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Sascha (19-25)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • Januar 2008 • 2 Wochen • Strand
Traumurlaub ist Nervensache
5,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Wie in anderen Bewertungen bereits erwähnt, teilt sich das Grand Palladium Bavaro Resort & Spa die riesige Anlage mit zwei weiteren Hotels der Kette, dem Palace (inkl. Royal Suites) und dem Punta Cana Resort. Die Zimmer verteilen sich auf mehrere (einstöckige) Bungalows, die wie eine Dorflandschaft in die traumhafte, liebevoll gepflegte Gartenanlage eingepasst wurden. Auch wenn das Hotel bereits einige Jahre existiert, so ist die Einrichtung doch modern und sehr sauber. Dank zahlreicher, typischer Details (viele Holzarbeiten, schmale, gepflasterte Wege, geflochtene Dächer) und nicht zuletzt der allgegenwärtigen Vegetation geht das Karibik-Flair niemals verloren. Bei unserem Besuch Mitte Januar war die Gästestruktur bunt gemischt - viele Europäer, aber auch Nord- und Südamerikaner sowie Kanadier, die teils etwas lauter sind als der erholungsuchende Deutsche es vielleicht gewohnt ist. Das war aber allerhöchstens amüsant zu sehen und nach wenigen Tagen der Gewöhnung nicht mehr störend. Für Familien mit Kindern stellt das Hotel einen Miniclub mit Betreuungspersonal in Strandnähe bereit als auch eine große, aufblasbare Wasserrutsche und die obligatorische Minidisco am Abend. Schön: Abgesehen von den Bungalows, findet sich keine einzige Treppe im gesamten Hotelbereich. Leichte Steigungen werden durch Rampen überbrückt, was auch Behinderten sehr zu Gute kommt. Wir hatten Mitte Januar durchgehend ca. 30 Grad und nur an den letzten beiden Tagen Regen. Zur Anlage lässt sich sagen, dass zwar alle drei Hotels des Areals zur selben Hotelgruppe gehören und auch mit 5 Sternen bewertet wurden, das Bavaro jedoch unserer Meinung nach in einer anderen Liga spielt. Lobby, Restaurant, sogar die Qualität des Essens - alles wirkt durchdachter, eingespielter, qualitativ hochwertiger. Wir können hier jedoch nur den Vergleich zwischen Bavaro und Palace ziehen und empfehlen in jedem Fall ersteres.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Auch hier können wir uns anderen Bewertungen nur anschließen. Unser Zimmer war sehr schön eingerichtet mit Safe, Schreibtisch, Couch und Kingsize-Bett. Das Badezimmer mit Jacuzzi ist riesig, selbst die Toilette befindet sich hinter einer extra Glaswand. Dazu ein Fön, täglich frische Handtücher zum Duschen und Hände waschen (Badetücher extra erhältlich). Die Minibar wird 3-4x die Woche gefüllt, zusätzlich gibt es eine Kaffeemaschine. Auch Bügelbrett und Bügeleisen sind für den Notfall vorhanden, der Fernseher empfängt DW-TV und ProSieben. Sat1.Welt, was für Nachrichten und ein wenig Unterhaltung zwischendurch völlig ausreicht. Gegen Aufpreis wäre auch ein N64 zum Spielen erhältlich gewesen. Der Balkon lädt an Regentagen zum Verweilen ein und ist für 2-3 Personen ausreichend groß - zwei Stühle und ein kleiner Tisch sind vorhanden.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Die gesamte Anlage verfügt über mehrere Haupt- und 6 Themenrestaurants, die sich über die drei Hotels verteilen. Der Großteil befindet sich jedoch im Bavaro Resort & Spa. Auch hier muss der Küche des Hotels ein Lob ausgesprochen werden. Im Gegensatz zu manch anderer Bewertung war das Essen, bis auf wenige Ausnahmen, auf sehr hohem Niveau - Bekanntes schmeckte angenehm vertraut, Unbekanntes umso besser. Das Obst war frisch und zeigte deutlich den Unterschied zur Importware hierzulande auf. Unser Stammrestaurant war das "Cathedral" nahe der Lobby des Bavaro und nur wenige Meter von unserem Bungalow entfernt. Es dürfte zugleich das größte der gesamten Anlage sein, was dank mehrerer "Holz-Häuschen" mit Vor-, Haupt- und Nachspeisenbuffets sowie einem Live-Cooking-Stand und einer "Italian Corner" mit Pizza und Pasta kaum auffällt. Die Unmengen an leckeren Speisen verteilen sich über den gesamten Raum und trennen die einzelnen Tische von 2, 4 und 6 Personen immer wieder leicht ab. Das oft angesprochene Kantinen-Feeling hatten wir nie. Auch von den Themenrestaurants waren wir mehr als begeistert. Diese konnten wir, entgegen der Beschreibung im Katalog, beliebig oft besuchen, was wohl am geringen Andrang gelegen hat. Auch 2 Stunden nach der Öffnung war am Abend immer ein Platz für zwei Personen zu finden. Dass sich Speisen wiederholen oder von minderer Qualität sind, können wir nicht bestätigen. Da es keinen asiatischen Themenabend in den Buffet-Restaurants gibt, ist das Essen beim Asiaten bspw. ein völlig neues Erlebnis. Auch Mexikaner, Spanier und das internationale Restaurant überraschten uns mit immer neuen Köstlichkeiten bei Vor-, Haupt- und Nachspeisen. Die jeweilige Dekoration trifft das Ambiente des Landes noch dazu perfekt. So verläuft beim Asiaten ein künstlich angelegter Fluss durch den Eingangsbereich, beim Spanier zieren umgestülpte Weinflaschen die Deckenlampen und an den Wänden finden sich Malereien zu "Don Quijote". Große Klasse!


    Service
  • Sehr gut
  • Der Check-In bei der Ankunft verlief, bis auf einen Patzer bei der Zimmervergabe (wie bereits erwähnt hatten wir eigentlich um ein Zimmer in Strandnähe gebeten) problemlos. Ebenso der Condor-PreCheckin bei der Abreise. Freundlichkeit und Schnelligkeit des Personals sind hervorragend. Wir haben erst am letzten Tag dem ein oder anderen Stammkellner im Restaurant einige Dollar zugesteckt und dennoch von Beginn an ein freundliches Lächeln bekommen. Egal, ob Gärtner, Kellner, Putzfrau, Techniker, sogar die Security: Niemand ist ohne ein nettes "Hola!" an uns vorüber gegangen. Der Zimmerreinigung haben wir täglich einen Dollar aufs Kopfkissen gelegt, weshalb die Räumlichkeiten mit besonderer Gründlichkeit gereinigt wurden. Beschweren mussten wir uns nie, lediglich die Minibar war am Anreisetag nicht vollständig aufgefüllt. Ein entsprechender Hinweis an die Putzfrau hat hier schon gereicht, die den Vermerk an den Zuständigen weitergeleitet hat. Wem der Inhalt der Minibar nicht ausreicht, der kann beliebig viele Wasserflaschen in allen Bars und Restaurants mitnehmen, was für den Weg zum Strand oder auch große Familien ideal ist. Der Bahnservice innerhalb des Hotels fährt etwa alle 20 Minuten und hält in regelmäßigen Abständen an den dafür vorgesehen Haltestellen in der Anlage. Ein Arztbesuch blieb uns glücklicherweise erspart, wobei im Hotel darauf hingewiesen wurde, dass gerade Medikamente das 6-7fache vom Preis in Deutschland kosten.