- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Anders als das Mövenpick und das Radisson, die einen halbstündigen Fußmarsch am Strand entlang entfernt liegen, besteht das Flamenco aus einem größeren Gebäudekomplex, und nicht aus einzelnen, kleineren Häuschen. Der Außenbereich ist im Gegensatz zu den anderen Hotels recht grün. Es gibt Zimmer im Erdgeschoss und auf 2 weiteren Etagen. Das Hotel ist recht sauber, aber extrem hellhörig. Immer wenn im Nachbarzimmer das Telefon läutete, hechtete ich vergeblich zu unserem Apparat in der Annahme, es hätte bei uns im Raum geklingelt. Wenn man also Pech mit den Hotelnachbarn hat, tut man sicher kein Auge zu! Die Hotelflure hallen extrem und haben einen gewissen Krankenhaus-Charme. Die Trolleys der Gäste oder das Rattern der Reinigungswägen haben uns wiederholt zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett geworfen, ebenso wie die hartnäckig klopfenden Reinigungskräfte, die die Zimmer scheinbar am liebsten um halb acht Morgens betreten hätten. Ohropax mitnehmen!!! Frühstück beginnt um 8h und endet leider bereits um 10h. Abendessen gibt es von 18h bis 22h, wobei die Köche, die draußen Fleisch grillen, häufig schon um vor 21h zusammenpacken. Die Nationalität und Altersstruktur der Gäste war durchmischt. Es gab vor allem Italiener, aber auch Deutsche, Schweizer und Briten. Urlauber aus Osteuropa waren kaum da oder nicht als solche zu erkennen. Es gab vor allem Pärchen und Familien. Läuft man vom Flamenco Beach Hotel aus den Stand entlang, kann man das Mövenpick Hotel und das Radisson Hotel besuchen, die hintereinander am gleichen Strandstück liegen. Der Fußmarsch dauert ca. 30-45 min.. Wenn man schließlich in einem der beiden Ressorts ankommt, hat man ein bisschen Tränen in den Augen...weil`s dort halt schon besser aussieht! Allerdings sind die Hotels preislich sicher teurer, das Radisson hat schließlich auch fünf Sterne. Was beim Flamenco aber unübertroffen ist, ist der schöne Strandbereich und die grüne Bepflanzung der Außenanlage. Wenn ihr also auf Service verzichtet, genügend Schnorchel- und Bücherequipment sowie nette Freunde dabei habt und nicht länger als eine Woche bleibt, ist es durchaus okay! Im Dezember/Januar hat das Wasser 24 Grad, aber es ist draußen recht windig, so dass man sich am besten ein größeres Tuch zum Einwickeln, Bademantel und evtl. auch "Kopfbedeckung" mitnimmt. Denn kommt man frisch aus dem Wasser oder hängt eine Zeitlang auf der Liege rum, kann es etwas kühl werden. Aufgrund der schwierigen Shopping-Bedingungen solltet ihr auch Sonnencremes, -brillen, Kontaktlinsenflüssigkeit, Knabber-Snacks und Emergency-Cremes bzw. Pflaster auf alle Fälle von zuhause mitnehmen. Die Nutella-Süchtigen unter euch sollten ein Glas davon mit in den Urlaub nehmen, weil die Ersatz-Schokosauce im Hotel kein guter Ersatz ist. Ein toller Tipp ist die Teilnahme an einer Quad-Tour durch die Wüste! Wir haben einen Ausflug bei "Tamer-Tour" gebucht und sind mit einem Fourwheeler durch die Wüste gesaust. Sitzt man zu zweit auf einem Gefährt, kostet die Tour insgesamt 50 Euro. Zunächst fährt man in einer Reihe hübsch hintereinander, dann darf man aber auch mehr Saft geben! Die Tour endete in einem Beduinen Dorf mit Kurzritt auf dem Kamel und abendlichem Picknick. Sehr nett! Aber warm anziehen, mit langer Hose, festem Schuhwerk, einem Tuch für Gesicht und Kopf, (Sonnen)brille und Extrajacke. Abends wird's in der Wüste echt kalt! Ach ja: Wenn ihr Tiere mögt, nehmt doch ne Packung Brekkis mit, die herrenlosen Hunde und Katzen freuen sich darüber. Auf dem Hotelressort gibt es zwar kaum welche, aber außerhalb durchaus. Und auch auf vor Beginn der Quad-Tour oder im Beduinendorf gibt es verhungerte Viecher (Pferde, Esel, Ziegen), die Brot mögen. Auf dem Hotelgelände leben neben zwei Kamelen auch drei Esel und ein Pferd, die sich über Brötchen vom Frühstückstisch sehr freuen!
Die Zimmer waren in Ordnung und hatten einen großen Balkon mit Sitzgelegenheit und meist halbem Meerblick. Es gibt einen Mini-Fernseher mit ca. drei deutschen Programmen (ZDF, Sat 1, RTL II). Unser Bett war etwas hart und bestand aus zwei einzelnen, mit Nachtkästchen getrennten Betten, so dass wir nach unserer Ankunft erst einmal Möbel gerückt haben, um ein "Ehebett"-ähnlicheres Ergebnis zu bekommen (mit Besucherritze). Die Kissen waren extrem hoch, so dass man eher im Sitzen einschlief und ich am ersten Morgen mit Nackenstarre erwachte. Das Bad war für ein Vier-Sterne-Hotel etwas bescheiden, aber ok: Es gab nur eine etwas wackelige Dusche mit extrem langsamem Abfluss, keine Wanne. Es existiert zudem einen Wandföhn, aber kein Bademantel. Das Bad besitzt einen großen Spiegel, aber keinen kleinen Vergrößerungsspiegel. Es gibt zwei große, zwei mittlere und zwei kleine Handtücher, die nur ausgewechselt werden, wenn sie auf dem Boden liegen. Die Minibar im Zimmer ist beim Einzug leer und wird auf Bestellung aufgefüllt. Es gibt verschiedene Package-Angebote. Das beste davon sind acht große Wasserflaschen für 60 ägypt. Pfund, ca. 8 Euro. Die Zimmer sind extrem hellhörig, sowohl zum Nachbarzimmer als auch zum Außenflur hin, in dem es sehr hallt. Wie das Reinigungspersonal war, weiß ich nicht so genau: Morgens etwas aufdringlich und laut, und in der Mitte unseres Aufenthalts aufgrund ihres Trinkgeldwunsches mehr mit Handtuch-Tierproduktion (z. B. Schwanfigur, aus Handtüchern auf unser Bett dekoriert) als mit Säuberung beschäftigt. Ich hab also lieber selber einigermaßen aufgeräumt, um den zeitlichen Aufenthalt der Reinigungskräfte in unserem Zimmer so knapp wie möglich zu halten, aber andererseits auch nichts wahnsinnig Ekliges oder Abstoßendes bemerkt.
Es gibt einen großen Essensraum für den Morgen und den Abend. Die Qualität der Hotelgastronomie im Flamenco war leider sehr unstet. Der Service klappte eigentlich nur, wenn der Schweizer Food- und Beverage-Manager zugegen war, und sobald er verschwand, verlangsamte sich der Schritt und die Anzahl der Angestellten drastisch. Abends wurde eine Auswahl von Fisch, Huhn und Rindgerichten mit dazugehörigen Kohlehydraten in Form von Reis, Couscous, Kartoffelngratin oder -püree angeboten. Es gab eine große Salatbar mit Blattsalaten, Oliven und Kohl, und einen Nachspeisentisch mit vielen, extrem süßen Desserts und Kuchen. Manchmal waren die Speisen lecker, manchmal aber auch extrem zäh, trocken oder lieblos präsentiert. Abends standen zusätzlich drei Köche draußen vor dem Grill. Aber auch hier hatte man qualitativ manchmal Pech oder guckte in die Röhre, wenn der Grill schon über eine Stunde vor der offiziellen Dinner-Deadline (22h) abgeräumt wurde. Das Frühstück endete um 10h und war insgesamt befriedigend. Es gab verschiedene Semmel- und Brotarten, eine Ei- und French-Toast-Theke, warme Speisen a la American Breakfast, und Käse- bzw. Wurstaufschnitt. Letzterer jedoch war nicht sehr variantenreich und wenig ansprechend päsentiert, und vor allem der Kaffee glich eher Spülwasser als Muntermacher. Hygienisch hatte ich weder optisch noch verdauungstechnisch irgendwelche Einwände, lediglich die morgendlichen Spatzenattacken beim Fürhstück im Freien waren etwas grenzwertig. Ja, ich spreche von Vögeln! Die ägyptischen Spatzen sind bandenartig organisiert, äußerst distanzlos und sie fallen über jeden gedeckten, unbeobachteten Tisch her. Sitzt man als Pärchen draußen am Tisch, muss einer immer Wache schieben, während der Partner hineingeht und Essen nachlädt. Auch Zuckertütchen für den Kaffee werden angepickt, so dass man morgens am besten erst einmal Teller, Tassen und Besteck "desinfiziert" (die Tische werden sinnigerweise bereits am Vorabend vorgedeckt), Zuckerbestände auf dem Tisch nach Pickspuren untersucht und versucht, alles über Vogegrippe zu vergessen.
