Guesthouse Dar Fes Medina

Wir haben im September 2010 zwei Nächte im „Dar Fès Medina“ gewohnt und uns sehr, sehr wohl gefühlt. Das Haus in der historischen Altstadt (Medina) ist neu gebaut und wurde erst Anfang Mai 2010 eröffnet. Das Frühstück ist im Zimmerpreis (in unserem Fall rund 60 Euro) inbegriffen und besteht aus traditionellen marokkanischen Spezialitäten wie frisch gepresstem Orangensaft, kleinem Süßgebäck, verschiedenen Eierkuchen, Marmelade, Honig, Obst, Eiern, Tee und Kaffee. Frühstücksraum ist der helle, überdachte, reich verzierte Innenraum des Hauses. Wie fast überall in Marokko gibt es im „Dar Fès Medina“ kostenloses W-Lan, das allerdings nicht in den Zimmern funktioniert. Wer keinen eigenen Computer hat, kann auf Wunsch den Rechner des Hotels benutzen.

Die zehn Zimmer sind geschmackvoll mit marokkanischen Arbeiten eingerichtet, sehr sauber und haben ein kleines Bad mit Dusche/Badewanne (Warmwasser über Solaranlage auf dem Dach) und Klimaanlage.

Mohammed plant nach eigener Aussage, ein eigenes Restaurant im Dar aufzumachen. Das soll auf der Dachterrasse (auf der man schon jetzt frühstücken kann) und im überdachten Innenhof sein. Dies wäre dann ein weiterer Vorteil, vor allem für Gäste wie uns, die spät in Fès ankommen und noch Hunger haben.

Der größte Pluspunkt neben der tollen Ausstattung und des sehr guten Preis-Leistung-Verhältnisses ist die Gastfreundschaft des Besitzers Mohammed, der seine Gäste mit Minztee willkommen heißt und jedem Neuankömmling etwas über die Stadt, sich selbst und die (noch kurze) Geschichte seines Hauses erzählt. Alle Mitglieder des Personals, die wir getroffen haben, insbesondere Fatima, waren zu jeder Zeit hilfsbereit und freundlich. Sie unterstützen ihre Gäste dabei, die Stadt zu erkunden und sich zurechtzufinden, was in den engen Gassen der Medina nicht einfach ist. Auf Wunsch organisieren sie Restaurantbesuche (in einem recht luxuriösen traditionellen Restaurant mit sehr gutem Essen, aber fast europäischen Preisen), Stadtführungen (meist mit Jamal, einem offiziellen Stadtführer, der einem seine Heimat zeigt, aber auch zu zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten lotst) oder Fahrten in die Umgebung von Fès. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft in diesem Haus ist wirklich beispiellos. Wir haben etwas Vergleichbares noch nie erlebt! Mohammed und Fatima helfen ihren Gästen, wo immer diese das wollen und sind sehr bemüht, dass sich alle wie Zuhause fühlen. Gespräche mit Mohammed oder Fatima (auf Englisch, Französisch oder Arabisch) bringen einen hohen Mehrwert für interessierte Gäste, da beide auch aus ihrem Leben erzählen und Fragen beantworten, die ihren Gästen helfen, Marokko und die Menschen dort kennenzulernen und zu verstehen. Außerdem sind Mohammed und Fatima aber auch an ihren Gästen und deren Geschichten interessiert.

Einzige Schwierigkeit und kleiner Nachteil für Individualreisende ist, das Hotel in der Medina zu finden. Das Hotel organisiert auf Wunsch für 50 Dirham (also rund 5 Euro) einen Fahrer, der Gäste vom Flughafen, Bahnhof oder Busbahnhof abholt und direkt vor dem Haus absetzt. Wir haben es selbst versucht und für rund 20 Dirham ein „Petit Taxi“ vom Busbahnhof zum „Bab Ziat“ genommen, ein Stadttor, das in der Nähe des Hotels liegt. Von dort geht man noch etwa 300 Meter zu Fuß, zunächst geradeaus durchs Tor, dann die dritte Straße rechts (eine kleine Gasse und eine größere Straße passieren) und etwa 150 Meter hinab zum Dar. Man kommt dabei an einem kleinen Getränkeladen und einer Pizzeria vorbei, die direkt gegenüber dem Eingang liegt, einer großen Holztür mit Klopfer. Für die Eigenanreise ist es hilfreich zu wissen, dass „Ziat“ das Gebiet der Medina ist, „Benjelloun“ ein Teil des Ziat und „Derb Mokri“ die Straße, in der das Dar liegt.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Eine vom Hotel vermittelte, geführte Tour durch die Medina mit Jamal, einem offiziellen Touristenführer (etwa 250 Dirham p.P. für den ganzen Tag) ist sehr empfehlenswert. Allerdings muss man wissen, dass auch ein offizieller Touristenführer das komplette Shoppingprogramm macht (Weberei, Teppichhändler, Antiquitäten, Tücher, Gerberei, Bekleidung, Apotheke & Touristenrestaurant). Teilweise wird dabei ein hoher Druck aufgebaut, die traditionellen marokkanischen Handarbeiten in den vorgestellten Läden zu kaufen. Trotz angeblich festgelegter und von der Regierung kontrollierter Festpreise gibt es auch dort überraschend hohe Handelsspannen.