Flamenco Beach & Resort

Das Hotel ist noch baulich in einem für ägyptische Verhältnisse ungewöhnlichem Topzustand. Die Gesamtanlage wird aber - nach vollendeten Erweiterungsbau in Richtung Wüste - von der Küstenstrasse durchschnitten, was zur Zeit "noch" erträglichen Lärm sowie Abgase bedeutet. Ein absolut unverständlicher Zustand, sieht man die unendlichen freien Flächen südlich und nördlich des Hotels. Die meisten Zimmer - über 3 Geschoße - haben Meerblick, verfügen über gut funktionierende Klimaanlagen, sind geräumig und werden gut gewartet. Aufzüge fehlen. Die Freiflächen werden täglich gepflegt, störend am Morgen nur die Bewässerung der Büsche, Bäume und Rasenflächen mit stinkendem Abwasser. Preis/Leistungsverhältnis trotzdem in Ordnung, auch die Kosten für Getränke - vergisst man die Abgelegenheit der Anlage nicht. Neben Deutschen dominieren Italiener, die aber offensichtlich an Einfluss verlieren - was zum Teil auf das vom Buffetbetrieb getrennt geführte ital. Restaurant zurück zu führen sein dürfte, da die Köche wohl kaum viel Ahnung von Italien haben dürften - oder unsere Gaumen sind vom "Italiener" was anderes gewohnt. Tipps: Ab Mitte September (wenn Wind nach NO gedreht hat) oftmals hoher Wellengang, schräg kommend, d.h. Schwimmen und Schnorcheln oft nur links vom Steg möglich oder erlaubt, da nach rechts zu starke Abtrift Probleme bereiten kann. Trotzdem: keine Möglichkeit versäumen nach rechts zum ca 1,5-2 km entfernten Hotel Mövenpick zu schnorcheln: traumhafte Riffe, Tiere in Massen; wir wurden mehrmals von bis zu 110 Kurznasendoktorfischen begleitet, haben Muränen bis 2 m Länge gesehen, Napoleon-, Papageienfische, Kraken, Blaurochen, alles was man sich erträumt. Rückkehr muss aber zu Fuss über die Wüste oder am Strand entlang erfolgen. Gute Flossen mit Füsslingen also empfehlenswert. Kurz vor dem Hotel Mövenpick die schönste Korallenlandschaft die ich bisher sah. Wie wir feststellten, sogar den dortigen Hotelgästen kaum bekannt. Übrigens: im und am Flamenco Beach optimaler Handy-Empfang.

Zimmer sind sauber, wir wurden von einem niedlichen, harmlosen Gecko empfangen. Nassbereich ist in Ordnung, alles Wichtige wie Fön vorhanden, Wäsche und Tücher täglich neu, TV mit einigen deutschen Sendern, Safe, Betten ok, Klimaanlage sehr gut dosierbar.

Im Hauptrestaurant mit Buffets (abends ab 18.30 Uhr) spürt man täglich das Bemühen, trotz der grossen Transportwege das Bestmögliche anzubieten. Erst nach etwa 2 Wochen kommt der Wunsch auf, mal wieder einen richtigen deutschen Braten zwischen die Zähne zu bekommen, zumal das in der 1. Etage liegende ital. Restaurant mit erheblichen Mängeln zu kämpfen hatte. Beispiele: kein ital. Wein, kein Parmesan, Pizzateig ähnelt israel. Matzenbrot, statt bestellter Spaghetti kommen Bandnudeln, Minestrone von Nudeln dominiert. Die Terrassenplätze waren sehr begehrt, obwohl bei Hitze nicht gemütlich. Tip: ab etwa 19.30 Uhr wirds lockerer. Das ägypt. Bier hält jedem Vergleich stand, die ägypt. Rotweine sind bereits Spitze und nicht zu teuer.

Mit etwas Verständnis für die Mentalität der Ägypter hat man im Hotelbereich (Zimmer, Essen, Strand, Rezeption, Aufsicht) keinerlei Probleme. Dazu zählt natürlich auch der Einsatz von Trinkgeldern zur richtigen Zeit, beim Zimmerservice am besten immer etwas im voraus. Das Hotel steht unter deutscher Leitung. Beschwerden werden ernst genommen, aber es dauert. Mit Englisch kommt man gegenüber allen Bediensteten noch immer am besten voran.

Das vorgelagerte Riffdach darf nicht betreten werden, nur ein kleiner Ausschnitt steht zur Verfügung (durch Bojen markiert) - bei roter Flagge (oft ab Mitte September) ein nicht unwesentliches Manko. Der ca 200 m lange Steg direkt zum Riff führt allerdings zu Supertauch- und Schnorchelstrecken. Die per Shuttlebus ca 3 km entfernt liegende Aussenbeach bietet direkten Zugang zum Meer mit Sandstrand und tollen Riffen. Der Strand ist aber mehr als ungepflegt, leere Plastikflaschen in Massen, keine Toiletten, stinkfaule Bedienstete, uralte Sonnenschirme und Liegestühle, die jeden Tag auf einen Hänger verstaut werden. Ausflüge werden genügend angeboten, lohnen aber selten - nach Luxor ausgenommen. Das Hotel bzw. die Reiseveranstalter stehen dabei in Konkurrenz zur Tauchbasis und zu dubiosen Angeboten aus den Shops. Die Transferzeit zum Flughafen Marsalam ist mit über einer Stunde gewöhnungsbedürftig, in klimatisierten Bussen auf jetzt sehr guten Strassen aber erträglich. Am Hotel gibt es jetzt genügend fest verankerte Schirme, genügend Auflagen und Handtücher. Wohltuend die Süsswasserduschen im Freien (man produziert täglich über 200 cbm Wasser).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es ist schon erstaunlich, dass bereits wenige Animationsprogramme im Zentrum der Anlage in oder an den Pools, an denen in der Regel nur 10-15 Gäste teilnehmen (oft Männer, die ihren Zenit längst überschritten haben) hunderte andere Hotelgäste nerven, belästigen, ja auch terrorisieren können. Warum können diese selbstgefälligen Typen, die zuhause niemals bei 35-40 Grad im Schatten einen Finger rühren würden, nicht die herrliche Ruhe zwischen Meer und Wüste geniessen. Nein, von drei Pools wird in einem Wasserball, im anderen Volleyball, im dritten Aerobic gespielt, oftmals ohne sich vorher abzuduschen. Dazu überlaute Musik, auch von der Poolbar, von der die aggressiven Bässe auch noch in 200 m Entfernung zu hören sind. Warum hat man nicht alle Animationsdinge an den Rand verbannt. Dorthin, wo bereits völlig überflüssige Plätze für Fussball, Volleyball und Krocket liegen.