- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir haben im September/Oktober 2010 unseren Sommerurlaub im Dream Gran Castillo gebucht und hatten aufgrund der 5 Sterne entsprechende Erwartungen: Mit rd. 280 Zimmern darf die Anlage als eher groß bezeichnet werden, was aber aufgrund des verwinkelten Baustiels (zahlreiche Gebäudeteile) nicht auffällt. Die gesamte Anlage ist sauber; während unseres Aufenthaltes wurden Ausbesserungen (Malerarbeiten) an Holzbauteilen durchgeführt. Die Pools wurden regelmäßig gereinigt und sogar die Wasserqualität geprüft. Der Essensbereich (Terrasse) scheint nachträglich über den Hauptpool gebaut worden zu sein, um den Gästen einen entsprechenden Essensflair anbieten zu können. Ein Teil des Pools führt also unterhalb der Terrasse her, was u. E. ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellt. Wir fragen uns, wer das mitbekommt, wenn unter der Terasse sich jemand den Kopf stößt (Kinder?) und im Wasser ohnmächtig wird. Beim Frühstück war freie Platzwahl, beim Abendessen (2 Essenszeiten) gab es einen festen zugewiesenen Tisch. Die erste Abendessenszeit ist mit 45 min. viel zu kurz angesetzt. Man wird allerdings auch nicht rausgeschmissen, wenn das Essen länger dauert. Wir hatten All-Inklusive gebucht (war preiswerter als Halbpension). Bis 24.00 Uhr waren somit alle gängigen Getränke (auch Hausweine, Sangria und ausgewählte Cocktails) inklusive. Leider gab es aber immer wieder Schlangen an den wenigen Ausgabepunkten, was aufgrund der Wartezeiten gemütlichen Abenden leider sehr abträglich war. Ebenfalls leidet der Service bei All-Inklusive sehr (siehe Service). Während unseres Aufenthaltes waren überwiegend englische und spanische Urlauber zugegen. Abends traf man diese häufig in größeren lautstarken Gruppen an, so dass zeitweise eine Gemütlichkeit beim abendlichen Wein nicht oder erst auf der zimmereigenen Terrasse aufkam. Entsprechend ist das Sprachangebot im Hotel. An der Rezeption konnte zwar immer deutsch gesprochen werden, im Restaurant hingegen konnten die meisten Kellner kaum englisch. Bei den Reinigungskräften war auch Englisch die Sprache eines fernen Planeten. Es gab sowohl tagsüber als auch am Abend eine Animation (auch für Kinder). Das Sportangebot war übersichtlich. Die Animateure sprachen ebenfalls kein deutsch. Für All-Inklusive-Urlauber ist der Wellness-Bereich sowie das Fitnessstudio an allen Tagen kostenlos. Der Fitness-Raum sah sehr ordentlich aus. Sowohl die Cardio- als auch die Kraftgeräte wirkten gepflegt. Der Pool im Wellnessbereich war angemessen gross und bot übliche Anwendungsmöglichkeiten (Düsen, Whirlpool-Liege, etc.). Es gab eine Dampf- sowie eine finnische Sauna. Beide haben uns nicht überzeugt. Der Zustand der finnischen Sauna war schlecht bei einer Temperatur von nur 75 C. Verwundert hat uns auch, dass das Hotel an einigen Stellen Regeln aufstellt (z. B. lange Hosen für Männer beim Abendessen, Kinderverbot im Whirlpool, etc.), die Einhaltung dieser Regeln aber nicht überwacht. Zusammenfassend kann der nicht luxusorientierte Urlauber in dem Hotel gut Urlaub machen, wer das "Etwas Mehr" möchte ist in diesem 5 Sterne-Hotel allerdings fehl am Platz.
Wir haben ein Zimmer mit Meer-Blick gebucht und hatten diesmal wirklich Glück. Unser Zimmer war toll - groß, sehr nett und hell ausgestattet mit riesiger Balkon-Terasse und Blick auf Fuerteventura. (Klimaanlage, TV, Minibar, Safe (ohne weitere Kosten) und Telefon vorhanden) Unser Zimmer wurde täglich gereinigt (im Wesentlichen der Boden). Uns hat es ausgereicht. Pingelige Urlauber werden feststellen, dass in 2 Wochen nicht einmal über den Hochschrank Staub gewischt wurde. Handtücher wurden bei Wunsch ausgewechselt.
Die Essens-Auswahl an sich beurteilen wir als ausreichend. Jeden Abend gab es Fleisch, Fisch, Salate in unterschiedlichen Darreichungsformen. Natürlich war das Essen (Frühstück, Nachtische, etc.) insbesondere auf die englische und spanische Zielgruppe ausgerichtet. Leider hat allerdings häufig die Qualität des Essens - insbesondere des Fleisches - nicht gepasst. Der zuständige Koch besann sich leider mehr auf seine Annimationsfähigkeiten als auf seine Kochkunst. Das Fleisch (egal welche Richtung) war in der Regel von Schuhsohlen nicht zu unterscheiden, total zäh. Ein mitteleuropäisch saftiges Fleischstück suchte man selbst bei entsprechender Bestellung vergeblich. Einmal in der Woche wurde gegrillt. Das Fleischangebot war so verbrannt, dass eigentlich eine neue Farbe nach schwarz (ich weiss: Schwarz ist keine Farbe) erfunden werden müsste. Wirklich unmöglich! Was soll man sagen, man findet sicherlich jeden Abend etwas zu essen aber Genießen in einem 5-Sterne-Haus ist etwas anderes. Der Ordnung halber sei noch gesagt, dass das Hotel auch ein kostenpflichtiges A-La-Carte-Restaurant bietet. Wir empfanden es bei einer Besichtigung nicht als gemütlich und haben es daher nicht genutzt.
Im Service-Bereich ist dieses Hotel keinesfalls 5-Sterne würdig. Selbst 4 Sterne und unter Einbeziehung eines Spanien-Bonuses würden wir diesem Hotel nicht geben. Besonders ärgerlich ist das allmorgendliche "Um-die-Tassen & Messer-Betteln". Alle Tische wurden zwar recht zeitnah abgeräumt, keiner aber wieder zeitnah und insbesondere vollständig aufgedeckt. Ein Ärgernis weil die Kellner auch "8x" an einem vorbeilaufen können, ohne auf Ansprache und flehentliches Gestikulieren zu reagieren. So etwas unaufmerksamens - und wir haben schon viele Hotels erlebt - ist uns noch nicht untergekommen. Aufgrund des All-Inklusive konnte man die Kellner auch am späteren Abend nicht als Dienstleister nutzen. Sie waren nur für das Tische-Abräumen zuständig. Wir durften uns hingegen in die All-Inklusive-Schlange stellen. Leider überschattet dieser Eindruck gelegentliche positive Serviceleistungen, wie eine umgehende Bearbeitung einer Reklamation an der Rezeption.
Die Hotelanlage liegt direkt am Meer am Playa de Las Coloradas, einem kleinen von Ebbe und Flut gekennzeichneten Sand- und Steinstrand, der nicht wirklich zum Baden einlädt. In rd. 25 Min. Fussmarsch kann man an der Promenade den Yachthafen (Marina Rubicon) erreichen. Hier finden sich einige Geschäfte und insbesondere Restaurants. 2 mal in der Woche findet hier ein kunsthandwerklicher Markt statt. Die Promenade führt weiter bis nach Playa Blanca (am Playa Dorada vorbei) und ist insbesondere für Jogger und Radfahrer ein Paradies. Als abendlichen Spaziergang waren uns die Strecken aber zu lang; wir haben das Auto vorgezogen. In Playa Blanca erwartet den Urlauber eine schöne Strandmole mit überwiegend Restaurants sowie eine nett angelegte Einkaufsstraße mit unzähligen Parfümerien und Elektrogeschäften. Für die Frauen: Es gibt einen kleinen Mango-, einen Esprit- sowie einen tollen Schmuckladen ;o) Abendunterhaltung (Discotheken) sucht man in den beschriebenen Orten allerdings vergeblich. Nachtleben findet hier nicht statt. Östlich vom Hotel liegen die fußläufig erreichbaren Papagayo-Sandstrände. Man muss allerdings zu Fuß zunächst einen kleinen Berg überwinden, um den ersten Badestrand zu erreichen. Die Strände sind nicht überlaufen aber auch wenig touristisch erschlossen. Es gibt lediglich am hintersten Strand eine "Bude", an der Getränke, Eis, etc. gekauft werden können. Die Strände sind auch mit dem Auto zu erreichen. Für nur 3,00 € darf eine nicht asphaltierte Straße zu den Stränden benutzt werden. Insgesamt empfiehlt sich die Anmietung eines Autos, um die sonstigen Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden. Ich verzichte an dieser Stelle auf die Bauwerke und die Bedeutung des Cesar Manrique für diese Insel einzugehen und bitte um eigene Erkundung. Mit dem Auto haben wir vom Flughafen bis zum Hotel 40 Min. benötigt. Man schafft es auch in 30 Min., wenn man sich nicht in dem Sackgassengeflecht verirrt. Die Spanier lieben es, Straßen und Parkplätze dort zu bauen, wo weder Baum noch Strauch noch Haus steht ...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
siehe Ausführungen unter "Allgemein"
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |