Estival Isla Cristina

Das Hotel an sich ist schön, die Lage ganz in der Nähe eines schier endlosen breiten Strandes traumhaft. Trotz U-förmigen Baukörpers ist es gelungen, durch geschickte Fassadengestaltung den Schall von Pool/Garten und Bar in Grenzen zu halten. Lobby und Gartenanlage mit Pool machten einen sehr gepflegten Eindruck. Während unseres Aufenthaltes war das Haus vorwiegend von spanischen Senioren bewohnt, die mit Bussen herangekarrt wurden. Ansonsten gab's noch einige Deutsche und eine größere Familie, vermutlich aus Australien. Insgesamt ein angenehmes Publikum, auch wenn die Spanier recht laut waren. Auf Grund der ungenügenden Sauberkeit des Geschirrs rate ich, entweder ein anderes Hotel zu wählen oder mit eigenem Geschirr anzureisen. Für die gebotene Leistung war der Preis zu hoch.

Die Suite war geschmackvoll und recht hochwertig eingerichtet. Besonders angenehm emfpanden wir, dass es einen kostenlosen Safe gibt. Die Küchenzeile mit einer für spanische Verhältnisse sehr hochwertigen deutschen Markenküche eingerichtet entpuppte sich allerdings als Witz. Nutzbar war der Kühlschrank. Geschirr und sonstiges Küchengerät sollte man für € 4, 50/Tag mieten, macht in 2 Wochen 63 Euronen. Dafür kann man beim nahen Lidl das komplette Equipment kaufen und hat noch Geld über. Eine Mikrowelle sollte man für weitere € 5, 00/Tag mieten. Im örtlichen Fachhandel gab's eine MW für € 39, 00. Da wir ja nun nicht kochen wollten, beschränkte sich unsere Investition auf 2 Weingläser, denn noch nicht einmal die gab es in dieser Küche. Hierfür gibt's ganz klar Punktabzug. Der Balkon ist klein, aber ausreichend. Die Multifunktions-Couch im Wohnraum ist relativ unbequehm. Aber das sind diese Dinger ja meistens. Fernseher mit mehreren deutschen Programmen und einer angehmen Bidlschirmgröße. Das Bett war gut und groß, eines der besten, das wir je in einem Hotel vorgefunden haben. Das Badezimmer ist geräumig und mit hochwertigen Armaturen ausgestattet (Grohe und Emco) Aus den benachbarten Appartements drangen keinerlei Geräusche zu uns herüber. Dafür war die Trittschall-Übertragung vom Gang umso stärker. Manchmal hatten wir den Eindruck, die Leute laufen direkt neben unserem Bett lang, trotz dazwischen liegenden Badezimmers.

Wir hatten nur Frühstück gebucht. Das Bufett war zwar vielfältig, wenn auch nur mit wenig Abwechslung. Die angebotenen Speisen machten auf uns allerdings den Eindruck: Hauptsache billig. Die (negative) Krönung war der "gekochte Schinken": Formfleisch der niedrigsten Qualität. Selbst auf Billigstpizzen aus dem Tiefkühlregal findet man nur selten derart minderwertige Ware. Nun gut. Wir hatten ja keinen Gourmet-Urlaub gebucht. Wir konnten damit leben. Eine Katastrophe hingegen war die Sauberkeit des Geschirrs. Zu Anfang dachten wir noch, wir seien nur Pechvögel, weil auch am 3. Tag mindestens eine Tasse am Frühstückstisch nicht sauber war. Es blieb aber so und auch andere Gäste tauschten häufig ihre Tassen aus. Am Buffett war ebenfalls nur selten auf Anhieb ein zumindest optisch sauberer Teller zu bekommen. Soviel schlecht gereinigtes Geschirr haben wir selbst in den miesesten Absteigen dieser Welt noch nicht erlebt. Eine Kommunikation mit dem Personal war ohne Spanisch-Kenntnisse in den meisten Fällen unmöglich. Man sollte in einem ****Hotel erwarten können, dass in der Gastronomie einfache Wünsche und Fragen auf Englisch verstanden und beantwortet werden können. Das à-la-càrte-Restaurant war fast immer geschlossen trotz hoher Gästezahl. Einmal haben wir uns das Abend-Buffet angetan. Vielleicht hatten wir nur Pech an dem Abend. Aber hätten wir das 2 Wochen lang essen müssen, hätten wir es vermutlich als Strafe empfunden. Und rd. € 24, 00/Person ist ja nun wirklich kein Schnäppchenpreis.

Beim Check-In wurden uns die Einrichtungen sehr ausführlich auf Deutsch (!) erklärt. Spätere Kommunikation erfolgte besser in Englisch, da die Deutschkenntnisse doch eher bescheiden waren. Deutsch erwarten wir nirgends und wenn's mit Englisch funktioniert, ist nichts auszusetzen. Das Appartement war bei Übergabe mäßig sauber: Krümel vom Vorgänger in den Schubladen, "runde" Ecken auf dem Fußboden, fleckige Wände im Bad. Nicht schön, aber für 2 Wochen ertragbar. Die weitere Zimmerreinigung erfolgte eher "Husch-Husch". Der Balkontisch wurde binnen 2 Wochen nur 2 x abgewischt, der Waschtisch im Bad nur mangelhaft gereinigt. Auch das nicht schön, aber hinnehmbar.

Die schon erwähnte Lage, nur durch einen schmalen Pinienwald vom Strand getrennt, ist toll. Der zu dieser Zeit fast menschenleere Strand lädt zu langen Spaziergängen ein. Leider ist die meiste Gastronomie längs des Strandes zu dieser Zeit geschlossen, so dass eine Strandwanderung schon mal zur "Durststrecke" wird. In direkter Nähe des Hotels gibt es keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Speiselokale in der Nähe gibt es zwar, nur leider zum Saisonende alle, bis auf ein Imbiss ähnliches Lokal, geschlossen. In Isla Christina selbst sieht's zu dieser Zeit auch nicht viel besser aus. Die meisten Lokale hatten geschlossen, sogar Burgerking. In halbwegs fußläufiger Entfernung gibt es einen Lidl. Im Ort gibt es ebenfalls einige Geschäfte, zum Bummeln aber nicht wirklich einladend. Wir sind fast täglich in's wenige Kilometer entfernte Ayamonte gefahren. Dort herrscht keinerlei "Verpflegungsnotstand", es gibt eine Fußgängerzone zum Bummeln mit netten Geschäften. Ein Leihwagen ist also durchaus sinnvoll.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool wirkte gepflegt, wurde aber nur wenig genutzt. Mit einer maximalen Tiefe von nur 1, 25m ist's aber wohl eher ein tieferes Planschbecken. Die Spanier wurden in der Bar fast jeden Abend "bespasst". Da wir schräg über der Bar wohnten, störte das manchmal ein wenig, aber spätestens um 23 Uhr war Schluss und das Publikum verrollte sich dann mehr oder weniger geräuschvoll bis 24 Uhr. Wir wussten ja vorher, dass es hier Animation gibt und das ist nun mal mit Geräusch verbunden.- Wir haben an den Animationen nicht teilgenommen, da wir nur ganz wenige Brocken Spanisch verstehen. Und dass eine Animation in der Sprache der Mehrheit der Gäste stattfindet, ist eigentlich selbstverständlich.