- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das vor kurzem renovierte Hotel ist trotz seiner Weitläufigkeit und der vielen herumhuschenden Kinder recht sauber. Für Familien mit älteren Kindern ab ca. 5 Jahren ist es gut geeignet. Wir waren mit einer fast 2-jährigen unterwegs (Betreuung wird auf der Homepage zugesichert), fanden das Hotel für Kinder dieser Alterskategorie allerdings nicht ideal (siehe Punkt "Service"). Wir hatten ein Arrangement gebucht (2 Vollzahler, Kind gratis, 7 Nächte für 1'300 €). Frühstück und Abendessen sind inbegriffen, ebenso ein (zu) später Lunch (Nudeln, Suppen oder ähnliches um 14. 30 Uhr) und Kaffee und Kuchen am Nachmittag (um 15. 00 Uhr). Das Hotel ist aus unserer Sicht nicht behindertengerecht: Kleine Lifte oder gar kein Lift (1. Parkebene), steile Rampen. Garten mit vielen Treppen. Im Eingangsbereich darf an der Bar geraucht werden. In einem Kinderhotel von uns aus gesehen ein absolutes No-go. Grundsätzlich wirkt das Hotel gepflegt und sauber. Allerdings hat man den Eindruck, es wurde und wird an allen Ecken und Enden gespart (Material, Heizkosten, Essen). Bei einem 3-Sterne-Hotel wäre das Gebotene akzeptabel, für ein 4-Sterne-Hotel ist es aber zu wenig. Die Wander- und Unterhaltungsgebiete in Serfaus, Fiss und Ladis sind schön und bieten für jeden Geschmack und jede Altersgruppe etwas.
Unser Zimmer befand sich im neueren der beiden Trakte. Die Hälfte der Zimmer in diesem Trakt ist samt Balkon gegen Norden ausgerichtet, hat also nie Sonne. Sehr unbefriedigend. Die Zimmer sind optisch ansprechend (sehr schöne Bäder), aber oft mit billigem Material gebaut und eingerichtet (IKEA-Plastikbecher als Zahnputzgläser in einem 4-Sterne-Hotel?). Eine aufblasbare IKEA-Wickelmatte und einen Essenskübel aus Plastik aus der Küche als Windeleimer erhielten wir auf Anfrage, den Rest (Wickeltisch, Behältnis für Wasch-Wasser, etc. ) mussten wir improvisieren. Babyphone kann übers hoteleigene Telefon aktiviert werden. Das Kind muss sich allerdings die Seele bis zum Geht-nicht-mehr aus dem Leibe schreien, bis dieses Babyphone endlich reagiert (Anmerkung: Wir haben nicht das Kind schreien lassen sondern selber geschrieen. Und uns dann entschieden, alle 15 Minuten einen Guck-Check im Zimmer durchzuführen).
Das Hotel verfügt über 5 Speisesäle. Jeder Gast erhält am ersten Abend einen Tisch, den er üblicherweise für den Rest der Ferien beibehält. Bei Vollbelegung ist ein Wechsel nicht gut möglich, die Angestellten bemühen sich aber. Man muss sich nicht (mehr) entscheiden, ob man um 18. oo oder um 20. 00 Uhr essen gehen will. Das Frühstücksbuffet ist ausreichend, die angepriesene „Bio-Ecke“ beschränkt sich allerdings auf eine Früchteschale. O-Jus gibt es nur als verdünntes Konzentrat, auch der Kaffee ist zu dünn. Das Brot ist aufgebacken. Man wird satt, hat aber schon nach wenigen Tagen den „Verleider“. Der Snack am sehr späten Mittag und das Kuchenbuffet sind ebenfalls sattmachend, schmecken aber nicht wirklich gut. Die Vier-Gang-Menus am Abend versprechen vom Namen immer viel, halten aber wenig bis gar nichts (Bsp. Wiener-Schnitzel: Ein paniertes Stück Irgendwas aus der Fritteuse). Sehr enttäuschend und sicher nicht vier Sterne wert. Wir hatten das Gefühl, hier sei ein Kantinen-Koch engagiert worden.
