Wer eines der letzten Teilstücke der alten Panamericana befährt, kommt automatisch an der Hacienda Piman vorbei (ggfs. mit Reifenschaden, dafür sind aber die alte gepflasterte Strecke und die Ausblicke unvergleichlich). Die alte Kirche der Hacienda sieht man schon von weitem, die Anlage selber erstreckt sich auf 2.100m Höhe weitläufig den Hang hinunter. Untergebracht wird man entweder im alten Haupthaus mit seiner umlaufenden Veranda in etwas kleineren Zimmern oder in 5 Cottages, die insgesamt 10 "Doppelhäuser" schweben regelrecht mitten im Wald, ein wirklich tolles Erlebnis. Unser Raum in einem der "Doppelhäuser" war sehr groß, das Bad durch eine Ziegelmauer teilweise abgetrennt, der Stil etwas Geschmackssache, teils Holz-, teils Steinboden. Sehr gutes Bett. Höhepunkt die riesige Holzterrasse auf der man sich faktisch direkt auf halber Höhe im Wald aufhält. Kleines Manko: WLAN ist kostenlos verfügbar, aber nur im Haupthaus, bis zu den Räumen im Wald reicht es nicht. Das Bad ist halboffen, sehr sauber, mit einer riesigen Dusche (aber glattem Boden!), Wasserdruck und Temperatur hervorragend (in Ecuador besonders hervorzuheben), aber der fest montierte Duschkopf ist nur für alle unter 1,80m Größe ausreichend, wer größer ist muß sich verrenken. Durch den parkähnlichen Garten unterhalb des alten Haupthauses erreicht man den modernen Bar- und Restaurantbau mit riesigen Glasfronten, auch hier meint man fast zu schweben. Hervorragendes Essen, sehr guter Service, Frühstück mit kleinem, exquisiten Buffet, frische Säfte und Kaffee hervorragend. Nach diesen ganzen Punkten bleibt nur noch, sich auf die himmlisch ruhige Nacht und das Vogelgezwitscher am Morgen zu freuen. Außer es ist entweder gerade das Fest Johannes des Täufers oder 3 Familien im Dorf feiern gemeinsam Erstkommunion. Denn dann bebt das Bett von 6 Uhr abends mit 6 Uhr früh im Rhythmus des Andenpops. DAS habe ich tatsächlich noch nie erlebt, also nicht Schluß um Mitternacht, oder wann üblicherweise solche Feiern ihre ohrenbetäubende Beschallung einstellen - nein, wirklich durchgehend bis 6 Uhr am nächsten Morgen, wobei sich mehrere Bands abgelöst haben. Der Hotelinhaber war am nächsten Morgen auch am Boden zerstört, genauso übernächtigt wie seine Gäste, denn von der Feier wußte er nichts, sonst hätte er gar keine Gäste aufgenommen. Er erzählte, daß er gar keine Reservierungen annimmt, wenn er von solchen Feiern weiß. Wir wissen jetzt auch warum.... Also vorher erkundigen, ansonsten ist die Hacienda Piman eine glasklare Empfehlung, wie ich sie so selten aussprechen kann.

Zimmer

Sehr gut