Grand Makadi

Ein absolutes Plus des Hotels ist das vorgelagerte Korallenriff, wo man sich selbst im Januar bei ca. 25 Grad Wassertemperatur wie in einem Aquarium fühlt. Wer in einem 5-Sterne-All-Inclusive-Hotel ein 5-Sterne All-Inclusive-Service erwartet ist hier fehl am Platz: Das Essen ist bestenfalls mittelmäßig, der Kaffee besteht aus Wasser mit Kaffeegeschmack, der Saft aus Wasser mit wahlweise Orangen- bzw. Ananasgeschmack. Aber für alles gibt es eine Lösung: ordentlichen Kaffee, frisch gepressten Saft und annehmbares Essen gibt`s gegen schlappe Aufpreise von umgerechnet 4,50 für Saft oder Kaffee und das Essen in den Themenrestaurants je nach Gusto für 10-20 Euro extra. Ägptischer Tischwein ist natürlich inklusive - allerdings hat sich das Personal zu Sylvester eine besondere Verkaufsstrategie für den Wein à la Carte zu astronomischen Preisen ausgedacht: der ägyptische Tischwein verwandelte sich schlagartig am Sylvesterabend in Essigessenz (und am nächsten Abend auf wundersame Weise wieder zurück) - als dezenter Wink mit dem Zaunpfahl, dann doch in die Tasche zu greifen. Das Personal war auch immer bemüht, den Gästen unnötiges Aussetzen von UV-Strahlen zu ersparen - schon in der Frühe beim Frühstück wurde nur ein Teil der verfügbaren Tische auf der Terrasse eingedeckt und wenn diese besetzt waren, konnte man sich nicht an die ungedeckten Tische setzen (hier der Kaffee nur gegen Bezahlung, siehe oben) - es folgte ein Hinweis in miltärischem Ton, dass man sich doch in den geschlossenen Frühstücksraum zu begeben habe. Das Benutzen der Einrichtungen der angrenzenden Hotels (wobei völlig unübersichtlich ist, ob man sich nun gerade im Grand Makadi, Makadi Palace, Makadi Spa oder Makadi xyz befindet) kann man sich - entgegen der Ausschreibung - mit noch ein Bändchen am Arm und 10 € Cash erkaufen. Auch die Badewanne im Zimmer sorgte für leichtes Befremden: die einst weisse Oberfläche war mit einer rötlich-braunen unabwaschbaren Schicht überzogen, wo selbst Domestos an seine Grenzen stoßen würde. Fazit: Wem Genüge damit getan ist, nicht zu hungern und sich den Tag am Strand und beim Schnorcheln zu vertreiben - prima. Wem es fremd ist, in einer riesigen abgeschotteten Feriensiedlung seinen Urlaub zu verbringen und sich über regelmäßige lautstarke Diskussionen anderer Gäste mit dem Personal zu wundern - weil sie gerade wegen irgendetwas mal wieder abgezockt werden - dann wird der Tauchkurs im städtischen Hallenbad zur überlegbaren Alternative. Wir sind froh, es mal ausprobiert zu haben und zu wissen, was wir in Zukunft nicht mehr tun.

Beliebte Aktivitäten

• Strand