- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel selbst ist viel größer, als es auf den Bildern der Reiseveranstaltern rüberkommt, die Pools hingegen viel kleiner (guter Fotograf ;-) ! Der Garten ist ganz nett angelegt. Für die Kinder gibt es einen schönen großen Spielplatz, deren Geräte jeden deutschen Handwerker beim genaueren Hinsehen zum Schmunzeln bringen. Aber okay, den Kindern hat es auf jeden Fall gefallen. Der angrenzende Strand ist feinsandig und auch okay. Als wir dort waren, gab es viele Algen, teilweise Feuerquallen und vorallem ganz schöne Wellen. Besonders nervig sind die Händler in der Hotelanlage, die einem Schmuck, Reisen und Wellnessbehandlungen verkaufen wollen. Hier sind wir gleich am ersten Tag böse auf einen dieser "Frischfleischjäger" hereingefallen, der sich als Hotelangestellter mit einem Ausweis um den Hals ausgibt und einem die Stadtrundfahrt verkauft, die zunächst, weil wir seine einzigen deutschen Gäste waren, sehr informativ war, aber letztendlich nur in einem kleinen Hinterhofladen (seines Cousins o.ä.) endete. Zum Schluss waren beide (Hotelangestellter und Cousin) stocksauer auf uns, haben nicht mehr mit uns, aber schlecht über uns geredet, weil ich mich geweigert habe, für ein paar (wahrscheinlich alte) Gewürze umgerechnet 54 Euro zu bezahlen. Wer auch mit Kinder einen ruhigen und erholsamen Urlaub haben möchte, sucht sich besser ein anderes Hotel. Für mich war es mit der permanenten Musik, den Verkäufern und den Animateuren auf der Anlage zuviel Trubel und viel zu laut! Dem Hoteldirektor würde ich empfehlen, nicht die Essenszeiten zu verlängern, sondern ein 2-Schicht-System mit festen Essenszeiten und festen Tischen einzurichten. Und außerdem, lieber Herr Hoteldirektor, bringen Sie doch bloß Ihren Leuten auf der nächsten Mitarbeiterschulung bei, wir wie Deutschen und/oder Europäer eigentlich ticken: Bei uns gibt es kein Trinkgeld, damit überhaupt erst etwas passiert, sondern es gibt Trinkgeld nach guter vollbrachter Leistung!
Wir hatten eigentich eine Familien-Unterbringung gebucht, die abseits von den Hauptgebäuden liegen. Diese waren, als wir dort waren, noch nicht in Betrieb, so dass wir zwei Zimmer mit Verbindungstür im Haupthaus bekamen. Die Zimmer selbst waren ansprechend eingerichtet und verhältnismäßig sauber. Die Zimmer lagen im ersten Stock direkt über dem kleinen Laden und dem schallgeschützten Raum, in dem bei weit geöffneten Fenstern und Türen abends die Mini-Disco und das Abendprogramm stattfanden. Sehr schön laut, vorallem wenn man ein kleines 2 Jahre altes Kind dabei hat!! Ansonsten lagen die Zimmer direkt am Hauptpool und dem Pool mit den Rutschen (auch schön, die sind nämlich immer über die Mittagszeit auf, wenn der Kleine Mittagsschlaf machen soll und sind natürlich auch nicht gerade sehr leise). Die Putzfee gab sich in den ersten Tagen (als das Trinkgeld bei ihr noch nicht in Vergessenheit geraten war) besonders viel Mühe, auch mit ihren Blumendekorationen, diese fielen später aber gänzlich weg. Zu ihrer Sauberkeit kann man sagen: Sie war stets bemüht, aber...! In diesem Hotel hat man den Staubsauger noch nicht für sich entdeckt, so dass immer nur gewischt wurde, wobei natürlich Haare und anderes nicht wirklich beseitigt wurden. Ob sie jemals das Wischwasser gewechselt hat, bezweifel ich. Auch die Auswahl der Putzlappen war für deutsche Verhältnisse eher merkwürdig, so hat sie z.B. das Kopfkissen neu bezogen und mit dem alten Bezug staubgewischt. Nasse oder feuchte Lappen scheint es dort nicht zu geben.
Vorweg gesagt, dass A-la-Carte-Restaurant haben wir nicht aufgesucht. Im Hauptrestaurant ging es teilweise zu wie auf einem Basar: Wer zu erst kam, bekam noch etwas. Das war vorallem beim Dessert der Fall, den musste man immer zuerst besorgen. Aber auch die Hauptspeisen wurden teilweise erst wieder nachgefüllt, wenn man schon das ein oder andere Mal darum gebeten hatte (und wir waren sicherlich nicht die einzigen, die dies taten). Über die Qualität lässt sich natürlich streiten: Wir sind nicht verhungert, haben aber auch kein Kilo zugenommen! Im Ernst: Ich war schon viermal in Tunesien, auch zweimal im 4-Sterne-Hotel, aber das war das schlechteste Essen, das ich in Tunesien kennengelernen musste. Vorallem auch, weil kein Personal dabeistand und auf alles geachtet hat, nicht nur darauf, ob alles noch da ist, nein auch nicht auf die Hygiene: Da wurde am Büffet vom Pommes abgebissen und der Rest wurde wieder zurückgeworfen! Da wurde ins Essen gespuckt! Wir haben den Hoteldirektor selbstverständlich sofort darauf aufmerksam gemacht und es hat sich dann auch ein wenig verändert. Aber für ein 4-Sterne-Hotel hat es noch lange nicht ausgereicht! Für mich gab es zu wenig Auswahl und alle paar Tage das gleiche! Wobei die tagtäglich gleichbleibende Pizza schmeckte gut, nur kann ich jetzt keine Pizza mehr sehen! Die Getränke waren in Ordnung, tunesisch halt: Die Säfte, die bei uns nicht mal als Fruchtgetränk durchgehen würden, Cola & co. vollkommen in Ordnung, das Bier meistens auch und die angebotenen Weine waren nicht mal etwas für einen Gaumen mit minimalem Anspruch! Gut war allerdings morgens das Omelett und die Crepes, wenn diese nicht gerade von der Aushilfe gemacht wurden, der so ganz ohne Fett/Öl dabei auskommen wollte. Auch der frische O-Saft (gab es leider erst ab 7 Uhr) für 2,5 Dinar war sein Geld wert. Die Cocktails in der Lobby-Bar waren ganz nett (dabei ein dreifaches Hip, hip, Odol und ganz liebe Grüße an Natalie und Steffen). Der Kaffee an dieser Bar war auch sehr gut. Nachmittags gab es an der Snackbar trockenen, aber leckeren Kuchen, auf den leider auch immer ein wahnsinniger Run war!
In den ersten Tagen war der Service noch in Ordung. Wir hatten unseren festen Tisch im Restaurant, an den dann noch andere Gäste gesetzt wurden. Damit hatten wir kein Problem, es war ein sehr nettes älteres Ehepaar. Hätte es uns nicht gepasst, hätte man sich bestimmt auch umsetzen können. Jedoch kamen nach ein paar Tagen unheimlich viele Gäste an, vorallem viele Osteuropäer. Die feste Tischordnung wurde aufgehoben. Die Kellner im Restaurant waren dann nur noch überfordert. Kam man gleich zu Beginn der Essenszeit (abends) bzw. zur besten Zeit beim Frühstück, musste man wahnsinnig lange anstehen. Kam man später, waren die Tische nicht neu eingedeckt und dreckig. Wir haben jedes Mal die Kellner aufgefordert, uns einen Tisch neu herzurichten, daraufhin haben wir nur frech zu hören bekommen, dass wir das selbst machen müssen bzw. das doch alles sauber und in Ordung sei. Wir haben ein 2 Jahre altes Kind, das noch im Hochstuhl sitzt. Mir tat es manchmal richtig leid, ihn darein setzen zu müssen, so dreckig waren die wenigen Hochstühle. Ich habe natürlich einen Kellner gebeten, einen für uns sauber zu machen, daraufhin hat er eine trockene Papierserviette genommen und die Krümmel heruntergeschoben. Die festgeklebten Essensreste blieben, vorallem unter dem Sitzpolster. Den Service an der Bar in der Lobby haben wir durchweg positiv empfunden. An der Rezeption waren die Angestellten zwar bemüht, konnten oder wollten uns aber mit unserer nicht funktionierenden Zimmerkarte nicht weiterhelfen, so dass wir häufig die Putzfrau fragen müssten, die uns dann ins Zimmer ließ.
Die Stadt Mahdia selbst bietet für Touristen eigentlich nichts interessantes. Auf gut Deutsch: Dort ist wirklich der Hund begraben. Kein Vergleich zu Hammamet, Port el Kantaoui oder Sousse. Neben dem riesigen Friedhof, der für mich nicht wirklich eine Sehenswürdigkeit darstellt und dem Restaurant/Café in den Klippen, soll der wöchentliche Markt am Freitag eine Attraktion sein. Hier wird ungefähr alles angeboten, was der übliche Touri wahrscheinlich nicht kaufen bzw. sehen möchte. Das ging los mit gefühlten 500.000 Paar Schuhen (schlecht nachgemachte Manolos wurden auch gesichtet), die teilweise meterhoch auf dem Fußboden aufgeschüttet waren, Haushaltsbedarf in allen Formen, Betten, Gardinen usw. Ehrlich gesagt, die Fahrt hätten wir uns sparen können. Auf Drängen meines Sohnes habe ich dort noch ein T-Shirt für ihn gekauft, nachdem ich irre lange verhandeln musste. Das gute Stück habe ich dann im Shop (mit Festpreisen) vor dem Hotel noch 3 Dinar günstiger gesehen. Der Shop selbst ist gut sortiert und auch nicht wirklich überteuert. Der Laden im Hotel hingegen betreibt reine Abzocke. Mahdia-City ist vom Hotel zu Fuß über eine Promenade in ca. einer halben Stunde zu erreichen. Grundsätzlich ist alles total verdreckt und ungepflegt. Überall lagen aufgerissene (Haus-)Müllbeutel herum, die die Einheimischen achtlos weggeworfen haben. Ansonsten gibt es noch einen Zoo, den wir aber nicht besucht haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Anlage selbst verfügt über 3 Pools (einer davon mit den 3 Rutschen) und 2 Kinderbecken. Das eine Kinderbecken hat zwei schöne Wasserspiele, liegt aber leider vormittags in der vollen Sonne, nachmittags im totalen Schatten und vorallem in unmittelbarer Nähe zum Hauptpool. Hier war es immer recht laut und man müsste auf die ausreissenden kleinen Nichtschwimmer immer besonders achten. Wir waren daher immer an dem anderen Kinderbecken, vorallem hatte man hier immer ein wenig Schatten und Sonne. Liegen waren da, meines Erachtens, nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige, zumal der Kellerraum noch voll war und man auch noch welche anfordern hätte können, Wir haben dem Pool-Boy immer ein paar Dinar gegeben und er hat dann unsere Liegen für uns reserviert. Im Kampf gegen die früh-aufstehenden- Liegen-mit-Handtuch-Besetzern eine gute Investition! Zur Unterhaltung: Vom Kinderclub und der Mini-Disco war mein großer Sohn begeistert. Vom abendlichen Programm waren wir es zunächst an zwei Abenden auch, danach ließ die Abwechslung und leider vorallem das Niveau sehr stark nach. Da waren kleine Kinder im Publikum: Für die ist eine Amy Winehouse (Gott, hab sie selig) im Vollrausch ein bißchen zu viel! Und über irgendwelche billigen Sketche mit zwei Erwachsenen in übergroßen Windeln, die fremde Kinder Pudding von ihren Fingern ablecken lassen wollen, kann man leider auch nicht lachen!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jennifer |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |