Seit über 20 Jahren fahren wir in mehr oder weniger großen Abständen auch immer mal wieder ins Dar Khayam - und seit genauso langer Zeit ist das Erscheinungsbild des Hotels nahezu unverändert geblieben. Direkt an einem der schöneren Strandabschnitte der Bucht von Hammamet gelegen, wurde in den letzten Jahren so gut wie nichts in die Renovierung des in die Jahre gekommenen Hotels investiert. Für (nach Aussagen der Rezeption) etwa 900 Gäste konzipiert, gibt es bereits bei knapp halber Belegung (wie bei unserem Urlaub in den Osterferien 2007) erste Kapazitätsprobleme. Die Qualität des Essens sinkt deutlich ab, dafür nimmt die Lautstärke in allen größeren Aufenthaltsbereichen (z. B. Eingangshalle, Lobby, Restaurant) ebenso deutlich zu. Die weitläufige Hotel- und Gartenanlage ist in einem guten Zustand, was man von den Zimmern leider nicht behaupten kann. Alle paar Jahre ein neuer Farbanstrich und seit neuestem ein kleiner Fernseher (wer diesen allerdings auch benutzen möchte, wird dafür zusätzlich mit derzeit 5 Dinar - etwa 3 Euro - pro Tag zur Kasse gebeten) genügen da leider absolut nicht. Dank des All-Inclusive-Services, der sich allerdings auch wirklich nur auf Speisen und Getränke bezieht, leidet man zu keiner Zeit Hunger oder Durst - keine der hauptsächlich vertretenen Nationalitäten (Deutsche, Engländer und Franzosen) mussten Hunger oder Durst leiden. Es waren auch diesmal fast alle Altergruppen vertreten - vom Kleinkind bis hin zum verdienten Ruheständler. Allerdings sollte man sicher sein, dass man bei einer möglichen nächtlichen Abreise auch in der Lage ist, sein Gepäck ALLEIN aus den Bungalows oder der 2. Etage (ohne Fahrstuhl) zum Hoteleingang zu tragen, da man nachts als Folge übertriebener Personaleinsparungen keinen Angestellten des Hotels mehr finden wird, der einem dabei behilflich sein könnte. Der Zustand des Hotels und die Politik der Hotelleitung (möglichst viel Geld noch irgendwie herauszuholen, ohne aber auch etwas sinnvoll wieder zu investieren) ärgern uns von Jahr zu Jahr immer mehr. Dass wir trotzdem ab und zu noch einmal das Dar Khayam aufsuchen, liegt vielleicht daran, dass wir mit nicht zu großen Ansprüchen dorthin fahren und uns auch aufgrund unseres mittlerweile erreichten "Bekannheitsgrades" einiges etwas erleichtert wird - auch fühlen sich unsere beiden Kinder dort noch immer recht wohl (Kinder und Jugendliche auch unterschiedlichster Nationalitäten bekommen immer recht schnell Kontakt zueinander). Die Animateure sind sehr bemüht - sie versuchen, das Optimum aus den gegebenen Möglichkeiten herauszuholen. Sollte die Hotelleitung allerdings nicht kurzfristig umdenken und bereit sein, auch etwas in die Erhaltung des Hotels zu investieren, wird auch der dritte Stern (nach Landeskategorie) nicht mehr lange zu halten sein und das Hotel wird mittelfristig aus den Katalogen verschwinden.
Zu den Zimmer habe ich in den vorherigen Abschnitten das Wichtigste gesagt - wenn das Hotel zumindest 3 echte Strerne behalten möchte, sollte man schleunigst ein bisschen Geld in eine Grundrenovierung der Zimmer investieren.
Das Essen ist reichhaltig und ausgewogen, nimmt in seiner Qualität allerding mit wachsender Gästezahl deutlich ab. Man wird satt, auch für Verächter der arabisch orientierten Küche gibt es genügend Auswahl. Das Personal ist in der Regel aufmerksam, nur sollte der "Chefkoch am Grill" etwas weniger singen und etwas mehr auf sein Grillfleisch achten - dann brennt es ihm auch nicht so oft an. Das Restaurant selbst ist übersichtlich gestaltet - bei einer Belegung von mehr als 50 Prozent nimmt der Geräuschpegel insgesamt deutlich zu.
Bei der Bewertung des Hotelservices scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite gibt es sehr nette, hilfsbereite und kompetente Angestellte in fast allen Bereichen des Hotels, auf der anderen Seite aber auch durchaus Mitarbeiter, die gelangweilt ihrem Job nachgehen und sich arg zusammennehmen müssen, nicht ständig und direkt noch nach einem Trinkgeld für ihre Arbeitsverweigerung zu verlangen. Wenn man sich mit den meist weiblichen Reinigungskräften arrangiert hat (freundlich/höflicher Umgang und etwas Trinkgeld), klappt die Zimmerreinigung hervoragend - ansonsten kann es einem passieren, dass morgens während der Frühstückszeit sämtliche hoteleigenen Handtücher abgeholt und erst am späten Nachmittag zurückgebracht werden. Pech für alle, die in der Zwischenzeit sportlichen Aktivitäten nachgehen und danach auch mal duschen möchten. Eventuelle Beschwerden werden durchaus ernst genommen (auch hier macht der Ton die Musik), allerdings kann eine längere Zeitspanne bis zur Behebung eines Problems vergehen. Auch hier macht sich die sehr restriktive Personalpolitik der Hotelleitung - Kosteneinsparungen durch immer weniger Personal - mit dazu sehr geringem Einkommen - negativ bemerkbar.
Da das Dar Khayam ein relativ altes Hotel ist, mussten beim Bau weder bei der Größe des Areals noch bei der Lage Abstriche gemacht werden, was wir seit vielen Jahren immer noch als einen der großen Vorzüge empfinden. Der Strand ist direkt vom Hotelgelände aus zu erreichen, und die Gartenanlage ist nach wie vor eine Wohltat für die Augen. Das Hotel liegt etwa mittig zwischen den beiden Urlaubsorten Hammamet und Nabeul, für etwa 4-5 Dinar bringt einen ein Taxi in einen dieser Orte oder auch wieder zurück. Die Einkaufsmöglichkeiten in näherer Umgebung sind begrenzt - man bekommt "alles für den Touristen" (natürlich stets "zum halben Preis"), aber man sollte für eine größere Auswahl auch immer mal in die umliegenden Städte fahren. Der Transfer vom Flughafen (in der Regel Monastir) ist unkompliziert, nimmt aber mindestens 2 Stunden in Anspruch.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Negativ ist uns in diesem Jahr aufgefallen, dass der Strandabschnitt in einem extrem UNSAUBEREN Zustand war - während unseres gesamten Aufenthaltes wurde der Strand kein einziges Mal gereinigt. Da man es auch nicht für nötig hielt, Abfallbehälter aufzustellen. häuften sich die Abfälle dort eklatant. Immerhin fiel der Hotelleitung am Tag vor unserer Abreise (Dienstag NACH Ostern) auf, dass die am Strand deponierten ca. 20 Liegen für die Zahl der Gäste doch wohl doch nicht ausreichend seien und ließ noch ein paar zusätzliche Liegen aus dem Winterlager holen. Ob es an mangelnder Aufmerksamkeit seitens der Verantwortlichen oder am eingesparten Personal lag, kann nicht eindeutig geklärt werden - ärgerlich war es aber allemal.
- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im April 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Axel |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |