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Birgit (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • November 2013 • 3 Wochen • Sonstige
Erholungssuchend gekommen, urlaubsreif abgereist!
4,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Vielleicht sind wir ja nicht die typischen Pauschaltouristen. Wir nutzen ein Hotel zum Übernachten, zum Frühstücken und zum Abendessen. Wir legen wert auf Ruhe – speziell auf Nachtruhe –, ein gut ausgestattetes Zimmer und angemessen schmackhaftes und abwechselungsreiches Essen. Mehr erwarten wir nicht – aber auch nicht weniger. Ansonsten sind wir per Leihwagen oder zu Fuß unterwegs, um Gegend und Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Und natürlich auch, um entspannte Stunden am Strand zuzubringen. Zur Qualität von Pool- und Gartenanlage, Tages- und Abendanimation und weiteren Entertainment-Angeboten des Hotels können wir uns kein Urteil erlauben, da wir diese nicht genutzt habe. Die gesamte Anlage vermittelt jedoch äußerlich einen gepflegten Eindruck. Die Zimmer werden angemessen gereinigt und das dafür zuständige Personal ist ausgesprochen freundlich. Die Lage des Hotels ist perfekt. Die Promenade mit Restaurants und Geschäften und Badestrand sind mit wenigen Schritten zu erreichen. Da wir vor wenigen Jahren bereits einen Urlaub im Hesperia Playa Dorada verbracht haben, war uns bekannt, dass die Zimmer ausgesprochen renovierungs-/sanierungsbedürftig sind. Deshalb buchten wir ein lt. Reiseveranstalter frisch renoviertes „Deluxe-Doppelzimmer“ (Zimmer-Nr. 1122) mit direktem Meerblick. Einrichtung und Betten sind neu und speziell letztere erheblich in ihrer Dimension gewachsen. Das Zimmer verfügt über zwei Einzelbetten von je 1,40 Metern Breite. Tisch und Stuhl haben ihren Standort „eingeklemmt“ zwischen einem der Betten und der Fensterscheibe erhalten. Des Weiteren steht eine Art Schreibtisch mit Schubladen und eine Ablagebank für Gepäckstücke zur Verfügung. Nicht zu vergessen der in unseren Augen völlig überdimensionierte 42-Zoll Flachbildschirm. Tja, die Möbel sind „gewachsen“, die Zimmergröße natürlich nicht. Der Raum wirkt eng und überfüllt und ein ungehinderter Zugang zu Tisch und Stuhl ist je nach Körperfülle nicht garantiert. Im Eingangsbereich des Zimmers befindet sich der obligatorische Kleiderschank mit Schiebetüren in dem auch der kostenpflichtige Safe untergebracht ist und ein haushaltsüblicher, weißer Kühlschrank der für gut hörbare Nebengeräusche sorgt und in dem sich leider am Ankunftsabend noch nicht einmal eine Flasche Wasser befand. Durch den neu verlegten Laminatboden im Wohn-/Schlafbereich ergibt sich jeweils eine ca. 4 cm hohe Stolperkante im Eingangsbereich zum räumlich recht kleinen Bad bzw. zum separatem WC (gehbehinderte Gäste wurden bei den Renovierungsmaßnahmen in dieser Hinsicht offensichtlich nicht wirklich berücksichtigt). Diese beiden Räume wurden übrigens nicht renoviert und versprühen nach wie vor den Charme der „Vorzeit“. Geduscht wird in einer Badewanne, die nun jedoch nicht mehr mit einem Vorhang sondern mit einer Glastrennwand ausgestattet ist – was für eine neuzeitliche Errungenschaft. Der räumlich recht großzügige Balkon ist bestückt mit einem Kunstrattantisch und zwei passenden Sesseln. Nasse Badehandtücher etc. müssen zum Trocknen über das Balkongeländer drapiert werden, da es leider kein Trockengestell für Wäsche gibt. Schade eigentlich, denn der Außenanblick auf das Hotel wird durch die Wäschestücke der Gäste nicht wirklich schöner… Übrigens: jeder sogenannte „Deluxe-Gast“ findet am Anreisetag einen Bademantel auf dem Zimmer vor. Bei uns fehlten diese und sollten am nächsten Tag nachgeliefert werden. Wir hatten bis zum Abreisetag immer noch keine Bademäntel – aber wer braucht die auch schon… Darin eingekuschelt kann man abends sowieso nicht entspannt auf dem Balkon den Tag ausklingen lassen. Allabendlich beginnt ab 18:30 Uhr die Beschallung mit Live-Musik durch das benachbarte Hotel. Gegen 21:30 Uhr wetteifern dann noch weitere Pubs bzw. Bars um die Gunst der Hörer. Lautstark sind bis zu drei verschiedene Musikstücke zeitgleich auf dem Hotelbalkon zu hören (an den Wochenenden auch durchaus bis morgens um 04:30 Uhr). Das