Das Personal ist grösstenteils freundlich und sehr hilfsbereit, allerdings nicht professionell geschult. Beschwerden oder Wünsche werden nach Möglichkeit rasch erledigt (Wickelmatte war nicht auf Zimmer, Wasser kam nicht heiss aus dem Hahnen, wegen mehreren Kinderstühlen zu wenig Platz am Tisch, etc.). Meines Wissens gibt es keine Möglichkeit, Wäsche zu waschen oder waschen zu lassen. Wander- und Wellnessinfos findet man in der Infomappe, die beim Einchecken abgegeben wird. Zusätzlich findet am Samstag-Abend ein Rundgang im Wellnessbereich statt und am späteren Abend eine mündliche Informationsveranstaltung betreffend Wandermöglichkeiten und ähnliches rund um Ried. Die Betten sind sehr sauber, Bad und WC riechen allerdings nach der täglichen Reinigung nicht sehr frisch und man kommt nicht über das Gefühl hinweg, hier werde ein und der selbe Lappen für alles oder gar für mehrere Zimmer verwendet. Über den abgeschnittenen Fussnagel auf dem Teppichboden, der nur zum Vorschein kam, weil wir uns erlaubten, das Sofa ein wenig zu verschieben, kann man hinwegsehen, muss man aber nicht.
Das Foto der gesamten Hotelanlage inklusive Badesee auf der hoteleigenen Homepage täuscht eine Idylle vor, die so leider nicht vorhanden ist. Ried liegt im Talboden neben dem Inn und der Schnellstrasse Richtung Reschenpass (Sichtschutz, ca. 200 m Distanz), die man bei geschlossenen Fenstern nicht hört, bei offenen nur minim. Eine Mobile-Antenne ist rund 200 Meter entfernt, die Starkstromleitungen führen sehr knapp am Hotel vorbei (ca. 50 bis 100 Meter). Der Kinderspielplatz am Badesee liegt direkt unter den knisternden Kabeln. Der Hotelgarten ist sehr schön terrassenförmig angelegt, allerdings auch gegen die Starkstromleitungen hin ausgerichtet. In Ried gibt es einen kleinen Supermarkt, Ried selber bietet aber nichts (Joggen dem Inn entlang, um den Badesee herumlaufen). Zum Wandern fährt man mit dem Auto oder dem Bus hoch nach Serfaus, Fiss oder Ladis und nimmt von dort aus die Bergbahnen in die sehr schönen Spiel- und Wandergebiete.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der Wellnessbereich liegt im Kellergeschoss, die Durchgänge sind teilweise sehr schmal und zugig. Die beiden Saunen im schöneren der beiden Wellnessbereiche waren nicht in Betrieb. Sie werden nur „bei Bedarf“ angeschaltet. Da das Hotel voll belegt war, fragten wir uns, wann denn wohl der „Bedarf“ gegeben sei. Der Wellnessbereich ist bei schönem Wetter von 14 bis 19 Uhr geöffnet und bei schlechtem Wetter von 11 bis 19 Uhr. Gerade dann also, wenn man mit den Kindern am besten ein wenig draussen unterwegs ist. Sehr unbefriedigend. Kleine Kinder während dieser Zeit wenigstend kurz im „Spielpardies“ abzugeben, ist ebenfalls eine Kunst: Am frühen Nachmittag geht die Leiterin mit den Grösseren raus, um 18 Uhr wird mit den Grösseren gemeinsam gegessen. Die Kleinen werden während dieser Zeit nicht betreut. A Propos „Spielparadies: Zwei Räume mit geringer Deckenhöhe, kühl und ein wenig feucht, die meisten der wenigen Spielsachen aus Plastik (oft defekt und mit scharfen Kanten) und ein wenig schmudelig – wir haben es nach zwei kurzen Versuchen sein lassen. Das Kinderbad war optisch betrachtet in Ordnung, allerdings viel zu kalt (ungenügende Wasser- und Lufttemperatur).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bettina |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |