Giftun Azur Resort

Wir hatten 14 Tage Doppelzimmer mit Meerblick gebucht und dafür etwa 140,- Euro mehr gezahlt. Bei der Ankunft um ca. 21:30 Uhr wurden wir unterkühlt bis unfreundlich empfangen. Zwar erhielten wir ein Zimmer im sogenannten „T-Block“ – jedoch im Parterre, also komplett ohne Meerblick. Wir haben uns zunächst sehr freundlich, dann höflich aber bestimmt an der Rezeption beschwert. Jeder der dort tätigen Mitarbeiter vertröstete uns auf „später“, da momentan alles ausgebucht wäre. Insgesamt wurden wir dort viermal vorstellig. Auch unser Reiseleiter setzte sich für uns ein. Irgendwann platzte mir der Kragen. Ich erwähnte, dass ich dies bei Holidaycheck kritisieren werde und verlangte mehrfach energisch nach dem Hotelmanager, der angeblich gerade nicht erreichbar sei. Dies schien dann Wunder zu bewirken. Um etwa 14:00 Uhr des Folgetages suchte und fand uns ein Angestellter am Strand und präsentierte uns stolz ein freies Zimmer im „Dachgeschoss“. Wir revanchierten uns nun mit einem Trinkgeld und gaben seinem Drängen nach, nun doch nicht mehr mit dem Manager zu reden. Die Hotelanlage ist wirklich sehr in die Jahre gekommen. Einiges wäre wirklich dringend erneuerungsbedürftig. Trotzdem kann man dort einen angenehmen Badeurlaub verbringen. Die Gästestruktur war gemischt, viele Senioren aber auch Familien und eher wenig junge Paare, zum Großteil deutsche Gäste. Grölende/besoffene Proleten haben wir trotz AI nicht erleben müssen. Die Sauberkeit ist insgesamt gut, die Gartenanlage wird sehr gepflegt. Aber: Was absolut gar nicht geht, ist das nächtliche Bewässern der Gartenanlage mit Fäkalien. Wer in den späten Abendstunden mal durch die Gartenanlage läuft – und das muss eigentlich jeder, der in sein Zimmer will – wird unweigerlich mit ekelerregenden Gerüchen konfrontiert. Mal intensiv, mal nur latent. Selbst auf dem Gang unseres „Dachgeschosses“ stank es mitunter erbärmlich. Die Bestuhlung in den Restaurants und Außenbars müsste dringend erneuert werden, Diese ist absolut unbequem und für den Zweck völlig ungeeignet. Die Juni-Hitze von über 40° ist durch das trockene Klima und häufig angenehmen Wind am Strand eigentlich besser zu ertragen als erwartet. Ein Muss ist der Delphin-/Schorchelausflug mit Samir (www.SimSim-Reisen.de)! Auch der Schnorchelausflug nach Sharm El Naga mit Mohammed (www.marion-mohamed.com) ist sehr empfehlenswert und kostet nur 20,- Euro.

T-Block, 4. Etage, seitlicher Meerblick! Vorzüge des Zimmers: Sehr groß, gut klimatisiert, sehr schöner Ausblick, eigener Safe; die tägliche Befüllung der Minibar ist toll, ebenso der Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Nachteilig ist das Fehlen eines Aufzuges. Nun gut, Treppensteigen ist ja gesund! Abnutzungserscheinungen, merkwürdige Farbanhaftungen im Bad, tröpfelndes Duscherlebnis, teilweise sehr schlechter TV-Empfang, alte Geräte und alte Möbel... was soll's, man weiß ja, worauf man sich einlässt, und dass es eben kein Luxushotel ist. Unwohl fühlen muss man sich deswegen nicht. Leider habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, da ich erstmalig in Ägypten Urlaub machte. Aber Gäste und Animateure bestätigten, dass man hier wirklich vergleichsweise gut untergebracht wird.

Das Essen war qualitativ und quantitativ okay. Es gab immer reichlich Auswahl, und vor allem war es nicht dieser Standard-Kantinenfraß, den man sonst oft in großen Mittelklassehotels bekommt. Es wurde viel mit frischen Zutaten gearbeitet und nicht mit Dosengemüse z.B. Insbesondere das Nachspeisenbuffet war unglaublich umfangreich und viel schmackhafter als erwartet. Mir fiel es schwer, mich bei diesen Kalorienbomben zurückzuhalten. Etwas enttäuschend empfand ich die Fischgerichte. Hier hatte ich das Gefühl, dass es sich immer um die selbe Fischsorte handelte, die etwas „muffig“ schmeckte. Das Eis am Strand würde ich auch nicht unbedingt empfehlen wollen. Konsistenz und Geschmack wirkten (auch in Anbetracht der Umgebungstemperatur) sehr beunruhigend. Wider Erwarten hatten wir aber null Probleme mit Durchfallerscheinungen, obwohl wir wirklich – vom Leitungswasser abgesehen – alles ausprobierten.

Tja… den ersten (negativen) Eindruck des Personals habe ich ja eingangs bereits beschrieben. Ansonsten ist es natürlich gewöhnungsbedürftig, fast ausnahmslos mit männlichem Personal zu tun zu haben. Das übliche Klischee erfüllte sich bereits direkt nach Ankunft in unserem Parterrezimmer: Meine Freundin setzte sich kurz mit einer Zigarette allein auf den Balkon – und schwupps stand ein Angestellter vor ihr im Gebüsch und baggerte wild drauf los. Unfassbar!! Auch danach blieb sie nie lang allein, wenn ich mal außer Sichtweite war. Grundsätzlich wirken alle Angestellten sehr fleißig und immer beschäftigt, und man beneidet sie nicht angesichts der unmenschlichen Temperaturen, insbesondere die Kellner am Strandrestaurant. Die Freundlichkeit war sehr unterschiedlich. Meist wurde man recht zügig nach einem Getränkewunsch befragt. Danach wurde man dann jedoch meist ignoriert. Einigen freundlichen Kellnern gaben wir auch Trinkgeld, nur haben wir diese Kellner dann tagelang nicht mehr gesehen. Merkwürdig! Manch Angestellte grüßten sehr freundlich, zum Teil wirkte die Freundlichkeit aber auch sehr aufgesetzt. Die Zimmerreinigung war trotz eines frühen und „üppigen“ Trinkgeldes eher bescheiden (Sand, schmutziges Geschirr, u.a.) und lieblos. Zwei Mängel (defekter Safe, defektes Licht im Bad) wurden recht zügig beseitigt.

Die direkte Strandlage ist natürlich toll, der Strandabschnitt soll zudem einer der schönsten in Hurghada sein. Sehr ärgerlich ist jedoch die nicht gegebene Weitläufigkeit des Strandes durch penetrante Absperrmaßnahmen der jeweiligen Hotels. Richtung Süden kann man noch etwa 300 Meter entlang laufen, wobei dort das Wasser durch die zahlreichen Yachten und durch eingeleitete Abflüsse (!), aber auch durch Hinterlassenschaften der Badegäste sehr verunreinigt ist. Es gibt tatsächlich Abflussrohre, die eine trübe Flüssigkeit direkt vorn am Strand ins Meer leiten. Unfassbar!! Und das passiert bereits wenige Schritte neben dem Giftun-Strand. Zum Glück ist die Strömung meist so, dass der Dreck nicht in Richtung Giftun Azur gespült wird. Empfehlenswert ist es, zum Nachbarhotel in nördliche Richtung zu gehen (Siva Grand Beach). Dazu muss man vorsichtig um eine ins Meer führende Mauer rumlaufen/-schwimmen und hat dann Zugang zu einer herrlichen Landzunge mit Karibikflair. Der durch eine Schnur begrenzte Badebereich des Giftun-Azur-Strandes ist wirklich ziemlich klein. Weiter raus zu schwimmen ist dort eher gefährlich, da dort reger Bootsverkehr herrscht. Aber wie gesagt, an der Landzunge lässt es sich auch prima schwimmen. Wer ein wenig „schnupperschnorcheln“ will, überquert den Strand des Siva Grand Beach und begibt sich zu dortigem Restaurant-Steg. Dort gibt es zahlreiche bunte Fischschwärme, sogar zwei Kofferfische haben wir dort entdeckt. Leider war das Meer meist so unruhig, dass man nicht sehr tief sehen konnte. Freie Liegen waren eingentlich immer irgendwo zu finden, auch wenn diese zum Teil schon auseinander fielen. Aber mit 'ner Matte drauf war das kein Problem. Liegenreservierung gegen Bares haben wir uns geschenkt! Notfalls kann man eine Liege auch mal selbst ein paar Meter in die gewünschte Richtung bewegen, z.B. unter eine Palme am Wasser. Die Einkaufsstraße hinter dem Hotel ist wirklich nur etwas für Touristen mit starken Nerven. Wir wurden wirklich permanent, angehupt, angesprochen und angefasst, teilweise sogar auf aggressive und beleidigende Art, wenn man diese Menschen einfach ignoriert.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Strand habe ich mich oben unter "Lage" bereits ausführlich geäußert. Der Pool ist sehr veraltet (wie eben vieles in diesem Hotel), aber zumindest hat er nicht nach Chlor gestunken. (Chlor stinkt erst dann, wenn er mit Urin reagiert!) Die Poolbar war immer sehr voll, und dort roch es leider auch etwas unappetitlich. Aber am Meer will ich Meer und keinen Pool, also was soll's. Die Strandanimation war okay, wobei der ein oder andere Animateur doch eher lustlos wirkte. Das Abendprogramm war eben das übliche Kinder- bzw. Touristenprogramm und eher nichts für meinen Geschmack. Aber den Gästen schien es sehr gut zu gefallen, Sitzplätze waren fast nie vorhanden, wobei die Sitzgelegenheiten äußerst unbequem waren. Die Hotel-Disco am Strand kannste vergessen, das ist nichts! Mehr als drei-vier Gestalten haben sich dort nie verirrt. Open-Air wäre natürlich viel schöner, aber dann gäbe es auch entsprechenden Lärm, der wieder einige stören würde. Das "Theater" über der Disco wurde durch die WM-Übetragungen blockiert. Und das war wirklich eine tolle Sache! Man wurde mit Getränken versorgt und konnte auf Großbildleinwand die Spiele anschauen. Sehr schön!!