- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist ein Gasthof, in einem großen Haus im leicht alpenländischen Profanstil untergebracht. Es handelt sich um ein dreistöckiges Gebäude mit eher einfacher Austattung. Es gibt eine straßenseitige Eingangstür. Durch einen Gang erreicht man dann einen Rezeptionsbereich im Erdgeschoß. Alles ist eher klein und bescheiden gehalten. Im hinteren Teil führt ein in die Tage gekommenes Treppenhaus in die Etagen. Aufzug gibt es keinen. Die Etagen sind mit Teppichboden ausgelegt. Das Design ist veraltet und wenig ansprechend. Es gut aber seinen Zweck. Vor den Zimmern auf den Etagen standen Gardaroben lose herum. Wozu diese da waren erschloß sich mir nicht. Es waren nur wenige Gäste in dem Hotel, überwiegend Russen.
Mein Zimmer lag im zweiten Stock. Es war gar nicht so klein, weil es aus einem Vor und einem Hinterbereich bestand. Allerdings war es recht schmal. Im vorderen Bereich zu Zimmertür hin befanden sich ein Schrank und das recht schmale Wandbett. Das Bett war jedoch bequem, nur ein Kissen, dieses aber weich. Im hinteren Bereich war ein kleiner Aufenthaltsbereich mit Tisch und Stuhl und Fernseher. Von dort führte eine Balkontür auf den Balkon, der aber nicht individuell war sondern rund ums Haus führte und auch andere Zimmer erreichte. Fenster und Tür ließen sich problemlos öffnen. Der Blick fiel auf den Hintertuxer Gletscher. Fenster und Tür hatten keine hinreichende Verdunkelungsmöglichkeit. Es gab keine Läden oder Jalousien und die Vorhänge waren dünn und lichtdurchlässig. Da man im vorderen Bereich schlief ging es. Das Zimmer hatte einige Heizungen, die aber nicht richtig regulierbar waren und einen veralteten Eindruck machten. Auch das Zimmer war stark veraltet, einfach, hatte ein häßliches Design und roch abgestanden. Es hatte einen alten Teppichboden, der keinen sehr guten Eindruck mehr machte. Eine Komplettrenovierung täte Not. Im Zimmer gab es weder einen Wasserkocher, noch einen Kühlschrank, noch einen Bademantel, noch Hausschuhe. Das gilt auch für das Badezimmer, das recht klein war. Dusche, Waschbecken und Armaturen waren veraltet und wiesen Abnutzungen auf. Es gab keine Tissuetücher und keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.
Das Hotel hat ein wirklich empfehlenswertes Wirtshaus mit einer Karte mit regionalen Spezialitäten. Vom Wiener Schnitzel vom Milchkalb bis zum klassischen Tiroler Gröstl, das ich gegessen habe, ist alles zu haben. Das Gröstl war vorzüglich und man wurde davon absolut satt, zumal mit der Rinderbrühe vorweg. Der Hit war, daß in der Nachsaison aufgrund der wenigen Gäste abends kein Buffet angeboten wurde und ich als Gast mit Halbpension daher ohne Aufpreis à la Carte essen konnte. Man hatte freie Auswahl in der Karte zum Nulltarif. Bei einem Hotel, das mit Halbpension unter 80 Euro pro Nacht kostete ein sagenhaftes Angebot! Ich habe vorweg eine Kichererbsen-Rinderbrühe gegessen und dann das Gröstl. Zum Nachtisch gab es eine Topfencreme mit Frucht. Die Getränke gingen extra, waren aber auch sehr gut. Guter Wein von Chardonnay bis Grünem Veltliner und eine gute Auswahl an Digestifs, namentlich Marille mundete gut. Die Bedienung im Restaurant war sehr freundlich und serviceorientiert und wollte es dem Gast ersichtlich Recht machen. Sie kümmerte sich auch um die Sauna. Es waren nur wenige – sechs – andere Gäste im Restaurant, als ich dort dinnierte. Man saß im Erdgeschoß in einer großen Stube mit Holzdecke. Das Lokal war gemütlich und urig. Im hinteren Bereich gab es zudem ein Kaminzimmer mit offenem Kamin. Das Frühstücksbuffet wurde im selben Raum angeboten und war sehr reichhaltig und gut mit Eiern, Rührei (ungewürzt), Schinken, Käse, Obstteller. Für den Tee lagen Zitronenscheiben und frischer Ingver bereit.