übersteigt dann doch weit die Grenzen des für uns Erträglichen bzw. Zumutbaren. Schön wäre es gewesen, wenn man wenigstens bei geschlossener Terrassentür nichts mehr von der Außenbeschallung gehört hätte. Wäre gewesen – war aber nicht. Und so kamen wir während unseres dreiwöchigen Urlaubs auf eine Schlafmenge von im Schnitt ca. 5 Stunden pro Nacht. Denn mit dem Ende der Musikbeschallung aus den Verstärkern war der Lärm leider auch längst noch nicht vorbei. Das Hesperia Playa Dorada liegt direkt an der nachts hell erleuchteten Strandpromenade von Playa Blanca. Und diese wird nach dem Schließen der Lokale, Pubs etc. von den mehr oder weniger nüchternen Urlaubern frequentiert, die sich dann auf den Weg zu ihren Hotels begeben bzw. es versuchen... Außerdem fährt die Polizei hier per Auto regelmäßig Streife, ein Quad mit Anhänger entsorgt den Müll aus den Papierkörben, ein Lieferfahrzeug brummt vorbei und, und, und. Wer ein ruhig gelegenes Hotel bevorzugt, der sollte sich gut überlegen, welches Domizil er wählt. Wir jedenfalls kommen mit 5 Stunden Schlaf pro Nacht nicht aus. Zuhause angekommen, haben wir erstmal knapp 14 Stunden am Stück durchgeschlafen… Der Erholungswert war in dieser Hinsicht gleich Null. Ein weiterer Punkt, der zu unserer Verärgerung beigetragen hat, ist die Klassifizierung der Gäste in „Deluxe-Gäste“ und „Standard-Gäste“. Bereits bei der Ankunft im Hotel trennt man „Gast A“ von „Gast B“, indem man diese an zwei unterschiedlichen Rezeptionen einchecken. Gast „A“ reiht sich in eine kurze Warteschlange ein und bekommt zur Begrüßung ein Glas Sekt, Gast „B“ steht zum Einchecken in einer langen Warteschlange und erhält ein Glas geeistes Wasser. Ein in unseren Augen diskriminierendes 2-Klassen-System, das wir komplett ablehnen! Das man unterschiedlich große bzw. ausgestattete Zimmer mit oder ohne Meerblick zu unterschiedlichen Preisen buchen kann, das ist üblich. Ansonsten sollten allerdings alle Gäste zu allen Einrichtungen des Hotels gleichermaßen Zutritt erhalten und identisch behandelt werden! In diesem Hotel trennt man die Gäste auch zu den Mahlzeiten. „Standard-Gästen“ steht ein Speisesaal zur Verfügung, den auch die „Deluxe-Gäste“ nutzen können, jedoch in einem eigens dafür ausgewiesenen Bereich. Sowohl im Inneren des Saals als auch auf der Außenterrasse, wo zur „Klassifizierung“ der Gäste ein Teilbereich des ansonsten gefliesten Bodens mit einem Kunstrasenbelag bestückt und mit einem dicken Seil vom „Standard-Bereich“ abgetrennt ist. Es erinnert etwas an einen Besuch im Zoo, wo dann ja allerdings das Füttern der ausgestellten Spezies verboten ist… „Deluxe-Gästen“ steht noch ein weiterer Speisesaal zur Verfügung, in dem qualitativ hochwertigeres Essen angeboten wird und zu dem die „Standard-Gäste“ keinen Zutritt haben. Vor beiden „Lokalitäten“ war abendliches Schlangestehen die Regel, beide haben den unwiderstehlichen Charme von Betriebskantinen und sind jeweils bestückt mit in die Jahre gekommenen und zum Teil wackeligen Stühlen und Tischen. Es entspricht der Tatsache, dass die Qualität der angebotenen Speisen für die „Deluxe-Gäste“ etwas hochwertiger ist. Die morgendlichen Buffets bieten jedoch in beiden Sälen lediglich eine täglich wiederkehrende gängige Auswahl an Speisen an. Abwechselung gleich Null. Die abendlichen Gerichte sind bestenfalls lauwarm. Aber das macht ja nichts… Wer heißes Essen bevorzugt, der kann es sich dann ja in der bereitgestellten Mikrowelle erwärmen… Und die steht den Gästen, egal ob „Deluxe“ oder „Standard“, in jedem Speisesaal zur Verfügung. Die Auswahl an warmem Gemüse beschränkt sich in erster Linie auf Broccoli, Blumenkohl und grüne Bohnen. Das Salatbuffet ist einfallslos und mehr oder weniger täglich ähnlich bestückt. Die regionale Küche ist leider so gut wie nicht vertreten. Übrigens: wir hatten uns bereits nach kurzer Zeit angewöhnt, das eingedeckte Besteck auf Speisereste und die Glasränder auf heraus gebrochene Teile zu überprüfen. Und das war auch gut so…! Die Kellner, die sich (evtl. aus Personalmangel?) zum Teil im Laufschritt durch die Tischreihen bewegen, kommen mit dem Abtragen von benutztem Geschirr und dem neu Eindecken von frei gewordenen Tischen kaum nach. Die