- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Fazit vorab: Wunderschöne Anlage, fest in der Hand von britischen AI Gästen, gewaltige Servicemängel beim Room-Service und beim Service im Buffetrestaurant. Auf Grund der Gästestruktur (sehr viele Kinder <10 Jahre) teilweise unerträglich laut. Gute Spezialitätenrestaurants, tolle Theater Show mit Dunkel-Dinner. Der Spa-Bereich ist mit 16 € für den Einzeleintritt für den der nur ein wenig Plantschen möchte viel zu teuer. Sandwichs, Wraps oder auch Törtchen der COOEE-Snack-Bar sind das Geld nicht wert. Allgemein lohnt der Mehrpreis der für das Produkt COOEE fällig ist nicht. Wenn Sie mehr wissen wollen, ich hatte auf dem Rückflug genug Zeit um meine Gedanken zu fassen: Eine Woche verbrachten wir (55, 53, 17) im Rubicon Palace. Die anfängliche Euphorie über die wirklich wunderschöne Anlage legte sich allmählich und wurde nach und nach durch die gewaltigen Servicemängel, die laute Atmosphäre und die abschließende falsche Abrechnung mehr als getrübt. Das Hotel Rubicon Palace wurde erst vor kurzem umfassend renoviert. Die imposante Hotelhalle, nebst Rezeption und Lobby Bar und auch die Restaurants erstrahlen in neuem Glanz und sind überaus ansprechend gestaltet und hochwertig eingerichtet. Das Hauptrestaurant mit seinen Marktständen vermittelt Frische, viele der Speisen werden vor den Augen der Gäste zubereitet. Die Außenanlage des bis zu 400 Meter breiten und 250 m tiefen Resorts gleicht einem subtropischen Park, dazwischen Wasserflächen, überall kleine Details die zu einem Spaziergang und zum Verweilen förmlich einladen. Die Größe der Anlage, die in verschiedenen Gebäuden und Gebäudekomplexen fast 600 Zimmer beherbergt, merkt man eigentlich nur an Sonnentagen, an denen sich die scheinbar unzähligen Liegen um die 5 Pools (leider ist nur einer hiervon temperiert) rasch füllen und zu Stoßzeiten in einem der beiden Buffetrestaurants. Wir hatten über ITS das Produkt COOEE @ Rubicon Palace gebucht und waren der Meinung in einem kleineren intimeren Teil der Anlage (der COOEE Bereich sollte 80 Zimmer umfassen) unterzukommen. Dem ist eigentlich nicht so, da der Bereich als solches gar nicht zu erkennen ist; am hintersten Pool der Anlage (der allen Gästen der Anlage zugänglich ist) wurden insg. 5 Hängesessel aufgestellt (die COOEE Relax-Zone !), einen speziellen Pool Service habe ich nicht erleben dürfen und auch die neue Snack-Bar, die oberhalb des Pools eingerichtet wurde, steht allen Gästen offen. Das kleine Speiseangebot (Salate, Panini, Wrap, Törtchen) unterscheidet sich zwar vom Angebot der großen Snack Bar am Hauptpool, zeichnete sich insbesondere durch sehr kleine Portionen und überhöhte Preise aus. Eingesetzt werden überwiegend Convenience-Produkte; selbst Essig und Öl wird wie Ketchup und Majo in Portionsbeuteln gereicht. Die Zimmer im COOEE-Design unterschieden sich wohl geringfügig von den sonstigen Zimmer des Hotels die im Marina oder Colonial Stil angeboten werden. Unser Zimmer 5054 befand sich im Hauptgebäude, bzw. dessen westlich gelegener Verlängerung. Die Zimmer sind dort über offene, hellhörige Laubengänge zu erreichen. Die ältere Zimmertür (alles andere als dicht schließend) unseres Zimmers bot keinen guten Lärmschutz nach außen, unter der Zimmertür pfiff der Wind permanent durch. Das Zimmer wurde erst vor kurzem renoviert und mit einem dunklen Vinylbodenbelag versehen, es war angenehm groß und mit zwei bequemen Queen-Size Bettens sowie einer Schlafcouch, einem kleinen Schreibtisch, einen Stuhl bestückt und einer Bank bestückt. Ein