The Westin Dragonara Resort

Wochenendtrip mittenrein ins Mittelmeer: Das Westin auf Malta ist für uns eine schöne Bonvoy-Wahl für einen ersten Stay auf der Insel im südlichen Mittelmeer. 413 gross geschnittene Zimmer und Suiten gibt es in der fünf-Sterne Unterkunft, der ich viereinviertel Sternchen anerkennen würde. Die gesamte Anlage des Westins ist sehr gross entlang der Felsküste in St.Julians. Betrieben wird es durch eine lokale Immobilien- und Hotelgesellschaft. Das Hotelgebäude beherbergt in zwei Flügeln die Zimmer auf acht Ebenen und zwei Restaurants, weitere Restaurants und der Tauchclub befinden sich ausserhalb des Gebäudes auf dem Gelände. Gästestruktur ist international, Malta ist Kreuzfahrthafen und Schiffsgäste sind ebenso im Hotel, wie Reisende jeder Kategorie und Nationalität. Wifi geht, wie bei Marriott fast immer, superschnell. Das Vergnügen ist nicht billig, die hauptsächlichen Vorteile bietet aber das grosse Zimmer und die Lage am Meer. Abzüge gibt es für die wenigen weniger serviceorientierten Mitarbeiter.

Die Mehrzahl der Zimmer ist üppig geschnitten, unseres ist jedenfalls wirklich gross. Der Blick aufs Meer ist atemberaubend, nachts bei Meeresrauschen zu schlafen einfach beruhigend. Die zwei Queensize Betten sind super, dazu jeweils perfekte sechs Kopfkissen - herrlicher Schlafkomfort mit Wellensound. Da das Wetter bei unserem Aufenthalt nicht so toll war, verbringen wir auch gerne Zeit im Zimmer. Ein bequemer Sessel, ein Allzwecktisch und ein Balkon geben Raum zum Leben. Laminat liegt auf dem Boden und damit kein keimender Teppichboden. Das Bad ist nicht unbedingt fünf Sterne Standard. Die Dusche ist in der Badewanne und da muss man erst einmal reinkrabbeln. Es gibt zwar einen Regenwaldduschkopf, der ist aber eben so, wie der in einer Badewanne sein kann: Limitiert. Das WC wirkt ebenso etwas in die Jahre gekommen. Die beste Show ist der Platz auf dem Balkon, das Mittelmeer rauscht vor dem Zuschauer an die Felsen und bietet Spektakuläres.

Das Frühstück ist ein Buffett der Art, die eben grosse internationale Hotels zulassen: Viel Auswahl, ausgelastete Eierstation und jede Menge Möglichkeiten beim Aufschnitt und Früchten. Exklusiv ist es daher nicht, mir fehlt ein wenig das Spezielle und im besonderen fehlt mir frisch gepresster Orangensaft. So wird man reichlich satt, wenn man will - aber das Erlebnis stellt sich nicht ein. Der Pizzahunger trieb uns eines Abends ins Palio mit einer grossen Auswahl an italienischer Küche. Unsere Pizzen waren OK, dazu auch recht günstig - trotzdem würde ich beim nächsten Mal eher ausserhalb des Hotels essen gehen wollen, Qualität war eher Mittelmass. So bleibt kulinarisch gesehen insgesamt kein grossartiges Gefühl zurück.

Der Service ist im generellen respektvoll und auch nicht so überamerikanisiert, wie in manchen Hotels der Marriott-Gruppe. CheckIn war sehr freundlich mit allen Erklärungen. Besonders die Aufmerksamkeit vor Anreise ist bemerkenswert- viele Mails mit Informationen, Upgrademöglichkeiten und Shuttleangeboten bekomme ich zur Vorfreude bereits im vorhinein. Die Executive Lounge im achten Stock bietet ruhigen und entspannten Service. Besonderes Lob gibt es an den Zimmerservice, schnell und effizient. Aber: Krawall 1 gab es mit dem Conciergen: Anders als vorher vereinbart sollte es beim Taxi aus der Stadt keine Kartenzahlung geben, worauf der vom Taxifahrer involvierte Concierge überraschenderweise die Position des armen Taxifahrers verteidigte und seinen Gast (das war ich) dadurch in eine peinliche Situation brachte. Ein Hotelangestellter sollte mit einem Gast wegen eines Dritten keinen Streit beginnen. Krawall 2: Die einzige harte Bonvoy Vermarktung eines höheren Statuses funktioniert über den Late Check Out, den ich diesmal auch wirklich gebraucht hätte. Das ging aber nicht. Das Hotel vergibt die Zimmer schon vor Anreise per Zimmernummer - daher keine Flexibilität beim längeren Bleiben. Die Rezeptionista gab dann auch mittlerweile recht pampig zu, dass der Bonvoy Status am Ende nichts wert ist.

Malta ist ein wirklich interessantes Stück Erde, griechische, arabische, italienische, britische Wurzeln finden sich hier zusammen und dann nochmal alle internationalen obendrauf. So gibt es dann auch ein Mix aus allem: Geschichte, Badetourismus und Spass-Spektakel. Malta hat dabei ungefähr die Grösse Bremens und auch ebensoviele Einwohner. Die Lage des Hotels am Meer ist ein Pfund, die Aussicht auf das Mittelmeer aus unserem Zimmer einfach grossartig. Beim Hotel gibt es aber keine ausladenden Sandstrände. Dafür gibt es in St.Julians zünftige Kneipen, kleine Restaurants und Shoppingmöglichkeiten, es geht schon sehr touristisch zu. Wer ins Casino will, der fährt praktisch durch das Hotelgeländ, wenn man schon da ist, dann geht man 5 mins an den Baccara Tisch. In die Inselhauptstadt Valletta sind es 15 mins per Taxi, zum Airport vielleicht 5 mins mehr. Valetta ist eine wunderschöne Festungsstadt, ich fand es sagenhaft hier - die wechselnden Herrscher haben Historisches nicht zerstört und damit ist die Stadt wirklich ein sehenswertes Juwel.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Das schlechte Wetter kann einen auch in die Executive Lounge einladen. Die ist zwischen 07.00 und 22.00 Uhr geöffnet und bietet guten Sitzkomfort. Tagsüber gibt es Softdrinks und ein paar Snacks, ab 18.00 Uhr etwas mehr, dazu Wein und Bier. Aufgrund unserer Bewegungsmuster im Hotel würde ich den Loungezugang wieder dazubuxhen, zumal man von der achten Etage einen schönen Blick hat. Pools gibt es reichlich - drinnen und draussen.