Eventhotel Pyramide

Das Konzept, die Möglichkeiten und die tolle bauliche Gestaltung im Hotel überzeugten, waren aber scheinbar in den letzten Jahren nicht mehr so gefragt und dementsprechend gab es viele Angebote nicht mehr im Hotel. Eine schöne Wellnessbar (geschlossen), verschiedene Restaurants (geschlossen), diverse Shops (geschlossen) usw.

Die Zimmer und das gesamte Hotel befinden sich in einem passablen Zustand, auch wenn alles bereits mehrere Jahre alt ist. Die Zimmer haben eine Standardausstattung mit Bettanlage, Schrank, Tresor, TV, Sitzecke und Tisch. Eine große Spiegelwand macht das Zimmer optisch viel größer und ist sehr angenehm. Bad und Toilette sind voneinander getrennt. Das Bad verfügte über ein Waschbecken und eine Badewanne. Ein Fön war ebenfalls vorhanden. In der Toilette befand sich zwar ein Spender mit Tüten für die Damenhygiene, ein Mülleimer dafür existierte aber nicht. Den gab es nur im Bad. Ein Bidet, wie in der Hotelbeschreibung angegeben, existierte in unseren Zimmern nicht. Ebenso gab es keinen Kaffee- und Teezubereiter. Einige Möbel und Schränke waren nicht nutzbar, da sie verklebt oder verschraubt wurden und somit nur Deko waren. Dadurch fehlte leider etwas Stauraum für längere Aufenthalte in den Zimmern. Für Geschäftsreisende vermutlich für 1 bis 2 Tage Aufenthalt ausreichend. Steckdosen waren auch nur wenige vorhanden und nur auf einer Seite des Bettes. Im Smartphone-Zeitalter nicht mehr zeitgemäß. Was wir leider vergeblich in den Zimmern gesucht haben, war eine Mappe mit der Hotelbeschreibung, in der man Informationen zum Hotel, Wellnessbereich, Frühstück oder Serviceleistungen nachlesen kann. Auch eine Beschreibung zu möglichen Ausflugszielen und Orientierungen (Verkehrsmittel, Haltestellen, Fahrzeiten, Fahrkarten usw.) wäre hilfreich gewesen. Diese Informationen musste man alle einzeln bei der Rezeption erfragen oder Google nutzen. Bademäntel waren nicht standardmäßig auf den Zimmern vorhanden, konnten aber gegen eine Reinigungspauschale an der Rezeption ausgeliehen werden.

Zur Gastronomie im Hotel kann man nur sagen, enttäuschend. Ein Hotel, was über 450 Zimmer hat, kann dem Hotelgast kein Restaurant bieten. Nur Frühstück und eine kleine Hotelbar sind da einfach zu wenig. Es existierte nicht mal eine fertige Liste mit Restaurantempfehlungen im Umkreis des Hotels mit Adressen und Beschreibungen als Alternative (für uns ein klares Managementproblem). So war das Frühstücksangebot auch überschaubar und ohne Abwechslung. Auch fehlten öfters einzelne Dinge bzw. waren bereits vergriffen und konnten vom Personal nicht nachgefüllt werden, da keine Reserven existierten und erst Neubestellungen ausgelöst werden mussten. Und das lag bestimmt nicht an dem nicht zu erwartenden hohen Verbrauch durch die vielen Gäste, die es nicht gab. Auch war das Essen zum Frühstück vermutlich für alle Gäste unerwartet und kannten sie scheinbar so von keiner anderen Stelle auf der Welt. So wurden unter anderem die Spiegeleier frisch, aber eiskalt serviert. Vermutlich wurden sie in der Nacht gebraten und dann gekühlt aufbewahrt. Da das Frühstückspersonal immer übermäßig interessiert war, die Tische schnell abzuräumen, konnte man wenig Ruhe genießen. So wurden Teller und Essensreste direkt auf dem Tisch vom Personal sortiert und gestapelt, während man noch am Essen war. Da wurde nicht nur der überschüssige Teller vom Tisch genommen, damit der Gast mehr Platz auf dem Tisch hat, was in Ordnung gewesen wäre, sondern man hatte so den Charme und die Geräuschkulisse einer Bahnhofsgaststätte mit Selbstbedienung.

Der Service im Hotel muss von uns differenziert betrachtet werden. Unsere Rezeptionistin war immer bemüht, die Defizite des Hotels und des Managements zu kompensieren und alle unsere Fragen und Wünsche zu beantworten. So suchte sie uns Restaurants und Gaststätten in der Umgebung aus dem Internet und schrieb sie uns per Hand auf kleine Merkzettel. Dies war nötig, da das riesige Eventhotel kein einziges Restaurant zum Abendessen offen hatte und dies war nicht coronabedingt, da die ein paar Tage später angereiste Fußballmannschaft von Ghana auch in so einem Restaurant beköstigt werden konnte. Aber leider nur diese. Alle anderen Hotelgäste mussten sich selber außerhalb kümmern. Wer hingegen nur einen kleinen Snack wollte, der wurde an der Hotelbar fündig. Für längeren Aufenthalt leider nicht zu gebrauchen. Der Service der Zimmerreinigung war bis auf Kleinigkeiten in Ordnung. Dagegen fragen wir uns heute noch, was das Hausmeisterteam in unserem Zimmer wollte und dort in unserer Abwesenheit getrieben hat. Die Erklärung der Handwerker, als wir sie in unserem Zimmer angetroffen haben und sie zur Rede gestellt haben, war mehr als fragwürdig. So hatten wir das rote "nicht stören" Schild an die Zimmertür gehangen und sind zum Frühstück gegangen, da wir später abreisen mussten und die Zimmerreinigung nicht vorher stattfinden sollte. Laut der Handwerker war das Zimmer gesperrt (für sie unbelegt) und deshalb ignorierten sie das Schild. Die vielen Koffer und der volle Kleiderschrank brachte sie auch nicht zum Nachdenken, dass ihre Annahme falsch ist. Der nach unserer Rückreise in unserem Koffer aufgetauchte Bit und Bithalter eines Akkuschraubers der Handwerker lässt weitere Schlüsse zu. Ein absolutes No-Go für so ein gehobenes Hotel. Kein wirklicher Verlass war auch nicht auf das Personal im Frühstücksbereich. So wurde die Absprache zum Reservieren und Schmücken unseres Frühstücktisches zum Geburtstag unserer Tochter vergessen und konnte nur notdürftig noch realisiert werden, da wir vor dem Frühstück kurz vor Ort waren, um selbst noch Deko-Kleinigkeiten zu ergänzen. Dabei sollten solche Serviceleistungen für ein großes Hotel absoluter Standard sein und sie nicht überfordern.

Das Hotel liegt am Stadtrand (außerhalb der Kernzone) von Wien (Ortsteil Vösendorf). Um das Stadtzentrum und die vielen Sehenswürdigkeiten zu erkunden, muss man mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Entfernung mit dem Auto ca. 15 km, mit der Bahn (Badner Bahn) benötigt man ca. 38 Minuten (TUI Prospekt gibt hier falsche Angaben an mit einer Entfernung von 5 km oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln von 25 Minuten). Möchte man im größten Shoppingcenter Europas eine Einkaufstour machen, dann muss man nur 3-4 Minuten vom Hotel aus laufen. Das Hotel liegt direkt gegenüber. Ein beschriebener Badestrand in 500m Entfernung liegt direkt hinter dem Hotel, ist aber aktuell im Bau und somit komplett nicht zu benutzen. Er gehört auch nicht zum Hotel. Es ist ein abgezäunter kleiner See/Teich. Mit einer schnellen Wiedereröffnung ist nicht zu rechnen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife