- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Zimmer wirkt ja auch den ersten Blick, wenn man es sich von der Strasse aus betrachtet durchaus imposant und nobel mit den goldenen Lettern über dem Eingang. Deshalb haben wir uns ja auch nach dem Vorjahresurlaub im Hotel El Tope für dieses Hotel entschieden. Die Bewertungen waren zwar nicht überragend, aber zu dem Zeitpunkt mit gut 80% eben auch nicht wirklich schlecht. Wir hatten Halbpension gebucht, sodass uns das Frühstücksbüffet und ein Abendbüffet zur Verfügung standen. Zu dem Zeitpunkt unseres Aufenthaltes waren überwiegend Spanier und Engländer zugegen. Deutsche hingegen relativ wenig, wenn ich die Gästestruktur mit der des El Tope in Puerto de la Cruz vergleichen mag. Zu den allgemeinen Daten des Hotels wurde ja bereits ausführlich eingegangen, sodass ich diesen Punkt auslasse. Mein erster Tipp ist, sich ein anderes Hotel auszuwählen. Weiterhin empfehle ich, zwei Tage für den Loro Parque einzuplanen. Der Zweite Tag kostet immer noch nur 10 Euro, wenn man sich die Karte vor verlassen des Parks holt. Wenn man vorhat sich ein Auto zu mieten, so empfehle ich eine Fahrt mit einem der "Top Class"-Boote ab Los Gigantes. Hier bekommt man wenigstens etwas für sein Geld. Der Fischkutter hingegen fährt -auch wenn es anders behauptet wird- nicht weit genug heraus um Wale sehen zu können. Mein wichtigster Tipp zum Schluss ist: bucht ein anderes Hotel- hier werdet ihr nicht glücklich!
Wir hatten ein "Superior"-Zimmer gebucht und Standard bekommen. Der erste Eindruck war schon einmal gruselig...und das meine ich wörtlich. Dunkle Möbel mit Depressionen erzeugenden Musterbestandteilen. Eine scheussliche Tagesdecke und der -ich glaube- hässlichste Sessel, den ich jemals habe sehen müssen. Schaut euch den bitte mal in den Hotelbildern an, dann wisst ihr, was ich meine. Aber all das wäre ja noch zu schlucken, wäre da nicht die Enge, die durch einen übergrossen Fernsehschrank noch zusätzlich verschlimmert wird. In jenem Schrank befindet sich übrigens an der Stelle, wo normalerweise der Minibarkühlschrank steht: nichts. Minibar kostet Aufpreis. Ein Witz für ein 4-Sterne-Haus. Das Doppelbett bestand nur aus einer Matratze und war kürzer als normal. Bei 190 cm Körperlänge ist das etwas lästig, aber ich hatte keine Lust mehr auf die Sonnenscheinchen an der Rezeption und wollte es einfach mal darauf ankommen lassen. Die Bettlänge war schliesslich auch nicht das Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass es einem passieren konnte, dass man mitten in der Nacht von einem lauten Knall geweckt wird. Dann nämlich, wenn man selbst oder der Partner sich nachts umdrehen und die Kunststofflatten aus dem Rahmen springen. Lustig geht anders. Das Bad war ebenso winzig. Die Duschtasse sah eher so aus wie eine zwergwüchsige Badewanne. Nur etwa 80 cm lang. Das wäre ja noch nicht so schlimm, nur wenn man dann auch noch einen ausladenen Handtuchhalter in Kopfhöhe montiert, wird es ärgerlich. Dann nämlich sind (190 cm Körperlänge) Beulen am Kopf vorprogrammiert. So musste man sich eben beim Duschen so bewusst und geschickt bewegen, wie ein Chirurg bei einer Herztransplantation. Scherz beiseite: auch hier wurde wieder null nachgedacht, sondern nur wieder irgendetwas hingepfuscht. Der Balkon war gerade mal so gross, dass zwei Billigkunststoffstühle und ein dazugehöriger Tisch Platz fanden. Bei einem der Stühle rutschten die Beine auf den Fliesen nach aussen. Wir haben eine Modifizierung mit Wäscheleine vorgenommen. Irgendwann ist halt der Punkt erreicht, wo man solche Situationen nur mit Humor ertragen kannst. Das Geländer des Balkons war mit getönten Plexiglas verkleidet. Dahinter an einem Haken hatte meine Frau ihren Beutel mit Wäscheklammern gehängt, bevor wir einen Zettel fanden, dass das Aufhängen von Wäsche AUßEN am Geländer des Balkons nicht gestattet sei. Also, wenn wir zwei Wochen da geblieben wären, so hätten wir Probleme mit der Wäsche bekommen. Normalerweise waschen wir 1-2 mal in zwei Wochen die Sachen mit etwas Reisewaschmittel aus und dann passt es wieder. Eines abends stand eine mehr als aufgeregte Spanierin vor unserem Hotelzimmer und schwallte meine Gattin zu. Ihre Versuche, ins das Zimmer zu gelangen, wehrte meine Frau erfolgreich ab. Als ich dann dazu kam und wir beide nicht verstehen konnten, warum uns die Dame so aufgeregt zutextet, haben wir sie schliesslich ins Zimmer gelassen, worauf hin sie auf den Balkon gerannt ist. Ihr Begehr war, dass wir doch gefälligst, diesen schrecklichen, kaum 10 cm langen Wäscheklammerbeutel, der INNEN hinter der Balkonbrüstung hing, entfernen sollten. Zur Erklärung: wir befanden uns im achten Stockwerk. Da ich eh schon geladen war, hab ich jene Dame daraufhin sofort aus dem Zimmer geworfen und rechnete eigentlich damit, dass sie nun mit Verstärkung auflaufen würde, aber so war es nicht. Es ist aber bezeichnend für dieses Hotel. Da findet man noch fremde Exkremente an der Toilette beim Einzug, das Zimmer ist verkeimt ohne Ende und im Zahnputzbecher bildet sich ein Feuchtbiotop. Aber der Beutel mit den Wäscheklammern verschandelt ja die tolle Hotelfassade, wenn man mal vom Atlantik auf das Hotel schaut.