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Zugegeben, unsere größten Bedenken galten der Größe der Anlage. Bereits im Reisebüro wurden wir davor gewarnt, dass das Vorhandensein einer eigenen Bahnlinie durchs Hotel nicht jedermanns Sache sei (Stichwort "Bahnhofsatmosphäre"). Ich kann hier Liebhaber und Gegner gleichermaßen beruhigen: Die Bahn existiert zwar, jedoch fährt sie nur einmal um die gesamte Anlage herum und dient somit als Verbindung zwischen den drei Hotels. Als uns am Anreisetag nicht das versprochene Zimmer in Strandnähe zugewiesen wurde, sondern nahe der Rezeption, waren wir nicht zuletzt wegen der Distanz leicht angesäuert. Das hat sich allerdings als völlig unbegründet herausgestellt. Von der Rezeption im Süden, bis zum Strand ganz im Norden sind es bei normalen Gehtempo maximal (!) 4-5 Minuten. Selbst der Gang hinüber in die anderen Hotel-Anlagen ist mit 10 Minuten nicht knapp bemessen, was angesichts der abwechslungsreichen, wunderschönen Gartenanlage sehr gut zu verkraften ist. Die Anlage selbst ist per Privattransfer binnen 15-20 Minuten zu erreichen und liegt damit angenehm nahe am Flughafen. Innerhalb des Areals sind Bungalows, Pools, Bars und Rezeption über gepflasterte Wege verbunden. Ein "Hauptweg" ist zusätzlich überdacht und führt wie ein roter Faden durch die Dorflandschaft. Kleine Stein- oder Holztafeln (Stichwort "Karibik-Flair") weisen Neulingen in den ersten Urlaubstagen den Weg, sodass ein grober Überblick über den Standort immer vorhanden ist. Zu Strand und Pools wurde bereits alles gesagt - allesamt traumhaft, auch wenn das türkisblaue Wasser und der feine Sand tatsächlich die Massen anlockt. Dem Ballermann wird das Gedränge bei Weitem nicht gerecht, aber es ist tatsächlich schwer, um 10 Uhr morgens noch zwei Liegen zu ergattern. Geschafft haben wir es trotzdem immer. Ein Geheimtipp ist der Strandabschnitt links vom Restaurant "El Arrecife", nahe des Diving Centers. Generell gilt, je weiter man sich vom Wasser weg zu den Palmen zurückzieht, desto weniger fallen die zahllosen Urlauber überhaupt auf. Dort überwiegen die Palmen, die geflochtenen Schirmchen und der sagenhafte Blick über das Meer. Die Ladenstraße rechts der Anlage haben wir nicht besucht, ebensowenig haben wir Ausflüge gebucht. Möglichkeiten hierzu sind aber zur Genüge vorhanden und werden vehement angeboten - dazu mehr im Bereich "Unterhaltung".


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    In diesem Bereich zeigt sich leider der (für uns) größte Schwachpunkt des Hotels. Was wir hier erlebt haben, ist in Anbetracht des sonst hervorragenden Niveaus unverständlich. Wir beide, 20, sind als Freunde für zwei Wochen angereist - zur reinen Erholung. Gerade weil wir in unserem Alltag beide begeisterte Sportler sind und seit Längerem nicht mehr im Urlaub waren, wollten wir in diesen zwei Wochen einfach nur die Ruhe, die uns zu Hause gefehlt hat. Dass sich dieses Vorhaben mit der Mentalität der Dominikaner schneiden sollte, mussten wir bereits am ersten Urlaubstag schmerzlich erfahren. Zunächst zu den Strandverkäufern: Es gibt eine handvoll Aktivitäten im Hotel, die nicht All Inclusive sind und daher heiß umworben werden. Dazu zählen vor allem Parasailing, Horse riding, die Verwöhnangebote des Spa, Quad und Speedboat (die Ausrufe einige dieser Worte hallen jetzt noch nach....). Bereits am allerersten Tag durften wir Bekanntschaft mit jeweils einem Verkäufer des Horse riding und des Quad machen - dass es für eine (!) Aktivität über 5 verschiedene, sich an Aufdringlichkeit überbietende Verkäufer geben würde, war uns bis dahin nicht bewusst. Ich denke, dass insbesondere unser Alter so interessant für diese Menschen war - junge, partybegeisterte Leute, die ständig Action suchen. Jedenfalls konnten wir die immer gleiche Masche bei etlichen, sichtlich genervten Urlaubern im Alter von 20-35 Jahren erleben: Erst ein "Hallo, wie gehts?" und bei bloßer Antwort des Urlaubers ist dieser schon in die Falle getappt. Mit einem Büchlein in der Hand stürzt der Verkäufer auf einen ein, beginnt erst Smalltalk, zeigt dann die ersten Bilder von den Ausflügen vorheriger Gäste. Dazu Fragen wie "Gefällt dir das?" oder "Wieviele Personen soll ich aufschreiben?" und so weiter. Solche Szenen spielen sich tagtäglich im gesamten Hotel ab, nicht nur am Strand. Im Folgenden noch zwei Auszüge, die uns in gute Erinnerung geblieben sind: Der Hauptpool des Bavaro hat zwei "Haupteingänge", das heißt Wege, die zum Liegenbereich und dem Wasserbecken führen. Nun postieren sich genau dort jeden Donnerstag und Samstag Verkäufer von Halsketten, Bildern und Ausflügen mit einem kompletten Stand. Egal, ob man den Haupteingang nur leicht streift. In dem Moment, in dem der Verkäufer uns erfasst hatte, waren wir nicht mehr sicher. Wir wurden gezerrt, in den Arm genommen, uns wurden sogar Ketten geschenkt. Als der Verkäufer dann eine Halskette, die ich partout nicht wollte, von 65 Dollar auf 10 Dollar heruntergehandelt hatte und ich immernoch deutlich "nein" sagte, begann dieser uns auf spanisch zu beleidigen und stapfte wütend davon. Ein anderer Verkäufer wiederum meinte es besonders gut und schrieb bereits die Rechnung für das Quadfahren. Als wir dann entschieden ablehnten, fragte er uns, ob wir vielleicht noch einige seiner Mädchen oder ein Päckchen Marihuana wollten – gar nicht weit entfernt vom Kinderbecken. Die Animation kommt in Sachen Aufdringlichkeit und Stress nicht ganz an die Verkäufer heran, ist aber ähnlich nervig. Kann man dem Animationsteam am Strand noch gut aus dem Weg gehen, sollten Ruhesuchende den Pool am Nachmittag unbedingt meiden. Als wir die Aufforderung einer Animateurin zweimal dankend ablehnten, warf uns diese beim dritten mal die Kopfschützer vom Wasserpolo einfach über – Kommentar: „YOU don’t sleep, YOU play waterpolo NOW!“ Und weg war sie. Meinen Kumpel hatte sie „überzeugt“, ich wanderte mit meiner Liege genervt in den Schatten. Kurze Zeit später kam sie wieder und versuchte mich am Arm ins Wasser zu zerren, schrie entgeistert, was für Probleme ich denn hätte und verschwand schließlich mit einem „OH MY GOD!“. Solche Szenen spielen sich im Umfeld der Animateure ständig ab. Nettes Detail: Da es an unserem Abreisetag regnete, fanden sich viele Heimkehrer bis zur Abholung in der Lobby ein. Auch die Animation war wegen des Wetters vom Pool zur Rezeption umgezogen und wollte ständig die Bewertungsbögen für das Hotel sehen. Wer bei Animation nicht "Exzellent" angekreuzt hatte, wurde mit entgeisterten Fragen und Unverständnis nur so gelöchert. Ich vergebe hier immerhin noch 3 Sonnen, weil das Angebot für Animationswillige wirklich toll ist und die Anlage auch sonst jede Menge zu bieten hat - alles ist in gutem Zustand und lädt zur Abwechslung ein. Insgesamt ist es jedoch mehr als schade, dass das Programm dermaßen aufdringlich gestaltet werden muss und die gewollte Ruhe der Urlauber viel zu selten akzeptiert wird.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:2 Wochen im Januar 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Sascha
    Alter:19-25
    Bewertungen:2