Das Kaiserblick

Auf eine Hotelbeschreibung verzichte ich, dies können Sie auf der Homepage nachlesen Am Hotel Kaiserblick angekommen, dachten wir: Na jaaa. Als wir an die etwas düstere Rezeption kamen, dachten wir wieder: Na jaaaa. Die Begrüßung aber war herzlich und man hatte den Eindruck, in kompetenten Händen zu sein. Die Gästestruktur vom Alter her gesehen war durchaus gemischt, es logierten hier auch recht viele jüngere Leute und das ist gut so. Ein Wort in eigener Sache: Ich wurde schon mehrfach angemailt mit der Frage, wie ich mir zu manchen Sachverhalten eine so speziell fachliche Meinung leisten könne. Ich kann! Zu Beginn meiner ersten beruflichen Karriere lernte ich im fünf Sterne Sektor (Steigenberger) alles, was es im Restaurant, Bar und Küche zu lernen gab. Nach ca. 13 Jahren Berufstätigkeit in diesem Segment begriff ich aber, dass man im HoGa-Bereich alles erreichen kann, aber immer ein armes Würstchen bleibt. Also neue Berufsausbildung und dann noch ein Studium. Den Bezug zur Hotelerie verlor ich aber nie, da meine Frau eine eigene Kurpension betrieb. Mit 57 Jahren machten wir Schluss und privatisieren nun. Alpenländischer Musikherbst. Der Grund, warum wir nach Ellmau fuhren, war das Stattfinden o.g. Festivals. Mir sagt das nichts, aber meine Frau wollte unbedingt einmal so ein Event erleben. 7000 Gäste in einem Festzelt, ca. 100 Reisebusse, das sind Superlative. Leider brachte man im Hotel Kaiserblick dieser Veranstaltung wenig Interesse entgegen. Unser Mehrgänge-Menue wurde von uns aus Zeitgründen drastisch reduziert. Am ersten Tag gab es einen Sektempfang in der Küche, sicher interessant, wenn man nicht gerade etwas anderes vorhat, da bedienten wir uns kurz am Buffet und dann ab per Laufschritt in`s Zelt zu Oesch`s die Dritten und Semino Rossi. Am letzten Veranstaltungsabend mit den Zillertalern und Hansi Hinterseer etc. hatten wir, trotz Karten aus dem Vorverkauf, Platzprobleme und fanden Asyl am Tisch des Sport-Hotels Ellmau. Also reservierten andere namhafte Hotels für ihre Gäste Plätze im vorderen Bereich des Festzeltes, sehr lobenswert und zur Nachahmung empfohlen. Bei einem reservierten Platz kann man auch noch um kurz vor 20 Uhr in Ruhe das Festzelt aufsuchen und muss nicht das Abendessen hineinschlingen und dann zum Zelt rennen. Taxi Fehlanzeige, Shuttlebus uninteressant. Ein Fahrservice durch das Hotel, ruhig kostenpflichtig, das wäre auch eine Idee wert. Wir waren im Hotel mind. 8 Personen, welche sich das Spektakel ansahen.

Als wir unser Zimmer bezogen, dachten wir: Prima! Denn hier gab es gar nichts zu meckern. Neu, hochwertig und zweckmäßig. Uns fielen sofort die Boxspringbetten auf und sie hielten was sie versprachen, einen hohen Schlafkomfort. Ein größenmäßig passender Flat-TV mit vielen Programmen (aber keine Zeit zum Schauen), ein Safe, in welchen sogar mein MacBookPro (free WLAN auf dem Zimmer) passte, ein großer Balkon mit direkten Blick zum „Wilden Kaiser“ und ein Bad, nicht riesig, aber durchaus angemessen und auch dort ein Gammel, kein Schimmel, alles prima……..Ein Beweis, dass der Hotelier mitdenkt, ist, dass wir im Schrank einen Wander-Rucksack sowie eine Badetasche mit 2 großen Badetüchern vorfanden.

Die diversen kleinen Restaurants, teils mit raumhohen Scheiben mit Blick zum Berg, lassen beim Interieur den guten Geschmack der „Chefin“ erkennen. Speziell meine Frau war begeistert. Als i-Tüpfelchen gab es als Tischdeko eine Blume in passender Vase, und damit nicht genug, zur Blumenfarbe gab es die passende Serviette! Auch sonst wurde hier Gastronomie teils neu definiert. Das Servierpersonal war vom Fach, also nicht nur angelernt. Das Frühstücksbuffet war sehr sehr reichhaltig und, was noch wichtiger ist, hochwertig.Eiergerichte konnte man a` la Minute ordern. Als Teetrinker war ich von der Auswahl an offenen Teesorten begeistert. Mittags gab es ein kleines Buffet mit Suppe und z.B. warmen Leberkäse, Aufschnitt, Käse und Kuchen etc. als Dessert. Man könnte also schon fast von Vollpension reden. Eigentlich waren wir, da in den Bergen, auf eine deftige „Tiroler Küche“ gespannt, geboten wurde uns aber eine „Nouvelle Cuisine“, welche wir aber leider nicht richtig genießen konnten, da wir, um einen vernünftigen Platz im Festzelt zu bekommen, spätestens gegen 19.15 Uhr, nach ca. 2 Kilometer Fußmarsch, dort eintreffen mussten.

Das Servierpersonal war vom Fach, also nicht nur angelernt und sehr aufmerksam. Das Service selbst ging recht flott voran., teils sogar von der "Chefin" unterstützt. Daran erkennt man m.E. das Interesse der Hotelleitung an der Zufriedenheit des Gastes. Der "Chef" ging auch am Abend durch die Restaurants um seine Gäste zu begrüßen, wir hatten leider, wohl wegen unserer ständigen Eile, nicht das Vergnügen....... Zimmerreinigung sorgfältig und unauffällig.

Etwas am Rande des Ortes an einem recht steilen Hang gelegen. Der Ortschaft selbst würde eine Ortsumgehungsstrasse und eine Fußgängerzone gut tun.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Ein ansprechendes Hallenbad, ein beheiztes Freibecken mit Liegewiese (es war ja für diese Jahreszeit unwahrscheinlich warm, also haben wir dies alles genutzt) sowie ein Whirlpool, auch alles sehr sauber und gepflegt, haben uns sehr gut gefallen. An einem Abend spielte ein hörenswerter Alleinunterhalter auf. Hörenswert auch wegen seiner scharfzüngigen Kommentare, mit denen er die anwesenden Gäste bedachte. Solange man selbst nicht davon betroffen war, hatte dies einen hohen Unterhaltungswert……….