Mein Mann und ich hatten nach einem Jahr wieder Mal dringend Urlaub nötig. Wir entschieden uns für Lanzarote und nach einigem Überlegen für das Gran Castillo. Der Empfang war freundlich, von unserer Junior-Suite waren wir gleich am Beginn sehr überzeugt. Wie schon davor in verschiedenen Hotelbewertungen gelesen, kann ich nur bestätigen, dass die Zimmer grosszügig und gut ausgestattet sind. Es war auch alles immer tip-top sauber. Es gibt auf dem sehr grossen aber recht kurzem Bett nur eine Decke für 2 Personen, was ich persönlich nicht mag. So habe ich am zweiten Abend um eine zusätzliche Decke gebeten, auf die ich fast eine Stunde warten musste. Am nächsten Tag war das Zimmermädchen zu fleissig und hat mir die Decke wieder weggenommen. Ich hab wieder eine bestellt und musste fast eineinhalb Stunden warten, trotz mehrerer Anrufe bei der Rezeption. Naja. Am selben Abend mussten wir feststellen, dass unser Zimmer im östlichen Trakt des Hauses sehr nahe am Nachbarhotel liegt, und dieses hat seinen Technik-Bereich in Hörnähe zu den Zimmern in diesem Teil des Gran Castillo. Das äussert sich durch ein sehr unangenehmes, 24-stündiges Pfeifen, das besonders Laut war, wenn wir die Türe der zu unserem Zimmer seitlich liegenden Terasse geöffnet hatten. Diese war also praktisch nicht benutzbar und ausserdem war sie kahl und ungemütlich, sodass wir uns dort gar nicht aufhalten wollten. Wir haben das unangenehme Geräusch der Hotelleitung gemeldet, die konnten natürlich nicht so kurzfristig etwas daran ändern, boten uns aber ein Ersatzzimmer an. Wegen der schönen Aussicht haben wir darauf verzichtet, im Schlafbereich direkt war das Pfeifen eigentlich nicht zu hören. Wir haben Halbpension gebucht, was wir aus unserer Sicht nicht empfehlen können. Am 2. Abend wollten wir gerne auf der Terasse essen. Dort war leider kein Tisch frei. Die erste Reaktion des Kellners war, dass wir 20 Minuten warten müssen. Wir haben sofort protestiert und gefragt, warum die Brücke, die über ein Swimmingpool führt und auf der sich ca 10 Tische befinden, offensichtlich nicht benutzt wird. Es wurde uns erklärt, das sei nur heute wegen zu wenig Personal. Im Speisesaal wollten wir nicht essen, er ist nicht sehr gemütlich, hellblau/weiss und sehr grell beleuchtet. Man hat eher das Gefühl, in einer Kantine zu sitzen. Aber das ist Geschmackssache, wir bevorzugten die 'Terasse. Wie sich herausstellte, war die allabendliche Suche nach einem Tisch jedes Mal eine Herausforderung, die Brücke blieb geschlossen. Für über 200 Gäste, die zu der Zeit im Hotel waren, standen 11 Tische auf der überdachten Terasse zur Verfügung. Auch das haben wir der Hotelleitung gemeldet, mit dem Erfolg, dass ab dem nächsten Abend ein blaues Band die Tische auf der Brücke endgültig für geschlossen erklärte, obwohl uns die sehr nette Direktionsassistentin versichert hat, es dürfte nicht vorkommen, dass Gäste keinen Platz bekommen. Naja. Nach 10 Tagen Verköstigung am Buffet hatten wir entschieden, auswärts essen zu gehen. Leider gibt es kaum Abwechslung, ich konnte die haudünnen, gegrillten Fleischstückchen mit den ewig gleichen Beilagen einfach nicht mehr sehen. Auch die Vorspeisen hatten mich etwas enttäuscht, die ich sonst so sehr liebe. Es waren meist 3 Mayonnaisesalate und verschiedene Fischgerichte im Angebot, die sich ständig wiederholt hatten. Die Suppern waren durchwegs ohne Geschmack. Mein Mann war allerdings von den Nachspeisen sehr begeistert. Auch am Frühstück war nichts auszusetzen, der Kaffee war gut, die Auswahl reichlich, nur 2 Mal hat die Butter geschmeckt wie alter Käse, einmal war sie schimmlig, wurde aber sofort von der Küche ersetzt. Wer im Gran Castillo bucht, sollte sich gleich einen Mietwagen dazu nehmen, es liegt weit ab vom Schuss. Alles in allem hatten wir 2 schöne Wochen. Ich würde jedoch sagen, dass das Gran Castillo seine 5 Sterne, die es offiziell hat, nicht verdient. Es fehlt ein bisschen das Besondere, die Liebe, die in jedem Detail stecken könnte.

Zimmer

Sehr gut