- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Großes All-Inclusive-Resorthotel mit mehreren hundert Zimmern und weitläufigen Garten-/Poolanlagen, direkt am Strand gelegen. Pompöse Architektur im angelehnten Stil der Maya-Ruinen. Einige Zimmer scheinbar etwas abgewohnt, die Lobbys samt Barbereichen in etwas kühlem, modernistischen Stil, für mexikanische Verhältnisse luxuriös eingerichtet. Die Außenanlagen sind attraktiv gestaltet und in aller Regel nach internationalem 5-Sterne-Standard gepfegt.. Der enorme Logistikaufwand wird dank reinem Elektro-Verkehr diskret von den Gästen ferngehalten, punktuell erkennt man Bereiche, wo mit Müll umgegangen wird, am wiederkehrenden Geruch. Große Buffet-Restaurants und mehrere "A la Carte-"Spezialitätenlokale in angenehmer Stilistik. Gemischtes Publikum, häufig Amerikaner/Kanadier, einige Europäer, auch Russen. Tendenziell mittlere Altersschichtung, viele Paare und Familien. Der Hygieneeindruck ist auf den ersten Blick gut und wird durch freiwillige Benutzung von Desinfektionsmitteln beim Eintritt zu den Buffets sowie durch die grundsätzlich sauberen Gastronomie- und Lobbybereiche gestützt. Der Sauberkeitsstandard auf den "öffentlichen" Toiletten ist aber wechselhaft, im weitläufigen Gästebereich wirken Handläufe und Glasscheiben regelmäßig angegrabbelt. Zudem liessen latente Magen-Darm-Geschichten bei beiden Partnern, die bis nach der Heimkehr in Deutschland anhielten, Zweifel über den durchgängigen Hygienestandard aufkommen. Als Alternative zu diesem Hotel empfehle ich das Hotel Grand Palladium, ein Grundstück nördlich zum Gran Sirenis am selben Highway. Auch hier hatten beide Reisepartner im Jahr 2011 Magen-Darm-Störungen, die aber in diesem Ausmaß nicht auf das Hotel zurückgingen, sondern wahrscheinlich auf ein auswärtiges Lokal zurückgingen. Bau- und Einrichtungsstil, der Wartungs- und Sauberkeitsstandard, die Servicequalität, der Strand und z.B. das Fitness-Studio gefiehlen hier besser als im Grand Sirenis. Im Gastronomiebereich waren die Unterschiede unerheblich. Planen Sie für die Anfahrt zu lokalen Sehenswürdigkeiten wie Playa del Carmen oder den besonders sehenswerten, nahgelegenen Tulum-Ruinen mit dem effizienten Sammelbus "Collectivo": meist in klimatisierten, neuwertig wirkenden Toyota-Bussen bezahlt man unverhandelbare, aber günstige Festpreise. Die Fahrzeuge fahren zwar auf individueller Basis, aber erreichen den Eingangsbereich des Hotels quasi im Minutentakt. Der Transfer vom/zum Flughafen wurde vom Reiseveranstalter an "Destinos Latinos" vermittelt, was pünktlich, zuverlässig und in guten Verkehrsmitteln analog Collectivo stattfand.
Analog zum pompösen Baustil, bedienen die ca. 30qm großen Zimmer allein von der Dimension her luxuriöse Ansprüche, spätestens, im Vergleich zu mexikanischen Lebensgewohnheiten. Ausstattungsmerkmale wie international angehauchtes Kabelfernsehen (in unserem Fall auf einer 90er-Jahre-4:3-Büchse, einziger deutscher Kanal Deutsche Welle TV), 2-Personen-Whirlpool, Duschtempel, getrennte Toilette, kostenlose Minibar (Softdrinks, Wasservorrat, Bier), Bügeleisen, Safe (gegen Zuzahlung von horrenden 30 Euro) und eine etwas unterteilt zum King-Size-Bett stehende Sitzecke (Sessel, Ausziehcouch und Tisch) mögen diesen Eindruck objektiv unterstützen. Subjektiv: abgesehen von der Größe wäre die Zimmereinrichtung in einem deutschen 3-Sterne-Hotel der 90er-Jahre Standard und gehörte auch hier im Grand Sirenis langsam mal überarbeitet. Unser erstes Zimmer darf als regelrecht abgewohnt gelten und war beim ersten Betreten auch nicht durchgehend gereinigt; wir liessen es mit einigem Durchsetzungsvermögen wechseln und waren danach einigermaßen zufrieden. Architektonisch folgen die Zimmer dem Prinzip "Function follows form": der zum Zimmer hin offene Badbereich gewährt u.U. freien Blick auf Garten oder Meer, dafür aber keine hunderprozentige Privatsphäre. Die unpraktischen Milchglastüren zu Dusche und Toilette wirken stets angegrabbelt und dichten akustisch und klimatisch nicht ab - ungünstig für Gäste die in keinem intimen Verhältnis zueinander stehen, spätestens, wenn notorische Magen-Darm-Geschichten zum Reiseprogramm gehören.
Es gibt zwei miteinander verbundene große Buffetrestaurants im Hauptbereich des Hotels und mehrere "A la Carte"-Spezialitäten-Restaurants verstreut über die Hotelanlage, eine Bar in jeder der zwei Lobbys, eine Strandbar mit teils netten geeisten Cocktails (serviert im praxisnahen Recycling-Becher) sowie eine Snackbar am Strand, die mäßiges Imbiss-Essen im Tex-Mex-Stil sowie die übliche Lari-Fari-Salatauswahl bietet. Obendrein gibt es ein ein klimatisiertes Eiscafe mit 3 guten Retorten-Eissorten, sowie ein klimatisiertes Cafe-Haus in Neo-europäischem Stil mit kleiner Terrasse und etwas beliebig wirkenden Kaffee-Spezialitäten, aber keiner Snackauswahl. Die Auswahl an den Buffets ist riesig, und der Eindruck vielfältigster Wahlmöglichkeiten wird unterstützt durch gelegentliche Themenabende ("italienisch", "mexikanisch", etc.). Nach ca. 1 Woche meint man, alles gesehen zu haben. Hungrig geht niemand, es gibt moderne niederkalorische Speisen (das gekochte Gemüse ist manchmal beachtlich gut) genauso wie hochkalorisches verschiedenster internationaler Herkunft (prima zum Frühstück: Eggs Benedict), in der Art aber stets auf Mainstream gepolt. Ob hochkalorisch oder nicht: sehr gute Speisen an den Buffets sind eher selten, wirklich schlechte noch seltener. Die Desserts sehen stets deutlich besser aus, als sie sind. Heißt: allgemein reagiert der untere Durchschnitt, und das meiste, was man im auswärtigen Mittelklasserestaurant bekommt, selbst an einem lasziven Beachclub, ist durchgängig besser. Immerhin wirkt der Sauberkeitsstandard an den Buffets aber hoch. In den diversen "A la Carte"-Restaurants (bei All-inclusive 3 mal pro Woche, öfter nach Buchungslage in Absprache mit dem Concierge) wird ein individuellerer und teils professioneller Service in stilechterem Ambiente geboten, die Speisenauswahl ist erwartungsgemäß übersichtlicher als beim Buffet. Die Qualität reicht punktuell in den unteren Sternebereich herein, im Großen und Ganzen wird aber im Vergleich zu den Buffets nichts revolutionär neues geboten.