Atmosphäre ist unpersönlich, hektisch und laut. Schnell wussten wir, wo frisches Besteck liegt und wo die sauberen Gläser gestapelt waren. „Do it yourself“ heißt die Devise. Was macht man, wenn 150 Gäste zeitgleich frühstücken wollen und es nur ein Schneidebrett für Brot und ein Brotmesser gibt? Ganz einfach: man wähle anstatt Brot ein Brötchen aus und schneide selbiges am Tisch auf – und zwar mit dem eigenen (und im Gegensatz zum Besteck) scharfen Taschenmesser. Natürlich – so geht’s auch… Aber entspricht das einem 4-Sterne-Status bzw. dem völlig überflüssigen und dem ach so elitären „Deluxe-Getue“??? Fazit in Kürze: Warmspeisen sind eher kalt, Kaltspeisen z.B. Eis sind eher warm, das Essen in beiden Lokalitäten ist fade gewürzt (wenn überhaupt), Gemüsevielfalt ist nicht vorhanden und frisch gegrilltes Fleisch, Fisch- und Geflügel ist, was den Garpunkt anbelangt, überwiegend gewöhnungsbedürftig. Weder das Essen im Speisesaal für die sogenannten „Deluxe-Gäste“ (der sich im Untergeschoss befindet und kurioserweise weder über Fenster noch einen Außenbereich zum Essen verfügt), noch das Essen im Speisesaal für die „Standard-Gäste“ (der wenigstens eine Fensterfront und eine Außenterrasse für die Gäste bereit hält), entspricht dem Niveau eines 4-Sterne-Hotels. Die dort jeweils stattfindende Musikbeschallung mit keineswegs als leicht zu bezeichnender klassischer Musik bzw. Swing oder auch Modern Jazz trifft bestimmt nicht wirklich den Geschmack der meisten Urlaubsgäste. Und auch die Kellner wirken hier wie da überfordert und nicht in der Regel nicht übermäßig „begeistert“ bzw. motiviert. Unsere Begeisterung hielt sich ebenso in überschaubaren Grenzen. Allerdings waren wir täglich motiviert – welchen der Speisesäle auch immer – so schnell wie möglich wieder zu verlassen, um uns angenehmeren Dingen zuzuwenden. Mit den Speisemöglichkeiten hat das 2-Klassen-System in diesem Hotel leider immer noch kein Ende gefunden. Im Poolbereich befinden sich für die „Deluxe-Gäste“ zwei Ruhezonen, deren Böden ebenfalls mit Kunstrasenbelägen (was hat das eigentlich noch mit Hygiene zu tun???) bestückt, mit einem dicken Seil vom „Standard-Bereich“ abgetrennt und jeweils mit hochwertigeren Liegen und Schirmen als im restlichen Poolbereich ausgestattet sind. Der „Standard-Gast“ muss sich leider auch hier wieder mit der „zweiten Wahl“ begnügen. Das ist ja wohl an Peinlichkeit kaum noch zu übertreffen! Um den Status der Gästezufriedenheit zu prüfen, ist es in vielen Hotels mittlerweile Standard, wöchentlich Hotel-Bewertungsbögen an die Gäste zu verteilen. So kann das Hotelmanagement zügig und regelmäßig auswerten und erkennen, in welchen Bereichen die Schwachpunkte des Hotels liegen und diese im Interesse der Gästezufriedenheit zügig beseitigen. Allerdings scheint das Management des Hotels Hesperia Playa Dorada weder an Erkenntnissen noch an der Beseitigung etwaiger Kritikpunkte interessiert zu sein. Sehr schade eigentlich, dass diese Bewertungsbögen hier nicht an die Gäste verteilt werden! Ja, wir hatten „Deluxe“ gebucht und gehörten somit zu den sogenannten priviligierten Gästen. Wir waren allerdings der Meinung, dass das sich das ausschließlich auf das Zimmer bezieht. Wir sind entrüstet, dass die NH-Hotelgruppe in diesem Hotel die 2-Klassem-Gesellschaft eingeführt hat und werden aufgrund dieser Tatsache (und erst zweitrangig wegen der oben im Text aufgeführten zusätzlichen Kritikpunkte) für die Zukunft daraus unsere Konsequenzen ziehen: Wir werden garantiert kein weiteres Mal Gast dieses Hotels sein!


Zimmer
  • Gut
  • Informationen siehe ausführliche Bewertung unter der Rubrik "Das Hotel allgemein"


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Informationen siehe ausführliche Bewertung unter der Rubrik "Das Hotel allgemein"


    Service
  • Eher gut
  • Informationen siehe ausführliche Bewertung unter der Rubrik "Das Hotel allgemein"


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Informationen siehe ausführliche Bewertung unter der Rubrik "Das Hotel allgemein"


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:3 Wochen im November 2013
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Birgit
    Alter:51-55
    Bewertungen:2