- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das "Djerba Castille" macht von außen einen ziemlich imposanten Eindruck, der auch im Komplex anhält. Ganz im Stil maurischer Pracht präsentiert sich das Haus mit einem riesigen Empfangssaal und einer Fülle von Ecken und Aufenthaltsbereichen. Alles ist sauber und gepflegt. Gut, das Gebäude ist erst vier Jahre alt, aber wirlich schön. Es gibt ein Hallenbad, einen riesigen Swimmingpool mit Kinderbecken, Fitnessraum, Hammam, Friseur, ein maurisches Cafe, zwei Shops, Wellness- und Beautybereich, mehrere Bars, eine Disco, ein Freilichttheater und einen SOLINO-Kinderclub. 282 Zimmer, vom Doppelzimmer bis zur Famileinsuite stehen zur Verfügung, über drei Etagen verteilt. Der italienische Reisveranstalter SETTEMARI ist hier sehr stark vertreten, wodurch natürlich überwiegend italienische Gäste logieren. Wegen des teilweise steinigen Strandes sind Badeschuhe zu empfehlen, wer sich vor Algen und Tang ekelt, sollte warten, bis die Strandwärter dies beseitigt haben oder zum Pool gehen. Zu dieser Jahreszeit ist das Meer unruhig und bringt allerlei Grünzeug mit an die Strände. Wir haben uns andere angesehen, der vom "Castille" ist eigentlich noch der schönste. Und es ist ja kein Dreck. Wem der Animationsterror auf den Geist geht, sollte den Pool meiden und zum Strand gehen, hier ist jede Menge Platz. Auch einige Ausflüge sind durchaus empfehlenswert, wie z. B. die Inselrundfahrt mit dem Bus (Guelalla, Midoun, Houmt-Souk) oder der Besuch der Krokodilfarm.
Unsere Suite war geräumig und ansprechend eingerichtet. Wir hatten zwei getrennte Schlafräume, ein Bad mit Wanne, ein seperates WC, ein Bad mit Dusche und WC. Die Klimaanlage war in Ordnung, vor den Fenstern hingen kleine Wäscheleinen zu Trocknen der Badebekleidung. Wir hatten Telefon, Fernsehen (ZDF und RTL) und einen Fön im Bad. Lediglich zwei Lampen gingen nicht, und die Wandarmatur im Bad war etwas aus der Wand gerissen. Aber es gab keinen Schmutz, geschweige denn Ungeziefer. Nicht mal Mücken! Das Zimmer wurde jeden Tag gereinigt, die Handtücher jeden Tag gewechselt. Wir wohnten im letzten Trakt, daher war es vergleichsweise ruhig, und man konnte nachts gut schlafen. Leider war die Klimaanalge an den Stromkreis des Zimmers gekoppelt, den man bei Verlassen unterbrechen musste.
Wenn man Europa verlässt, sollte man sich mit den Küchengewohnheiten im Urlaubsziel auch arrangieren. Uns haben die Vollkornbrötchen zum Frühstück auch gefehlt, aber wenn ich nur Semmeln, Schnitzel und Apfelkuchen essen will, bleibe ich in Deutschland oder fliege nach Malle! Die Verpflegung in Buffetform war gut und abwechslungsreich, da fand man immer etwas. Der Speisesaal ist wegen der Größe des Hotels auch sehr groß, und es herrscht immer ein Riesentrubel, manchmal ziemlich nervig. Man bekam immer einen frisch gedeckten Tisch, und unser Kellner war so nett, dass ich als AI-Bucher mir mein Bier nicht mal selbst holen musste :-)
Wir können uns über den Service nicht beklagen. Am Anreisetag bekamen wir statt des gebuchten Familienzimmers nur ein einfaches Doppelzimmer mit Beistellbett. Das haben wir gar nicht erst bezogen und uns mit unserem Gepäck in der Hotellobby breitgemacht. Nach ca. 45 Minuten führte man uns dann in unser Zimmer, und das war genau so, wie wir es haben wollten. Na bitte! Immer wieder lesen wir von schlechtem Service oder miesepetrigem Personal, es kommt auch ein bisschen darauf an, wie man mit den Leuten umgeht. Die Rezeption war kompetent, der Zimmerservice zuverlässig, das Servicepersonal (Kellner) zuvorkommend. Kleiner Tip: Ein bisschen Trinkgeld zwischendurch wirkt wahre Wunder.
Das Hotel liegt direkt am Strand, was für Wasserratten und Poolmuffel wie uns ein Segen war. Vom Flughafen sind es ca. 60 Minuten mit dem Bus, Midoun ist ca. 7 km entfernt, die Hauptstadt Houmt-Souk ca. 22 km. Die Umgebung des Hotels ist nicht besonders ansprechend, viel Sand und Steine, ein paar Palmen. Zwei "Supermärkte" (z. B. für Wasser) sind in jeder Richtung der Straße zu finden und zu Fuß in 5 Minuten erreichbar. Taxis sind vergleichsweise günstig, nach Midoun zahlten wir 3 Dinar (ca. 2 Euro), nach 21 Uhr 5 Dinar (ca. 3,30 Euro). nach Houmt-Souk kostet es etwa 8-9 Dinar. Taxis stehen fast immer vor den Hotels, oder man winkt einfach eines vom Straßenrand heraus.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Langeweile musste man hier nicht haben, es gab ein sehr umfangreiches Angebot an Aktivitäten. Großer Pool mit (kleiner) Rutsche, Kinderbecken, Babybecken, Fußballplatz, Volleyballfeld(er), Boulebahn, Bogenschießstand, Kinderspielplatz (abends unbeleuchtet!), Sport und Spiel an Land und im Wasser in Hülle und Fülle. Am Strand konnte man Kanus oder Tretbotte mieten, es gab einen Wassersportstand, der Jet-Skis, Bananenbootfahten, Floßfahrten, Bootstouren, Surfbretter und Paragliding anbot. Um die Kids wurde sich rührend im SOLINO-Club bemüht, was unseren Filius aber gar nicht interessierte. Im Hotel konnte man in den Fitnessraum gehen, eine Wellness- und Beautybereich nutzen, ins Hammam gehen, zwei Shops besuchen, sich abends in der Bar lümmeln oder in der Disco abtanzen. Haben wir alles nicht genutzt, daher keine Beurteilung. Was allerdings gar nicht ging, war die Animation! Waren die Akteure von 1-2-Fly noch vergeleichsweise moderat, töteten die Leute von SETTEMARI einem den letzten Nerv! Italienisches Temperament hin oder her, sie schafften es, daß man sich zuweilen wie am "Ballermann" fühlte. Am Pool dröhnte fast den ganzen Tag laute Musik, dazu der ewige Singsang der Animateure bei den Spielen. Wenn man ihrer Einadung zu den Aktivitäten nicht Folge leisten wollte, waren sie fast schon beleidigt. Strafverschärfend kam hinzu, dass bei unserem Aufenthalt die Hotelgäste zu über 80 Prozent aus Italienern bestanden. Berauscht von ihren zweifelhaft erworbenen Weltmeistertitel, fühlten sie sich wie die Könige und benamen sich auch so. Bei sportlichen Wettkämpfen zeichneten sie sich überwiegend als Rüpel und schlechte Verlierer aus, Beschimpfungen im Spiel sprachen da Bände! Die einfachste Methode, um sich diesem Irrsinn zu entziehen, war für uns, uns von all dem fernzuhalten, was für uns kein großes Problem darstellte, da wir uns fast ausschließlich am Strand aufhielten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sylvia |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 6 |