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Anni & Wolfgang (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • April 2007 • 1 Woche • Strand
Reine Ansichtssache, oder doch nicht ?
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Es ist in den bisherigen Kommentaren schon alles über die objektiven Gegebenheiten gesagt worden (Anzahl der Zimmer, Größe des Areals, Entfernung zum Flughafen, Umgebung, usw.). Wir beschränken uns daher auf subjektive Aussagen. Die vorliegenden Bewertungen sind sehr widersprüchlich. Wir haben vor Ort einige Lobeshymnen nachvollziehen können, andere dagegen überhaupt nicht. Etliche Kritikpunkte schienen uns überzogen, manche hätten wir noch schärfer formuliert. Man muß wirklich von seinen eigenen Erwartungen und Anforderungen ausgehen und die Wirklichkeit daran messen. Und so haben wir es gesehen: Die gesamte Anlage mit Grünflächen, Pflanzen, Wegen und Gebäuden hat uns sehr gut gefallen. Alles sehr gepflegt, sauber und optisch reizvoll. Der Strand gehört sicherlich zum besten, was die Karibik zu bieten hat. Man kann wunderbar schwimmen, je nach Wellengang, oder lange Strandspaziergänge machen. Also alles im grünen Bereich ? Leider nein, denn die Größe des Hotelkomplexes mit den daraus resultierenden Gästezahlen und die enge Bebauung des Küstenstreifens mit vielen weiteren Hotels macht aus einer Ferienidylle eine Urlaubsmaschine mit den weiter unten beschriebenen Folgen. Vielleicht waren wir auch etwas zu erwartungsvoll gewesen, denn vor 8 Jahren hatten wir im damaligen Hotel Fiesta Beach einen wunderschönen Urlaub verlebt. Alles war überschaubar, ruhig, sehr persönlich und qualitativ hochwertig. Das ist bei der Umwandlung zum Palladium-Komplex leider auf der Strecke geblieben. Wer im Palladium-Komplex Urlaub machen möchte, sollte sich das Hotel Palace oder die dazu gehörenden Royal Suites ansehen. Dort schien es insgesamt ruhiger und überschaubarer zuzugehen. Auch die Zimmer des Hotels Punta Cana scheinen empfehlenswert, da sie z. T. direkt am Meer liegen. Wie immer, ist auch hier Vorsicht bei den angebotenen Ausflügen geboten. Wir haben von anderen Gästen Klagelieder über falsche Versprechungen, zu hohe Preise und Massenveranstaltungen gehört. Unser Resumee ist einfach: Nie wieder in die Dominikanische Republik, weil dort der Massentourismus exzessiv betrieben wird und ein „empfehlenswertes, gigantisches Paradies mit 5*“ sicherlich nur noch an anderen Orten zu finden ist. Ein Reiseleiter hat uns vor Ort erzählt, daß die Bettenanzahl in der Region Bavaro in den nächsten Jahren verachtfacht werden soll. Na denn, viel Spaß !


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wir waren in einem 5*Sterne-Hotel und hatten ein „De-luxe-Zimmer“ (Villa 72). Da waren die Erwartungen natürlich entsprechend. Vorgefunden haben wir einen recht großen Raum mit guten Betten, kostenlosem Safe, Fernseher mit DW, einer ovalen Badewanne mit Massagedüsen (wer badet denn in diesem Klima im Zimmer ?) mitten im Raum, eine gemauerte Dusche mit defekter Tür, WC, Waschbecken und Schränke mit viel zu wenig Ablageflächen. Alles war schon ziemlich abgewohnt, und die Probleme mit dem Waschbecken sowie der WC-Brille haben wir bereits erwähnt. Ergänzend ist noch zu sagen, daß die Zimmertüren bauartbedingt nur mit viel Kraftaufwand und entsprechendem Knall zu schließen waren. Man wußte also Tag und Nacht immer genau, wer wo sein Zimmer verlassen hat. Worin das „De-luxe“ bestand, hat sich uns nicht erschlossen.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Wir fassen uns kurz. Das Essen war reichhaltig, entsprach aber in der Qualität und der „Raffinesse“ keinesfalls den Ansprüchen, die man an ein 5*-Haus stellen kann. Trotzdem hätten wir damit leben können, wenn uns die Größe vor allem des Hauptrestaurants nicht immer genervt hätte. Daß es zu bestimmten Zeiten Warteschlangen an der Tür gab, ist angesichts der Massen zu verstehen, und darauf kann man sich einstellen. Nicht verstanden haben wir, warum morgens immer 10-12- Personen vor der Eierbratstation Schlange stehen mußten. Der Koch hatte zwar eine große Herdplatte vor sich, bearbeitete aber immer nur der Reihe nach die Bestellungen. Wer ein Spiegelei wollte, bekam es gebraten, und die Wartenden durften zuschauen. Dann kam der nächste Gast dran und ließ sich z. B. drei Rühreier braten. Und wieder schauten zwanzig hungrige Augen zu. Es gab also keine Behälter mit fertigen Eiern, zumindest im Restaurant Behique, wie man das von anderen Hotels kennt. Hier war die Organisation stark verbesserungsbedürftig. Aber der Lärm im Hauptrestaurant war das schlimmste. Hunderte von Gästen, die sich laut unterhielten oder schrien (nicht nur Kleinkinder), Musikgedudel, klapperndes Geschirr auf den Transportwagen oder an den Abräumstationen, ab und zu auch mal fallende Teller oder Besteck und allgemeine Hektik - es fehlten nur noch Lautsprecherdurchsagen und wir hätten uns wie im Frankfurter Hauptbahnhof gefühlt. Wohltuend anders war es mittags im kleineren, in Strandnähe gelegenen Restaurant La Uva, das war aber abends leider geschlossen.


    Service
  • Eher gut
  • Wir waren mit dem Service insgesamt zufrieden. Es gab viele freundliche Menschen, aber auch einige, denen man die Unlust am Gesichtsausdruck ablesen konnte. Wie im richtigen Leben eben. Außerdem hielten wir dem Personal zugute, daß es angesichts der Größe des Hotels und den damit verbundenen Organisationsproblemen nicht einfach war, optimalen Service zu bieten. Wenn z. B. im Speisesaal Hunderte von Urlaubern gleichzeitig betreut werden sollen, ist das ohne Pannen nicht machbar. Das sieht dann so aus, daß Frühstückstische sehr zögerlich gedeckt werden, und wenn man Platz genommen hat, kommt vielleicht jemand und bringt Kaffeetassen. Die Bitte um Besteck wird so erfüllt, daß jemand anderes eine Gabel und einen Kaffeelöffel bringt. Das fehlende Messer klaut man sich am besten vom Nebentisch, weil es sonst noch länger dauern würde. Und mit etwas Glück hat man Kaffee in der Tasse, bevor die Hälfte des Essens schon verzehrt ist. Es wieselten immer Bedienungskräfte durch den Saal, aber ohne erkennbares System und ohne feste Zuordnung von Tischen. Wir haben selten mehr als einmal mit einer bestimmten Person Kontakt gehabt. Das Personal in den verschiedenen Bars können wir eigentlich nur loben. Wir haben sie manchmal regelrecht bewundert, wie gelassen und höflich sie das Auftreten der Amerikaner und Kanadier mit deren Aufforderung, die Thermosbecher mit Rum und Wodka randvoll zu füllen, hingenommen haben. Nach Bezug des Zimmers haben wir festgestellt, daß das Wasser im Waschbecken nur sehr, sehr langsam abfloß. Und die WC- Brille war so lose, daß man Gefahr lief, sich gemeinsam mit ihr auf dem Fußboden wiederzufinden. Unsere Reklamation wurde freundlich aufgenommen. Nach zwei Tagen floß das Wasser richtig ab, aber bis zur Abreise hatten wir das Vergnügen, auf dem WC-Sitz zu jonglieren. „Manana“ wird das sicher erledigt !


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Dazu ist von anderen Urlaubern schon alles gesagt worden.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Jetzt wird es wieder sehr subjektiv. Wir fanden das ewige Musikgeplärre an der Poolbar und am Strand lästig und viel zu laut. Wenn es wenigstens landestypische, melodische Musik gewesen wäre ! Aber nein, immer viel Elektronik und Rap und Gestammel. Die herrlichen Ruhepausen dazwischen waren leider viel zu kurz (für uns !). Mit den Animationen haben wir uns nicht beschäftigt. Es war aber nicht zu übersehen, daß es Wettbewerbe gab, bei denen es um möglichst viel Bierkonsum in kürzester Zeit ging. Wer´s mag ! Die Anzahl der Liegen war nicht ausreichend, und Schattenplätze gab es für diese Menschenmassen nicht genug. Folge: Ab 5 Uhr morgens begann das übliche Handtuchwandern. Solange das Hotel nicht willens ist, einen Aufpasser hinzustellen, der das überwacht und unterbindet, wird sich nichts ändern. Die Ignoranz der Gäste ist unerschütterlich.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Mehr Bilder(6)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im April 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Anni & Wolfgang
    Alter:61-65
    Bewertungen:109