Flamenco Beach & Resort

Eine grosszügige, im Inneren etwas verwinkelte Bauweise mit einigen sparsamen arabischen Details; eine schöne Gartenanlage und eine schöne 4-teilige Pool-Landschaft als Zentrum; 20 Meter zum Strand; dazu 150 Meter über den Steg zum Riff - das alles ist ein ruhiges supergepflegtes Resort aus 1999, das wir so perfekt nicht erwartet hatten. In der Hauptsache 3-stockig, dazu noch im Zentrum einige Suiten im 4.Stock. Die Leistung (Halbpension) für TUI-Verhältnisse superbillig. Transfer HRG - Hotel abends mit Sammeltaxi 2 Stunden durch die Nacht, etwa wie Mondlandung. Transfer Hotel - HRG mit TUI-Bus in 1,5 Stunden. Das Hotel liegt aAdW - zwischen Wüste und Meer, nach Norden ca 20 km kein Haus, die größere Stadt Safaga - die Sammel-Station der gesamten Küste für Ausflüge nach Luxor - ist 70 km entfernt; nach Süden die Mövenpick-Anlage, das Städtchen Quseir in 7 km Entfernung. Der Sandstrand bis zum Wasser ist passabel und sehr gepflegt; Liegen, Schirme, Handtücher gratis, Duschen vorhanden; der überflutete "Strand"-teil ist totes Korallenriff, also kein Badestrand, sein Betreten ist verboten, was trotzdem einige Deutsche oberlehrerhaft besserwissen wollten. Die Wegnahme oder gar die Ausfuhr von Muscheln oder gar toten Korallen ist verboten, was trotzdem einige Deutsche oberlehrerhaft besserwissen wollten. Strafe 2.500 €, verpasster Abflug, Neubuchung ... Die laxen Kontrollen am Flughafen HRG können täuschen - Stichproben des Gepäcks sind jederzeit möglich. Das Mövenpick in 700 m Entfernung hat eine arabisierende Hütten-Architektur mit Lukenfenstern usw - Urlauber aus 2003 waren sehr enttäuscht und wechselten jetzt ins "normale" Flamenco. Hotelshuttle kostenlos zum "hoteleigenen Strand" - ein irreführender Ausdruck, da man in 6 km Entfernung nur mit Schnorcheln Spass hat - alles andere ist Quark; dafür dann allerdings nicht nur die Buntfische, sondern auch Mantas, Schildkröten, Tintenfische, Schollen usw. Es müsste richtig heissen "hoteleigenes Tauchrevier". Die eigentliche Attraktion des Hotels selbst ist der bei Ebbe ca. 3 Meter hohe sehr stabile Steg mit Baywatch. Er endet an der Riffkante, die dann ca 60 Meter in die Tiefe geht, aber man sieht schon vom Steg aus einige verschiedene Buntfische. Um das Stegfundament rum und dann sowohl nach Süden wie nach Norden sind in 2-4 Meter Tiefe alle möglichen Buntfische versammelt - für beschauliche Schnorchler ein unglaubliches Paradies. Der Einstieg sollte per Sprung geschehen, vor allem mit Flossen, der Aus- und Aufstieg ist vor allem bei Flutwellen etwas knifflig. Anyway - Flossen kann man getrost zuhause lassen - Schnorcheln pur reicht völlig. Der Ausblick vom Steg aus auf eine Herde von kleinen schwarzen Delphinen ist natürlich zufällig und ein beonderer Glücksfall, es waren ca 40 Delphine, in mal 50, mal 200 m Entfernung, so an die 20 Minuten lang ... Empfangs-Chef El Arabi und Restaurant-Chef Matta sind besonders zu erwähnen: Zu jedem Gast herzlich und freundlich (vielleicht auch nachsichtig) und erfolgreich, alle Wünsche zufriedenzustellen. Das Personal vor und hinter den Kulissen ebenfalls korrekt und interessiert. Trinkgelder vergeben wir individuell, für die Küche pauschal, für alle Bereiche gibts anonyme Spendenbüchsen in der Lobby. Die Sache mit dem Gäste-Geburtstag