- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist in einem 16-stöckigen Hochhausbau untergebracht, das schon etwas angestaubt ist. Es handelt sich um kein "Tulip-Hotel" und es heißt auch nicht so. Man betritt es über eine rote Rampe, die eigentlich nur für Fahrzeuge gedacht ist. Fußgänger sind nicht vorgesehen. Zudem wird man mitunter von den Wächtern angeschnauzt, die an den Schranken warten. Die Schranken sind auch meist geschlossen, werden manchmal geöffnet wenn ein Fußgänger kommt, manchmal mußte man sich auch darunter hindurch- oder daran vorbeizwängen. Es gibt dann einen kleinen engen Eingang mit einer weiteren Rampe bzw. einigen Stufen vor denen ein Metalldetektor steht, der aber offenbar keine praktische Funktion hat, außer, daß er unangenehm pfeift, wenn man hindurchgeht. Die Lobby ist großzügig mit einem schwarz-weiße gemusterten Steinboden versehen und einigen Sitzgelegenheiten. Rechterhand vom Eingang ist die Rezeption, geradeaus weiter gelangt man zu vier Aufzügen, die sehr langsam waren und regelmäßig lange brauchten. Zudem war das Konzept der Konsolen in den Aufzügen recht seltsam: man konnte nicht alle Stockwerke drücken, da das Panel nur zehn Ziffern aufwies. Für alles über das neunte Stockwerk hinaus mußte man eine Tastenkobination drücken, was oft mißlang und der Aufzug dann in diversen Stockwerken hielt, in die man gar nicht wollte. Die Etagen sind mit Teppichboden ausgelegt und machen einen komfortablen Eindruck. Ein Treppenhaus habe ich nicht gefunden, außer eines Nebentreppenhauses mit einem Brunnen und rotem Teppichboden, das aber nur bis zum zweiten Stock führte. Dort befanden sich Tagungsräume, wobei der Raum Farah der größte war. Teilnehmer einer Tagung beklagten die schwache Klimaanlage in dem Raum, ich fand sie allerdings angenehm.
Mein Zimmer lag im 14. Stock. Es war relativ geräumig mit Teppichboden ausgestattet, braunen Einbauschränken, einem Kühlschrank, einem Wasserkocher mit Tee und Kaffee, kostenlosem stillem Wasser, einem Sideboard und einem daran angebrachten Glasschreibtisch. Das WLAN im Zimmer funktionierte gut. Das breite Bett war wegen der mir zu harten Kissen nicht besonders bequem. Ich habe darin nicht gut geschlafen. Das Fenster war derart schmutzig, daß ich kaum hinausschauen konnte. Zudem ließ es sich nicht öffnen sondern nur einen Spalt weit nach außen aufkippen. Es war auch nicht richtig schallisoliert, so daß der Straßenlärm von der Kreuzung, an der das Hotel liegt, in ziemlicher Lautstärke ins Zimmer drang. Es gab zur Verdunkelung nur Vorhänge, keine Läden o.ä. Das Bad war normal groß, mit Wanne, Bidet, WC und Waschbecken, in dem der Abflußstopfen fehlte. Der große Spühlknopf der Toilette funktionierte nicht. Das Badezimmer war sehr geschmackvoll in einem braunen Design gehalten, wobei die großen steinernen Wandfliesen von Metallstreifen unterbrochen wurden. Über dem Waschbecken und dem WC waren je ein großer Wandspiegel angebracht. Am Waschbecken waren zusätzliche Pflegeprodukte vorhanden sowie eine echte Rose aufgestellt. Zudem hing ein Bademantel bereit und es gab Hausschlappen. Die Tür des Zimmers war schadhaft: der Türstock war auseinandergebrochen und lose.
Es gab in diesem Hotel zahlreiche Lokalitäten für das leibliche Wohl. Im Erdgeschoß gab es im Lobbybereich ein Cafe sowie im hinteren Bereich eine Bar und eine französische Brasserie. Im ersten Stock gab es das marokkanische Restaurant „Le Firadous“ mit traditionellen marokkanischen Gerichten, die man in entsprechenden Restaurants in den Straßen ringsum jedoch für weniger als die Hälfte erhält. Weiter gab es im ersten Stock ein internationales Buffet-Restaurant, das von Gruppen gern genutzt wird; auch ich nutzte es im Rahmen einer Tagung. Dieses Restaurant war zu den Essenszeiten oft so überfüllt, daß es zu Konflikten mit anderen Gästen kam. Weiter gibt es im ersten Stock eine sehr gediegene Jazz-Bar mit dunklen Ledersesseln und reichlich Alkohol-Angebot sowie einen Zigarrensalon.
Der Check-in war eher unfreundlich. Der Herr an der Rezeption war mit dem Eintüten von Zimmerkarten beschäftigt und reagierte zunächst überhaupt nicht. Dann machte er den Check-in so nebenbei, nebenbei tütete er weiter ein und beschäftigte sich auch mit anderen Gästen. Erst als ich mich an dem anderen Schalter anstellte, reagierte er und bediente mich, entschuldigte sich sogar für sein Verhalten. Andere Gäste waren sehr aufdringlich beim Check-in und drängten sich direkt neben mich, auch als ich, wieder mal, eine Préautorisation auf meiner Kreditkarte abgeben mußte. Diskretion wurde an dieser Rezeption kleingeschrieben. Der Check-out war ebenfalls unbefriedigend. Die 1500 Dirham Préautorisation wurden nicht wieder gutgeschrieben sondern einfach eine Differenzrechnung durchgeführt, die unübersichtlicher war und im Nachhinein Überprüfungsaufwand nötig machte. Warum man nicht einfach beim Check-out bezahlen kann erschließt sich mir nicht.
Das Hotel befindet sich im Zentrum von Casablanca, relativ verkehrsgünstig, unweit des Hafens. In ca. 10 Minuten Fußmarsch-Entfernung befindet sich der Bahnhof Casa-Port. Von dort gibt es direkte Zugverbindungen zum Flughafen Casablanca (Fahrzeit ca. 45 Minuten), Richtung Rabat und nach El Jadida. In die Altstadt gelangt man in ca. 15 Minuten zu Fuß. Zur Hassan-II-Moschee läuft man ca. eine Stunde. Rund um das Hotel gibt es zahlreiche Restaurants und Geschäfte, vor allem die Straßen hinter dem Hotel sind empfehlenswert; dort gibt es einige traditionelle marokkanische Restaurants.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Im dritten Stock gab es einen Wellnessbereich. Zum einen gab es einen verglasten Fitnessraum ohne Außenfenster und ohne Laufband, was mich sehr störte. Zum anderen gab es einen weiten Indoor-Poolbereich mit einem großen abgerundeten Becken. Der Bereich war sehr groß mit einer Galerie aus Holzbohlen und mit immitierten Steinen verziert, die aber nur Requisite waren. Einer der „Steine“ war beschädigt und wies scharfe Kanten auf mit Verletzungsgefahr. Der große Raum war mit einem Filzboden ausgelegt, was für einen Schwimmbereich ungewöhnlich war. Allerdings wurde der Bereich augenscheinlich auch für Veranstaltungen genutzt. Es gab theoretisch auch eine Bar in diesem Bereich, die aber geschlossen war. Es waren nur zwei weitere Gäste in dem Bereich auf Liegen, als ich dort schwamm. Eine der beiden Personen rauchte am Pool! Völlig unangemessen! Es gab auch einen nach zwei Geschlechtern getrennten Hammam- und Dampfbadbereich, der aber kalt und nicht zu nutzen war. Es gab auch getrennte Umkleiden und getrennte Ruhebereiche, was ich wahrlich nicht verstand. Es lagen keine Handtücher im Schwimm-, Fitness- und Hammambereich. Die noch anwesende Dame wollte mir auf Nachfrage zunächst auch kein Handtuch aushändigen und verwies mich auf die Handtücher im Zimmer, was ich dreist fand. Schließlich ließ sie sich aber doch erbarmen und händigte mir ein Handtuch aus, das ich ihr anschließend zurückbringen mußte (keine Behältnisse für gebrauchte Handtücher vorhanden).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2019 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |