Der erste Eindruck des Hotels war ganz okay; die Fassade, die Lobby, der Pool... Dort war die Sauberkeit auch noch absolut in Ordnung (was sich auf den Zimmern änderte - aber dazu später mehr). Von der Anzahl der Zimmer und vom Aufbau des Komplexes her kann man sich nicht beklagen, das ist soweit ganz angenehm. Das AI-Angebot war so la-la... Die Getränke wurden in extrem kleinen Bechern ausgegeben, von den Snacks haben wir nicht viel mitbekommen und auch das kontinentale Langschläferfrühstück (das Frühstück allgemein) entsprach nicht unseren Vorstellungen. Was mir in diesem Urlaub zu denken gab war die Tatsache, daß ich sehr viele Leute mit Mittelohrentzündung sah bzw. kennenlernte. Vier Tage vor Abflug hatte mein Freund das Glück, Ohrenschmerzen zu bekommen, drei Tage vor Abflug war ich dran, so dass der Arzt kommen musste (übrigens ein sehr netter, lustiger Mann - konnte allerdings nur Englisch) und uns - besonders mich weil starke Mittelohrentzündung und baldiger Abflug - mit Antibiotikum per Spritze, in Tabletten- und Ohrentropfenform versorgen musste. Ich muss sagen - die Medikamente waren ratzfatz da (und vor allem: Namen, die auch in Deutschland ein Begriff sind: Bayer, Pfizer...). Von der Mentalität des Landes bin ich enttäuscht. Kein orientalischer Flair in der Altstadt, sondern aufdringliche - manchmal sogar aggressive - Verkäufer, ein Umweltbewusstsein, das keins ist, und ein miserables Kulturbewusstsein. Da werden die Anlagen von Karthago oder auch der Ribat in Monastir mehr oder weniger vor sich hin gammeln lassen anstatt die historische Bedeutung dieser Stätten zu schätzen und zu wahren. Und noch ein absoluter Grundsatz: Nie als Frau allein irgendwo hin... auch eine Touristin hat keine andere Wertigkeit als eine Tunesierin! Mein Resümee: Lieber Kanaren, Balearen, oder sonstwas - aber nie mehr Tunesien!!! Trotzdem wir über den Reiseveranstalter noch Geld zurück bekamen, bezahlten wir mit knappen 900 Euro (vor Rückzahlung von ITS) viel zu viel!
Als wir endlich unsere normalen Zimmer bezogen hatten konnten wir uns in dieser Hinsicht nicht mehr beklagen. Die Zimmer waren soweit ganz sauber und die Putzfrauen kamen jeden Tag. Von der Größe und der Einrichtung sind die Zimmer auch absolut okay; Fernseher, Klimaanlage, Balkon. War schön.
Die zwei Bars des Hotels waren absolut in Ordnung und auch regelmäßig besetzt, so dass man auch immer bedient wurde. Besonders die Bar bei der Rezeption fand ich vom Ambiente her superschön! Gelungen! Der Speisesaal war auch in Ordnung. Die Auswahl an Speisen war zwar auf den Tag gesehen gegeben, aber nach zwei Wochen Urlaub haben wir uns nur noch auf ein Schnitzel gefreut. Ich muss sagen: Ich bin ein Mensch, der gerade beim Essen viel probiert und auch neuen Sachen gegenüber aufgeschlossen ist, aber nach einer Woche schmeckte alles gleich. Das Frühstück war eher mau - aufgeschnittenes Baguette ersetzt keine Brötchen... Im Allgemeinen entsprach es nicht den europäischen Ansprüchen... Im Großen und Ganzen machte das Restaurant einen sauberen Eindruck. Allerdings machte mir die Kakerlake zwischen den Suppenschälchen Sorgen. Leider war es für das Personal nicht selbstverständlich, das Tablett mit den "Kakerlaken-Suppenschälchen" direkt gegen frisches Geschirr auszutauschen - dies geschah erst nach einigem hin und her. Vielleicht als positiven Schlußpunkt der Gastronomie-Bewertung: Das Essen war nicht verkocht und nicht übermäßig gewürzt, so dass man für die Schärfe nach Geschmack selbst sorgen konnte. Es wird viel mit Hammelfleisch gekocht - was Geschmackssache ist.
Vorab zum Service: Ohne Trinkgeld läuft gar nichts! Wobei die Putzfrauen die genügsamsten Mitarbeiter sind! Trinkgeld im Speisesaal für die Kellner ist meiner Meinung normal... Aber an der Rezeption gab es großen Ärger: Wir kamen 1,5h später im Hotel an (Dienstag nachmittag), da unser Flug etwas Verspätung hatte. Wir checkten ein und nahmen die Zimmerschlüssel entgegen und gingen auf die Zimmer. Obwohl wir (und das befreundete Pärchen, mit dem wir den Urlaub verbrachten) bereits im Januar Zimmer mit Balkon gebucht hatten, bekamen wir Zimmer ohne Balkon; die Fenster direkt über der Klimaanlage mit entsprechendem Aroma und einem offensichtlich sehr schlampig geputzten Bad. Also zur Rezeption: Unsere Zimmer seien anderweitig vergeben worden, weil wir zu spät waren, erklärte man uns mit einem neckischen Grinsen im Gesicht. Wir beharrten auf unseren Balkonzimmern und bekamen eine Zwischenlösung angeboten: Zwei Doppelzimmer mit Verbindungstür: Das hatte dann zwar einen Balkon, allerdings musste man durch das eine Zimmer durchgehen, um dorthin zu kommen. Umgekehrt war es mit dem Bad: Die Bewohner des "Balkon-Durchgangszimmers" mussten durch das andere Doppelzimmer durch um ins Bad zu kommen (also: ein Bad für vier Menschen); nungut, man kennt sich und kommt damit zurecht - uns wurden ja für Donnerstag vormittag, gegen neun, zwei normale Doppelzimmer mit Balkon angeboten. Bis dahin fanden wir uns mit den Kakerlaken ab, die hinter dem Badspiegel hervoreilten, wenn man mal dranklopfte. Mal ganz zu schweigen von dem Schimmel in den Eckfugen der Badewanne... Donnerstag morgen an der Rezeption (die Koffer waren natürlich noch nicht ausgepackt, wir warteten ja auf den Umzug) fragten wir nach unseren beiden neuen Zimmern, wir wurden mehrere Male vertröstet - zu diesem Zeitpunkt merkte ich, dass Frauen in diesem Land nicht ernst genommen werden - wie sonst lässt sich ein hämisch grinsender Rezeptionist erklären, wenn man mit rechtlichen Schritten droht. Aber gut, mit tatkräftiger Unterstützung der supernetten Reiseleiterin vor Ort (an dieser Stelle ein dickes Lob!) bekamen wir dann unsere Zimmer. Ab da fing der Urlaub an....
Die Lage des Hotels kann man quasi vergessen. Wenn man ein Zimmer zur Straße hat, blickt man auf ein Hotel welches vielleicht vor 10 Jahren noch klasse aussah, jetzt aber - um es milde auszudrücken - verwaist ist. Eigentlich gibt es in dieser Ecke von Monastir kein anderes Hotel. Der Strand ist zu Fuß gut zu erreichen, wenn jedoch tunesische Mamas die Windeln ihrer Babys im Sand vergraben und tunesische Einheimische ihre Mopeds im Meer waschen, kann man auf das Erlebnis Strand auch gut verzichten. Durch die Nähe zum Flughafen kann man vom Pool das ein oder andere Mal ein landendes Flugzeug aus der Nähe betrachten. Aber hier muss man ehrlicherweise sagen: Auch wenn die Flugzeuge manchmal sehr tief flogen, dieser Flugverkehr hielt sich absolut in Grenzen und war keine Beeinträchtigung des Urlaubes. Im Ernst. Auch ansonsten liegt das Hotel eher ruhig.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animateure haben sich wirklich superviel Mühe gegeben und haben auch gemerkt, wenn man einfach mal keine Lust hatte, irgendwo mitzumachen und wurden nicht aufdringlich. Unter den gegebenen Voraussetzungen haben sie wirklich das beste gemacht. Auch wenn der Außenbereich mal wegen einer Hochzeit gesperrt war, kümmerten sich die Animateure um ein Programm (Ausflug mit einer "Bummel-Bahn" durch Monastir - sehr aufregend die entlegensten Ecken der Stadt zu sehen, Programm im Konferenzraum). Der Minimarkt im Hotel ist absolut ausreichend um sich mit dem Nötigsten einzudecken (Getränke, Knabberzeug, Postkarten, Eis...). In Bezug auf den Pool haben wir leider die Vermutung, dass er zu stark oder falsch gechlort wurde. Wir beobachteten, dass der Pool nicht über die Pumpenanlage, sondern von Hand gechlort wurde - das Chlor wurde einfach in den Pool gekippt und wurde nicht verteilt. Von der Größe her ist der Pool aber absolut ausreichend und eigentlich auch schön angelegt (Form, flaches/tiefes Wasser). Was ein absoluter Negativ-Punkt war: Während unseres zweiwöchigne Auftenthalts wurden mehrere Hochzeiten im Hotel gefeiert - was einerseit mit der fast vollständigen Sprerrung des Aussenbereichs und einer enormen Lärmbelästigung bis spät in die Nacht verbunden war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Petra |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |