Djerba Castille

Der erste Eindruck des Hotels ist zum Vergeich mit den anderen in der Umgebung deutlich besser. Das komplette Hotel ist sehr sauber und gepflegt, die Architektur ist einfallsreich und fällt aus dem gewöhnlichen Muster. Die Anzahl der Zimmer (um die 300) und die Menge der Leute war durchaus angenehm, es war nicht überlaufen und trotzdem hatte man immer Gesellschaft. Durch das All-Inclusive entstanden kaum Nebenkosten, das Taxi ist hierzulande spottbillig und nicht mit Deutschland zu vergleichen. Das Hotel besitzt eine riesige, sehr sehr saubere Eingangshalle, alles war klimatisiert und liebevoll eingerichtet. In jeder Ecke des Hotels luden kuschelige Sitzgruppen zum Verweilen ein. Trotz der Größe des Haupthotels konnte man sich wirklich wohlfühlen. Das geplegte Ambiente lockte meist Menschen aus Deutschland, Frankreich und Italien jeglicher Altersklasse. Im Großen und Ganzen war der Urlaub nicht zu kritisieren. Es war eigentlich alles zu unserer Zufriedenheit, wenn man von manchen Dingen absieht, die für uns Deutsche selbstverständlich sind. Man muss bedenken, dass die Tunesier eine komplette andere Mentalität haben, sie leben meistens nach dem Mal-Sehen-Prinzip. Daher kann es manchmal zu Verzögerungen bei der Geschirr-, Getränkeausgabe oder bei anderen speziellen Wünschen kommen. Die Tunesier sind nun mal die südlandischen Menschen, die weder Stress noch Hektik kennen und mit diesen Perfektionismus von uns Deutschen gar nicht vertraut sind. Wer damit nicht umgehen kann, ist dort fehl am Platz. Es ist wichtig, dass man den Menschen dort genügend Toleranz entgegenbringt, aber ich denke das ist selbstverständlich, wenn man zu Gast in einem fremden Land ist.

Die Zimmer genügten leider keinen 4.5 Sternen. Sie waren gepflegt, keine Frage, aber sehr eng und am Badewannenrand bildeteten sich schon Abtragungen. Der Blick war traumhaft, direkt auf das Meer und die Palmen. Die Klimaanlage funktionierte nur wenn man das Fenster richtig schließt (schön fest drücken!) und der Fernseher wenn man die Fernbedienung auf Kaution an der Rezeption abholt. Das Zimmer war trotzdem recht nett eingerichtet, mit vielen Spiegeln und orientalischen Flair. Es gab täglich frische Handtücher, die Frau von der Reinigung arbeitete sauber und diskret.

Das Essen wurde im Büffetrestaurant in einer Sitzung eingenommen. Wie auch sonst war alles sauber, aber durch den riesigen Raum und die vielen Menschen kam leider eine meist kantinenähnliche Atmosphäre zustande. Eine Ausnahme war generell abends, oder bei dem tunesischen Themenabend. Die Auswahl der Speisen scheint auf den ersten Blick reichlich zu sein, aber nach drei Tagen begann das Essen wieder von vorne und man wurde leider schnell gelangweilt. Die Qualität des Essens war aber immer hervorragend und schmeckte wirklich gut. Nur die Getränke hatten einen Haken: wenn man nicht die ganze Zeit Wasser trinken wollte, standen noch künstliche Säfte zur Verfügung, die wirklich scheußlich schmeckten. Gut war aber, dass man das Wasser in Flaschen aufs Zimmer oder mit an den Strand nehmen konnte.

Das Personal der Anlage war hilfsbereit, freundlich und konnte zu 80% fließend deutsch. Mit einem Lächeln auf den Lippen fragte das Service-Personal immer nach dem Befinden, ob das Essen auch schmecke oder ob wir denn noch einen Wunsch hätten. Die Reinigung des Zimmers erfolgte immer problemlos, alles war schön sauber. Das Animationspersonal gab sich immer viel Mühe bei den Abendveranstaltungen und auch tagsüber hatten wir immer Programm, welches man nicht wahrnehmen musste, wenn man keine Lust hatte. Der einzige Kritikpunkt ist die manchmal störende, ziemlich laute Musik am Pool, doch am Strand hörte man sie nur gedämpft. Man sollte noch anfügen, dass das Personal auf Trinkgeld angewiesen ist und ein fester Bestandteil der Bezahlung ist, also halte ich es für richtig, dass man bei Zufriedenheit auch ein angemessenes Trinkgeld gibt. Und: wenn man eine Beanstandung hat, muss man nur den Mund aufmachen, die Angestellten sind immer froh, wenn man ihnen den Weg zeigt.

Das Hotel selber liegt wirklich direkt am Strand. Wenn man das Glück hat, ein Zimmer mit Meerblick zu bekommen, wacht man auf und sieht das wunderschöne Panorama des Strandes. Herrlich. Obwohl der Sandstrand schön sauber und mit genügend Liegestühlen ausgestattet war, kann man das Meer wirklich nicht als gepflegt beschreiben. Es gab riesige Algenteppiche, die das Planschen in Ufernähe unmöglich machten und große spitze Steine, die den Gang ins Wasser sehr erschweren. Nach etwa 25Metern erreicht man zwar eine Sandbank, aber wer sich einen karibikähnlichen Strand wünscht, wird hier bitter enttäuscht. Nach Angaben anderer Touristen gibt es schönere Strände an der Nordküste. Nervig waren auch die Möchte-gern-Händler am Strand, die etwa zehn Mal am Tag versuchen gefälschte Malboro Zigaretten zu verkaufen. Die Einkaufsmöglichkeiten halten sich direkt am Hotel in Grenzen, fahren sie lieber mit dem Taxi (fast alle mit Taxometer) in die Stadt und sehen sie sich den Markt an. Leider machte das Einkaufen (das ich sonst liebe), nicht besonders viel Spaß. Die Händler sind sehr aufdringlich und schreien die ganze Straße hinterher, wenn man dann doch nichts gekauft hat. Man kann es als fast schon respektlos bezeichnen, wie die Händler mit der weiblichen Kundschaft umgeht, wenn sie ein schlechtes Geschäft gemacht haben. Tipp: Nur mit männlicher Begleitung und guten Nerven in die Stadt gehen, denn auch das Handeln ist hier Plicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Über die Sportangebote kann ich leider keine gesonderten Informationen geben, da wir diese meist nicht wahrgenommen haben. Soweit ich weiß gab es einen Tennisplatz, ein Beachvolleyballfeld, Hallenbad und eine Minigolfanlage. Zudem gab es einen Entspannungsbereich für Massagen, verschiedenen Packungen und ein Henna-Studio(sehr teuer). Die Massagen wurden von Frauen ausgeführt, die anderen Sachen von den Männern, auch wenn diese eine Frau bedienten. Hmm, der Mann war sehr diskret, aber trotzdem würde man sich bei einer Frau besser fühlen. Der Pool war groß und sauberer als im Schwimmbad, es hatte immer viel Platz zum Schwimmen. Wie schon erwähnt war die Animation wirklich bemüht und die Abendveranstaltungen, die wir immer besuchten, wirklich gelungen. Auch hatten die Animateure immer Zeit für ein lebhaftes Gespräch und wirklich Spaß bei ihrer Arbeit. Das Programm wurde jeden Tag am Restaurant ausgehängt, es war abwechslungsreich und ließ keine Langeweile aufkommen.