- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Vorneweg: Es handelt sich eher um ein kleines Gästehaus, sehr persönlich geführt und mit der einen oder anderen (nicht unsympathischen) Macke. Wer auf Nummer Sicher gehen will und standardisierten dubai-typischen Hotel-Luxus bevorzugt, sollte hier nicht übernachten. Die Architektur ist jedenfalls spektakulär: Das Haus befindet sich in der Bastakiya - einem der ältesten Gebäude-Ensembles in Dubai, frisch restauriert mit den typischen um einen Innenhof gruppierten Häusern mit vielen Windtürmen. Diese historische Bausubstanz gibt keine großen Räume her, deshalb: Die Zimmer sind WINZIG. Man übernachtet im Grunde in einem Museumsdorf. Dafür hat man nachts himmlische Ruhe - kein Auto weit und breit (die dürfen nämlich nicht rein) und nur die Gebetsrufe von mindestens fünf benachbarten Moscheen. Es gibt nur 6 Zimmer - frühzeitige Reservierung ist nötig. Die Gebäude sind zum Teil zweigeschoßig ohne Lift und mit sehr engen Treppen. Nicht behindertengerecht. Eingeschlossen ist eine Art arabisches Frühstück, wie wir das so noch nie hatten: guter Kaffee, ein großes Glas frisch gepreßten Orangensaftes, ein kleiner Teller Obst, aufgebackenes arabisches Fladenbrot und ein Tellerchen mit gekräutertem Quark, Öl und Marmelade. Schmeckt überraschend gut, wird aber schnell etwas langweilig. Nachdem die Gallerie (der das Gästehaus und ein kleines vegetarisches Restaurant im Innenhof angeschlossen ist) irgendwann lobend von CondeNast erwähnt wurde, handelt es sich fast ausschließlich um Briten und Amerikaner bei den Gästen, tendenziell eher etwas älter. Fazit: Etwas für Individualisten. Zimmer und Bäder sind - für sich betrachtet - kaum eine Empfehlung wert, zumal die Preise recht hoch sind. Aber die Lage, die Freundlichkeit des Personals, die Tatsache, in dem ältesten Gebäudeensemble der ganzen Stadt zu schlafen, die unbeschreibliche Ruhe nachts, die wohltuende Entfernung zu dem albernen "modernen" Dubai, all das macht die XVA-Gallery dann doch zu einem Tip für Individualisten.
Wie schon gesagt: Die Zimmer sind winzig. Jedes ist vollkommen anders eingerichtet (der Hausprospekt spricht von verschiedenen Künstlern, die die Zimmer eingerichtet hätten). z. T. wird - wegen der drangvollen Enge - auf große Schränke verzichtet, statt dessen werden vorhandene Nischen mit Stangen und Brettern als "Schränke" genutzt. Jedes Zimmer hat eine individuelle Klimaanlage und Internetzugang. Auch die Bäder sind eng und entsprechen in keiner Weise dem, was man sich unter "arabischem Luxus" vorstellt. Dabei ist alles da: Jedes Zimmer hat ein Bad mit Waschtisch, WC, Wanne oder Dusche, alles etwas "benutzt", aber sauber gehalten. Sie sind halt so wie das ganze Haus: Etwas eigen.
Über das Frühstück sprach ich schon. Der Innenhof mit seiner stilvoll-arabischen-künstlerischen Atmosphäre wird tagsüber zum Café und zu relativ früher Abendstunde kann sehr lecker (leider aber vergleichsweise teuer) arabisch-vegetarisch gegessen werden. Um 10 Uhr abends ist allerdings längstens alles vorbei und der Hof liegt in trauter Stille verlassen.
Nochmal: Es handelt sich mehr um ein Gästehaus. Es gibt also keine Rezeption, keinen klassischen Check-In usw. Aber: Obwohl wir kurz nach 5 Uhr Morgens ankamen, wartete ein Angestellter auf uns, regelte die Schlüsselfrage, machte uns ein Frühstück usw. Alle sprechen mehr als ausreichend Englisch und sind sehr hilfsbereit. Die Zimmer sind sauber (aber dazu später mehr).
Sensationell: Direkt am Creek, also im "alten" Teil von Dubai. In fünf Fußminuten ist man am Dubai-Museum, in sieben im alten Souk. In zehn Fußminuten hat man die Wassertaxistation erreicht, von wo man für 15 Cent über den Creek zum Gold- und Gewürzsouk fahren kann. Dieser alte Teil von Dubai ist uns persönlich sehr sympathisch mit seiner hemdsärmeligen Händler- und Roßtäuscheratmosphäre, hier wird noch richtig gearbeitet fürs Geld. Gegen Aufpreis kann man sich vom Hotel vom Flughafen abholen lassen (vorher abklären!). Das hat tadellos geklappt, obwohl wir um 5 Uhr morgens dort aufgeschlagen sind. Fahrzeit da ca. 15 Minuten. Nachmittags sind es allerdings etwa 45 Minuten. Von dem "neuen" Dubai ist man allerdings sehr weit weg - Burj al Arab, Mall of the Emirates, The Palm - all das ist mehr als 20 Kilometer entfernt.
Beliebte Aktivitäten
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Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2008 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |