Ferndale Guesthouse

*positiv* Bei der Anreise hat uns der Inhaber John (ein Schweizer) persönlich und auf deutsch begrüßt und uns das Zimmer gezeigt. Das war ein netter Empfang und das Zimmer auch genau das, welches wir gebucht und schon bezahlt hatten. Besonders hervorheben möchte ich in dem Zusammenhang, dass mir gleich bei Betreten des Hauses ein wirklich angenehmer Raumduft entgegen wehte, der überall wahrzunehmen war. Das mochte ich total und unterstrich auf nochmals den sauberen Charakter des Hauses. Der Blick von unserem großem Panoramafenster aus hinunter zur Bay war fantastisch und sowohl Sonnenuntergang, wie auch Aufgang war ein tolles Erlebnis. Jedes der 6 Zimmer im B&B hat eine eigene Thematik und alle Möbel sind darauf abgestimmt, handgefertigt und somit Unikate. Das ist eine nette Idee zu den sonst üblichen Einrichtungen in B&B's. Die Ausstattung des Zimmers selbst war zweckmäßig, aber recht karg. Es gab genug Platz um einen kleinen Koffer abzustellen, denn ein kleiner Vorraum (Garderobe) bot dafür Platz. Auch ein kleiner Tisch mit 2 Flaschen Wasser war dort zu finden. Wirklich nett gemacht. Das Bad war normal groß und hatte ein kleinesFenster. Es wirkte irgendwie auch recht deutsch (positiv gemeint), mit einer Mischbatterie, Duschmatte und Vorleger für die Toilette. Die Sauberkeit im Zimmer, wie auch im Bad war exzellent und das war sehr angenehm. Die Qualität und Größe der Matratze und des Bettes war in Ordnung, auch für größere Menschen. W-Lan Verbindung war ausgezeichnet, da der Repeater direkt bei uns im Zimmer stand. Der Frühstücksraum, der gleichzeitig abends als Restaurant genutzt wird, war großzügig geschnitten und man hatte von den meisten Tischen einen tollen Blick auf die Bay von Keel. Die Auswahl bei Cerealien/Joghurt war eher sparsam und nicht "frisch", sondern aus der Tüte. Das warme (irische) Frühstück wurde frisch zubereitet und es gab hier sogar eine Käseauswahl. Sehr gut! Auch frischer Saft wurde auf Wunsch extra gepresst. Beim Check-Out gab es noch einige interessante Tipps zu Sehenswürdigkeiten auf Achill Island und zusätzlich eine Map der Insel. Das war ein toller Service. *negativ* Die Erwartung bei Buchung einer "Luxury" Unterkunft war doch ganz anders, als das was wir dort vorfanden. Wenn ich eine Unterkunft mit diesem Zusatz buche, dann assoziiere ich damit viel Platz im Zimmer, im Haus, großzügige und gepflegte Außenanlage, ausreichende Parkmöglichkeiten, Annehmlichkeiten wie Badewanne oder Erlebnis/Massagedusche, hochwertige organic Pflegeprodukte, arrangiert in einem geräumigen Bad, ausgefallene Spezialitäten beim Breakfast. Leider konnte diese Erwartung nicht erfüllt werden. Bei der Anreise gab es die erste unschöne Überraschung, denn das B&B liegt in hinterer Reihe auf einer Anhöhe (und nicht direkt an der Bay), zu dem eine enge Straße hinaufführt, die dann in einem ebensolchem engen Grundstück mündet, dass nur für wenige (kleine) Autos Platz bietet. Mit ganz viel Glück kann man dort parken. Das B&B machte von aussen (und auch im vorderen Eingangsbereich) eher den Eindruck eines Jugendtreffs, denn einige Teenager lümmelten dort auf einer abgelebten Ledercouch herum und überall stand gruselige Deko, hingen große, blickdichte gold-lila Vorhänge. Aber auch bei der Einrichung eines "Luxury-Zimmers" erwarte ich das kleine bisschen Extra, wie z. B. schöne Dekoration, stimmiges und elegantes Bettzeug und nicht eine farblich zusammengewürfelte Kombination wie im Ferienlager. Die Bettdecke war zudem so enorm schwer und dick, dass ich darunter Erstickungsangst bekam und die Nacht mit dem Handtüchern aus dem Bad schlafen musste! Denn ein Austausch gegen eine dünnere Decke war nämlich nicht möglich, da kein zusätzliches Bettzeug (Decke oder Kissen) im Schrank zu finden war. Das findet man sogar bei jeder normalen Unterkunft mit mindestens 3* vor. Im angeschlossenen Restaurant konnte ich nicht wie geplant essen, da man mindestens 24 h vorher reservieren/bestellen musste. Das war mir so nicht bewußt und eigentlich war fest eingeplant dort zu essen. Also mußten wir abends noch mal los, um im überfüllten Ort etwas zu essen. Nachteil eines Restaurants direkt an der Unterkunft ist aber auch, dass bis spät abends Gäste ein,- und ausgingen, laut redeten und vor unserem Zimmer rauchten und somit an Entspannung und Schlaf erst nach 1 Uhr nachts zu denken war! Nächster Kritikpunkt, ist die Frühstückszeit, denn diese ist zwischen 9-11 Uhr, was ich definitiv für zu spät halte! So konnte man frühestens ab 9.00 Uhr im Speiseraum Platz nehmen. Spätestens zu dieser Zeit wollten wir aber schon wieder aufbrechen, um den Tag zu nutzen und viel zu erleben. Wir konnten somit erst gegen 11 Uhr auschecken, was uns viel zu spät war! Die verstaubte, bunt gemixte und abgelebte Ausstattung des Eingangsbereich und des Restaurant haben auf mich den Eindruck von "gewollt, aber nicht gekonnt" gemacht. Erinnerte mich von der Einrichtung und vom Stil,-und Farbenmix alles an die frühen 90-er Jahre und hat einfach nur gebissen! Hier sollte definitiv mal über eine zeitgemäße Umgestaltung nachgedacht werden, die dem gewollten "Luxury" Charakter näher kommt. Wohlfühlambiente geht für mich anders. Als Resümee alles in allem nur ein mittelklassiges B&B mit extravagantem Ansatz, das mehr sein möchte, als es ist (im Vergleich mit der hochglänzenden HP) und das eher Exzentrikern und Künstlern gefallen dürfte, als dem Kunden der den gehobenen Standard (Luxus) und die vor allem die Ruhe auf einer Insel sucht.

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