Dar Khayam

Als wir am 1. Tag ankamen, wurden wir nicht in die Handhabe der "Essenskarte" für das Restaurant eingewiesen, sondern mußten andere Gäste um Rat fragen. Der Page, der uns auf's Zimmer brachte, lief uns mit seinem strammen Schritt fast davon. Das zugewiesene Zimmer hatte einen Balkon mit null Aussicht, da ein Kugelbaum die Sicht verbarg. Im Badezimmer kamen Ameisen aus der Steckdose. Außerdem war dieses Badezimmer ca. 2X2 Meter groß und hatte einen durchgehenden Boden auch in die Dusche. Die Dusche wurde nur von zwei Holzleisten auf dem Boden vom Rest des Raumes getrennt. Das ganze Zimmer schien uns karg eingerichet. Auf den Hinweis beim Rezeptionist, dass uns das Zimmer nicht gefalle, vertröstete uns dieser für den nächsten Tag. Es seien alle Zimmer belegt. Kurze Zeit später ging meine Freundin wieder zur Rezeption und erzählte von einer (erfundenen) Ameisenallergie, worauf hin wir doch ein neues Zimmer bekamen. Das neue Zimmer war größer und schicker als das erste. Die Wände waren leicht verziehrt und wir konnten eine Klimaanlage nutzen (diese gab es aber auch im alten Zimmer). Zudem hatten wir eine Badewanne mit Dusche. Im Hotel ließen wir uns zu unserem Bedauern erst am vorletzen Tag auf die kostenlose Animationen des Abends ein. Es gefiel uns sehr. Wir spielten Bingo, liessen uns von Fakiren und Bauchtänzerinnen begeistern und erlebten eine Pärchen-Wahl. Es war sehr amüsant. Die Künstler auf der Bühne waren extra für diese Abende vom Hotel gebucht worden. Die Gäste waren fast auschließlich Europäer und es war eine angenehme Stimmung untereinander. Die meist vertretenen Nationen waren Deutschland, Frankreich, Tschechien, Holland, England, Portugal und Italien. Das ganze Hotel stand von insgesamt vielleicht 10 Häusern umringt komplett in der Pampa. Es gab keine Verkehrsanbindung, außer Taxis. Als wir das Hotel verliessen wurden wir von Ladenbesitzern energisch umworben, ihre Läden zu betreten und uns umzuschauen. Es standen wirlich 4 (unserer Meinung nach) Ramschläden Tür an Tür. Und obwohl wir jeden Verkäufer freundlich ablehnten, hielt dies den nächsten Verkäufer nicht davon ab uns in sein Geschäft einzuladen. Einen Abend fuhren wir in einen anderen Stradtteil der Yasmin hieß. Dort wollte uns wahrhaftig jeder Tunesier ein Geschäft anbieten. Man konnte keinen Schritt tun, ohne angesprochen zu werden. Dabei wollten wir nur einen schönen, kleinen Ausflug machen. Ladenbesitzer mit stets gleichem Produktangebot (von niedriegster Qualität und dafür sehr hohen Preisen) stürmten aus ihren Läden um sich uns in den Weg zu stellen, sprachen uns freundlich an und baten uns in ihre Läden zu gehen. Trotz mehrfacher Verneinung mußte man das gleiche Spiel 3 Schritte weiter mit einem Ladenbesitzer wiederholen. Jungs von vielleicht 6-9 Jahren liefen mit kleinen Plastikkörben herum und gaben Touristinnen kurz geschnittene, einzelne Blumen. Wenn die Damen die Blumen ablehnten legten die Kinder diese einfach mit einem Lächeln in deren Ausschnitt, gingen zwei Schritte weiter und blickten verstohlen und erwartungsvoll zurück. Offensichtlich mit der Hoffnung dafür bezahlt zu werden. Alle vorüberfahrende Taxis verlangsamten ihre Fahrt um uns zu fragen, ob wir Taxi fahren wollen. Meiner Meinung nach konnte man einige "Geschäftsangebote" durch nicht hergestellten Augenkontakt beenden.

Beliebte Aktivitäten

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