp nicht herum. Von Fairbanks aus sind es mehr als 400 Km bis hierher, bis Deadhorse ist es noch einmal so weit. Fährt man allein, ist der Versuch, die gesamte Strecke auf einmal zu schaffen, definitiv lebensgefährlich! Diese Tatsache ist hier oben allgemein bekannt, was vom Camp hemmungslos ausgenutzt wird. Das übrigens immer zweimal, man muss ja auf dem Rückweg nochmal hier übernachten... Der Preis für eine Übernachtung von 229,- Dollar fürs Zimmer ist bis an die oberste Schamgrenze ausgereizt. Das Camp besteht aus mehreren Gebäuteilen, einer (eher museumsreifen) Tankstelle und einem kleinen Postamt. Im Haupttrakt befindet sich das Restaurant (Essen ist o.k.), ein Extraraum für Trucker, ein Souvenirladen. Etliche Meter entfernt gegenüber liegt die Wohnbaracke. Die Winterstiefel zieht man dort im Eingangsbereich aus, ein großes Regal an der Wand rechts nimmt sie auf. Geradeaus führt ein langer Gang, von dem aus links und rechts die "Zimmer" zu betreten sind. Diese sind extrem spartanisch, zwei Betten, ein Waschbecken, ein enges "Bad" (Dusche mit Toilette), ein Fenster. Im "Bad" hilft nur Augen zu und durch. Der hohe Preis wird auf der hauseigenen Homepage mit der exponierten Lage weit entfernt von jeglicher Zivilisation und hohen Transportkosten gerechtfertigt. Wer Vergleiche kennt, sieht das aber anders. Im benachbarten Yukon führt der Dempster Highway von Dawson nach Inuvik. Auch dort liegt mitten im Nirgendwo ein Stützpunkt: "Eagle Plains". Dieselbe Ausgangslage, aber welch ein unglaublicher Unterschied in Qualität, Ambiente und Leistung (siehe meine Bewertung von dort). Und das bei einer erheblich geringeren Rate. Die Betreiber der Anlage sind gleichwohl freundlich (wie allgemein die Leute in Alaska). Es waren etliche chinesische ("Aurora")-Touristen vor Ort, die für viel Geschnatter sorgten. Im Sommer gibt es wenige Meilen weiter nördlich eine Übernachtungsalternative. Es ist der kleine Weiler Wiseman, etwas links der Straße. Im Winter ist es eher unwahrscheinlich, hier unterzukommen. Tanken muss man auf jeden Fall in Coldfoot! Noch ein fahrtechnischer Hinweis: Der Dalton Highway ist nur in wenigen Sektionen asphaltiert, ansonsten ist es überwiegend eine (z.T. recht holperige) Dirtroad. Ihn zu befahren, ist nicht einfach, z.T. gefährlich. Gefährlich dann, wenn es größere Mengen an Neuschnee gibt und bei längerem Regen. Dieser weicht die Fahrbahn sehr auf. In beiden Fällen ist Allradantrieb (insbesondere an den langen Steigungen) unabdingbar! Noch ein Tipp zum Thema Mietwagen: Wer in Alaska ein Auto mieten möchte mit der Intention, auch mal die vielen Dirtroads zu befahren, die es in diesem Lande gibt, wird schnell an Grenzen stoßen. Die meisten Autoverleiher untersagen das in ihren Mietverträgen. Abhilfe schafft hier "Alaska 4x4 Rentals", die sich insbesondere an die etwas abenteuerlustigere Kundschaft wenden. Hier bekommt man, was man für die "härteren" Strecken braucht - und darf es auch dort einsetzen. Auch gut: "Unlimited Mileage", gibts auch nur selten. Diese (eher kleinere) Firma sitzt im North Terminal im Flughafen Anchorage, direkt neben Korean Airlines. Etwas leicht zu übersehen, da außen am Gebäude kein Firmenschild hängt. Die Buchung übers Internet war sehr einfach, Informationen gab es reichlich. Die Fahrzeugübergabe war sehr detailliert, alles wurde gut erklärt. Ich bekam einen fast neuen Jeep Wrangler mit erst 19.000 Meilen. Diesen setzte ich in der "vorgesehenen Art und Weise" ein und gab ihn am Ende der Mietzeit in einem reichlich desolaten Erscheinungsbild wieder zurück. Alles kein Problem. Schmutz wird toleriert, nur echte Schäden führen zur Regulierung. Ich kann diesen Betrieb nur empfehlen.


Zimmer
  • Sehr schlecht

  • Restaurant & Bars
  • Eher gut

  • Service
  • Eher gut

  • Lage & Umgebung
  • Sehr gut

  • Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im März 2019
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Frank
    Alter:61-65
    Bewertungen:183