Eagles Paradise Abu Soma

Nachdem wir uns die ganze Nacht für die Hinreise um die Ohren geschlagen hatten, wurden wir an der Rezeption von einem lustlosen, mit dicken Augenrändern versehenen Mann empfangen. Nach einigem Zögern erklärte er uns, dass unser gebuchter Bungalow leider nicht frei wäre und wir bis zum nächsten Tag mit einer anderen Unterkunft vorlieb nehmen müssten. Na toll! Nach Besichtigung des eher nüchtern ausgestatteten Zimmers haben wir uns dann entschlossen, für eine Urlaubswoche nicht noch einmal umzuziehen und es zu behalten. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, begann der Kampf mit dem Zimmersafe. Ändern der Codenummer und Bedienungsanleitung in Englisch. Nicht dass wir kein Englisch könnten, aber dass man zum Einstellen eines 4-stelligen Codes genau 3 Mal auf einen imaginären roten Knopf drücken musste, darauf wäre ich nie gekommen. Nachdem der Safe sich am Ende stur weigerte, noch irgendwelche Zahlen anzunehmen und dies mit einem lauten Dauerpiepton kundtat, blieb nur noch der Zauberschlüssel des Ober-Hotelaufsehers. Schon beim Auspacken bemerkten wir, dass es im Zimmer überhaupt keine Schubladen gab, um kleinere Dinge zu verstauen und die einzigen beiden Steckdosen beherbergten die Anschlüsse des Fernsehers und des Kühlschrankes. Wer also Akkus oder sein Handy laden möchte, muss auf eines verzichten können. Nachdem unser Ärger verraucht war, begann dann doch noch ein recht schöner Urlaub. Dazu beigetragen haben die immer und überall freundlichen Bediensteten des Hotels. Angefangen bei unserem Zimmerboy, der nicht nur Zeit für hübsche Handtuchtierchen auf dem Bett hatte, sondern auch das Zimmer (241) picobello sauber hielt. Da gab es niemals irgendwelche Sand- und Staubkrümel. Ebenso die Herren an der Bar und im Restaurant. Absolut nett und freundlich und jeder Wunsch wurde - wenn möglich - sofort erfüllt. Auch der Strand entsprach genau unseren Vorstellungen. Seicht abfallender Sand mit wunderbaren Schnorchelmöglichkeiten. Große Drücker, Zitronenmakrelen, Schwärme von Hornhechten, Kugelfische und vieles mehr direkt vor der Tür. (Mein Tipp: Noch bessere Schnorchelgelegenheit in Stehtiefe mit vielen bunten Fischen gibt es bei den Metallrohren am Ende des Steges der Tauchbasis Ducks Divers im Nachbarhotel Holiday Inn). Als wir dieses Hotel im April 2010 buchten, waren die Bewertungen hier noch voll des Lobes. Ich glaube, es waren fast 100% WE-Rate. Mit Schrecken haben wir dann in der Folgezeit die teilweise niederschmetternden Urteile gelesen und waren schon fast davor, umzubuchen. Mittlerweile wissen wir es besser. Es scheint sich bei vielen einzig um die Animation zu drehen, denn Anlage, Zimmer und Personal sind nach wie vor die selben, wie vor einem Jahr. Nur die bekannt gute 1-2-fly Animation ist nicht mehr dort. Und mit der fly-Animation sind auch alle Scripte, Bühnenbilder, Dekos u.s.w. abgezogen. Die jetzige Animation macht nach außen einen eher unprofessionellen Eindruck, wobei man jedoch bedenken sollte, dass alle Shows und Bühnenbilder komplett neu aufgebaut werden müssen. Und das geht nun mal nicht von heut auf morgen - schon gar nicht in Ägypten, wo ein Animateur um jede Schere beim Hotelmanager betteln muss. Mein Aufruf an das Hotelmanagement: Unterstützt die Animation, dann liegt ihr hier bald wieder bei 100% Weiterempfehlungsrate. Da bin ich mir ziemlich sicher.

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