Einbauschrank mit integriertem (kostenfreiem) Safe war vorhanden. Ein gut eingestellter Flachbildschirm (viele deutsche Programme) hing an der Wand. Ein kleines Schränkchen mit Wasserkocher und der Möglichkeit Tee oder Instantkaffee zuzubereiten war vorhanden, ebenso eine Minibar (hotelübliche Getränkepreise). Zwei Tassen waren vorhanden, Gläser fehlten gänzlich. Eine Flasche stilles Wasser stand wie auch sonst in allen Zimmern bei Anreise kostenfrei bereit. Vor dem ‚Gratiswasser‘, das COOEE Gästen lt. Hotelbeschreibung täglich aufs Zimmer gebracht werden sollte, wussten weder die Damen vom Housekeeping noch die meist jungen unerfahrenen Praktikantinnen an der Rezeption. Im Bad des Zimmers befanden sich ein Wanne mit Duschmöglichkeit / -abtrennung, ein Waschtisch mit leider viel zu wenig Anlagemöglichkeit sowie ein WC und ein Bidet; der neue Boden war über und über mit Farbspritzern und -flecken der Wandfarbe der jüngsten Renovierung übersäht. Genauso schlampig wie der Maler gearbeitet haben muss, war der tägliche Zimmerservice: den Hand- und/oder Duschtücher mussten wir mehrfach hinterherlaufen, mal wurden diese einfach vergessen, mal kamen sie angeblich zu spät aus der Wäscherei zurück. Pflegeprodukte wurden nicht nachgelegt, der Boden nur mal eben oberflächlich gefeudelt. Fäden vom Mopp blieben liegen. Die frischen hellen Socken unserer Tochter waren nach nur einem Gang von Bad zum Bett bereits dreckig. Eine Beschwerde bei der Dame von der Guest-Relation am 3. Tag führte dazu, dass neben einer Entschuldigung ein ganzer Stoß Duschtücher nebst drei Badetücher aufs Zimmer gebracht wurden. Die Reinigung tags drauf: perfekt; die Bettwäsche wurde gewechselt, der Balkontisch abgerieben und sogar die Spinnweben und Fusseln der letzten Wochen am Regenwasserablauf des Balkons wurden entfernt. Und plötzlich stand auch das ‚Gratis-Wasser‘ bereit. Die Beschwerde blieb allerdings ohne nachhaltige Wirkung, bereits tags drauf beließ es das Zimmermädchen wieder beim Nötigsten. Die mittlerweile aus der Bar mitgenommenen Gläser blieben somit auch ungespült / -getauscht. Vielleicht sollten die Reinigungskräfte – wie in vielen anderen Hotels üblich – einfach im 2er-Team arbeiten bzw. häufigere Kontrollen stattfinden. - In einem Haus der ***** Kategorie sollte absolute Sauberkeit selbstverständlich sein. Dazu gehört auch, die offenen Laubengänge sauber zu halten, hier mangelte es (sicher auch dem heftigen Wind geschuldet) in besonderem Maße. Aber nicht nur die Zimmerreinigung sondern auch die völlig unorganisierte und umständlich arbeitenden Servicekräfte im Hauptrestaurant sollen nicht unerwähnt blieben: Bereits am ersten Abend fiel uns auf, dass wohl ein Großteil der Gäste ein All-Inclusive Arrangement gebucht hatte. Die AI-Gäste strömten ins Restaurant, während für die wenigen zahlenden Gäste ein dreiseitiger Durchschreibesatz mit Zimmernummer und Name ausgefüllt wurde, den es gleich zu signieren galt. Am Tisch fehlte die Getränkekarte, wir bestellten Softdinks und Bier (0,25 l zu 2,60 € bzw. 2,80 €). Der o.g. Durchschreibesatz wurde entsprechend ergänzt, ein kaum lesbares Exemplar am Tisch belassen, das Original und die erste Kopie behielt die Bedienung. Tja, was wenn man nun ein zweites Getränk möchte ? – Das scheint zumindest für den zahlenden Gast nicht vorgesehen zu sein, während AI Gäste alle Getränke ohne Beleg gebracht bekamen, sollte ich erneut zum Empfang gehen um mir einen neuen Durchschreibesatz zu holen, der erste sei bereits in der weiteren Bearbeitung und könnte nicht ergänzt werden … das entspricht