Nie unfreundliches, meist sehr freundlich-zugewandtes bis kollegiales Personal ("Amigokultur"). Es wird aber deutlich, daß ein größerer Anteil des Personals keine Fachausbildung im Gastronomiebereich hat. Servicehandlungen im Gastronomiebereich wirken dadurch punktuell desorganisiert, häufig etwas übereilt/überbemüht. Völlig ausreichende Englisch- Sprachkenntnisse. Zimmerreinigung während des Aufenthaltes routiniert, viel Aufwand wurde für Handtuchkreationen in Tierform verwendet. Das erste Zimmer war bei Ankunft nicht sauber gereinigt und wirkte abgewohnt, ein Zimmerwechsel wurde zunächst nur als Möglichkeit vom Rezeptionspersonal ins Gespräch gebracht, konnte aber erst nach starkem Auftreten durchgesetzt werden. Im zweiten Zimmer herrschte zwischendurch ein lokaler Stromausfall, der wegen fehlender Berücksichtigung durch das Personal (trotz etlicher Versprechen) erst nach 3,5h beseitigt wurde. Beim Abholtermin durch den Bell Boy zum Flughafenshuttle kam es zu Mißverständnissen, eine Verspätung unserseits konnte aber noch abgewendet werden.
Die Einfahrt zum Resort liegt direkt am Highway Cancun-Chetumal, 20km südlich von Playa del Carmen. Die Einrichtungen und der Garten liegen per Sicherheitsschleuse mehrere hundert Meter abgetrennt vom Highway in unmittelbarer Strandlage. Per Auto/Sammelbus sind es 20 Minuten nach Playa del Carmen, ca. 1h15 nach Cancun/Cancun Airport. Shopping und Nightlife unterschiedlichster Art in Playa del Carmen oder Cancun. Diverse Ausflugsmöglichkeiten zu bekannten Mayastätten (Tulum 20min, Coba 40min, Chichen-Itza 2h30min) sowie kommerziellen Freizeitparks, die Region ist ein Schnorchel- und Tauchparadies. Mietwagenstation im Hotel (teuer), ansonsten diverse Anbieter, die wesentlich günstiger von Deutschland aus buchbar sind, in Playa del Carmen. Sonst erreicht man Playa del Carmen mit dem Taxi oder den erstaunlichen effizienten "Collectivos" (Sammelbus, ca. 3 Euro pro Person).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Klar der Glanzpunkt des Grand Sirenis: der hübsche Außenbereich mit diversen Pools, riesigen attraktiven Gartenanlagen, sowie dem coolen "Lazy River", ein weitgehend entspannter Spaß für jede Altersgruppe. Im Einstiegsbereich des Lazy-River sollte man sich aber von einer kleinen Bruchkante in den Kacheln fernhalten, auch der Rand ist wohl mit rauerem Material gemacht, als unbedingt nötig (das ist aber kein Grund, das Hotel nicht zu besuchen). Die restlichen Pools völlig intakt und sauber, teils mit integrierter Bar, teils sehr kinderfreundlich mit 1,10m Wassertiefe. Liegestühle um die Pools und am Strand sind in guter Zahl vorhanden, der Klappmechanismus ist aber oft kaputt und die Bespannung häufig ausgeleiert. Das Anti-Liegen-Reservierungs-Gebot wird vom Personal nicht, wie angekündigt, durchgesetzt. Der palmengesäumte Strand wirkt optisch interessant, auf einem Felsvorsprung trohnt eine kleine Maya-Ruine, und es gibt einen Verleih für allerlei motorisiertes- und unmotorisiertes Wassersportequipment (bis auf die durchschnittlichen Taucherbrillen/Schnorchel nicht ausprobiert). Unter Wasser lauern ein paar Felsen - vorsicht also mit den Zehen. Die am Hotel gelegenenen Riffe sind für Gelegenheitsschnorchler eine Erwähnung wert, und sie scheinen wegen ständiger Überwachung durch Badewächter und per Bojen ausgezeichneter Badebereiche selbst für Kinder sicher anzusteuern zu sein. Die Duschen findet man recht häufig und sind praxisnah gestaltet, Toiletten gibt es meiner Meinung nach zu selten und stehen manchmal unter Wasser. Es gibt einen Kinderclub (nicht ausprobiert), ein Fitness-Center (überwiegend mit reichlich Gewichten ausgestattet, die paar Geräte sind mäßig) und ein Spa-Center (nicht ausprobiert). Jeden Abend Show-Bühne (nicht ausprobiert).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 3 |