Eagles Paradise Abu Soma

Marodes Hotel, das nur durch Wetter, Lage und Personal am Leben erhalten wird. Kundschaft überwiegend osteuropäisch geprägt. Ständig versucht jemand, einen zum Geldausgeben zu überreden. Für sehr anspruchslose Menschen geeignet, wenn der Reisepreis stimmt. Beschreibung der Ausstattung entspricht nicht den Tatsachen. Meine Erfahrungen haben mich dazu bewogen, die erste Hotelbewertung meines Lebens zu verfassen. Leider nicht aus Begeisterung, sondern um andere Reisende vorzuwarnen, damit sie sich ein Bild davon machen können, was sie erwartet.

Ich hatte glücklicherweise einen Bungalow in schöner Lage. Andere Gäste wurden im ehemaligen Hauptgebäude mit Parkhauscharme untergebracht. Zimmer alle sehr abgewohnt, deutsches funktionierendes TV - es gibt nur ZDF und RTL - war die Ausnahme, da es aus dem Internet gestreamt wird und sich nach einigen Stunden aufhängt, sodass jemand an der Rezeption es manuell neu starten muss. WLAN ist faktisch nicht vorhanden, da selbst die Verbindung im sündhaft teuren Kauf-WLAN nur selten besser als eine alte Modem-Leitung funktioniert. Die Klimaanlage habe ich aus Angst vor Keimen nicht benutzt, da andere Gäste gerne auch mal 3-5 Tage krank daniederlagen, nachdem sie sie verwendet hatten. Badezimmer: Blutspritzer vom Vormieter an Duschwand und -vorhang, Rostflecken unter dem WC-Spülkasten, Wasserdruck eher regenähnlich, warmes Wasser gab es frühestens nach 10 Minuten Daueranzapfen. Dank der aufopferungsvollen Arbeit des Reinigungspersonals war das Zimmer stets - nach ägyptischen Maßstäben - sauber.

Die Qualität des Essens war gut. Leider jedoch war die Essensauswahl sehr beschränkt und variierte von Tag zu Tag nur in sehr geringem Maß, sodass es einem schnell zu den Ohren herauskam. Im Gegensatz zu der Hotelbeschreibung gab es exakt eine Bar, an der man Getränke bekommen konnte. Gerne wurden dort Getränke in kleinen Plastikbechern ausgeschenkt, die man beim Tauchen auf dem Meeresgrund vor dem Hotelstrand wiederfinden konnte. Gläser scheinen Mangelware zu sein. Ebenso griff man gern zu Plastiklöffeln im Restaurant. In 20 Metern Entfernung gibt es die "Pizzaria", in der man eine überschaubare Auswahl an Pizzen für 5-7 Euro bekommt. Der Kellner patroulliert den ganzen Tag am Strand und versucht, Gäste zu gewinnen. Getränke muss man selbst von der Hotelbar mitbringen.

Vorweg: Kellner und Köche waren großartig, immer freundlich und machen wahrscheinlich den Hauptgrund für viele deutsche Gäste aus, das Hotel nicht fluchtartig zu wechseln. Doch auch das passierte während meines Aufenthalts regelmäßig. Noch nie habe ich so oft schreiende Menschen erlebt, die sich an der Rezeption über irgendetwas beschwert haben. Die Rezeption habe ich leider katastrophal erlebt. Mit der Flexibilität eines missgestimmten Finanzbeamten haben die Herrschaften an der Rezeption stets darin versagt, kulant oder kundenfreundlich zu agieren. Beispiel: Die Hotelanimation hat die Kleidung eines Gastes verschmutzt. Trotz mehrfacher Absprache hat die Rezeption es bis zuletzt abgelehnt, die Reinigungskosten zu übernehmen. Beim Check-out wird einem gerne mal direkt das All Inclusive-Bändchen abgeschnitten, damit man keine Speisen und Getränke mehr konsumieren darf - selbst wenn die Abholung erst Stunden später erfolgt. Unmöglich. Für Lautstärke oder unerwünschtes Verhalten stark alkoholisierter Gäste fühlte man sich nicht zuständig, sodass spätabendliche lautstarke Privatpartys vor einzelnen Bungalows und Polka-Karaoke an der Tagesordnung waren.

Das Hotel liegt einige Kilometer außerhalb von Safaga in einer Hotelsiedlung, die von der üblichen Wüste umgeben ist. Außerhalb ist zu Fuß nicht viel zu erleben. Dafür grenzt die Anlage direkt an den Strand und der ist super. Wellengang gibt es in der Regel nicht. Tolle Tauchbasis am Hotelstrand, die nicht zum Hotel gehört (s. Freizeit).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tauchbasis am Hotel sehr zu empfehlen! SPA-Bereich: Vorsicht! Abzockgefahr! Die Preise für die Behandlungen sind schon gesalzen und samt Shuttleservice ist außerhalb mehr Leistung für deutlich weniger Geld zu kriegen. Zusätzlich gibt es das ausgeklügelte System, dass bei einer Schnupperbehandlung bspw. dringender Massagebedarf wegen Verspannung festgestellt wird. Damit die Massage auch richtig wirkt, soll auch die entsprechende Massagesalbe gekauft werden, die als regionales Naturprodukt natürlich hochwertig und somit hochpreisig sei. Aber als guter Kunde koste sie nur 20,- Euro statt der sonst üblichen 35,- Euro. Im Laden habe ich später exakt dieses Produkt für 5,- Euro gesehen. Animation: Die ägyptischen Animateure versuchen mit mäßiger Motivation tapfer, ihren Job zu machen. Die allabendlichen Shows im Stil von Mr. oder Mrs. Hotel fanden vor allem bei der osteuropäischen Belegschaft Gefallen. Gerne wurde um Mitternacht noch einmal die Musik auf voller Lautstärke für 15 Minuten aufgerissen, um einen Tanz zu proben. Pool: eiskalt und menschenleer; Poolbar: dauerhaft geschlossen; Whirlpool: kostenpflichtig im SPA-Bereich; Meerwasserbecken, Aquapark, Bibliothek, Kapelle/Schreib, Kasino: nicht vorhanden