Gespeist wurde im zweiten Stockwerk in einem Restaurant mit Meerblick. Soweit so gut. Morgens jedoch ging es hier schlimmer zu, als in jeder Betriebskantine. Manchmal mussten wir am Eingang warten, bis wieder Plätze frei wurden. Warum in dieser Situation andere Paare, die nach uns gekommen sind, vorher einen Platz zugewiesen bekamen will ich mal lieber gar nicht hinterfragen. Wenn man Pech hatte, bekam man einen Tisch zugewiesen, der sich in Hörweite eines Geschirrwagens befand. In dieser Situation wären Ohrenstöpsel keine schlechte Idee. Man muss sich mal überlegen, wie viel Geld man für einen solchen Urlaub liegen lässt. Muss man es sich da wirklich gefallen lassen in einem Tumult frühstücken zu gehen. Ich bekomme davon immer schlechte Laune, wenn gleich morgens Stress aufkommt. Das Frühstück selbst war landestypisch. Die Omelettköche haben sich etwas dusselig angestellt. Deswegen habe ich es nach dem zweiten Tag aufgegeben, mich für ein winziges Omelett oder ein Spiegelei, mit dem man jemanden hätte erschlagen können, anzustellen. Die Brötchen waren nicht überragend, aber noch ok, die Auswahl an Aufschnitt war es auch. Abends ging es deutlich ruhiger zu, da offenbar die wenigsten Hotelgäste Halbpension gebucht hatten. Die Qualität der Speisen war auch hier nicht überragend. Es gab zu viele Wiederholungen. Der anwesende Koch hat meist eine Sorte Fisch und eine Sorte Fleisch im Gastraum zubereitet. Leider war das nicht optimal, so gern ich auch mal etwas gutes schreiben würde, zumal jene Köchin eine der wenigen Hotelbediensteten waren, die auch mal ein Hallo und Bitte und Danke herausbrachten. Das Hühnchen, was sie mir auf den Teller legte, war noch innen roh. Dafür war der Fisch knochentrocken und verkocht. Am Büffet gab es zwar eine ausreichende Auswahl, jedoch war wieder einmal alles kaum oder gar nicht gewürzt. Nachdem man eine erhebliche Menge Salz auf sämtliche Bestandteile seines Gerichts verteilt hatte, wurde es einigermassen schmackhaft. Jedoch gab es auch hier zu viele Wiederholungen. Das ist bei einem Aufenthalt von einer Woche noch nicht so dramatisch, aber zwei oder drei Wochen möchte ich mich nicht davon ernähren müssen. Die Kellner und Oberkellner waren- wie sollte es anders sein patzig und auf ein Minimum an Kommunikation aus. Das Wasser, was man sich bestellt hatte, wurde meist im Vorbeigehen auf den Tisch geknallt ohne auch nur hinzusehen. Sorry Leute, dass ist kein Urlaub, dass ist wie in einem schlechten Film, aber so war es nun mal.