Der Hotelservice war ungenügend. Die vier Herren an der Rezeption benehmen sich nicht so, als bestünde ihr Job wirklich darin, die neuen Gäste willkommen zu heißen. Als Neuzugang bekommt man eine turboschnelle und nicht immer verständliche Einweisung von den sehr hochmütig wirkenden Rezeptionisten und hat den Eindruck, man würde die Herren von wichtigeren Arbeiten abhalten. Je weiter unten man als Flamenco-Angestellter in der Hotelhierarchie steht, desto schlimmer wird es mit dem Service-Ethos. Beim Frühstück morgens dauerte es schon mal 20 min, ehe man seinen (dünnen) Kaffee bekam, ganz zu Schweigen von der Nachfüll-Frequenz. Wollte man mittags einen kleinen Snack (zwei Cappuccini und ein warmes Chicken-Sandwich mit Pommens), musste man erst einmal warten, bis sich einer der vielen, hinter der Theke herumstehenden Kellner zu einem bequemte, die Bestellung verstand, nicht durcheinanderbrachte und man nach 25 min. wenigstens die Getränke vor einem auf dem Tisch standen. Das Sandwich dauerte meist doppelt so lange, da der Kellner anscheinend erst nach dem Getränkeservieren einmal quer über das Hotelgelände in die Küche lief, um das warme Sandwich in Auftrag zu geben. Und da der Koch wiederum offensichtlich keine Möglichkeit hatte, dem Kellner zu signallisieren, wenn das Sandwich fertig war, wickelte er es in Frischhaltefolie und stellte es wohl in eine Küchenecke. Dort stand es dann so lange, bis dem geneigten Kellner die langen Gesichter der hungrigen Urlauber auffielen oder er wieder einmal zufällig in der Küche vorbeikam, um eine neue Bestellung für einen noch lange hungrig bleibenden Hotelbesucher aufzugeben. Lange Rede, kurzer Sinn: Als Gast bekam man durch diesen innerbetrieblichen Supergau sein Essen zu Mittag meist spät, kalt, in unterschiedlicher Optik, eingewickelt, und manchmal eben auch nie.
Der größte Vorteil ist, dass das Hotel direkt am Strand liegt. Aufgrund der Infrastruktur sind eine Woche Urlaub dort mehr als genug. Am besten, man nimmt sich viele Bücher und nette Freunde mit, oder man Schnorchelt ununterbrochen! Nur so bekommt man keinen Wüsten-Koller! Um das Hotel herum gibt es Sand, Sand, Sand! Nichts mit Nightlife oder Bazar-Shopping, und glaubt mir, auch als Anti-Partymensch bekommt man dort Sehnsucht danach! Ne Tüte Chips, Schokolade oder Erdnüsse sollten die Snack-Freunde unter euch besser von daheim mitnehmen. Direkt vor dem Hotel gibt es zwar fünf Geschäfte mit Krimskrams. Diese bieten neben Wasserpfeiffen und Shirts andere Artikel wie Sonnenbrillen, Erdnüsse, Sonnecreme oder Schlappen zu "Haute Couture" Preisen an. Die Händler sind sich ihrer Monopolstellung in der Einöde völlig bewusst und lassen nicht mit sich handeln. Wenn Du also Deine Ray Ban daheim vergessen hast, musst Du entweder erblinden oder ein chinesisch-klappriges Ersatzmodell für 15 Euro erstehen. Besser also, an alles denken und selber mitbringen! Der nächste Ort ist ElQuseir, etwa 30 Autominuten entfernt. Ein kleines Nest, in dem es einige kleine Läden mit Händlern gibt, deren Highlight des Tages darin besteht, auf die Touristenbusse zu warten und die Besucher in ihre Shops zu ziehen. Nach einer halben Stunde in ElQuseir habe ich verzweifelt angefangen, die Minuten bis zur Rückkunft des Hotel-Busses zu zählen. Der Flughafen Hurghada ist ca. 1, 5h mit dem Auto entfernt. Der Transfer dauerte damit um einiges länger als im Reiseprospekt angegeben. Das Getümmel dort kommt einem ein bisschen vor für der Vorhof zur Hölle. Riesige Menschenschlagen vor der Immigration/Passkontrolle. Der müde Fluggast freut sich auf den ersten Toilettengang außerhalb des Fliegers und ist konfrontiert mit einer vorwurfsvollen Klofrau, die ihm neben dem Schild "No tip/kein Trinkgeld" ihre mit 2-Euro-Stücken gefüllte Hand entgegenstreckt und "Backschisch" (=Trinkgeld) verlangt. Das gleiche Spiel setzt sich fort Busfahrer, den Gepäck einladenden Leuten und dem Hotelpagen. Wenn man also zu höflich, schwach oder müde ist, sich der Zudringlichkeiten zu erwehren, nimmt man besser einen Haufen Kleingeld mit, um die Leute ruhig zu stellen. Ansonsten ist man noch nicht mal richtig im Urlaubsland angekommen und hat das Gefühl, die touristische Milchkuh zu sein.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Foyer kann man gegen Gebühr einen von drei PCs zum Surfen im Internet nutzen. Es gibt eine hoteleigene Disco im anderen Gebäudekomplex des Hotels, der nicht am Wasser liegt. Dorthin läuft man acht Minuten, aber die Disco war in unserem einwöchigen Urlaub nur ein Mal geöffnet, nämlich zu Silvester. Es gibt keine Boutiquen und eigentlich auch keinen richtigen Minimarkt. Die Qualität des Strandes und des Wassers sind wirklich gut. Der Strand wird abends "geharkt" und ist (im Gegensatz zur der das Hotel umgebenden Wüste) müllfrei. Die Liegend sind massiv und aus Holz, es gibt Auflagen dazu und je ein Badehandtuch pro Hotelgast. Zusätzlich gibt es noch einen massiven Schirm aus bastartigem Material und einen halbkreisförmigen Wind- und Sichtschutz. Kalte Frischwasserduschen sind ebenfalls vorhanden, wenn man sich allerdings nur die sandigen Füße abspritzen will, wird es schwierig. Es gibt zwei Pools ohne Rutschen. Allerdings war nur der kleinere Pool beheizt, der größere hatte 16 Grad und war daher natürlich menschenleer. Zum Bahnen-schwimmen war keiner der beiden Pools geeignet, wobei es einen großen Pool in dem anderen Teil des Flamenco-Resorts, der nicht direkt am Strand liegt, gibt. Dieser Pool ist schön groß, aber war ebenfalls zu kalt zum Schwimmen. Des weiteren gab es in der Außenanalge des Flamenco noch einen wenig attraktiven Tennisplatz, einen etwas behelfsmäßigen Bolzplatz für Fußballfreunde, daneben ein provisorisch anmutendes Beachvolleyballfeld, eine sehr runtergekommene "Wellness-Hütte" mit arbeitslosem Masseur und einer von Plastiksäcken umstellten Mini-Sauna im Inneren. Einzig das Tauch-Zentrum auf dem Gelände machte einen guten Eindruck. Die Höchststrafe war das hoteleigene Animationsteam, bestehend aus ca. fünf durchgeknallten italienischen Damen und Herren. Mit viel Engagement und wenig sportlichem Know How machten sie sich mehrmals am Tag, kostümiert wie im Fasching, auf die Suche nach mitmachwilligen Gästen ("Watergym!? Botcha!?"). Jedenfalls bekam ich schon allein vom Beobachten der Wassergymnastik-Anleitung Rückenschmerzen. Abends versuchten sich die Animatoren auf der Mini-Bühne des "Ali Baba" , einer zeltartigen Bar im Außenbereich des Hotels, in niveaulosen Sketchen oder schlechten Zaubertricks. Wollte man als Tourist in der einzigen Außenbar des Hotels in Ruhe ein Bier trinken oder mit seinen Freunden quatschen, hatte man keine Chance, der über das lärmende Mikro gebrüllten guten Laune zu entgehen. Gegen das Animationsteam des Flamenco sind Barbara Schöneberger und Hella von Sinnen schüchteren Schulmädchen!
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Martin & Susette |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 2 |