in keinster Weise dem Service, den ich in einem ***** Haus erwarte ! Am nächsten Abend gelüstete es uns nach Wein, am besten natürlich Wein aus Lanzarote. Die Bedienung musste erst einmal nach der Weinkarte suchen, war nicht in der Lage uns einen Wein zu empfehlen und hatte keine Ahnung welches der angebotenen Tropfen aus Lanzarote sei. Wir bestellten den uns bekannten ‚De Casta‘ von Torres (Lanzarote Wein war auch für mich nicht erkennbar) der auch in der ‚kleinen‘ 0,375 Ltr. Flasche (9 €) angeboten wurde. Der Versuch die Flasche zu öffnen bereitet der Kellnerin Probleme, als diese dann geöffnet war kippte sie den Inhalt ohne vorher probieren zu lassen ungefragt in die beiden vorhandenen Weingläser. Das ruft nach Coaching. Der Vorgang wiederholte sich an den folgenden Abenden in etwa, wir blieben bis auf einmal bei der kleinen Flasche ‚De Casta‘, leider buchten die Praktikantinnen am Empfang zwei von dreimal den Preis der großen Flasche auf unser Zimmer. Übrigens nicht das einzige Mal, dass im Hotel ein falscher Preis berechnet wurde: Bereits am ersten Abend wurde in der Bar nicht der bestellte ‚einfache‘ GT (Gordon & Schweppes) sondern der teuerste im AI Programm (Beefeater & Schwepper) berechnet. So und da bin ich an einem für mich ganz kritischen Punkt angekommen. Falsche Abrechnungen sind ein absolutes No-Go. Einmal kann ich als Versehen durchgehen lassen, ein zweites Mal gibt es nicht ! Als ich die falschen Abrechnungen am Abreisetag merkte, habe ich mich erbost beschwert und bekam von der Rezeptionisten die lapidare Antwort, ich hätte ja hier die Möglichkeit die Abschlussrechnung zu prüfen. Die hinzugezogene Gästebetreuerin versuchte zu beschwichtigen, das System sei wohl nicht optimiert, sie würde sich dafür einsetzen, dass auch auf den Durchschlägen der Restaurants, der Preis gleich ersichtlich sei. Ansonsten könne sie sich nur für die Unaufmerksamkeit der Mitarbeiter von Bar und Restaurant nur entschuldigen. Ergänzend muss ich feststellen, dass in den Buffet Restaurants tatsächlich kaum ein Gast Flaschenwein bestellt, die meisten der AI Gäste begnügen sich mit den offenen Weinen und waren ohnehin meist nur kurz zur Nahrungsaufnahme im Restaurant. Lediglich im à-la-carte,Restaurant lag die Weinkarte bereit, die Servicekraft hatte hier keine Mühe den Wein mit wenig Aufwand zu entkorken und geschult zu kredenzen. Die Wein ist kein anderer, die Atmosphäre gänzlich angenehmer. Man darf sich zum Essen Zeit nehmen, das Personal agiert umsichtig und aufmerksam. – Hier wurde auch richtig abgerechnet. Es geht also ! Im großen Buffetrestaurant hingegen herrschte zu den Stoßzeiten (morgens ab 9.30 Uhr / abends ab 19.30 Uhr) geschäftiges Treiben, die AI Gäste strömen in Scharen am Empfang vorbei. Frei werdende Tische wurden (wenn überhaupt) ohne System abgeräumt und mehr oder weniger wieder vollständig eingedeckt. Ein Maître oder ein Oberkellner, der der das Personal einteilt, die Tische zuweist, bzw. bei der Tischsuche behilflich ist, war nur im kleineren Buffetrestaurant präsent, im großen Restaurant lief alles unkoordiniert und unorganisiert. Nicht selten habe ich gesehen, dass ‚unbenutzte‘ Gläser und Besteck vom Vorgänger einfach neu eindeckt wurden, kleinere Tischabfälle, Krümel etc. wurden vom Tisch auf den Boden gewischt. Das Speiseangebot würde ich als international bezeichnen, man orientiert sich sicherlich auch an britischen Vorlieben. Bei den Fleisch und Fischgerichten dominierten Gerichte vom Grill und aus der Kasserolle. Leider waren viele Gerichte totgebraten, der Versuch ein frisch gegrilltes Entrecôte medium gebraten zu ergattern scheiterte, der Koch meinte, es müssten zuerst die bereits fertigen bereitliegenden Fleischstücke genommen werden ! Einzig die Dame am Fischgrill, sie verstand, dass ich keine Baumscheiben sondern ein frisch gegrilltes Tunfischsteak haben wollte. Ansonsten ist die Küche wenig spanisch beeinflusst, die Soßen zu Truthahn und Lammbraten erinnern mehr an den ‚Roast on Sunday‘ als an ein spanisches Grillbuffet. Eine richtige Paella habe ich die ganze Woche nicht gesehen. Meine Frau musste als Liebhaber von frischen Gemüse gewaltig Abstiche machen - Gemüsemischung aus der Tiefkühltruhe oder Pilze aus der Dose prägten die Beilagen Auswahl. Die kanarischen Kartöffelchen waren auch nur versteckt zu finden. Pommes und Co. aus der Fritteuse ganz vorne. Geschmacklich waren uns die meisten Gerichte einfach zu wenig gewürzt. Die britischen Gäste konsumierten so auch Worcestersauce und Ketchup in rauen Mengen. Trotzdem: Aus den eingesetzten Produkten könnte man deutlich mehr rausholen, am optimalen Garzustand kann man arbeiten, und bitte einfach mal mutig würzen. Verzichtet auf schrecklich übersüßten Convenience Torten und bietet auch mal einen selbstgemachter Milchreis oder eine Creme Caramel an. Und bitte sagt den Briten, dass man mehrmals zum Buffet gehen kann. Es gibt keinen Grund sich den Teller ‚voll zu biegen‘ dass die Soße runterläuft. Aber ja mir ist bekannt, in England zahlt man beim Buffet oft pro Teller … das mag prägen. Warum das Essen vor vielen Jahren bei H10 deutlich besser war ? Ich kann es nur erahnen, befürchte aber, dass das Hotel in naher Zukunft völlig auf AI umgestellt wird und weiterer Qualitätsverluste zu erwarten sind. Bestimmt 80% aller Hotelgäste kommen von den Britischen Inseln, zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes viele in Begleitung Ihrer Kinder. – Meist keine kleinen Lords und Ladys sondern laute Racker, die vielfach ohne gelebte Erziehung für einen unerträglich lauten Geräuschpegel sorgten. Später, - Mama und Papa dröhnten sich bereits die Longdrinks und Cocktails in den Kopf (cheerio !) - wurde die Hotelhalle zum Rennen und Fangen benutzt, die schicken weißen Sofas in Lobby und Bar wurden regelmäßig mit den Schuhen betreten und mussten auch schon Mal zum Hüpfen herhalten. Den Eltern, wie dem Servicepersonal scheint‘s egal zu sein. Tja, das war nicht das, was ich von einem ***** Sterne Haus erwartet habe ! Wie schön könnte es in diesem Hotel sein … Welchen Vorteil bringt die Buchung über COOEE: Meines Erachtens keine; der Pool nebst Relaxzone (5 Hängesessel) sowie die neue Snack-Bar steht allen Gästen der Anlage zur Verfügung, einen speziellen Pool Service fiel mir nicht auf. Internet ist eh für alle Gäste frei und die Möglichkeit ein Abendessen in einem à-la-carte-Restaurants einzunehmen, wird generell auch allen Gästen ab einem Aufenthalt von vier Nächten (nach Verfügbarkeit) ermöglicht. Bleibt nur die digitale Gästemappe - eine schöne und ganz gut gemachte Spielerei (allerdings war eine alte Vorlage des Tagesprogramm eingescannt) sowie das tägliche Gratis Wasser, das ohne Nachfrage ‚vergessen‘ worden wäre. Ob sich die Zimmer groß unterscheiden – keine Ahnung, mir wäre ein Zimmer im Colonial-Stil mit Dusche wahrscheinlich sogar lieber gewesen als das im COOEE Design. Also vergleichen Sie den Preis; im Nachgang hätte ich mir die rund 80 Euro die COOEE über ITS teurer war durchaus sparen können.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Volker |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 149 |