Dar Khayam

Die Anlage ist relativ groß, verfügt über ein Haupthaus und mehrere Bungalows in einer schönen Gartenanlage. Wir bekamen ein Zimmer in einem Bungalow zugewiesen, direkt neben der großen Bühne. Nach der 1. schlaflosen Nacht durch die laute Animation, durch ihr Zimmer suchende betrunkene Gäste und den lauten Ruf zum Morgengebet, haben wir das Zimmer gewechselt und bekamen eines direkt am Meer. Wir hatten All inklusive gebucht. Im Speisesaal gab es lange Tafeln mit bis zu 20 Personen. Wir sollten an einem 10er Tisch platziert werden, mittendrin und gegenüber. Auf Nachfrage und etwas Trinkgeld bekamen wir einen 2er Tisch. Die meisten Gäste waren Engländer, viele Russen, einige Franzosen und Deutsche. Viele Engländer haben von früh bis abends am Pool gesoffen. Es waren sowohl Familien mit Kindern da, als auch Singles oder Paare jeden Alters. Man war im Poolbereich schon um Sauberkeit bemüht. Warum man den gesamten Bereich allerdings frühs mit Schläuchen unter Wasser setzen musste, obwohl die Gäste aus den Bungalows diesen Weg nutzen müssen, um in den Speisesaal zu gelangen, erschloss sich mir nicht. Wir hatten unsere Reise über lastminute.de gebucht. Dort hatte dieses Hotel 4 * und eine Weiterempfehlung von 100 %. Keine Ahnung, wie man darauf kommt. Erst nach unserer Buchung haben wir auf holidaycheck.de gesehen, dass die Bewertung dort nur bei etwas über 70 % lag mit dem Trend nach unten. Meine Befürchtungen, dass das Hotel eine Fehlentscheidung war, hat sich mehr als bestätigt. Vor allem Familien mit kleinen Kindern sollten um dieses Hotel einen großen Bogen machen.

Die Zimmer im Bungalow haben ihre besten Zeiten schon hinter sich. In unserem 1. Zimmer war alles voll Ameisen (auf dem Duschvorleger wiebelte und wabelte es, auf der einzigen Ablage im Bad für Zahnputzbecher genauso und auch im Bett). Da kam Freude auf. Die Zimmer sind sehr klein, der Fernseher mini. Das Doppelbett bestand aus zwei zusammengestellten Einzelbetten, die immer auseinander rutschten. Das 2. Zimmer war genauso spartanisch eingerichtet. Das Bad noch kleiner. Die Dusche nicht abgetrennt durch eine Tür sondern mit Duschvorhang, der einen halben Meter vom Boden entfernt hoch hing. Die Bodenvertiefung war ungefähr 1 cm tief, sodass das ganze Bad nach dem Duschen schwamm, selbst wenn man das Wasser nur ganz wenig aufdrehte. Die Mischbatterie funktionierte nicht gut. Man musste aufpassen, dass man sich nicht verbrüht. Der Fußboden sah immer dreckig aus, weil die Fliesen alle kaputt waren (Löcher, Risse). Die Zimmer sind sehr hellhörig. In der 2. Woche zog eine Horde wild gewordener Teenies rechts und links neben uns ein. Die hatten entweder die Türen offen und den Fernseher auf volle Lautstärke oder die Türen flogen in hohem Bogen zu. Und wenn sie zu waren, wurde ununterbrochen drangehämmert. An Mittagsruhe oder Mittagsschlaf war nicht mehr zu denken. Den Safe an der Rezeption haben wir nicht genutzt. Die Klimaanlage ging nicht mehr, obwohl es in der 1. Woche sehr warm war.

Katrastrophe. Es gab ein Restaurant und die Poolbar. Die Strandbar hatte schon geschlossen. An der Poolbar haben wir nur mal was getrunken. Essen wollte ich dort nichts, hätte ich nicht runter bekommen, alles fettig, schmierig, klebrig so wie auch die Tische und der Fußboden. Die Sauberkeit im Restaurant war unter aller Kanone. Das fing schon bei der Tür an. Die wurde in den 2 Wochen nicht einmal geputzt. Die Fenster waren auch sehr schmutzig. Der Speisesaal war schlimmer als in manch einer Kantine. Morgens lagen noch die Speisereste vom (mindestens) Vortag auf dem Boden. Die Tischdecken dreckig, selbst Servietten hatte man nicht immer und das waren schon die dünnsten, die ich je gesehen habe. Die Teller hatten ihre besten Zeiten schon hinter sich, die Lasur war ab und entweder schwamm noch das Wasser drauf oder sie klebten. Manchmal musste man auch danach anstehen wie auch nach Tassen. Untertassen waren eine Seltenheit. Kleine Löffel gab es gar nicht, manchmal frühs kleine Eislöffel. Die Gläser waren stets dreckig. Getränke waren entweder viel zu süß oder zu stark verdünnt. In der 1. Woche war in der Nähe unseres Tisches noch eine Getränkebar. Die wurde dann geschlossen, sodass wir auch durch den ganzen Saal mussten, um uns was alkoholfreies zu holen. Das Schlimmste war das Frühstück, nur Weißbrot, nur Margarine, immer die gleiche Wurst und alles sehr unappetitlich anzusehen. Müsli schmeckte wie zerbröselte Kekse. Habe ich ohne Milch gegessen, der traute ich nicht über den Weg. Beim Baguette schnitten die Gäste stets die Enden ab, macht man doch zu Hause auch nicht oder? Da lagen dann mal so an die 30 Enden rum. Manche benutzten auch nicht die Serviette (obwohl diese vielleicht auch mal ne Wäsche nötig gehabt hätte) beim Abscheiden und tatschten alles mit den Fingern an. Das warme Essen morgens (z. B. Würstchen) schmeckte nach Auskunft meines Mannes auch nicht und der sagt so was selten. Ich bekam jedenfalls einen Herpes nach dem anderen, weil alles so dreckig und speckig war. Mittag- und Abendessen schmeckte, bis auf das landestypische, alles nach nichts. Pfeffer- und Salzstreuer zum Nachwürzen waren auch nicht auf jedem Tisch und diese waren auch schon ewig nicht sauber gemacht, denn man blieb immer dran kleben und oft war der Inhalt auch fest. In der 2. Woche wurden die Theken reduziert, da war die Auswahl noch geringer und die Schlangen wurden länger, da einige ja minutenlang vor einem Gericht standen und überlegten: Ess ich es oder ess ich es nicht. Die letzten 2 Tage habe ich nur Kartoffeln mit Soße gegessen und Kuchen. Der war o.k. Die Melonenteile als Nachtisch waren einfach als Berg auf eine Platte geschmissen. Oft fehlte dann noch eine Gabel oder Zange, sodass jeder mit seinen Fingern darin rumwühlte. Mehrmals habe ich dann einen Kellner geholt, dass das nicht geht. Bis der aber mit einer Gabel oder vergleichbarem wiederkam, das dauerte.

Bei meiner Beschwerde wegen des lauten Zimmers gab es gar keine Diskussion. Der Boy wurde sofort gerufen und er sollte uns ein anderes Zimmer zeigen. Er hat auch die Koffer zum neuen Zimmer gebracht, natürlich auch Trinkgeld bekommen, konnte aber ein paar Stunden später nicht mal "Guten Tag" sagen. Das Zimmermädchen war sehr nett, hat aber auch viel Trinkgeld bekommen. Das Personal konnte etwas deutsch oder englisch, manche aber auch nur französisch und arabisch. Das Zimmer wurde täglich gereinigt, sah aber immer schmutzig aus. Schön waren die weichen Handtücher. Toilettenpapier reichte manchmal nicht bis zum nächsten Tag. Unser Tischkellner wurde etwas freundlicher und umsichtiger mit etwas Trinkgeld. Man wurde aber nur als Weintrinker bedient, alkoholfreie Getränke musste man sich selbst holen.

Die Fahrzeit zum Flughafen beträgt zwei Stunden. Die Anlage liegt direkt am Strand. Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe. Leider sind die Verkäufer dort sehr aufdringlich. Wir sind zum 3. Mal in Tunesien und wollten sowieso keine Souvenirs kaufen. Eine Wechselstube gibt es auch neben dem Hotel. Die Öffnungszeiten wurden aber nicht immer eingehalten, man stand schon mal vor verschlossener Tür. Daneben gab es auch vier öffentliche Telefone, meist ging aber nur eins. Telefonieren ist sehr preiswert. Wir haben nur einen Ausflug gemacht nach Tunis, Karthago und Sidi Bou Said, da wir schon beim letzten Urlaub viel gesehen haben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation brauchen wir nicht im Urlaub. Wir wollen unsere Ruhe. Die Liegen am Pool waren schon früh um sieben reserviert. Am Strand bekam man immer eine Liege. Die Auflagen waren schon ziemlich alt, aber gegen Gebühr erhältlich. Wir haben für die zweite Woche im voraus gekauft. Sollte man um diese Jahreszeit nicht machen, denn wir hatten die letzten 2 Tage kein Strandwetter. In der ersten Woche waren sehr starke Wellen und das Meer sehr aufgewühlt. Wenn man aus dem Wasser kam, hatte man alles voll Seetang. An einem Tag war so was wie Gülle am Strand, hat ziemlich gestunken. Es dauerte Stunden, bis jemand dies beseitigte. Internetzugang haben wir nicht genutzt, war sehr teuer. Die Wasserrutschen befinden sich im Nachbarhotel und sind o.k. Wir haben mal Tischtennis gespielt, die Schläger - naja.