Und da sind wir bei dem dicksten Problem des Hotels. Gefragt wird in dieser Kategorie nach Freundlichkeit des Personals, Fremdsprachenkenntnissen, Zimmerreinigung, Umgang mit Beschwerden usw usw In einem Wort: katastrophal! Zur Begründung: Fangen wir da einmal an mit dem Einchecken. Es saßen drei Herrschaften hinter der Rezeption, wobei einer eher aufgrund seiner Kluft wie ein Kofferjunge wirkte. Es waren nur zwei weitere Pärchen mit uns angereist, so dass man denken könnte, dass eine Rezeption eines Hotels dieser Größe und mit einer Thekenlänge von gefühlten 100 Metern damit würde spielend fertig werden. Aber weit gefehlt. Es bot sich uns ein Schauspiel von totaler Überforderung, gemischt mit einem konfusen Check-In-Prozedere und muffig dreinblickendem Personal. So nahm dann der junge Mann im Kofferträgeranzug unsere Ausweise entgegen. Ich denke, "Passports", wohlgemerkt ohne "please" ist das einzige englische Wort, dessen er mächtig war. So jonglierte er, wie ein Buchhalter auf Speed mit unseren Unterlagen, die wir ihm ausgehändigt hatten herum. Schliesslich bedeutete er uns irgendwie, dass jetzt Teil zwei des Eincheckprozesses stattfinden würde und schickte uns mit diesem nicht sehr intelligenten Gesichtsausdruck in die Phase zwei. Wohlgemerkt ohne wirklich mit uns zu reden. Etwas weiter rechts am Tresen ignorierte uns nun eine weitere Mitarbeiterin und uns dann nach einiger Zeit eine ganze Ladung Karten vor die Nase legte, ohne auch nur ein Wort der Erklärung. Eine Kartenhülle sollte ich unterschreiben und noch andere Formulare, was ich verweigerte, da ich nicht wusste worum es sich überhaupt handelte. Genervt spulte daraufhin diese Dame ihren Standardtext ab. Den Hotelgutschein vergas sie in der ganzen Aufregung, sodass wir kurz nach der Ankunft auf dem Zimmer den ersten Anruf bekamen. Ich will das Thema an dieser Stelle etwas verkürzen, aber alle unsere Erfahrungen mit der Rezeption verliefen ähnlich, egal, ob es beim Bezahlen der Getränkerechnung ging oder um andere Dinge. Ständig traf man an der Rezeption denselben arroganten Gesichtsausdruck bei ständig wechselnden Mitarbeitern. Von all jenen hat sich übrigens nur eine dazu herabgelassen bzw war in der Lage dazu mit uns deutsch zu sprechen. Sehr ungewöhnlich für Teneriffa. Zimmerreinigung: Das nächste Ärgernis. Bei unserer Ankunft hat sich meine Gattin, wie sie es immer tut, gleich das Bad angesehen. Der Toilettendeckel hatte eine dieser Banderolen, die es als frisch desinfiziert ausweisen. Ein Blick unter die Klobrille hingegen zeigte, dass sich dort noch braune Rückstände der Vorgänger befanden, welche lediglich mit einem Reinigungsmittel eingesprüht waren. Das gleiche Bild zeigte sich bei dem Zahnputzglas. Auch hier waren noch feuchte Verschmutzungen deutlich sichtbar, jedoch hat die Platikhülle, in die das Glas gehüllt war, jene als "Steril" gekennzeichnet. Ein Witz. Das Bild zeigte sich in der gesamten Woche unseres Aufenthalts. Es wurde kaum geputzt. Der Boden wurde nassgemacht und das Wasser gleichmässig verteilt. Das wars. Wenn man mal in die Ecken geschaut hat, wurde es einem übel, so verkeimt war es dort. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einmal darauf hinweisen, dass wir durchaus nicht überpingelig sind und wird haben der Putzfrau jeden Tag 2 Euro hinterlassen. Sozusagen, als Wink mit der Münze. Daraufhin bekamen wir jeden Tag frische Handtücher, auch wenn die alten noch am Halter hingen. Besser sauber gemacht wurde nicht.
Das ist der grosse und bei genauer Betrachtung zumindest in meiner Bewertung einzige Pluspunkt des Hotels. Es liegt genau gegenüber dem Meerwasserfreibad Martianez direkt an der Promenade. Zum Mc Donalds und somit auch zum "Bahnhof" der Bummelbahn, die täglich zum Loro Parque pendelt sind es ca. 300m also nur ein kurzer und barrierefreier Fussmarsch. Um die Ecke befindet sich ein kleiner Supermarkt, in dem man sich die nötigsten Dinge des täglichen Bedarfs kaufen kann und das Einkaufszentrum ist auch nur etwa 5 min Fußmarsch entfernt. An der Promenade befinden sich freilich unzählige Bars, Klamottenläden, Spielhallen usw usw Der Flughafentransfer dauerte bei uns ca. 90 Minuten und endete beim eben beschriebenen McDonalds. Das es sich hierbei um einen Fehler des Neckermann-Busfahrers handelte, erfuhren wir erst später. Normalerweise wird man beim Netto-Markt abgesetzt, sodass sich der Fußmarsch auf ein paar Meter begrenzt. In Summa kann man sagen, dass die Lage des Hotels der große Joker ist- der einzige aus unserer Sicht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dieter |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 20 |