Der Service im Hotel war sehr reduziert. Als ich ankam war die Rezeption nicht besetzt und ein Hinweisschild dort angebracht, man möge im gegenüberliegenden Hotel einchecken. Bereits bevor ich das Haus betrat fuhr ein zum Hotel gehörender Lieferwagen mit Handwerkern vor. Einer der Männer lotste mich gleich zum gegenüberliegenden Hotel und begleitete mich dorthin. Auch dort war die Rezeption jedoch unbesetzt. Auch er konnte niemanden herbeiorganisieren. An der Eingangstür des eigentlichen Madseiterhofs fanden wir dann einen Umschlag mit meinem Namen kleben. Darin waren ein englischsprachiges Willkommensschreiben und meine Schlüsselkarte. Dennoch hätte ich gern eine Rezeption für weitere Informationen zur Verfügung gehabt. Ein Check-in fand insofern nicht statt. Er wurde beim Check-out nachgeholt. Dieser erfolgte dann am Abreisetag morgens und verlief rasch und problemlos. Es wurde ein Personalausweis verlangt.
Das Hotel liegt im hinteren Teil des Tuxer Tals kurz vor dem Hintertuxer Gletscher im Tuxer Ortsteil Madseit. Es handelt sich bei dem Ort um eine Ansammlung nur weniger Häuser. Zum Tuxer Gletscher fährt man mit dem Skibus rund zehn Minuten. Nach Mayrhofen braucht der Bus rund eine halbe Stunde. Von dort besteht Anschluß mit der Zillertalbahn nach Jenbach. Insofern liegt das Hotel recht abgelegen. In Madseit gibt es einige Wirtshäuser, u.a. eines im Hotel selbst. Die Einkaufsmöglichkeiten sind ansonsten recht beschränkt am Ort. Madseit liegt in 1402 m Höhe und hat daher ein wunderbares Höhenklima. Gerade im Frühling ist er für Allergiker zu empfehlen, da absolut pollenfrei. Ansonsten ist er auch für Skifahrer ganzjährig zu empfehlen und für Wanderer ein schönes Ziel.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Im Untergeschoß befinden sich ein Skiraum und ein Saunabereich. Der Saunabereich war, im Gegensatz zum Rest des Hauses, total neu und sehr modern und schön. Man findet viel Holz, Glas und moderne Fliesen zu einem hellen Ambiente. Im Gesamtraum stehen einige bequeme neue Liegen sowie ein Wärmekabine mit einem Photo von Luis Trenker und einem alten Ski als Türpfosten. Die Saunakabine ist ganz neu und nicht mit dem üblichen einfachen Planken ausgestaltet sondern mit dunklen Holplatten, die sehr ansprechend sind. An der Stirnwand ist ein Alpenpanorama in die Holzwand graviert. Ein rotes Licht schimmert dezent hinter den Rückenstützen hervor. Die Sauna ist absolut neu, sauber und gepflegt. Aufguß konnte man sich selbst machen. Die Sauna war aber kalt als ich saunieren wollte. Die Dame aus dem Restaurant schaltete sie mir ein. Sie war dann sehr heiß. Ein Dampfbad gibt es nicht obwohl es außen beworben wird. Es gibt auch keinen richtigen Auskühlbereich. Man kann im Ruhebereich lediglich zwei hochgelegene kleine Fenster öffnen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2019 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |