- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Lémuria Resort ist ein Hotel mit ca. 100 Zimmern und sehr gemischtem Publikum. Die Hotelbar, in der man auch empfangen wird, ist sehr gemütlich eingerichtet und lädt zum Verweilen ein, wird allerdings von den meisten Gästen vor und nicht nach dem Essen genutzt. Bekannt ist das Hotel auch wegen des Golfplatzes, der gut gepflegt ist und sich sehr gelungen in die tolle Landschaft integriert. Die Zimmer befinden sich in Gebäuden mit bis zu 6 Einheiten. In einer anderen Kritik habe ich gelesen, dass sie sich “kasernenartig” aneinanderreihen und das ist tatsächlich so. Auch der Weg entlang der Gebäude ist nicht besonders liebevoll angelegt. Die hinteren Zimmer sind extrem weit von allem entfernt, vor allem weil der grösste Strand des Hotels, der sich hinter den Zimmergebäuden befindet, nicht zum Schwimmen geeignet ist (dort befinden sich auch kaum Liegen). “Mal eben” zum Zimmer zurückgehen ist daher nicht möglich und besonders lästig, wenn man mit einigen Sachen (Flossen, Taucherbrille etc.) hin- und herlaufen muss. Zwar wird immer wieder erwähnt, dass die Club Cars einen jederzeit überall hinbringen können, in der Praxis allerdings wartet man manchmal eine halbe Stunde und das ist einfach nur (wertvolle) vergeudete Zeit. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Mitarbeiter nicht mit Funkgeräten ausgestattet sind, also nicht gut erreichbar sind. Bis auf die Qualität des Spas hatten wir nicht den Eindruck, dass hier etwas hervorzuheben wäre. Weder das Essen noch der Strand noch die Zimmer sind als aussergewöhnlich zu beschreiben. Ein nettes Hotel also, mehr nicht. Insgesamt fehlt dem Hotel Flair und das gewisse Etwas. Vielleicht ein Paradies für Golfer (aber bei DEM Klima?).
Unser erstes Zimmer befand sich im hinteren Bereich der “Kasernenreihe”. Es befand sich im Erdgeschoss, war dunkel (übrigens auch ohne Meerblick wie die meisten Erdgeschoss-Zimmer), ungemütlich und renovierungsbedürftig, die Entfernung zu allen Einrichtungen und brauchbarem Strand unzumutbar, daher haben wir das Zimmer am zweiten Tag gewechselt. Wir bekamen ein Zimmer im Obergeschoss nahe den Einrichtungen. Dieses Zimmer war renoviert, gemütlich, hell und freundlich. Dennoch ist die Einrichtung des Zimmers zwischen 4 und 5 Sternen anzusiedeln, also nicht aussergewöhnlich. Die Einbauschränke konnte man sowohl im ersten als auch im zweiten Zimmer vergessen. Sie sind total verzogen und lassen sich schlecht öffnen und schliessen.
Es gibt drei Restaurants, eines beim Golfclub, welches wir nicht besucht haben, ein Hauptrestaurant mit Buffet oder a-la-carte-Möglichkeit und ein Restaurant auf einem Hügel am Strand. Das Restaurant beim Strand haben wir manchmal mittags besucht, der Service dort war nicht berauschend sondern schleppend, die Auswahl beschränkt und nichts für Fleischliebhaber. Bei Regen bricht Panik aus, denn es gibt mehr Plätze draussen als drinnen. Der Innenbereich des Hauptrestaurants ist ohne Liebe zum Detail eingerichtet worden. Tische reihen sich hintereinander auf und der Raum erscheint wegen der Grösse, Höhe und des Lichtkonzeptes eher als Saal. Die Aussenplätze bieten allerdings einen tollen Ausblick. Die Qualität und Vielfalt der Speisen waren enttäuschend. Es gibt zwar Themenabende aber man hatte ständig den Eindruck, dass hier gespart wird. Am “Seafoodabend” gab es weder Hummer noch Garnelen. Für die Sojasosse, die zu den Sushi gehörte, gab es keine Schälchen. Sie musste mit einem Teelöffel aus einer Schale direkt auf den Teller gegeben werden (und das dauert…), Stäbchen gab es auch nicht und der Sushireis schmeckte nur nach Mehl, sehr sehr schade. Für Fleischliebhaber gab es nie viel Auswahl, auch keine Steaks etc. Bisher habe ich noch nie erlebt, dass ich nur einmal das Gefühl hatte etwas wirklich leckeres im Urlaub zu essen, und das war hier beim indischen Abend mit einem Currygericht der Fall. Ansonsten alles geschmacksneutrale Erlebnisse, Preis-Leistungs-technisch ohne Worte.
Beim Check-in verschlug uns der Service den Atem. Da fragte man uns doch tatsächlich, was unsere favorisierten Zimmerreinigungszeiten sind, welche Getränke wir in der Minibar bevorzugen und sogar, was man ansonsten noch für uns tun könne, damit wir uns wohlfühlen. Mit grossen Augen sahen wir uns an. Im Endeffekt funktionierte der Reinigungsservice gut, die Minibar wurde allerdings die ersten 3 Tage gar nicht aufgefüllt und in dem Zimmer am Ende der Welt kann man sich bei den weiten Entfernungen nicht wirklich wohlfühlen, aber naja, beim Check-in machte die Befragung doch sehr viel Eindruck, leider war davon hinterher nicht mehr viel zu merken. Der Wäschservice klappte bei uns reibungslos, allerdings bekamen wir auch die Wäsche anderer Gäste… Der allgemeine Service im Hotel war gut, nicht hervorhebenswert und auch nicht besonders freundlich, sondern eher zurückhaltend, aber absolut in Ordnung.
Das Hotel liegt auf der Insel Praslin, nur 5 min. vom Flughafen entfernt. In der direkten Umgebung gibt es wenig Infrastruktur. Zwar wird immer wieder erwähnt, dass es 3 tolle Strände gibt, allerdings wird nur einer von fast allen Gästen benutzt. Dieser Strand ist zum Schwimmen gut geeignet. Vom Schnorchelergebnis waren wir allerdings sehr enttäuscht. Am Strand gibt es keine Sonnenschirme, man sollte sich also unter einem Baum verkriechen. Bei den häufigen Regenfällen gestalten sich die nicht vorhandenen Schirme als sehr unpraktisch, weil man jedes Mal alles zusammenraffen und fliehen muss, denn auch zum Unterstellen gibt es dort, bis auf die kleine Strandbar, nichts. Die Liegen sind bequem aber sehr schwer und lassen sich daher nicht wirklich flexibel handhaben. Der Strand ist dort so steil, dass man ständig das Gefühl hat von der Liege zu rutschen. Teilweise waren die Auflagen unakzeptabel verdreckt. Top ist der Sand, wirklich puderzuckerfein und fast weiss, ein Traum. Wer nicht nur schwimmen sondern auch einfach nur im Wasser vor sich hin dümpeln will, sollte Badeschuhe mitnehmen, denn direkt am Ufer gibt es auch Korallen und Felsen. Wie bereits erwähnt, ist der längste Strand, der sich in der Nähe der Zimmer befindet, nicht benutzbar (vom Schwimmen wird abgeraten und Liegen gibt es dort auch kaum). Der schöne, öffentliche Strand Anse Georgette, befindet sich ein Stückchen weiter hinterm Hügel und ist eigentlich nur mit dem hoteleigenen Bus erreichbar. Man kann zwar auch laufen, aber bei dem Klima, den Utensilien, die man mitnehmen muss und den Hügeln haben wir niemanden laufen sehen. Da es ein öffentlicher Strand ist, gibt es natürlich auch keine Liegen, Toiletten, Duschen, Getränke usw. Hier ist die Brandung übrigens ziemlich stark und teilweise gibt es hohe Wellen. Die Kulisse mit den typisch Granitfelsen eignet sich hervorragend zum Postkartenmotivschiessen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da wir keine Golfspieler sind, können wir den Golfplatz nicht bewerten. Die Spa-Einrichtung ist schön gestaltet, mit diversen Hütten, in denen sich die Behandlungsräume befinden. Die Behandlungen, die wir hatten, waren durchweg exzellent, das Personal sehr freundlich. Es gibt dort auch einen kleinen Bereich mit gemeinschaftlicher Sauna, Dampfsauna und Whirlpool, der auch ausserhalb der gebuchten Behandlungen jederzeit kostenlos genutzt werden kann. Im gleichen Bereich befindet sich ein Fitnessraum, der mit zwei Fahrrädern, 2 oder 3 Laufbändern, einem Stepper und einem Crosstrainer ausgestattet ist, sowie mit Hanteln und weiteren Kraftgeräten. In den Cardiogeräten befinden sich keine eigenen TV-Bildschirme. Der heutige Kinderbetreuungspavillion ist ein Witz. Er ist total dunkel und ungemütlich, vielleicht auch darum sassen die zwei “Nannys” dort jeden Tag allein von morgens bis abends vorm Fernseher und Computer. Daneben wird allerdings momentan ein neuer Kinderbetreuungsort errichtet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andrea |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 62 |