- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel ist wunderschön in den Dschungel integriert, so dass man teilweise das Gefühl hat, man wohnt im Dschungel. Insgesamt hinterlässt das Hotel bei uns einen sauberen Eindruck. Wir hatten all-inclusive, allerdings musste ich manchmal das nachfüllen der Minibar anmahnen. Zu unserer zeit waren viele Nationen im Hotel, allerdings hatten die Kanadier die absolute Mehrheit. Offenbar ist Mexiko für die Kanadier das, was der Ballermann für die Deutschen ist. An den Wochenenden (insbesondere vom 11.-13.Mai) waren viele Mexikaner im Hotel, was sich jedoch nicht störend bemerkbar gemacht hat. Da das Telefonieren vom Hotel aus sehr teuer ist, wird empfohlen, sich eine Telefonkarte zu kaufen. Wir haben die wenigen Kontakte nach Hause per sms oder email gepflegt. Allgemein ist man erstaunt, dass das Preisverhältnis relativ hoch ist, obwohl die Bevölkerung einen ärmlichen Eindruck hinterlässt. Eine Kugel Eis z.B. sollte in Playa del Carmen ca. 3€ kosten. Der Mai ist nicht unbedingt mehr die beste Reisezeit, da die Regenzeit kurz bevor steht. Wir hatten einigen Vorgeschmack davon. Wenn es regnete, dann richtig und in kurzer Zeit stand alles unter Wasser, danach kam man sich vor wie in der Biosauna. Eine Bitte habe ich an alle, die das lesen und nach Mexiko wollen: An verschiedenen Stellen wird Geld mit Tieren verdient. Selbst im Hotel war an einem Abend jemand mit einem kleinen Löwen. Man konnte sich mit dem Löwen auf dem Arm fotografieren lassen für 10 $. Gleiches haben wir in Playa del Carmen erlebt mit kleinen schwarzen Panther, Leopard und Jaguar. Und als negatives Highlight war auf der Isla Mujeras jemand, der einen Ammenhai in einem ca. 5x5m großen Wassergehege gehalten hat und den man gegen Geld streicheln konnte. Unterstützt das nicht!!! Wir hatten ein deutsches Pärchen, da musste sie unbedingt ein Bild mit dem Löwen haben, aber der Dollar Trinkgeld abends für die Bedienung war nicht drin (man hat ja all-in!!)
Die Zimmer waren sehr geräumig mit einem großen Bad inklusive Whirlpool. Dennoch gab es einiges zu bemängeln. Am schlimmsten war die Hellhörigkeit. Man hörte z.B. den Nachbarn beim Abrollen der Toilettenrolle. Die Häuser sind offen gebaut ohne jegliche Lärmabsorbierung, so dass jedes Wort auf dem Flur extrem hallt. Das Bad ist zum Wohnraum hin nicht komplett abgetrennt. Im 2. Zimmer war noch eine Glaswand zwischen meinem Bett und dem Whirlpool; im 1. konnte ich direkt vom Bett in den Whirlpool steigen. Da auch die Toilettentür nicht vollständig verschließbar war, war es nur schwer möglich, ungestört die Toilette zu benutzen. Toilettenbürsten gab es nicht. Das erledigte man mittels Toilettenpapier oder ließ es dem Putzteam (wie eklig!!). Schön war die Ausstattung mit 2 Kingsize-Betten. So hatte jeder sein Reich für sich. Alles andere wie Klimaanlage, Balkon, Safe war absolut ok. Kaffeemaschine war da, haben wir aber nicht genutzt. Gleiches gilt für Bügelbrett und Bügeleisen.
Neben dem Hauptrestaurant "Tulum" gibt es 7 weitere Restaurants. Pro Woche kann man 3 davon kostenfrei nutzen (außer den Franzosen, der ist kostenpflichtig), was allerdings nicht zu eng gesehen wird. Wir waren insgesamt 10x in den Restaurants. Wie viele Bars es gibt, kann ich gar nicht genau sagen. Auf jeden Fall verdurstet man nicht. Das was im "Tulum" angeboten wurde, war immer in Ordnung. Für unsere Breiten ist es halt gewöhnungsbedürftig, wenn es zum Frühstüch schon dicke Bohnen, Röstis, Bratwurst und andere warme Speisen gibt. Leider wiederholten sich die Speisen sehr stark, so dass es nicht sonderlich abwechslungsreich war. In den anderen Restaurants (wir waren im mediteranen, italienischen, mexikanischen, brasilianischen und japanischen Restaurant) war die Atmosphäre sehr angenehm und das Essen sehr gut. Im "Tulum" dagegen war es innen sehr laut, so dass wir meist auf die Terasse ausgewichen sind. Dort hatte man allerdings aufgrund des Mobiliars das Gefühl, man sei in einer Gartenkantine. Für uns aber besser als der Lärm und der Charme einer Bahnhofsgaststätte, den das "Tulum" innen versprühte. Natürlich freuen sich die Servicekräfte über Trinkgeld. Aber sie sind auch nett und zuvorkommend, wenn man nicht mit den Dollars oder Pesos um sich wirft. Am Strand (s.o.) war es jedoch hilfreich, etwas spendabel zu sein. Vereinzelte Capitanos (Restaurantleiter) waren schon mal bereit, gegen Trinkgeld einen Tisch zu vergeben, auch wenn man nicht reserviert hatte. Andere haben einen dennoch hinein gelassen, wenn Platz da war.
Überragend ist die Freundlichkeit des Personals. Mit einer Ausnahme (die Bedienung der Premiere-Area) waren alle superfreundlich und zuvorkommend. In Englisch konnte man sich mit jedem irgendwie verständigen. Die Zimmerreinigung war ordentlich aber nicht überragend. Es wurde täglich geputzt, wenn auch manchmal ziemlich spät am Tage. Nicht immer wurde überall geputzt. Manch totes Insekt lag schon mal 3 Tage im Zimmer, bis es verschwunden war. Leider mussten wir einmal den Arzt in Anspruch nehmen. Der schien sehr kompetent zu sein. Allerdings hatte auch er seinen Preis. Ohrenentzündung = 400 $. Beschwerden im eigentlichen Sinn hatten wir nicht. Nur als wir den Wunsch äußerten, das Zimmer zu wechseln, da die anderen Hausbewohner sehr laut waren, hat man prompt reagiert und uns innerhalb einer Stunde ein neues Zimmer gegeben.
Das Hotel hat einen eigenen Strandabschnitt, der sich jedoch im Vergleich zu anderen Hotels sehr bescheiden im Rahmen hält. Leider ist der beste Bereich des Strandes für die "Premiere-Gäste (mit schwarzem Armband)" reserviert. Aber mit entsprechendem Trinkgeld kann man auch dort liegen. Mit dem Collectivo (=kleine Busse) ist man in ca. 30min. in Playa del Carmen. Zum Flughafen nach Cancun fährt man ca. 90min. Die Halbinsel Yukatan ist ein Ausflugsparadies. Die antiken Ausgrabungsstätten Tulum (ca. 20min. mit dem Collectivo) und Chicen-Itza (knapp 2Std. entfernt) muss man gesehen haben. Dazu kommen scheinbar unendlich viele Vergnügungsparks, wie es sie hierzulande nicht gibt. Wir haben uns die allerdings für das nächste Mal aufgehoben. Die angebotenen Touren sind alle sehr schön, aber auch teuer. Enttäuscht waren wir nur vom Schnorchelausflug nach Cozumel für 109 $, der auf einer Nussschale von Boot stattfand. Das all-in-Paket bestand aus Wasser und Cola sowie einem Einheitsessen auf Cozumel, während die Guides es sich richtig haben gut gehen lassen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Obwohl wir die Tagesanimation nicht nutzen und auch nicht brauchen, gebe ich dennoch ein objektives "sehr gut", da die Animateure einsame Spitze sind. Sänger, Tänzer, Sportler, Entertainer - alles, was der Urlauber benötigt, war dabei und die Abendshows waren einsame Spitze. Für mich heißt Sport im Urlaub Schwimmen und Tauchen. Es war schon etwas ärgerlich, dass die Pools morgens erst ab 8.00 Uhr benutzt werden durften. Wir wären gern früher schwimmen gegangen, hatten aber Verständnis. Allerdings hat es das Personal nicht geschafft, bis 8.00 Uhr mit der Reinigung fertig zu sein, so dass wir teilweise noch durch die Schläuche des Beckensaugers gestört wurden. Ab 10.00 Uhr war High-Live am Pool, da ging nix mehr mit schwimmen. Tauchen in Mexiko ist ein absolutes Erlebnis, allerdings nicht mit Preisen in Ägypten o.ä. zu vergleichen. Für 12 Tauchgänge habe ich 636 $ berappt, was schon eine stolze Summe ist. Aber wer hat schon Gelegenheit, Cenoten zu betauchen? Eins der schönsten Erlebnisse meines fast 50-jährigen Lebens. Die Disco liegt weit außerhalb. Wir haben sie durch Zufall bei einem Spaziergang entdeckt. Das bedeutet aber auch, dass niemand durch sie gestört wird - super! Internet ist leider nicht inklusive und eine halbe Stunde kostet 6$. Wer es nicht unbedingt benötigt, sollte es lassen. Das Wasser im Pool war morgens noch angenehm erfrischend, spätestens ab Mittag nur noch pi-warm. Leider hatte ich meine Schwimmbrille nicht dabei, so dass mir nach wenigen Minuten bereits die Augen brannten. Muss aber wohl so sein, wenn die Bar direkt im Pool ist und ca. 50 Urlauber von 10.00 - 18.00 Uhr nonstop Party an der Poolbar machen. Der Strand ist nicht der beste im Vergleich mit anderen Hotels, aber er ist sauber und man kann gefahrlos ins Wasser gehen. Liegestühle und Sonnenschutz sind in ausreichender Menge vorhanden. Auch wenn einige immer noch morgens ihr Handtuch plazieren müssen, findet man immer ein schönes Plätzchen. Am Strand sind die Liegen schon sehr durchgelegen und unbequem. Die am Pool waren zwar weicher, aber auch schon sehr vom Alter und den darauf befindlichen Gewichten gezeichnet (ich glaube der Durchschnittskanadier und Durchschnittsmexikaner wiegt 120 KG).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Mai 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Volker |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 8 |