hätte ein aufmerksames 4Sterne-Hotel allerdings selbst organisiert (Griechenland, Spanien, USA ), zumal der Zentralcomputer alle Daten gespeichert vorhält. Das Verbot der Barzahlung führt angesichts der überhöhten Getränkepreise zu einem unfrohen Erwachen bei der Abrechnung, zwar hat man zuvor die Quittungen, aber die Computerabrechnung am Abreisetag ist schon cool ... Bezahlung mit Kreditkarten möglich; Umtausch der Euros in ÄgPfund abends in der Hausbank wichtig - mit Euros sollte man keinesfalls shoppen und feilschen gehen. Die Küche ist hervorragend: Das gesamte Büffet bietet beim Fühstück ca. 20 verschiedene Speisen und Sorten, wobei ca. 5 davon täglich variiert werden; das gesamte Büffet bietet beim Abendessen ca. 30 verschiedene Speisen und Sorten, wobei ebenfalls ca. 5 davon täglich variiert werden, einziger Mangel für uns: Der tägliche Fisch ist fast geschmacklos, gesotten oder gegrillt. Die Küche ist konsequent ägyptisch, Sauerkraut mit Rippchen gibts nicht, nur Pasta und Pizza sind europäische Zugeständnisse. Eine beim Restaurantleiter bestellte Geburtstagstorte wurde mit Schrift&Namen geliefert und 5 Kellner sangen auf englisch und arabisch - der Punkt auf dem i ... Der einheimische Wein ist sehr gut, das Wasser ok, nichtalkoholische Cocktails ebenfalls sehr gut. Die Getränke sind hier masslos überteuert und sollen wohl ein finanzieller Ausgleich sein für die billigen Pauschalpreise; schon die Hotelläden ausserhalb haben Wasser und Cola für 1/3 Kosten, die Hereinnahme wird - im Ggs. etwa zur Türkei - nicht verboten oder kontrolliert. Liegen und Handtücher sind kostenfrei und ausreichend vorhanden. Superlärmbelästigung duch die eintrudelnden Italiener - deshalb werden wir nie Juli/August dort Urlaub machen. Die Abendunterhaltung im abseitigen AliBaba-Zelt ist zurückhaltend und endet meist 23 Uhr. Die gut besuchte Animation Wassergymnastik dauert 1 Stunde und benutzt Diskomusik - ist es zu laut, bist Du zu alt ;-) ; die ebnefalls gerne besuchte Open-Air-Aerobic ist musikalisch zurückhaltender. Für Kinder ist alles vorhanden, aber es gibt wenig Kinder ... Asphalt-Tennisplatz vorhanden, unbenutzt. Off. Volleyball-Feld, unbenutzt. Volleyball-Netz am Strand, selten benutzt. Lose Wasserballtore wurden am grössten Pool installiert, so dass dessen Nutzung für Streckenschwimmer oder ruhige Paddler ziemlich beeinträchtigt ist. 2 einwandfreie Billards, 2 schwergängige Tischfussballs. Die Recreation nervt mit laienhaften Gründen, warum Volleybälle im Wasser nicht benutzt werden dürfen, obwohl im kleineren Becken ein Netz installiert ist - auf ignore schalten ... Besonders empfehlenswert ist die Anlage für Naturfans - schon das Schweben mit Tauchmaske auf der Wasseroberfläche verschafft totalen Einblick in die Welt der bunten Fische. Da Korallen und Korallenbewohner klares warmes Wasser und viel Licht benötigen, reicht die Mitnahme einer Tauchmaske vollauf. Taucher sind zwar vorhanden, sehen aber in 10 m Tiefe nicht mehr, eher weniger; dort kann im Kompaktkurs der PADI-Schein gemacht werden, was natürlich zeitaufwendig, angeblich teuer, aber praktisch ist. Die deutschen Grundinstruktionen, die ich beobachten konnte, waren pädagogisch einwandfrei und in nettem Ton rübergebracht worden. Fotografieren vom Steg in funkelnde glasklare Wasser brachte tolle Ergebnisse mit bunten Fischen; fotografieren im Wasser mit wasserdichten Wegwerfcameras brachte nicht so tolle Ergebnisse - Weitwinkel (Motive sehr klein) und flaues Bild, überstrahlendes Blau usw Die Zimmer sind z.T. schräg geschnitten mit verschenktem Platz, geräumig mit grossem Bad. 3. Etage, z.B. 301 ff, mit Poolblick und Meerblick ist angenehm, aber auch die anderen sind m.E. ohne Einschränkungen zu benutzen. 1. Etage hat freien Zugang nach draussen über kleine Terrassen, vielleicht für Familien mit Kindern interessant. Der Sonnenaufgang um ca. 6:10 ist aus diesen nach Osten gerichteten Zimmern zu geniessen, die dann ab ca. 12 im Schatten liegen. Klimaanlage perfekt; es gab 5 mal Stromausfall für 5-20 Minuten; Steckdosen+Spannung passen; Internet in der Lobby lahm, daher zu teuer. TV-Apparat klein, ohne Kopfhörerbuchse, ohne Videotext, allerdings auf der Rückseite Cinch-Steckdosen (in + out) für die Videocamera; Programme: Ägypten 1+2, Rai 1+2+3, BBC, CNN, TV5, Arte fr; ARD oder ZDF, mal abwechselnd, mal gleichzeitig; Proll-Sender wie RTL, RTL2, Vox sowie den (von RTL unterstützten, so sagt es mir ein Ägypter) Al Quaida-Haussender Al Jaseera mit seinen videoclip-artigen Interviews. Hervorragende harte Matratzen, Bademantel, Badelatschen, Fön, Dusche. Sehr guter Reinigungs-Service, der pro Tag von uns 5 Pfund bekam - wie auch der Zimmer-Service pro Getränkelieferung ... finden wir in diesen Fällen besser als die pauschalen Sammelbüchsen am Counter, wo wir uns aber für die Küche bedankten. Menschen: Wir waren zum ersten Mal in Ägypten, einen so herzlichen und freundlichen Service gabs nirgendwo sonst, von der aufkommenden Arroganz der Spanier oder Griechen ganz zu schweigen. Es ist unbedingt nötig, auf das intensive Interesse der Ladenbesitzer usw. einzugehen - wir haben viele wertvolle Informationen bezogen, die in keinem Reiseführer stehen (Politik, Wirtschaft, Islam, Kopten...), und eine Einladung nach Hause bekommt man vielleicht auch noch. Wichtig ist natürlich das eigene Auftreten, ein paar Brocken wir Schukran (Danke!) oder Inschallah (Woll...) oder Sallam Alleikum (Tach auch...) sollten verfügbar sein. Abflug: Eine so schnelle Abwicklung des Eincheckens haben wir noch nie erlebt, trotz mehrerer Hürden (Pässe, Formulare,...) und einer vollen Abflughalle nur 20 Minuten vom Aussteigen aus dem Bus bis zum Boarding - super. Der Flieger konnte dazu noch 20 Minuten früher starten, so dass wir 30 Minuten zu früh in TXL landeten. AirBerlin mit Superservice, wir fliegen schon lange nur noch Pauschales, wenn AirBerlin garantiert ist. Einschränkungen: Nicht empfehlenswert ist die Anlage für Kinder; für Erwachsene ohne Schnorchelinteresse; für Gehbehinderte, die im Meer schwimmen wollen. Nicht versäumen: Markttag in Quseir ist Freitag, Hotelshuttle von 8-10, farbiges Chaos pur - Ziegen, Hühner, Gemüse, Brot, Gewürze, Obst; Frauen soll man nicht fotografieren, Kinder freuen sich über Kugelschreiber. Handeln bei Souvenirs ist Spass pur und mit viel beiderseitigem Lachen geht der Preis schliesslich meist auf 40% des Verlangten. Ansonsten ist die Armut der Bevölkerung katastrophal und man kann eigentlich nur im Hotel-Ghetto einigermassen skrupellos den Urlaub geniessen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand