Globales Maioris

Zuerst das Positive: Wir hatten das Maioris für eine Nacht gebucht, da wir unseren Urlaub um einen Tag verlängert hatten. Das Maioris ist eines der wenigen Hotels, die so flexibel sind und auch die Buchung einer einzigen Übernachtung akzeptieren. Aufgrund unseres geschäftlichen Hintergrunds war uns ein Internet-Anschluss wichtig. Bei der telefonischen Buchung wurde uns auf Nachfragen erklärt, dass es in den Zimmern WLAN gäbe. Dem war nicht so. Es gibt lediglich einen WLAN-Bereich gegenüber der Rezeption. Das gesamte Hotel sollte dringend renoviert werden. An der Fassade bröckelt der Putz. Die Zimmermöbel sind komplett abgegriffen. Die Matratzen sind eine Katastrophe. Wir haben dort Gott sei Dank nur eine Nacht geschlafen, das hat uns allerdings gereicht. Wir haben am nächsten Morgen jeden einzelnen Knochen gespürt. Das Doppelbett wies eine Breite von 1.40 m. Wie dort zwei große Menschen schlafen sollen, ist mir ein Rätsel. Das gesamte Zimmer roch sehr unangenehm nach Desinfektionsmitteln. Trotz Lüften wollte sich der Geruch nicht verflüchtigen. Es gab kein hoteleigenes Duschgel oder Shampoo, noch nichtmal einen Seifenspender im Bad. Das ist in Deutschland Voraussetzung für eine Zwei-Sterne-Klassifizierung. Hier Fehlanzeige. Keine Kofferablage. Kein Kühlschrank im Zimmer, in dem man zumindest mal eine Wasserflasche hätte kühlen können. Das All-Inclusive Abendbrot war nichts für uns. Zu sehr britisch ausgerichtet, keine landestypischen Speisen. Eher Masse statt Klasse. Der arme grüne Spargel: ungesalzen und angebrannt, also ungenießbar. Das Frühstück war dementsprechend: an den zwei (!) Kaffeeautomaten gab es für 20 min keine sauberen Tassen mehr. Der Orangensaft war angerührtes Pulver mit Wasser. Das Obstangebot beschränkte sich auf geschnittene Orangenscheiben (die um 10.00 Uhr alle waren) und Melonenscheiben sowie Obst aus der Dose. Käse habe ich nirgends erblicken können. Keinen Schinken, nur Salami. Der Poolbereich ist derartig eng mit Liegen vollgestellt, dass man Mühe hat, auf diese zu krabbeln. Das schafft allerdings Nähe zum Nachbarn, gewollt oder ungewollt. An der Poolbaar kann man sich Getränke holen. Auf meine Frage nach einem Aschenbecher bekam ich von dem Barmann mit einem Augenzwinkern einen Plastikbecher mit einem Schwapp Wasser darin. Positiv: Es gibt einen Lifeguard am Pool, der ein Auge auf die im Wasser tobenden Kinder hat. Aufgrund der Lage des Hotels empfiehlt sich auf jeden Fall ein Mietwagen. Fazit: Das Personal ist wirklich sehr, sehr freundlich und überaus bemüht. Die Zimmer sind zumindest sehr sauber. Aber 4 Sterne sind das niemals.

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